Forum: HF, Funk und Felder 1,7MHz auf "Lautsprecher" geben?


von Mjölnir (Gast)


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Hallo zusammen,
ich habe mir mal die Frage gestellt ob es möglich ist einen Lautsprecher 
mit 1,7MHz zu befeuern. Die Frage mag so etwas blöd klingen allerdings 
geht es mir darum ob es so möglich wäre einen etwas potenteren 
Ultraschall nebler zu bauen.
Soviel ich weiß wir über einen Piezo einen Membran in Schwingung 
gebracht und diese lungert das im Wasser herum.

Ein 1,7MHz Signal zu erzeugen ist ja grundsätzlich kein Problem. Wie 
sieht es allerdings aus wenn man dieses mit ordentlich Leistung (etwa 
1kW) auf einen Membran geben will? Kann man das überhaupt? Was für 
Stoffe würden sich bei so etwas eignen?
Selber einen bauen will ich nicht unbedingt, mir geht es darum inwiefern 
so etwas realisierbar wäre.

Grüße

von Harald W. (wilhelms)


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Mjölnir schrieb:

> ich habe mir mal die Frage gestellt ob es möglich ist einen Lautsprecher
> mit 1,7MHz zu befeuern.

Natürlich kannst Du das tun. Dein Lautsprecher wird das Signal
über seine Kapazität kurzschliessen und schweigend ruhen. :-)

von tmomas (Gast)


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Warum ausgerechnet 1,7MHz?

von Helge A. (besupreme)


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1. hast du die Kenntnisse, einen 1kW Verstärker für Kurzwelle zu bauen?

2. Traust du dir zu, daß du diesen Sender ausreichend abgeschirmt 
bekommst?

3. Such dir einen Hersteller, der solche Piezos baut. Vielleicht hat der 
so was leistungsstarkes im Programm.

(oder kauf einen Tauchsieder. Das Ergebnis ist das selbe.)

von Mjölnir (Gast)


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Womöglich habe ich ich ungünstig ausgedrückt,
hauptsächlich geht es mir um die Frage ob, bzw. wie man ein Gerät 
("Lautsprecher?") entwerfen könnte welches diese Schwingung wiedergibt.
Es sei denn es ist Praktisch unmöglich, da wäre die Sache gegessen :)

Ich habe gestern in einer Sendung (die, die vor der Sendung mit der Maus 
läuft) etwas über Ultraschall nebler gesehen.
Dort wurde eine Frequenz von 1,7MHz genannt wenn ich mich richtig 
erinnere.

von Mjölnir (Gast)


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Helge A. schrieb:
> 1. hast du die Kenntnisse, einen 1kW Verstärker für Kurzwelle zu
> bauen?
>
> 2. Traust du dir zu, daß du diesen Sender ausreichend abgeschirmt
> bekommst?
>
> 3. Such dir einen Hersteller, der solche Piezos baut. Vielleicht hat der
> so was leistungsstarkes im Programm.
>
> (oder kauf einen Tauchsieder. Das Ergebnis ist das selbe.)

zu 1.
1kW ist schon viel, das gebe ich zu. Auch ist der Wert einfach aus dem 
Raum gegriffen. Was ich Persönlich schon gebastelt habe war eine 300kHz 
MOSFET Verstärkerstufe. Wenn ich mich recht erinnere waren das auch 
schon etwa 200W die das Ding gebracht hat.

zu 2. Alles in einem Faradayschem Käfig bei dem der Nebel durch ein Sieb 
nach außen gelangt? Wäre so jetzt meine Erste Idee.

zu 3. Allerdings eine Gute Idee. Vermutlich sogar Effizienter. Ich werde 
mich mal umschauen was es da so gibt.

von Harald W. (wilhelms)


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Mjölnir schrieb:

> hauptsächlich geht es mir um die Frage ob, bzw. wie man ein Gerät
> ("Lautsprecher?") entwerfen könnte welches diese Schwingung wiedergibt.

