Hallo, ich überlege derzeit immer mehr mir eine CNC-Fräse an zu schaffen/bauen. Was mich allerdings etwas daran hindert ist der Umstand das die eigene Werkstatt weder eine Fräsmaschine, noch eine Ständerbohrmaschine hergibt. Klar man kennt natürlich Leute die sowas haben, aber das alles komplett selber machen ist doch einiges an Aufwand. Das ganze Projekt eilt überhaupt nicht, bin erst am langsamen sondieren, bei solchen Sachen was überstürzen bringt schließlich überhaupt nichts. Wonach ich derzeit suche ist quasi ein "Grundgestell" für ne Portalfräse, so in die Richtung wie diese: http://www.homeconstructor.de/eigenbau-einer-cnc-fraese-mechanik.html Mein Problem ist ohne entsprechenden Maschinenpark die Fertigung der Mechanik, die Elektronik ist kein Problem. Ich bin da wie gesagt noch in der Sondierungsphase, und wäre über Tipps für vergleichbare Projekte sehr dankbar, über google findet man nur wenig brauchbares, das meiste sind Baupläne die man kaufen kann, wobei ich bei den meisten mal bezweifeln mag das die was taugen ... Natürlich ist es auch wichtig zu wissen was ich damit vorhabe, auf jeden Fall Holz Fräsen, Kunststoff, Alu und evtl. wenn man mal was ganz stabiles braucht auch etwas Stahl. Als Maximale Größe würde ich mal 2x1m veranschlagen, wobei das schon ziemlich groß und dementsprechend teuer wäre ... Es muss nicht total billig sein, Kugelumlaufspindeln sind natürlich Pflicht, ich muss das auf Teufel komm raus auch nicht selber bauen wegen 100€ Ersparnis, wenns schon ne ordentliche Basis zu kaufen gäbe, nur her damit. Ich weiß ich bin sicher nicht der erste der nach der CNC-Fräse sucht, aber zu so nem kaufbaren "Grundgestell" hab ich nichts gefunden. david
Was Du brauchst ist halt ein stabiler und steifer Grundrahmen, auf dem Du das Werkstück festspannen kannst. 2x1 Meter sind ganz schön viel. Schon mal einen Zollstock 2m ausgelegt? Das wird nicht ganz billig, dafür aber tonnenschwer. Das muß absolut stabil sein, da darf sich nichts beim Verfahren der Achsen oder durch die Vorschubkraft durchbiegen oder so. Sonst hast Du sofort deutlich messbare Ungenauigkeiten und suchst Dich dumm wo die herkommen. Weiter geht's dann mit den Kugelumlaufspindeln und den Linearführungen, beides mit entsprechender Belastbarkeit. Die sollten spielfrei sein, sonst gibts auch gleich wieder Ungenauigkeiten. Das ist alles nicht ganz so einfach selbst zu bauen. Was ich empfehlen würde: Such Dir eine preiswerte gebrauchte Maschine mit sehr guter Mechanik und alter/veralteter Elektronik. Die kannst Du dann durch deine neuen Antriebe ersetzen und fertig ist das. Ich habe gelegentlich an einem CNC Bearbeitungszentrum zu tun. 38kW Hauptspindelantrieb, 22kW Gegenspindel, 12kW Fräsantrieb und 8 Tonnen Vorschubkraft. 7,5kW allein für die Hochdruck-Kühlmittelpumpe. Das ganze Ding wiegt bestimmt 15 Tonnen, das Grundgestell ist ein massiver Gusseisen-Block. Und selbst bei dem Ding merkt man z.B. die Wärmeausdehnung der Werkzeuge oder der Maschine selber. Oder wenn man die Grundmaschine nach einem Crash neu einrichten muß. Dabei merkt man, wie sich das Anzugsmoment der Bolzen auf die Maschine auswirkt. Massiver Stahl und Eisen ist eben doch nur Gummi. Was willst Du denn genau fertigen/bearbeiten? Nur dünne Bleche oder auch größere Blöcke?
OK, 2x1m war doch schon ne ordentliche Hausnummer, ist mir beim schreiben schon aufgefallen wenn man mal ne Zimmertür anschaut. So in die Richtung wie die Verlinkte ist wohl realistischer, das schätz ich mal auf Maximal 0.5x1m. "Was willst Du denn genau fertigen/bearbeiten? Nur dünne Bleche oder auch größere Blöcke?" Kleine Teile, eher Richtung Modellbau, wie gesagt Stahl muss nicht sein, das geht eh nur mit entsprechend stabiler Maschine. Hauptsächlich Holz, Plexiglas, 2-3mm Alu, vlt auch mal 4mm Alu ne Kontur raus fräsen und paar Löcher rein (genau das bräuchte ich gerade für nen Projekt ...) Sowas in die Richtung, aber ich möcht jetzt nicht aus nem großen Klotz Alu ne Ölwanne für nen Motorrad aus dem vollen Fräsen, ganz sicher nicht. An ne gebrauchte Maschine hab ich auch schon gedacht, nur bekommt man sowas? Was sind denn da die gängigen Internetseiten dafür?
Moin, ich hatte vor Jahren eine ähnliche Herangehensweise. Zum Glück habe ich mir sehr viel Zeit mit der Sondierung gelassen, sonst hätte ich viel Geld in sinnfreie Konstruktionen gesteckt (mein Interessenschwerpunkt liegt in etwa wie bei Dir) Ich habe mich dann auf cncecke.de angemeldet und sehr lange einfach nur mitgelesen. Schlussendlich habe ich mir eine GP10050 als Bausatz gekauft und aufgebaut. Der Anschlaffungspreis schreckt zunächst ab, aber wenn man sich die Zeit für die Sondierung nimmt, kommt man seinen Vorstellungen, was das Teil können muss und was nicht, auf die Spur. Viel Erfolg! Volker
David .. schrieb: > auch etwas Stahl Vergiss Stahl. Sag bei Alu bloss gravieren oder Löcher in Bleche bohren. Dann geht auch eine Portalfräse.
