Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Problem mit dem IR2110


von Marcus (Gast)


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Hallo!

Ich versuche nun seit einiger Zeit, mit dem TL494 einen Step-Down Regler 
zu basten (auf dem Steckbrett). Dies funktioniert problemlos sowohl mit 
der internen Ausgangsstufe als auch mit einem externen Transistor. Da 
ich aber bei niedrigeren Spannungen und hohen Strömen mit den richtigen 
Mosfets einen wesentlich besseren Wirkungsgrad erzielen kann, habe ich 
mich entschieden, den IR2110 zu verwenden.
Allerdings habe ich nun das Problem, dass mein Mosfet immer voll 
durchgesteuert ist, vollkommen egal, was am Logikeingang des Treibers 
anliegt. Wobei mir das überhaupt nicht klar ist, da ich mich voll und 
ganz an die Beschaltung des Datenblattes gehalten habe.

Ich habe die Schaltung mehrmals abgeändert, abgebaut, an einer anderen 
Stelle am Steckbrett wieder aufgebaut (anders angeordnet) und die 
Verbindungen 100x kontrolliert, deshalb ist ein Fehler bei der Umsetzung 
am Steckbrett zu 99% auszuschließen. Hab auch oft Tage dazwischen ruhen 
lassen und es dann nochmals versucht. Auch habe ich unzählige Threads 
hier und in anderen Foren (auch englisch) durchgeblättert, aber einfach 
nichts gefunden, was mein Problem merklich verbessert hat.

Als Stützkondensatoren habe ich übrigens einige Folienkondensatoren in 
die Versorgungsschiene eingebaut, nur nicht im Schaltplan eingezeichnet.

Habe ich einfach irgendwas übersehen? Es kann doch nicht so schwer sein, 
diesen verdammten IR2110 zum Laufen zu kriegen -.-

Schon mal danke für eure Unterstützung!

Lg Marcus

von Εrnst B. (ernst)


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Uhgh... Recht unübersichtlich dein Schaltplan. Und bei Gelegenheit mal 
den Artikel über Bildformate lesen.

Ich vermute, dass die Bootstrap-Versorgung für die High-Side des 
Treibers nicht klappt, weil die untere Halbbrücken-Hälfte fehlt.
Mess mal am Pin "VB", da sollten gegen GND so 20V oder mehr liegen.

Aus dem Grund kann "Dauernd durchgeschaltet" eigentlich nicht sein.

Und: Der Chip versucht Kurzschlüsse zu verhindern, evtl. wäre ein 
definierter Pegel an LIN hilfreich.
An HIN ein Pull-Down?


Und als Verbesserungsvorschlag:
Wenn du schon einen Highside-Treiber einsetzt, und der PWM-Generator 
Komplementäre Ausgänge hat: Auch D2 durch einen FET ersetzen.

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Marcus schrieb:
> Allerdings habe ich nun das Problem, dass mein Mosfet immer voll
> durchgesteuert ist, vollkommen egal, was am Logikeingang des Treibers
> anliegt

Du kannst VCC nach HIN durchschalten, aber wie kommt der Eingang wieder 
auf 0V ?

Marcus schrieb:
> am Steckbrett wieder aufgebaut

Ein IR2110 schaltet einen BUZ11 in 7.5ns um, also mit Flanken wie bei 
133MHz. Das ist nicht nur unnötig schnell, sondern die 2A müssen auch in 
weniger als 7,5ns am Chip ankommen sonst bricht die Versorgungsspannung 
ein. Dafür ist ein Steckbrett vollkommen ungeeignet. Durch den 
Treiberchip wird es schlimmer, nicht besser.

Was soll als Freilaufdiode eine 1N4148 am BUZ11 ?

Was soll R3 in der Schaltung, steht das auch nur irgendwo im Datenblatt 
des IR2110 ?

Von Strombegrenzung hälst du offenbar auch nichts.

Nein, lies erst mal Grundlagen über Schaltregler vor solchen 
Experimenten.

von Marcus (Gast)


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Hallo!

Erstmal danke für eure Posts!

Letztenendes hatte MaWin vermutlich damit recht, dass das Steckboard für 
sowas wirklich nicht geeignet ist. Ich habe jetzt wirklich vor jeden 
VDD/VCC/VSS-Pin und wie die alle beim treiber heißen einen Folko und 
einen großen Elko ran gehängt und jetzt funktioniert es.

MaWin schrieb:
> Du kannst VCC nach HIN durchschalten, aber wie kommt der Eingang wieder
> auf 0V ?

Durch die Internen Pull-Downs denke ich. Laut Datenblatt hat der Treiber 
an jedem Logik-Eingang einen. Eine Messung hat 450k nach GND ergeben. 
Oder wäre es trotzdem besser, einen zusätzlichen externen Pull-Down zu 
verwenden?

MaWin schrieb:
> Ein IR2110 schaltet einen BUZ11 in 7.5ns um, also mit Flanken wie bei
> 133MHz. Das ist nicht nur unnötig schnell, sondern die 2A müssen auch in
> weniger als 7,5ns am Chip ankommen sonst bricht die Versorgungsspannung
> ein. Dafür ist ein Steckbrett vollkommen ungeeignet. Durch den
> Treiberchip wird es schlimmer, nicht besser.

Danke! Siehe oben.

MaWin schrieb:
> Was soll R3 in der Schaltung, steht das auch nur irgendwo im Datenblatt
> des IR2110 ?

Ich habe darüber gelesen, dass beim Ausschalten die Miller-Kapazität 
dafür sorgt, dass der Mosfet sich nochmals einschaltet, was bei 
Halbbrücken zu Kurzschlüssen und zur Erwärmung der Mosfets führt. Liege 
ich richtig oder ist das bei einer reinen High-Side nicht notwendig?

MaWin schrieb:
> Von Strombegrenzung hälst du offenbar auch nichts.

Eigentlich schon, aber mir war erstmal wichtig, dass eine Spannung raus 
kommt. Ohne funktionierender Endstufe bringt sich doch eine 
Strombegrenzung auch nix.

Εrnst B✶ schrieb:
> Uhgh... Recht unübersichtlich dein Schaltplan.

Sorry, muss noch einiges lernen mit diesen Programmen :-S

Lg Marcus

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