Hallo Zusammen, habe auf meine Arbeitstisch den Amp aus dem Anhang nachgebaut und bekomme ihn nicht zum laufen. Durch die 4k7 nach -15V am long-tailed Pair fließen etwa 3mA, über dem Widerstand vom Linken BC547 nach +15V fallen aber nur maximal 400mV ab.(Er ist als 1K Mehrgangpoti ausgeführt). Dementsprechend wird der BD140 vermutlich auch nicht weit genug durchgesteuert und im Spannungsverstärkungsteil fließt auch deutlich weniger als 1mA. Gerade mal ca. 40mV Spannungsabfall über 2k2 nach -15V ..sprich ich bekomme den Arbeitspunkt einfach nicht vernünftig eingestellt. Weiß aber auch nicht Warum. Der BD139 zum Ruhestrom einstellen hat in Realität auch ein Mehrgangpoti an der Basis, die beiden Rs nur in LT-Spice wegen der Einfachheit.
Wenn ich das Mache, kann ich bis ca. 13V nach unten regeln. Sobald ich Q3 Wieder anschließe, komme ich nur noch auf 14,5V. Q3 habe ich vorsorglich noch mal getauscht und vorher durchgemessen. der tut.
Ich verzweifle noch dran ^^… wo sind die analog-gurus die selber noch ohne IC Verstärker gebaut haben
Du wirst wohl irgendwo einen Fehler im Aufbau haben. Transistor verpolt oder ähnlich. Bei 3mA in die Emitter des Differenzverstärkers und der Ausgangsspannung am negativen Anschlag muß der linke Transistor des Differenzverstärkers den gesamten Strom an R3 weiterleiten (messen!) und der resultierende Spannungsabfall an R3 müßte auch einen Strom in die Basis von Q3 fließen lassen (messen!). Wenn Q3 dann nicht die ~7mA gewuppt kriegt, um die Ausgangsspannung auf 0V zu bringen, dann kann nur noch Q3 kaputt sein. Prinzipiell könnte die Schaltung funktionieren. Natürlich wegen der fehlenden Bootstrap-Schaltung nur mit eher schlechter Aussteuerbarkeit in der negativen Halbwelle. Und auch der Frequenzgang ist eher mit dem Holzhammer kompensiert. XL Nachtrag: schmeiß doch erstmal den U_be-Multiplier und die Endstufe ganz raus und verbinde den Kollektor von Q3 direkt mit R9. Das ist jetzt der (hochohmige) Ausgang. Gegenkopplung auch da anschließen. Stimmt der Arbeitspunkt? Kannst du jetzt (ohne Last) ein Eingangssignal verstärken?
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Der Aufbau ist zig-fach kontrolliert. Der stimmt soweit. Ich hab das Problem dass ich beim jetzigen Aufbau für jede Potistellung von R3 maximal deutlich weniger als 1mA durch R9 habe. Ich habe jetzt mal den 4k7 durch 1k getauscht. allerdings ist mir so eigentlich der Strom in der Differenzstufe viel zu groß. Allerdings geht so auch der Strom durch Q3 entsprechend hoch, was ja eigentlich das ziel ist. Ich frage mich woran es liegt dass ich mit den 3mA und dem 1k Poti keinen nennenswerten Strom durch den BD140 bekomme. Ist dessen Vbe evtl zu Groß? Sollte ich R3 vergrößern ->mehr Spannungsabfall für die Basis?
Christoph K schrieb: > Der Aufbau ist zig-fach kontrolliert. Der stimmt soweit. Glaub ich nicht. Dann würde es ja funktionieren. > Problem dass ich beim jetzigen Aufbau für jede Potistellung von R3 > maximal deutlich weniger als 1mA durch R9 habe. Warum zum Teufel mißt du dann nicht einfach mal den Strom durch und den Spannungsabfall an R3? > Ich habe jetzt mal den 4k7 durch 1k getauscht. Trial and Error ist kein besonders leistungsfähiges Verfahren zur Eingrenzung eines Fehlers. > Ich frage mich > woran es liegt dass ich mit den 3mA und dem 1k Poti keinen nennenswerten > Strom durch den BD140 bekomme. Das frage ich mich auch. Allerdings bist du es, der die aufgebaute Schaltung vor sich liegen hat. Mißt doch einfach mal die Spannungen und Ströme an den relevanten Stellen. Die bereits genannten 400mV sind jedenfalls zu wenig, um Q3 aufzusteuern. XL
Christoph K schrieb: > Ich frage mich > woran es liegt dass ich mit den 3mA und dem 1k Poti keinen nennenswerten > Strom durch den BD140 bekomme. Das wäre z.B. dann der Fall, wenn R3 in der Kollektorleitung von Q2 liegt, also Q1 und Q2 vertauscht sind.
Christoph K schrieb: > Ich frage mich > woran es liegt dass ich mit den 3mA und dem 1k Poti keinen nennenswerten > Strom durch den BD140 bekomme. Ich rate mal: Ist R1 (zw. Basis Q1 und GND)denn angeschlossen?