Stahl sollte in gewissen Grenzen auch gehen. Wenn er vorwiegend Konturen in dünne Bleche fräsen will, braucht er sowieso 'nen kleinen Fräser mit sehr hoher Drehzahl. Damit hat man keine großen Vorschubkräfte. Bei Alu und Stahl sollte man halt kühlen, dann geht's schon.
>Dann geht auch eine Portalfräse Dir ist schon klar dass Portalfräse bei grossen Abmessungen eigentlich die stabilsten Maschinen sind? http://resale.de/info-off-d.php?item=2029064&beginn=&gruppe=0103&yellow=&seite=1&preview=1&order=1&piconly=&eintraege_pro_seite=40&machine=CNC%20Portalfr%E4smaschine%20WADKIN%20%20CNCleeerPortal&doppelnull=1&katteil=CNCleeerPortal&PHPSESSID=o8db304vtk60afok2c2ckvg331
David .. schrieb: > An ne gebrauchte Maschine hab ich auch schon gedacht, nur bekommt man > sowas? Beim Gebrauchtmaschinenhandel oder bei Ebay: http://www.ebay.de/itm/24005-Morbidelli-CNC-Bearbeitungszentrum-Typ-Universal-15-S-SOFORT-LIEFERBAR-/331068873628?pt=Industriemaschinen&hash=item4d153e1b9c
Hallo Den einen Link habe ich mir angeschaut. Das mit dem Aluprofil als Grundkörper hat den großen Vorteil, das es eine gewisse Grundgenauigkeit ergibt und Spannnuten gleich drin sind. Man braucht für eine erste Genauigkeit dann keine Fräs- oder Schleifmaschinen. Ich halte das Profil aber für zu wabbelig. Eine Füllung mit Sand könnte man mit Epoxidharz anfeuchten. Man könnte Bewegungen im Profil mittels untergeschraubter Strukturen vermindern, ähnlich Fußabtretergitter, bzw. kastenähnliches, oder wie Waben. Also mit sich kreuzenden, durchdringenden, verschweißten Flachstählen z.B. Ansonsten gibt es viel fertiges wie Gewindespindeln mit Kugelumlauf, CNC Steuerungen auf Arduino-Basis(die 3D-Printer Hardware mein ich jetzt), CNC-Linux für PC/Laptop, Servomotoren, Führungsbahnen mit Kugelumlauf, flach oder an Rundstahl(etwas billiger), Motore usw.. Ich will keine Werbung machen, aber auf Aliexpress kriegst Du alles. MfG
Matthias Kattelmann schrieb: > Ich halte das Profil aber für zu wabbelig. Dein Gefühl täuscht dich hier nicht. Aluminium ist scheinbar heute "State of the Art". Warum? Weil teuerer, aber einfacher zu bearbeiten, weil weicher. Und genau da sitzt der Teufel. Ich kann dir - aus eigener Erfahrung - nur dazu raten, beim Bau einer CNC-Fräse zum billigen Stahl zu greifen. Selbst U-Stahl in V2A Ausführung ist günstiger als Alu.
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Bloß in Stahl bekommt man kein so relativ genaues Profil. Nicht in der Größe und gleich mit Nuten. Zumindest weiß ich nicht davon. In Stahl würde ich dicke Bleche, Flachstähle und einfache Träger mit Schlossermethoden schneiden und zusammenschweißen/schrauben. Zum Aufspannen würde ich dann Gewindebohrungen setzen. Eine größere CNC Fräsmaschine müßte dann genaue Bahnen fräsen. Aber was das dann kosten mag...
Matthias K. schrieb: > Bloß in Stahl bekommt man kein so relativ genaues Profil. Wenn man ehrlich ist, bekommt man auch kein genaues Alu-Profil. Guck Dir mal einen Katalog vom Hersteller an, was da an erlaubten Toleranzen genannt wird. Da kann ein 1000 mm langes Profil schon mal um fast 1 mm krumm sein. Das sieht dann zwar noch optisch gerade aus, ist aber für CNC-Verhältnisse ohne weitere Bearbeitung absolut unbrauchbar. Mein Tipp: Die Verfahrwege so kurz wie nur irgendwie möglich halten, denn nur so bekommst Du zu akzeptablen Preisen die notwendige Stabilität für die Stahlbearbeitung. 400 mm x 300 mm x 150 mm sind sicherlich gute Werte. Es klingt immer verlockend, die Fräse möglichst groß zu bauen, denn vielleicht will man ja doch mal was größeres bauen. Tatsächlich sollte man sie aber immer so klein wie möglich bauen, damit sie überhaupt zu etwas zu gebrauchen ist. Falls Du wirklich größere Holzplatten bearbeiten musst wird es günstiger, zwei CNC Fräsen zu bauen: eine kleine und stabile für Stahl und Alu und eine große mit geringer Stabilität für Holz. Die Führungswagen sollten möglichst weit auseinander stehen auch wenn dadurch die Fräse bei gegebenen Achswegen größere Außenabmessungen erhält. Dreiecke nehmen Kräfte auf - alles andere verwindet sich nur. Und melde Dich mal bei Peters CNC Ecke an, bevor Du irgendetwas kaufst oder baust. Da wirst Du schon schnell auf den richtigen Weg gebracht (wenn auch meist im Sinne von zerstörten Illusionen... ;-)
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