Hallo zusammen, viele von Euch kennen sicher die normalen Schutzgas-Schweißgeräte, auch MIG/MAG-Schweißgeräte genannt. Dabei wird Schutzgas, Schweißspannung/Strom und aufgespulter Draht durch einen Schlauch und eine Art 'Pistole' der Schweißstelle zugeführt. An der Pistole gibt es einen Taster, mit dem man den Schweißvorgang starten und stoppen kann. Meine Fragen: 1. In dem Moment, in dem man den Taster loslässt, wird der Strom schlagartig unterbrochen. Aber müsste wegen der Induktivität der Trafospulen in dem Moment nicht kurzzeitig eine Hochspannung erzeugt werden, so ähnlich, wie bei Zündspulen? 2. Die (relativ geringe) Schweißspannung und damit auch der Schweißstrom wird durch ein heftiges Relais zu- und wieder abgeschaltet. Weil es sich nur um Spannungen zwischen sagen wir mal 12 und 30V handelt, könnte man diese nicht durch eine Menge parallel geschalteter extrem widerstandsarmer Mosfet-Transistoren zu und abschalten? Danke für Eure Infos und viele Grüße Karl
Karl-alfred Römer schrieb: > 2. Die (relativ geringe) Schweißspannung und damit auch der Schweißstrom > wird durch ein heftiges Relais zu- und wieder abgeschaltet. Na das hoff ich doch nicht. Das Klacken schieb ich auf das Magnetventil zum Steuern des Schutzgases... Und bei 5m Kabel wurde ich mit wegen der handvoll uH keine Sorgen mit der Induktionsspannung machen.
Ach so, stimmt, das heftigen Geräusch könnte tatsächlich vom Gasventil kommen. Hatte das jetzt immer auf ein fettes Relais geschoben. Wegen der Induktivität der 5m Kabel habe ich auch keine Sorgen, aber die Trafospulen müssten doch auch eine heftige Induktivität haben. Denke ich mal.
Karl-alfred Römer schrieb: > 1. In dem Moment, in dem man den Taster loslässt, wird der Strom > schlagartig unterbrochen. Aber müsste wegen der Induktivität der > Trafospulen in dem Moment nicht kurzzeitig eine Hochspannung erzeugt > werden, so ähnlich, wie bei Zündspulen? Zündspulen arbeiten mit Gleichspannung. Schon mal ein großer Unterschied. Bei Wechselspannung würde eine Hochspannung von der niederohmigen Trafowicklung auch gleich wieder abgebaut. > 2. Die (relativ geringe) Schweißspannung und damit auch der Schweißstrom > wird durch ein heftiges Relais zu- und wieder abgeschaltet. Gewöhnlich nennt man das Relais "Schütz". Kommt aber auf das selbe raus. > Weil es sich > nur um Spannungen zwischen sagen wir mal 12 und 30V handelt, könnte man > diese nicht durch eine Menge parallel geschalteter extrem > widerstandsarmer Mosfet-Transistoren zu und abschalten? Könnte man machen, nur was gewinnt man dabei? Nur wegen dem Geräusch von Gasventil oder Schütz? Wäre viel Aufwand für so eine Kleinigkeit. Mich hat das nie gestört, im Gegenteil. So weiß ich immer ob der Schweißstrom fließen und auch der Drahtvorschub arbeiten muss. Kommt kein Draht, muss wohl was defekt sein, z.B. das der Draht alle ist oder nur in der Düse backt.
Der Schweißstrom wird durch ein Schütz geschaltet - ja. Also nix anderes als ein dickes Relais. Und das hört man auch, im gegensatz zum vergleichsweise leisen Magnetventil. Aber: Das passiert nicht im Schweißstromkreis, sondern der Trafo wird einfach primärseitig geschaltet. 10-20A lassen sich viel unproblematischer schalten als 150-400A. Für die Elektronikversorgung ist üblicherweise noch ein kleiner Steuertrafo mit an Bord. Der Vorschubmotor kann je nach Modell am Haupttrafo (einfach) oder Steuertrafo hängen. Nur die ganz billigen ramschigen Baumarktgeräte verzichten auf dieses Schütz und haben daher dauerhaft die Schweißspannung an der Düse anliegen. Einen Hochspannungsimpuls gibt es nicht beim Abschalten. Da der Primärstromkreis unterbrochen wird, landet die Restenergie einfach im Sekundärkreis, denn durch den Lichtbogen ist da ja noch ein geschlossener Stromkreis vorhanden. Der Lichtbogen erlischt dann von allein wenn kein Strom mehr fließt.
Klasse Antwort Deneriel!!! Danke!!! Alle Frage und Unklarheiten beseitigt. Die Mosfets hatte ich vor allem deshalb im Kopf, weil die Schütze ja sicherlich nicht ewig halten. Und als weiteren Hintergedanken hatte ich, dass man sich leicht ein Puls-Schweißgerät bauen könnte, wenn man das Schütz (wenn es denn sekundärseitig wäre) durch Mosfets ersetzen würde und das Problem mit den Hochspannungen beim Unterbrechen des Sekundärstromkreises gelöst wäre.
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