Hallo zusammen, ich möchte neu in die Welt der uC's einsteigen und erstmal ganz einfache Grundlagenprojekte machen (z.B. Textausageb auf LCD Display / LED-Cube). Leider fehlt mir ein wenig die Übersicht was ich wirklich an Hardware benötige. Ich möchte über USB den uC programmieren (habe an meinem Rechner keinen Parallel Port). Programmieren würde ich gerne mit C, da ich hier schon "brauchbare" Kenntnisse habe. Ich habe an einen ATTiny2313 gedacht (aufgrund der großen Verbreitung). Dazu brauche ich noch einen Programmer - welcher ist hierzu geeignet? Welches Entwicklerboard ist sinnvoll? Was benötige ich für den Anfang noch so? Klar...je günstiger desto besser - brauche sicherlich auch keine "High-End" Lösung für den Anfang :) Sollte es schon irgendwo eine solche Auflistung geben, wäre ich natürlich dankbar und entschuldige mich schonmal für den "Spam" :) Vielen Dank! Rainer
Auch wenn jetzt viele AVR Fans wieder schreien. Nimm dir vom ST ein DicoveryBoards oder von TI ein Launchpad. Das sind dann Cortex Mx µC. Es gibt bei beiden das komplette Set von Board über Debugger bis hin zur IDE mit Compiler in einem Paket. Nimm so was und du sparst dir viel Ärger bis du ein lauffähiges System hast mit dem du deine ersten Erfahrungen sammeln kannst. Auf welchen µC du mit C anfängst ist da so ziemlich egal. Du musst auf jeden Fall lernen wie du die einzelnen Baugruppen ansprechen kannst. Da macht es auch keinen große Unterschied wie viele Baugruppen so ein µC hat und wie die angesprochen werden. Da man ja doch immer nur die Baugruppen konfigurieren muss die man für die jeweilige Übung benötigt. Das so ein Cortex M viel mehr kann als ein AVR Tiny ist da vielleicht auch nich ein extra Bonus für später wenn die Programme/Projekte mal umfangreicher werden.
Ich würd dir ebenfalls einen ARM empfehlen. Dazu kannst du einen link oder blackmagic probe als programmer/debugger nehmen, je nach ziel chip. STM gibt die discovery boards wirklich günstig her, TI auch. Und es gibt dafür auch RTOS systeme, könnte später einmal interessant werden.
Wenn du nur schnell zu einem Ergebnis kommen willst, ohne etwas dabei zu lernen, dann nimm das ARM-Rundum-Sorglos-Paket mit der Option, dir auch den Hintern abzuputzen. Ansonsten ist ein AVR, z.B. der von dir ins Auge gefaßte tiny2313 durchaus ein sinnvoller Einstieg. C gibts in Form des AVR-gcc kostenlos (für Windows heißt das dann WinAVR). Alternativ das AVR-Studio von Atmel (ist unter der Haube auch AVR-gcc). Praktisch alle heutzutage verkauften ISP-Programmer verwenden den USB-Port. Besonders günstig sind die China-Programmer von ebay (technisch sind das USBasp) oder der usbtiny, z.B. von eHaJo. Siehe auch: AVR In System Programmer: USB und den Übersichtsartikel AVR XL
Zum lernen ist der avr schon nicht verkehrt und einfacher zu handhaben als so ein Cortex Schlachtschiff. Aber nimm nicht so was minimalistisches wie den 2313. Ich würde einen nehmen der min. 8k Flash und 1k Ram mitbringt,außerdem sollte eine UART, 1x SPI, 1x I2C und ein ADC an Board sein. Damit kann man schon deutlich mehr anfangen als mit den mickrigen uralt Tinies. Obwohl die neueren Tinies ganz cool sein sollen. Als ich mich vor einigen Jahren noch öfter mit AVRs beschäftigt habe (heute eher STM32 und MSP430) fand ich Atmega8/88 ganz gut als universal-Controller geeignet.
