Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Viele NTC-Widerstände auslesen


von Mathias K. (matzeknu)


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Hallo,

ich möchte über eine Quadratische Fläche die Temperaturverteilung 
messen.
Habe mir vorgestellt das wie beim Ansteuern einer LED-Matrix(Bild)zu 
machen, aber ich befürchte das ich so die einzelnen NTC-Widerstandswerte 
nicht bekomme, da ja einige andere NTC´s immer noch Parallel liegen?!

Hat jemand ne Idee wie ich das Problem leicht beheben könnte?

Danke :)

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Mathias K. schrieb:
> da ja einige andere NTC´s immer noch Parallel liegen?!
Einige? Alle! Irgendwie immer!

> Hat jemand ne Idee wie ich das Problem leicht beheben könnte?
Mach Entkopplungsdioden in dein Netzwerk, lass einen Konstantstrom in 
die Zeile und miss die Spannung. Das bisschen Temperaturabweichung der 
Dioden wird locker von der Messungenauigkeit der NTCs geschluckt...

Wie genau und reproduzierbar soll denn die ganze Geschichte sein?

von Floh (Gast)


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Mathias K. schrieb:
> aber ich befürchte das ich so die einzelnen NTC-Widerstandswerte
> nicht bekomme, da ja einige andere NTC´s immer noch Parallel liegen?!

Jap. Bei einer LED-Matrix funktioniert das, weil LEDs nur in eine 
Richtung leiten, es also keine leitende parallel liegende Pfade gibt.
Bei NTCs hast du diese Pfade aber, die dir die Messung vollkommen 
versauen werden.

Ich würde die NTCs einseitig zusammenschließen, und an der anderen Seite 
über Analogmultiplexer oder FETs auswählen. Je nachdem wieviele 
Messkanäle du hast, kannst du die NTCs gruppenweise umschalten.

von Harald W. (wilhelms)


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Mathias K. schrieb:

> ich möchte über eine Quadratische Fläche die Temperaturverteilung
> messen.

Hmm, wie gross ist denn die Fläche und ist das Metall?
Ich vermute, da sindDeineNTCs nicht genau genug.

> Habe mir vorgestellt das wie beim Ansteuern einer LED-Matrix(Bild)zu
> machen,
> Hat jemand ne Idee wie ich das Problem leicht beheben könnte?

Wie wärs mit Dioden als Temperaturfühler?
Gruss
Harald

von MaWin (Gast)


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Deine Schaltung macht die Sache kompliziert.

Zwar kannst du den NTC mit einem Vorwiderstand R als Spannungsteiler 
benutzen und wie eine LED Matriox mit niederohmigen MOSFETs umschalten


        +5V (Aref)
          |
          R
          |
A/D ------+
          |S
Zeile ---|I  p-MOSFET
          |
      NTC Matrix
          |
Spalte --|I  n-MOSFET
          |S
         GND


aber da die anderen NTC parallel liegen beeinflusst sie den gemessenen 
Wert. Man muss zurückrechnen, also im Prinzip das tun, was ein Tomograph 
macht, also viele lineare Gleichungssystem lösen, um die realen 
Widerstandswerte zu ermitteln. Klingt wie eine Studienarbeit.

Einfacher ist es sicherlich, alle NTC und einem R in Reihe zu schalten, 
und per einfachem und billigen Analogschalter der nicht viel Strom 
schalten muss also auch kaum Spannungsabfall hat Anfang und Ende des 
interessierenden NTC auf den A/D-Wandler zu geben.
Damit ist dessen Spannung zwar klein, nur 1/16 des sonstigen Wertes, 
aber das kann man 16 fach verstärken, vor allem mit uC mit eingebautem 
PGA.

      +5V (ARef)
       |
       R
       |
AD0 ---+
       |
      NTC1
       |
AD1 ---+
       |
      NTC2
       |
       :
AD15 --+
       |
      NTC16
       |
      GND

Allerdings haben die wenigsten uC 16 Analogeingänge, 2 x 8 wäre hingegen 
schaffbar, also baut man die Schaltung 2 mal mit je 8 NTC auf und 
schaltet die Analogeingänge mit 2 CD4051 (statt 4 CD4053) um, damit 
braucht man auch nur 2 statt 8 Analogeingänge und könnte den Verstärker 
gar als externen OpAmp vorschalten.

von Georg (Gast)


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Mathias K. schrieb:
> Hat jemand ne Idee wie ich das Problem leicht beheben könnte?