Wie Gesagt, die Differenz-Eingangsstufe funktioniert und liefert je nach Einstellung mit 3mA 2-3V über R3, SOBALD ich Q3 einbaue sinkt der Spannungsabfall über R3 dann auf max. 400mV. Q3 ist nicht verpolt und völlig in Ordnung.
Christoph K schrieb: > SOBALD ich Q3 einbaue sinkt der > Spannungsabfall über R3 dann auf max. 400mV. Q3 ist nicht verpolt und > völlig in Ordnung. Diese beiden Aussagen können nicht gleichzeitig wahr sein. Aber da du alle Ratschläge zur Fehlersuche hartnäckig ignorierst, bin ich dann mal weg. Viel Erfolg noch! (ohne Gruß)
Wenn Q3 an R3 angeschlossen ist, muss doch Strom in die Basis von Q3 fliessen. Dieser Strom kann dann nicht mehr zu einem Spannungsabfall an R3 fuehren. Was uebrig bleibt ist der Strom der ausreich um Ube von Q3 zu entsprechen.
Natürlich ist die Spannung über R3 die gleiche wie zwischen B-E. Und logisch sind die 0,4V auch. Es ist schließlich eine Diodenstrecke in Flußrichtung.
Demnach müsste ich dann aber einen deutlich größeren Kollektorstrom an Q3 messen können? also quasi die etwa 1,5mA die in die Basis von Q3 fließen mal dessen Stromverstärkung, die mit 63-160 im Datenblatt angegeben ist. Das wäre viel mehr als ich tatsächlich in meiner Schaltung messen kann. Ich werde morgen Früh noch mal Messungen von Spannung und strömen an allen Punkten der Schaltung machen und hier posten.
Nö, das kommt noch auf den "Kollektorwiderstand" an, der hier nicht ganz einfach ist. Der angegebene Wert der Stromverstärkung ist die Kurzschlußstromverstärkung ohne Kollektorwiderstand. Nur sehr bedingt auf deine Schaltung zu übertragen.
Ich habe jetzt mal die beiden Leistungstransistoren ausgelötet. Sind sie nicht mehr in der Schaltung, funktioniert es soweit. ich kann den Ruhestrom mittels Q8 einstellen…was fange ich jetzt mit der Tatsache an?
Also, sobald die Endtransistoren weg sind habe ich U be von Q3 = -0,7V und einen durch Q8 + Poti an dessen Basis einstellbaren Strom durch die Spannungsverstärkungsstufe ( Q3, Q8, R9) Schließe ich nur Q5 an, Sinkt die Spannung über R9 auf 330mV, es fließt kein Strom durch Q5, Ruhestromeinstellungen bleiben ohne Veränderung. Schließe ich Q7 oder beide Transistoren an, So fällt die Basisemitterspannung von Q3 auf -0,5V, er leitet gar nicht mehr sprich ich habe auch keinen Stromfluss durch R9 mehr.Die Endtransistoren sind logischerweise auch Stromlos. Ich habe sowohl Q5 als auch Q7 durchgemessen. Sie scheinen nicht kurz zu schließen.
Christoph K schrieb: > Keiner mehr eine Idee? Jede Menge. Aber erfahrungsgemäß hörst du ja ohnehin nicht zu :( Na gut, ein paar Tips noch. Da die Schaltung anfängt verrückt zu spielen, wenn du die Endstufen- transistoren anhängst, ist ja wohl klar, daß das Problem nicht am funktionierenden Teil davor liegen kann. Trotzdem solltest du erstmal den funktionierenden Teil weiter prüfen. Also wie bereits gesagt Q8 & Co rauswerfen, Gegenkopplung am provisorischen Ausgang anschließen. Arbeitspunkt kontrollieren. Funktion mit Eingangssignal kontrollieren. Wenn du magst, häng eine Ersatzlast von ~10K an den Ausgang. Das entspricht in etwa der späteren Last durch die Endstufe (8R * ca. 1000 - der Stromverstärkung der Darlingtons). Parallel dazu die Ausgangsstufe aufbauen. Q5, Q7, Q8 samt Zugemüse wie vorgesehen verdrahten. An Stelle R9 und Q3 je einen Widerstand 2K2 nach +/-15V. Jetzt muß am Ausgang eine Spannung von ca. 0V anliegen und der Ruhestrom muß sich einstellen lassen. Eine Last an den Ausgang hängen und ein Signal über einen Koppel-C an die Basis von Q5 anlegen. Muß am Ausgang erscheinen. Dito wenn das Signal an der Basis von Q7 eingekoppelt wird. Erst wenn beide Teile einzeln wie vorgesehen funktionieren, häng sie wieder zusammen. Wenn zwischendurch etwas nicht funktioniert, ist die Teilschaltung hoffentlich auch für dich einfach genug, daß du den Fehler mit ein, zwei strategischen Strom- bzw. Spannungsmessungen eingrenzen kannst. Geh im Zweifelsfall davon aus, daß Bauteile kaputt sind oder der aufgedruckte Wert nicht stimmt. XL
Bin dabei das mal zu machen. Vom Verständnis her, müsse der Strom der durch Q3 und R9 fließt, wenn ich die Endtransistoren und die Stufe zum Ruhestrom einstellen abklemme, ja 1/2 I(R2) * beta(Q3) sein oder? Der wäre mit 60..150 angegeben, also würden da dann ca. 100-200mA fließen, liege ich da richtig?