Ich würde einen PIC nehmen, diese haben nur wenige und unkritischen Stolperfallen für Anfänger, ich habe z.B. noch nie gehört, dass sich jemand seinen PIC verfused hat. PICs haben oft bessere/mehr Peripherie als ATmega/-tiny. Für C würde ich PIC18 empfehlen, da die Architektur des PIC18 für C gut geeignet ist, Microchip schreibt: „C Compiler Optimized Architecture“. Die Entwicklungsumgebung MPLAB X IDE und dem XC8 C-Compiler gibt's kostenlos von Microchip. Falls du kein Windows User bist, läuft MPLAB X IDE zusätzlich zu Windows auch unter Linux und Mac. Als Programmer würde ich das PICkit3 kaufen, dieses gibt es auch als Set mit einer Testplatine. Ich habe mit zum Einstieg die 40-pin-Testplatine von Sprut [1] gebaut. Mit dem PICkit3 kannst du nicht nur programmieren, sondern auch debuggen: Wenn du z.B. irgendeinen Fehler im Programm hast, den du nicht findest, kannst du das Programm Zeile für Zeile durchgehen oder das Programm in einer bestimmten Zeile pausieren und den Inhalt der einzelnen Variablen und Register ansehen. Mit dem PICkit3 hast du den Vorteil, dass du später, falls die Peripherie und Rechenleistung der 8-bit PICs nicht ausreicht 16- und 32-bit µCs programmieren kannst. Für einen kostengünstigen einstieg, könnte man eine PICkit3 Clone kaufen und einen PIC mit Minimalbeschaltung und ein paar LEDs und Tasten auf eine Steckplatine packen. Die Clones sollten gut mit dem Original kompatibel sein: Beitrag "Pickit 3 - Clone - kompatibel?" Noch ein paar Links: Mir hat dieses Tutorial beim Anfangen sehr gut geholfen: http://pic-projekte.de/wordpress/?p=133#comments Ich habe dieses Video erst vor kurzem entdeckt. Ich denke, dass vor allem wenn man "brauchbare" Kenntnisse in C hat sollte es mit Hilfe dieses Videos nicht lange dauern, bis man das erste Programm zum Laufen gebracht hat. https://www.youtube.com/watch?v=lCzokKzD3-Q Für ASM und generell zu PIC findet man hier viel: http://www.sprut.de/ [1] 40-pin-Testplatine http://www.sprut.de/electronic/pic/test/index.htm#40pin MPLAB X IDE http://www.microchip.com/pagehandler/en-us/family/mplabx/ XC8 Compiler http://www.microchip.com/pagehandler/en_us/devtools/mplabxc/ Hier gibt's die gesamte Hardware, die man für den Einstieg in die Welt der PICs brach als Packet: http://www.microchipdirect.com/ProductSearch.aspx?Keywords=DV164130
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Such Dir ein schönes Tutorial und besorge Dir die entsprechenden Teile, wäre jetzt mein Rat. Für den Einstieg braucht es nicht viel, hier wäre ein Minimalvorschlag: ca 3 Stück Atmega88A (die meisten Tutorials beziehen sich auf Atmega88A oder den weitgehend kompatiblen aber etwas älteren Atmega8A) billigen usbasp Programmer Gutes grösseres Steckbrett flexible Drahtbrücken (Preisklasse 65 Stück für ca. 3,50 EUR) Kleinteile: Kondensatoren (unbedingt dabei mehrere 100nF Keramik und einige 22pf Keramik), Quarze (16MHz wird oft verwendet), Print-Taster, LEDs, Widerstände, Transistoren usw. Es gibt auch Einsteiger-Sets, z.B. bei ehajo.de und bei guloshop.de oder Du kaufst Dir einfach die Bauteil-Sortimente von Vellemann z.B. bei Reichelt. http://www.mikrocontroller.net/articles/AVR-Tutorial:_Equipment http://www.mikrocontroller.net/articles/AVR-Tutorial http://www.mikrocontroller.net/articles/Absolute_Beginner http://www.mikrocontroller.net/articles/Absolute_Beginner-AVR_Steckbrettprojekte
Ich würde dir eher einen ARM empfehlen, die Entwicklungboards sind recht günstig und vielfältig. Mag sein, dass es von AVR mehr Tutorials gibt, aber das ändert sich auch mal denke ich. In allen Fällen würde es sicher sehr helfen sich nicht nur auf DIP Gehäuse oder ähnliche zu konzentrieren sondern auch einmal LQFP Gehäuse oder ähnliche zu löten. Es gibt möglicherweise mehr Produkte mit denen und man kann sie problemlos per Hand löten wenn man will.
Und wenn es nun wirklich AVR sein muss - die reinen Softwarelösungen ergeben schwer zu findende Fehler. Besser ein ATmegaU2/U4. Oder einen zusätzlichen USB-UART Chip. (Gibt beides leider nur als SMD). Mit USB hast du ein zusätzliches Problem. Einigen Stellen haben 50ms Timeout. Du kannst keine Warteschleifen verwenden. Musst von Anfang an Interruptgesteuert arbeiten.