Du kannst schon so eine Matrix nutzen, du musst aber die Zeilen und 
Spalten über Analogmultiplexer schalten, z.B. je ein CMOS 4051 für 8 x 
8.

Georg

von Mathias K. (matzeknu)


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Georg schrieb:
> Mathias K. schrieb:
>> Hat jemand ne Idee wie ich das Problem leicht beheben könnte?
>
> Du kannst schon so eine Matrix nutzen, du musst aber die Zeilen und
> Spalten über Analogmultiplexer schalten, z.B. je ein CMOS 4051 für 8 x
> 8.
>
> Georg

Hatte es mit Analogmultiplexer vor, aber das ändert doch nichts daran, 
dass die NTC sich nicht einzeln auslesen lassen?

Oder wie sähe so eine Schaltung aus?

von x4U (Gast)


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Mathias K. schrieb:
> Hat jemand ne Idee wie ich das Problem leicht beheben könnte?

Eine Flir mieten oder DS18S20 nehmen.

von MaWin (Gast)


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Georg schrieb:
> Du kannst schon so eine Matrix nutzen, du musst aber die Zeilen und
> Spalten über Analogmultiplexer schalten, z.B. je ein CMOS 4051 für 8 x
> 8.

Du kannst jetzt bestimmt auch erklären, wie du den Bahnwiderstand der 
Analogmuxes wegrechnen kannst und die parallel liegenden NTC aus dem 
Messwert eliminieren kannst, oder hast du bloss nicht NACHGEDACHT.

von Mathias K. (matzeknu)


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Schaltplan

von MaWin (Gast)


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Mathias K. schrieb:
> Schaltplan

Auch der ist problematisch, weil der Bahnwiderstand der Muxe 
(undefiniert bis 180 Ohm) das Ergebnis verfälscht.

von Mathias K. (matzeknu)


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MaWin schrieb:
> Mathias K. schrieb:
>> Schaltplan
>
> Auch der ist problematisch, weil der Bahnwiderstand der Muxe
> (undefiniert bis 180 Ohm) das Ergebnis verfälscht.

hätte dazu sagen müssen das es mir eher darum geht eine 
Temperaturänderung festzustellen, dh ich lese die Temperaturen ein und 
vergleiche immer die Messwerte mit den letzten Werten.

von Ernst O. (ernstj)


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MaWin schrieb:
> Mathias K. schrieb:
>> Schaltplan
>
> Auch der ist problematisch, weil der Bahnwiderstand der Muxe
> (undefiniert bis 180 Ohm) das Ergebnis verfälscht.

Setze an jedem NTC einen pull-up Widerstand ein und eliminiere den R101. 
Wenn der "Analog in" ein hochohmiger Eingang ist, dann spielt der 
Schaltwiderstad in den Multiplexern nur eine vernachlässigbare Rolle.

von San L. (zwillingsfreunde)


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Mathias K. schrieb:
> hätte dazu sagen müssen das es mir eher darum geht eine
> Temperaturänderung festzustellen, dh ich lese die Temperaturen ein und
> vergleiche immer die Messwerte mit den letzten Werten.

Wäre interessant zu wissen, von welchem Bereich wir hier sprechen. 
Temperaturänderungen von ein paar Grad, oder ein paar Zehntel?

Ausserdem wäre auch die grösse der Fläche interessant zu wissen, nach 
der wurde weiter oben schonmal gefragt.

Je nachdem wie gross das ganze sein soll und wie Präzise, spielen da auf 
einmal noch ganz andere Faktoren eine Rolle.

von Amateur (Gast)


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Jeder NTC bekommt seinen eigenen (Vor)Widerstand.
So wird kein Strom, sondern eine Spannung geschaltet.
Diese kann über einen preiswerten Multiplexer geleitet werden.
Selbst die billigen Typen haben einen hohen Aus-Widerstand.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Amateur schrieb:
> Selbst die billigen Typen haben einen hohen Aus-Widerstand.
Ähm...
NTCs haben eine sehr wohl definierte (wenn auch reichlich ungenaue) 
Kennlinie. Da gibt es keinen Aus-An-Zustand wie z.B. bei PTCs oder 
Polyfuses.

