Forum: HF, Funk und Felder Einfache diskrete Summe, unlösbar


von Erik (Gast)


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Hallo, Leute ich verstehe hier ab dem ersten = gar nichts mehr. Wie hat 
der da die Summe gelöst?

Ich mein ich sehe ein, dass 1/pi*n *sin(..) konstant ist und 
herauszuheben ist. Dann bleibt aber immer noch die Sume:
Aber die kann man doch nicht mehr vereinfachen oder? Wie kann es dann 
sein, dass oben GLeichheit herrscht?

Aber angenommen die Rechnung ist richtig, dann sehe ich auch nicht ein 
wieso:

das hier gilt. Denn der Dirak ist nur 1 wenn n = 0 ist. Dann steht da 
aber meiner Meinung nach sin(0)/... und das ist dann 0 und nicht 1/N * 
d[n].

Was sagt ihr da dazu?

von TestX .. (xaos)


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dazu müsste man jetzt wissen was genau! n und N hier sind und in welchen 
zusammenhang das ding gehört..

letztendlich kommt die vereinfachung durch die dirac() funktion 
zustande...aber generell basieren solche vereinfachungen auf einigen 
annahmen zu den beteiligten variablen etc. "normal" mathematisch 
umformen ohne randbedingungen klappt da nicht..

von Possetitjel (Gast)


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Erik schrieb:

> Dann steht da aber meiner Meinung nach sin(0)/...

Nee. Es steht nicht "sin(0)/..." da, sondern "sin(0)/0". ;-)
Das ist ein unbestimmt-unendlicher Ausdruck.

> und das ist dann 0

Nee. Das müsste man nach der Krankenhaus-Regel ausrechnen,
wenn man sicher wäre, dass n reell ist (für natürliches n
hat das mMn keinen Sinn). "n" sieht aber ziemlich natürlich
aus...

Andi ist zuzustimmen: Mathematischer Kontext wäre hilfreich.

von Erik (Gast)


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Also p[n] ist ein periodisches Modulationssignal, allgemein  mit Periode 
N.
Das x[n] ist das Tiefpasseingangssignal:

Beide kommen in einen Multiplizierer hinein und das Ergebnis ist dann 
eben diese unlösbare Summe. Mehr ist in diesem Beispiel wirklich nicht 
gegeben.

von Erik (Gast)


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Mich wundert es sehr dass in den Lösungen genau das steht was ich hier 
geschrieben habe. WIe kommt das? Wieso kann man das ausrechnen?

von Erik (Gast)


Angehängte Dateien:

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Ich habe da sogar die Originalangabe reingemacht

von Possetitjel (Gast)


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Nach reiflicher Abwägung aller Umstände dieses Einzelfalles
ergeht im Namen der Elektrotechnik folgendes Urteil:

Die angegebene Lösung ist vermutlich richtig.

Entscheidungsgründe:

1) Euer Professor (bzw. derjenige, der diese Aufgabe formuliert
hat), ist meiner Meinung nach ein ausgesprochener Idiot.
Die Aufgabe ist ein klassisches Beispiel dafür, wie man triviale
Sachverhalte mathematisch so verklausulieren kann, dass sie
niemand versteht - und zuzüglich eine Falle einbaut.

2)
Erik schrieb:
> Also p[n] ist ein periodisches Modulationssignal, allgemein
> mit Periode N.

p[n] ist tatsächlich periodisch. Wähle z.B. N=7 und mache Dir
klar, wie dann die Folge p[n] aussieht.

3)
> Das x[n] ist das Tiefpasseingangssignal: [...]

Betrachte nun x[n]; wähle dabei dasselbe N wie oben, also z.B.
auch N=7. Der Sinus hat eine spezielle Eigenschaft, die sich auf
das Signal x[n] überträgt. Welche?

4)
> Beide kommen in einen Multiplizierer hinein

Gut. Wenn Du Dir p[n] und x[n] vorstellen kannst, sollte
es kein Problem sein, Dir p[n]*x[n] vorzustellen.

5)
> und das Ergebnis ist dann eben diese unlösbare Summe.

5.1) Ich bin der Meinung, dass in Deinem ersten Beitrag ein
Schreibfehler ist.

5.2) Für die angegeben Lösung ist der Term mit n=0 entscheidend.
Warum?

5.3) Der Hinweis auf die Krankenhaus-Regel war offenbar richtig.

Unterschrift
<unleserlicher Krakel>

von Possetitjel (Gast)


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Erik schrieb:

> Ich habe da sogar die Originalangabe reingemacht

Es wäre nett gewesen, wenn Du das etwas eher gemacht
hättest - Da hätte ich mir nämlich einige Arbeits
sparen können.

von Possetitjel (Gast)


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Ach so, Nachtrag:

Possetitjel schrieb:
> 1) Euer Professor (bzw. derjenige, der diese Aufgabe
> formuliert hat), ist meiner Meinung nach ein ausgesprochener
> Idiot.

Da natürlich doch deutlich mehr gegeben war als ursprünglich
behauptet, nehme ich diese Schmähung mit dem Ausdruck tiefsten
Bedauerns zurück.

von Paul B. (paul_baumann)


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Nur einmal aus Interesse: Wer muß so etwas berechnen? Ich meine die
Studienrichtung. Wofür ist das nützlich bzw. notwendig?