Für was denn die teuren Sachen? Ein mySmartUSBlight von myAVR reicht aus und kostet nur 15€. Dann brauchst du noch ein Steckbrett (10€), das Kabelbrücken-Set von Amazon für 3,50€ (ca.80 Kabel) und natürlich nen Mikrocontroller. Als Anfänger würde ich dir den ATmega8A empfehlen, da er im Tutorial hier und auf anderen Seiten ziemlich oft vorkommt und auch nicht viel kostet. wenn du anfangen willst, würde ich mindestens 3 davon kaufen. Den mySmartUSBlight hab ich hier auch und benutze ich schon bestimmt 2 Jahre. wichtig ist aber dass du die Software von MyAVR benutzt. mit der im ATMEL Studio funktioniert's bei mir zumindest nicht immer richtig. Viel Spaß beim lernen! Mit freundlichen Grüßen, Valentin EDIT: Klaus I. ist schneller gewesen:)
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Hallo zusammen, erstmal: ich bin echt beeindruckt wieviel Hilfe man in diesem Forum bekommt. Vielen Dank für all eure Vorschläge. Viele verschiedene Ansätze...sehr interessant. Ich denke aufgrund den Anzahl an Anfängertutorials werde ich mal mit AVR anfangen. Ich komme wenn ich eure Beiträge so zusammenfasse auf folgendes für den Anfang: 1xUSB-Programmer mySmartUSB light 3xAtmega88A 1xSteckbrett (das hier evtl?: http://www.conrad.de/ce/de/product/531326/Steckplatine-830polig-Steckplatine-L-x-B-x-H-1651-x-546-x-94-mm-Anzahl-Polklemmen-830?ref=searchDetail ) 1xKabelset (Amazon: 65St. wiederverwendbare Steckbrett Drahtbrücke Kabel für Bot Schaltung) Und eben Kleinteile: 100nF Keramik-Kondensatoren 22pF Keramik-Kondensatoren 16Mhz-Quarze Print-Taster LEDs Widerstände PNP u. NPN-Transistoren kleines LCD Display Habe ich noch etwas vergessen, ohne dem das ganze hier nicht laufen wird? Also wie gesagt - schonmal recht herzlichen Dank! Bin wirklich beeindruckt. Schönen Ostermontag. Grüße Rainer
Wenn es ein 8 bit Mikrocontroller sein soll, würde ich mal diese Video anschaugen, vergleicht die beiden beleibtesten Controllerfamilen bei Bastlern: https://www.youtube.com/watch?v=DBftApUQ8QI
Und ein Netzgerät mit Strombegrenzung. Auf 50mA eingestellt überleben deine Teile auch falsch zusammengesteckte Schaltungen.
Rainer schrieb: > 1xSteckbrett (das hier evtl?: > http://www.conrad.de/ce/de/product/531326/Steckplatine-830polig-Steckplatine-L-x-B-x-H-1651-x-546-x-94-mm-Anzahl-Polklemmen-830?ref=searchDetail Das ist ok für den Anfang, aber 10,51 EUR? hust http://www.reichelt.de/Experimentier-Steckboards/STECKBOARD-1K2V/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=67678&GROUPID=6547&artnr=STECKBOARD+1K2V für 2,95 EUR kannst Du ein paar mehr kaufen. Dann kannst Du auch mal Schaltungen aufgebaut lassen. Für diesen Steckbrett-Typ passen Präzisionssockel ganz gut, da würde ich ein paar für den µC und etwaige ICs mitbestellen. Stimmt LCD habe ich vergessen. Fehlen vielleicht noch ein paar Potis, Drehgeber, Sensoren (da gibt es auch einen guten Artikel hier), Krokoverbinder. Ich habe schonmal etwas hier zusammengefasst: Beitrag "Re: Mit was in die Mikrokontrollerwelt einsteigen?" Beitrag "Re: Mit was in die Mikrokontrollerwelt einsteigen?" Wenn die Lieferzeit keine Rolle spielt sind auch chinesische Händler bei Ebay interessant: http://www.mikrocontroller.net/articles/China_SUPER_Bauteile-Schn%C3%A4ppchen_Thread-Wiki Am Anfang würde ich erstmal nicht übertreiben. Nach den ersten Versuchen wirst Du schon ein Gespür dafür haben in welche Richtung es gehen wird. Dann kann man immer noch gezielt nachkaufen.
Rainer schrieb: > 1xUSB-Programmer mySmartUSB light Einen "Programmer" alleine kann ich aus Erfahrung für den Einstieg nicht empfehlen. Damit kann man den µC nur programmieren und hoffen das Programm macht auch das was man will. Besser ist ein Debugger, damit kann man nicht nur programmieren sondern auch den µC "Fernsteuern" und im Einzelschritt jeden Befehl und deren Ergebnisse anschauen. Das hilft ungemein beim Verständnis. Ein AVR ist in der Hinsicht für den Einstig eines der teuersten Varianten. Das liegt wohl auch daran dass der AVR schon sehr alt ist und die neueren µC ein deutlich besseres Preis/Leistungsverhältnis bieten. Besser ist ein PIC (Debugger gibt es als PICKIT-3 für ca. 40 EUR) Oder ein ARM (z.B. LPC oder STM32 Boards gibt es incl. Debugger für 12..20 EUR (z.B. STM32F4DISCOVERY)) Eine Auflistung der Kosten für den Einstieg ist z.B. hier ersichtlich: http://www.mikrocontroller.net/articles/STM32_f%C3%BCr_Einsteiger#Kosten
>Damit kann man den µC nur programmieren und hoffen das Programm >macht auch das was man will. Stimmt nicht so ganz. Man muss überlegen, warum es nicht funktioniert. Mit einem Debugger kann man halt irgendwas eintippen und schaen warum es nicht funktioniert. Sicher - mit einem Debugger geht es 5x so schnell. Aber ohne lernt man mehr.
Habe gerade zufällig in der Bucht etwas passendes gefunden: Einfach mal nach "Arduino Starter Kit" suchen, da gibt es einige Bauteil-Zusammenstellungen mit und ohne dem eigentlichen Arduino/Atmega328.
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