Piezo ist da im Prinzip keine schlechte Idee. Es muss aber einer
sein, der speziell für Deine Frequenz geschliffen werden muss.
Gruss
Harald

von WDR (Gast)


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Mjölnir schrieb:
> ich habe mir mal die Frage gestellt ob es möglich ist einen Lautsprecher
> mit 1,7MHz zu befeuern.

Bei den ÖR geht das: "Ultraschall mit 1,8MHz". :-)

http://mediathek.daserste.de/sendung-verpasst/20740436_kopfball-wdr-/20964798_luftbefeuchter?datum=20140427

von Boris O. (bohnsorg) Benutzerseite


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Mit mehr als einer Million Schwingungen in der Sekunde braucht man einen 
sehr idealen Lautsprecher, da er – vernachlässigbare real-weltliche 
Effekte wie Impedanz – mit seiner gesamten Membranfläche das umgebende 
Medium verschieben muss. Da aber jede bewegte Masse eine gewisse 
Trägheit, von den elektrischen Widerständen ganz zu schweigen, ist ein 
Lautsprecher in Form von Schwingspule, Magnet und Membran vergleichbar 
mit einer Dampflok, die man mit LEDs betreiben möchte.

Ein Kristall (=Piezo) ist dagegen etwas anderes. Schwingquarze gibt es 
ja in vielen Formen und Frequenzen. Im Grundton kann man schon mal 16MHz 
drauf geben und tatsächlich findet ein physischer Effekt statt 
(Verformung des Kristalls). Die Leistungen sind dabei recht gering, aber 
es spräche nichts dagegen, viele dieser Schwinge in Reihe und parallel 
zu schalten, so dass eine große Fläche damit bedeckt würde.

Allerdings bezweifle ich, dass es einen spürbaren Effekt gibt, da wieder 
die real-weltlichen Effekte wie Bauteiltoleranzen und statistische 
Thermodynamik zuschlagen. Es wird also schwerlich ein jeder der 
Einzelschwinger dazu zu überreden sein, mit derselben Frequenz und 
Phasenlage zu schwingen. Allein der Laufzeitunterschied bei 30cm 
Zuleitung genügt wohl. (Aus dem L-C-R Ersatzschaltbild eines 
Piezokristalls könnte man etwas abschätzen, das ordentlich Leistung en 
bloc vernichtet.)

von Luhe (Gast)


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Hallo,

irgendwie erinnert mich die Idee an eine Ultraschalluntersuchung beim 
Arzt.

Gruß

von Schallwandler (Gast)


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Hallo,

Ultraschall-Leistungswandler werden oft mit einem magnetostriktiven 
Wandler realisiert. Soweit ich mich erinnere, allerdings für deutlich 
geringere Frequenzen (Ultra-"Schall") aber durchaus im kW-Bereich 
(Echolot).

Für eine Vernebelung ist eine deutlich geringere Leistung von einigen 
Watt ausreichend und wird typischerweise mit einem Piezo-Schwinger 
realisiert.
Achtung: bei zu starker Erhitzung der Piezokeramik (Verluste, fehlende 
Ankopplung an die Flüssigkeit) verliert diese die Polarisation und damit 
ihre Funktion.

@Luhe:
Mit 1kW möchte ich keine Ultraschalluntersuchung erleben.
Bei richtiger Ankopplung reichen auch wenige Watt zum "grillen" des 
Gewebes.

Gruß

von Amateur (Gast)


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War da früher nicht mal was mit Masse? Mit Induktivität und so?

Ein Lautsprecher, auch ein Hochtöner wird sich nicht auf Tempo 17000000 
beschleunigen lassen. Konstruktion und elektrische Daten sagen 
ebenfalls: Nein.

von Amateur (Gast)


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Sorry: DIV 10

von Dextrose (Gast)


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Piezo kristalle kann man auch selber züchten. Allerdings habe ich keine 
Ahnung was die so Leistungs und Frequenztechnisch umsetzen können.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Mjölnir schrieb:
> ob es möglich ist einen Lautsprecher mit 1,7MHz zu befeuern.

Nur wenn 1,7 MHz gut brennen ;-)

von Kris M. (kristijan_m)


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Mechanisch kann dieser Lautsprecher garnicht so schnell schwingen.