von MaWin (Gast)


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Lothar Miller schrieb:
>> Selbst die billigen Typen haben einen hohen Aus-Widerstand.
> Ähm...
> NTCs haben

Es geht Amateuer um die ANALOGSCHALTER.

von Дуссель дукъ (Gast)


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Allenfalls kann man trotzdem die Matrix zuoberst verwenden. Wie gewohnt 
die Spalten ansteuern, und die Zeilen messen. Nun koppeln diese 
Widerstaende. Das sollte man aber mit etwas Mathematik wieder trennen 
koennen

von siggi (Gast)


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Lothar Miller schrieb:
> Mathias K. schrieb:
>> da ja einige andere NTC´s immer noch Parallel liegen?!
> Einige? Alle! Irgendwie immer!

Aber nicht mit "Tri-State" Ausgängen.

von Ulrich H. (lurchi)


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Das die NTCs koppeln ist die mathematische Auswertung nicht ganz so 
einfach. Möglich wäre es die Beschaltung so zu wählen, dass die Kopplung 
minimal wird. Das wäre etwa so wenn man für je Zeile einen eigenen 
Transimpedanzverstärker hat, und dann bei den Spalten eine mit Signal 
und die anderen an GND Schaltet. Mit passend niederohmigen Ausgängen 
(ggf. auch einfach 74HC...) und genügend hohem NTC widerstand geht das. 
Im Idealfall hat man so keine Kopplung - nur etwas über Offsetspannungen 
und nicht ideale OPs. Mit einer AC Auswertung ließen sich die 
Offsetfehler auch noch kompensieren.

Die Frage ist aber, ob nicht eine Diodenmatrix einfacher ist - die 
Flusspannung der Dioden müsste man dann einmal bei konstanter Temperatur 
nachmessen und als Referenzpunkt nutzen. Was geschickter ist hängt aber 
von den Anforderungen und dem nötigen Messbereich ab.

von MaWin (Gast)


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Ulrich H. schrieb:
> die Flusspannung der Dioden müsste man dann einmal bei konstanter
> Temperatur nachmessen und als Referenzpunkt nutzen.

Selbst wenn man die Dioden nicht bei den NTCs unterbringt wo sie 
unterschiedlich warm sind, sondern alle zusammen auf der 
Auswertelplatine zu der dann 32 Leitungen gehen (wozu dann eine 
Matrix?), entsteht das Problem, daß die Flusspannung vom Strom abhängt 
und der Strom vom Widerstandswert des NTC, also eine Wechselwirkung 
besteht.

Man müsste dann alles mit einer Konstantstromquelle versorgen, und 
hoffen, daß die Dioden ähnlich genug sind.

von Ulrich H. (lurchi)


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Die Dioden könnte auch gleich die NTCs als Sensor ersetzen. Nach 
einmaligem Abgleich ist die Genauigkeit für einen begrenzten Messbereich 
gar nicht so schlecht. Mit einer Auswertung über die Änderung der 
Flussspannung zwischen 2 Stromwerten geht es sogar ohne Abgleich ganz 
gut.

Die Matrix mit Dioden und NTCs ginge ggf. auch, wenn die NTCs recht 
hochohmig sind, so dass man die Spannung der Dioden als etwa konstant im 
Vergleich zur relativ hohen Spannung an den NTCs annehmen kann.

von Wolfgang (Gast)


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Дуссель дукъ schrieb:
> Das sollte man aber mit etwas Mathematik wieder trennen
> koennen

Aber nur, wenn das sich ergebende Gleichungssystem ausreichend gutmütig 
ist und Messfehler die Mathematik zur Rückrechnung nicht wild hin- und 
her rennen lassen oder ins Nirwana schicken. Die Kondition des Problems 
sollte man bei solchen Aussagen nicht außer acht lassen.

von Max D. (max_d)


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In der THEORIE kann man das sicher mit Mathe entwirren.
In der Praxis nimmt man einfach eine Handvoll DS18B20.
Für die Matrix braucht man 16 Stück aus China kosten die keine 2€ (und 
sind immernoch tausendmal genauer als die Matrix mit Mathe). Für die 
<32€ lohnt das keinen Aufwand >1h und die brauchst du allein um die Wege 
des Stromes zu malen.

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