Christoph K schrieb: > Vom Verständnis her, müsse der Strom der > durch Q3 und R9 fließt, wenn ich die Endtransistoren und die Stufe zum > Ruhestrom einstellen abklemme, ja 1/2 I(R2) * beta(Q3) sein oder? > wäre mit 60..150 angegeben, also würden da dann ca. 100-200mA fließen, > liege ich da richtig? Nein. Im Idealfall würde je die Hälfte des Stroms durch R2 durch Q1 und Q2 fließen. Die eine Hälfte teilt sich dann nochmal auf in einen Teil der durch R3 fließt und einen Teil der in die Basis von Q3 fließt. Und der Basisstrom multipliziert mit B(Q3) läßt an R9 gerade die halbe Betriebsspannung abfallen. Im Kollektorkreis von Q3 fließen im Ruhezustand ca. 7mA (15V/2K2). Die Endstufentransen sollten auch bei Vollaussteuerung nicht mehr als 2mA brauchen. Der Kollektorstrom von Q3 schwankt also zwischen minimal 0mA und maximal 9mA. XL
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Hallo Christoph, hast du den AMP eigentlich mal mit LTSpice simuliert? Wenn ja...kannst du das LTSpice asc-File mal bitte hochladen? Danke. Werde mir dein Problem heute Abend auch mal zur Brust nehmen. Habe den Thread jetzt mal nur schnell überfliegen können. Grüße
Okay, ich habe den Fehler gefunden, R9 ging anstatt auf -VEE nach Masse. So kann das natürlich nicht Funktionieren. Durchkontaktierungsfehler auf der Innenlage :( Naja, immerhin ist das jetzt behoben. Die Endtransistoren haben unterschiedliche Ruheströme (+-20mV über den 0,5Ohm Widerständen)…ist das kritisch und wenn ja, woher könnte es kommen?
Christoph K schrieb: > Okay, ich habe den Fehler gefunden, R9 ging anstatt auf -VEE nach Masse. > So kann das natürlich nicht Funktionieren. Durchkontaktierungsfehler auf > der Innenlage :( Nicht dein Ernst, oder? Du baust so eine Simpel-Pillepalle-Schaltung auf einer Mehrlagen-Leiterplatte auf? Und weil ich es mir nicht verkneifen kann: hättest du den Rat in meinem allerersten Post befolgt: Axel Schwenke schrieb: > Nachtrag: schmeiß doch erstmal den U_be-Multiplier und die Endstufe ganz > raus und verbinde den Kollektor von Q3 direkt mit R9. Das ist jetzt der > (hochohmige) Ausgang. Gegenkopplung auch da anschließen. Stimmt der > Arbeitspunkt? Kannst du jetzt (ohne Last) ein Eingangssignal verstärken? dann hättest du den Fehler schon zu diesem Zeitpunkt gefunden. XL
> Nicht dein Ernst, oder? Du baust so eine Simpel-Pillepalle-Schaltung auf > einer Mehrlagen-Leiterplatte auf? Ich hatte noch Platz auf einem 4-lagigem Nutzen auf dem ich Empfänger für VLC-Kommunikation fertigen lassen habe, von daher hat es sich angeboten. Wenn man aber eine Platine hat, ist es auch nicht mehr ganz so einfach irgendwelche Teile der Schaltung an oder abzuklemmen. Da hat man auf der Lochrasterplatine oder dem Breadboard sicher mehr Chancen. So ist es aber nunmal. Die Ruheströme scheinen jetzt zu passen, es läuft auch nichts davon. Am Lautsprecherausgang habe ich ca. 6-8mV gegen Masse gemessen. Ich habe jetzt mal eine Audioquelle angeschlossen, höre aber nur sehr sehr leise Signale aus dem Lautsprecher, selbst bei ca 100mV pp Eingangspegel. Ohne Oszilloskop ist das immer schwer einzugrenzen. Vllt. muss ich doch nochmal in der Uni damit vorbei fahren und messen. Mein Eigenbau-Oszi verträgt leider noch keine Eingangsspannungen größer +-10V. Vllt baue ich mir auch kurz einen NF-Tastkopf mit Teiler und Schutzdiododen.
Okay, der Amp funktioniert jetzt perfekt. Der Zweite defekt war der Kaputte 1µF Eingangskondensator. Eigentlich komisch. Ist ein roter WIMA Folien-C bis 63V gerated. Der Sollte doch eigentlich "unkaputtbar" sein in diesem Design.
Ja der war neu, hatte ihn vorher noch nie verbaut. Ist mir bisher auch noch nicht passiert, dass Folienkondensatoren kaputt gehen die nicht in irgend einer Form mit ordentlich Strom oder bis an ihre Spezifikationsgrenzen getrieben werden. Sei's drum. Ich habe jetzt Behelfsmässig einen 10uF Kondensator aus ner Frequenzweiche rein. Der Ersatz-WIma ist bestellt.
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