Hi, ich versuche gerade, ein Gigavac GX23 Relay (http://www.gigavac.com/pdf/ds/pp/gx23.pdf) mit einem Kondensator zeitversetzt zu schalten. Folgenden Schaltplan habe ich im Kopf: 12 V o----------------------------o Relay + | .-. | | 39 Ohm | | '-' | | --- 3900 uF --- | GND o----------------------------o Relay - Die 12 V Versorgung wird geschaltet. Mit dem Kondensator möchte ich das Relay nach wegfallen der 12 V noch einen Moment lang offen halten (max. 250 ms). Ich habe die Schaltung mal gebaut und nun gemerkt, dass praktisch keine Zeitverzögerung da ist. Auch wenn ich mehrere der Kondensatoren parallel da rein schalte merke ich keinen Unterschied. Meine Vermutung: Der Widerstand ist zu groß. Den wollte ich eigentlich benutzen um die Lebensdauer des Kondensators zu erhöhen (die Stromquelle kann bis zu 24 A liefern). Nun frage ich mich, wie genau ich die Bauteile dimensionieren muss. Wie groß sollte der Strom in den Kondensator höchstens sein? Ich habe einfach mal 300 mA angenommen und den Widerstand entsprechend dimensioniert...ist wohl zu wenig. Was kann ein Elektrolyt-Kondensator maximal ab? Kann man irgendwie abschätzen wie lange das Relay bei gegebenen Werten offen gehalten wird? Ich habe das mal mit Matlab simuliert und das Relay durch einen Widerstand ersetzt dessen Wert ich kenne....jedoch sagt das Datenblatt nichts über die Induktivität, daher habe ich sie mal weg gelassen. Das Resultat ist wohl alles andere als richtig: Laut Simulation ist die minimal nötige Spannung zum Offenhalten des Relays nach 200 ms erreicht. Aber in der Realität gibt es wie gesagt keine Zeitverzögerung... Habt ihr da ein paar Tipps für mich? Danke!
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@ inspire !! (inspire02) >zeitversetzt zu schalten. Folgenden Schaltplan habe ich im Kopf: Der ist fast OK. Es fehlt nur noch eine Diode antiparallel zum Widerstand. Damit wirkt dieser nur als Einschaltstrombegrenung. >Relay nach wegfallen der 12 V noch einen Moment lang offen halten (max. >250 ms). Ich habe die Schaltung mal gebaut und nun gemerkt, dass >praktisch keine Zeitverzögerung da ist. Auch wenn ich mehrere der >Kondensatoren parallel da rein schalte merke ich keinen Unterschied. Wie groß ist der Spulenwiderstand des Relais? >Meine Vermutung: Der Widerstand ist zu groß. Kann auch sein. > Den wollte ich eigentlich >benutzen um die Lebensdauer des Kondensators zu erhöhen (die Stromquelle >kann bis zu 24 A liefern). Gute Idee ;-) >Nun frage ich mich, wie genau ich die Bauteile dimensionieren muss. Wie >groß sollte der Strom in den Kondensator höchstens sein? Eine handvoll Ampere verkraftet der schon. > Ich habe >einfach mal 300 mA angenommen Mädchen ;-) >Kann man irgendwie abschätzen wie lange das Relay bei gegebenen Werten >offen gehalten wird? Ja. R*C = tau je nach Relaistyp kommt man auf 1-3 tau. >Habt ihr da ein paar Tipps für mich? Poste ein Datenblatt oder einen Link darauf.
Hallo, Falk Brunner schrieb: > Der ist fast OK. Es fehlt nur noch eine Diode antiparallel zum > Widerstand. Damit wirkt dieser nur als Einschaltstrombegrenung. wäre nicht vielmehr eine Diode in Serie zu den 12 V des Netzteils sinnvoll? Mit freundlichen Grüßen Guido
@ Guido C. (guidoanalog) >wäre nicht vielmehr eine Diode in Serie zu den 12 V des Netzteils >sinnvoll? Kommt auf die 12V Quelle an. Normalerweise fließt dort kein Strom HINEIN, sonder immer HERAUS. Wenn dort aber noch andere (stromstarke) Verbraucher dranhängen, dann braucht man die Diode schon, also insgesamt dann zwei Dioden. http://www.mikrocontroller.net/articles/Relais_mit_Logik_ansteuern#Stromsto.C3.9Frelais Letzter Abschnitt. "Die Energie zum Schalten von K2 wird im Kondensator C1 gespeichert, . . ."
Hallo, Falk Brunner schrieb: > Kommt auf die 12V Quelle an. Normalerweise fließt dort kein Strom > HINEIN, sonder immer HERAUS. Wenn dort aber noch andere (stromstarke) > Verbraucher dranhängen, dann braucht man die Diode schon, also insgesamt > dann zwei Dioden. Stimmt natürlich. inspire !! schrieb: > Auch wenn ich mehrere der > Kondensatoren parallel da rein schalte merke ich keinen Unterschied. Dies "riecht" schon etwas danach, dass nach Abschalten der Versorgungsspannung auch andere Verbraucher von dem Kondensator gespeist werden. Wobei die Antwort auf die folgende Frage von Dir natürlich noch von Interesse ist. Falk Brunner schrieb: > Wie groß ist der Spulenwiderstand des Relais? Mit freundlichen Grüßen Guido
Ok, ich hab den Link auf das Datenblatt übersehen. Das Monsterrelais hat zwei Spulen, wobei eine nur zum Anziehen für 75ms aktiv ist, danach fließen 240mA, macht bei 12V ~ 50 Ohm. Die Dropout (Abfall) Spannung liegt bei 0,5-4V, von 12V sind das ~ 1 tau. Also braucht man für 250ms Abfallverzögerung ~ C = tau / R = 250ms / 50 Ohm = 5mF. Mit den 3900uF im Beispielschaltplan sollte man schon was merken.
Hallo, Falk Brunner schrieb: > Das Monsterrelais hat > zwei Spulen, diese Aussage von Dir hat mich neugierig gemacht. Auch ich habe mir daher das Datenblatt angesehen. Eine interessante Aussage in dem Datenblatt ist: "Contactors feature internal transorb for coil suppression. No external diodes should be added across the coil. The use of additional external coil suppression can slow the release time and invalidate the life cycle ratings, or can cause the contactor not to be able to interrupt the maximum current specified. If lower coil back EMF is required, please contact GIGAVAC for assistance." Interessant ist auch die in diesem Absatz verlinkte "Application Note AN-003". http://www.gigavac.com/pdf/AN-003-GX-Coil-Suppression.pdf Mit freundlichen Grüßen Guido
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