Das müsste schon ein ultra kleiner Lautsprecher sein damit er die Wege 
überhaupt zurücklegen kann die du als Impuls vorgibst.

: Bearbeitet durch User
von René B. (reneb)


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Klar gibt es Piezos von der Stange, die das können:
http://www.bauteile-shop.eu/piezo-vernebler/vernebler-piezo-schwingscheiben/piezo-nebler.html

Und das ist jetzt keine Ausnahmeseite, sondern die Regel. Einfach mal 
ordentlich informieren, die 1,7MHz passen schon.
Aber erstmal kriegst du ein Problem mit der Dämpfung, da könnte man ja 
mit ordentlich Leistung gegenhalten. Wird aber trotzdem schwierig, wenn 
du im ESB mal den L-C Teil anschaust und dann auch noch die 
Papiermembran in Schwingung zu bringen, ... eher nicht.

Aber es gibt ja großflächigere Piezo-Lautsprecher, oder eben viele 
kleine nehmen.

: Bearbeitet durch User
von Thomas (Gast)


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@Rene B. und Co.: achtet bitte darauf, dass die Piezos mit einer 
Resonanz von +-50kHz angegeben sind. In Folge, jeder einzelne Piezo 
sollte vor jeder "Anwendung" eingemessen werden; Da z.B. die 
Umgebungstemperatur die Parameter des Piezos beeinflusst.
1 kW ist meiner Meinung nach etwas hoch gegriffen - die Verneblung 
sollte schon mit weitaus weniger funktionieren.

von Johannes v. (jvl)


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Es gibt ein System namens "uBeam - Wi-Fi for energy" das zur 
kontaktlosen Energieübertragung piezoelektrische Membranen benutzt, 
prinzipiell das Selbe.

von Matthias K. (kannichauch)


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Hallo

Erstmal Vorsicht mit Ultraschall größerer Energien.
Man nimmt das auch zum Kunststoffschweißen.
Das bedeutet u.a. auch, wenn Du mit Ultraschall bastelst, das 
Kunststoffteile US in Wärme verwandeln.
Außerdem geht es nicht nur gut in Reinigungsmaschinen, meine Befürchtung 
ist, das es auch in die Augen oder die "Eier" haut, Zellen versaftet.

Elektromagnetisch fällt mir eine mineralische Membran ein, die mit einer 
Flachspule beschichtet ist.
Darunter ein flacher Magnet. Vielleicht gehts. Vielleicht auch mit 
harter Polyesterfolie statt mineralisch

von Sabine W. (sabine_w)


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In Luft bleibt dir von deiner Energie bei solch hoher Frequenz nicht 
viel übrig, nach http://www.sengpielaudio.com/Rechner-luft.htm bekommt 
man ne solch hohe Dämpfung, dass nach ca. 6cm Abstand von der Quelle nur 
noch ein Tausendstel der ursprünglichen Schallenergie übrig ist, der 
Rest erwärmt dir die Luft.

von Possetitjel (Gast)


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Sabine W. schrieb:

> In Luft bleibt dir von deiner Energie bei solch hoher
> Frequenz nicht viel übrig [...]

Das ist richtig. Die Betonung liegt auf "in Luft ".

In Wasser z.B. sind die Verluste wesentlich kleiner, und
die Ankopplung an das Körpergewebe ist wesentlich besser.
Dort ist bei höheren Leistungen schon Vorsicht angebracht.

von Marc P. (marcvonwindscooting)


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Dextrose schrieb:
> Piezo kristalle kann man auch selber züchten. Allerdings habe ich keine
> Ahnung was die so Leistungs und Frequenztechnisch umsetzen können.

Was meinst Du? Seignette-Salz oder was anderes?

von Dextrose (Gast)


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Marc P. schrieb:
> Dextrose schrieb:
> Piezo kristalle kann man auch selber züchten. Allerdings habe ich keine
> Ahnung was die so Leistungs und Frequenztechnisch umsetzen können.
>
> Was meinst Du? Seignette-Salz oder was anderes?

Jop exakt.

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