Vor solchen Sachen stehe ich mit offenem Mund, das muß ich ehrlich
zugeben.

MfG Paul

von Rene H. (Gast)


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Paul Baumann schrieb:
> Nur einmal aus Interesse: Wer muß so etwas berechnen? Ich meine
> die
> Studienrichtung. Wofür ist das nützlich bzw. notwendig?
>
> Vor solchen Sachen stehe ich mit offenem Mund, das muß ich ehrlich
> zugeben.
>
> MfG Paul

Bei uns war das...

Studienrichtung: Elektrotechnik
Fach: Nachrichten- und Übertragungstechnik

Grüsse,
René

von Justus S. (jussa)


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Rene H. schrieb:
> Studienrichtung: Elektrotechnik
> Fach: Nachrichten- und Übertragungstechnik

bei uns gab es sowas wohl in Signaldarstellung oder Grundlagen der 
Signalverarbeitung

von Nebulus (Gast)


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Ja ja damals. Ich vermisse es..... NICHT :)

von Udo S. (urschmitt)


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Bei uns:
Digitale Regelungstechnik und statistische Signaltheorie

ich könnte es ohne nachlesen auch nicht mehr rechnen :-(

von Erik (Gast)


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Possetitjel schrieb:
> Betrachte nun x[n]; wähle dabei dasselbe N wie oben, also z.B.
> auch N=7. Der Sinus hat eine spezielle Eigenschaft, die sich auf
> das Signal x[n] überträgt. Welche?

Ok, ich setze also zB N = 5.
Dann erhalte ich:

Diese Deltapulse heben sich aber trotzdem nicht auf zu einem einzigen. 
Der sinus ist ja für die Summe konstant. So hilft mir das nicht wirklich 
weiter...

Auf deine Frage "Welche" habe ich keine Antwort. Ich kenne so eine 
Eigenschaft nicht. Ich wäre dir aber dankbar wenn du mich aufklären 
würdest

von Paul Baumann (Gast)


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@Rene, Justus und Udo

Ich bedanke mich für die Auskunft. Sagt mal: Habt ihr das später in
Natura auch mal gebrauchen können? Ich habe auch einen Haufen Zeug 
gelernt,
von dem ich 1/3 im Nachhinein in den Skat drücken konnte.

MfG Paul

von Udo S. (urschmitt)


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Hallo Paul,

Paul Baumann schrieb:
> Sagt mal: Habt ihr das später in Natura auch mal gebrauchen können?
Nö, bin aber auch fachfremd in den Job.
Elektrotechnik Ing. studiert und als Softwareentwickler (für 
Geldautomatensteuerungen) in den Job.

Gruß, Udo

: Bearbeitet durch User
von Paul B. (paul_baumann)


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Udo schrob:
>Elektrotechnik Ing. studiert und als Softwareentwickler (für
>Geldautomatensteuerungen) in den Job.

Ach so. Wenn man immer vorher wüßte, was man später mal brauchen würde,
könnte man sich einen Haufen Kram ersparen. (Oh, das war jetzt die 
DDR-Meisterschaft im Konjunktiv..)
;-)

MfG Paul

: Bearbeitet durch User
von henrik (Gast)


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sin(x)/x sollte man schon vor Augen haben. Für den Grenzwert x=0 ist es 
1.

sin(x*a)/x für x=0 ist a.

Der Grenzwert bei Brüchen f(x)/g(x) mit f(x),g(x)->0 wird über 
f'(x)/g'(x) berechnet.

von Rene H. (Gast)


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Paul Baumann schrieb:

> Ich bedanke mich für die Auskunft. Sagt mal: Habt ihr das später in
> Natura auch mal gebrauchen können? Ich habe auch einen Haufen Zeug
> gelernt,
> von dem ich 1/3 im Nachhinein in den Skat drücken konnte.
>
> MfG Paul

Hallo Paul,

bei mir verhält es sich gleich wie bei Udo. Elektrotechnik studiert habe 
ich, weil in der Schweiz zu der Zeit noch kein Informatikstudium 
angeboten wurde. Ich arbeite ebenfalls Fachfremd in der 
Softwareentwicklung.

Leider konnte ich den Kram nie brauchen und habe das meiste bereits 
vergessen. Ich versuche dennoch ab und an mal einige Dinge 
aufzufrischen.

Grüsse,
René

von Possetitjel (Gast)


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Erik schrieb:

> Ok, ich setze also zB N = 5.

In Ordnung.

> Dann erhalte ich: [Formel]

Ja, scheint zu stimmen.

> Diese Deltapulse heben sich aber trotzdem nicht auf zu
> einem einzigen.

Warum gehst Du nicht so vor, wie ich es oben vorgeschlagen
habe?

Wir betrachten erstmal p[n] für Deinen gewählten Spezialfall
N=5. Erkläre mir bitte ausführlich Schritt für Schritt, wie
Du z.B. p[3] berechnest. Wie groß ist p[3]?

Liste anschließend bitte p[0] bis p[12] auf.

> Der sinus ist ja für die Summe konstant.

Ja und? Welche Werte kann der Term denn annehmen?
Und für welches n nimmt der Term welchen Wert an?
(Voraussetzung sei immer noch N=5.)
Warum - Kruzitürken - gehst Du nicht so vor, wie ich es
oben vorgeschlagen habe?

Erik schrieb:
> Auf deine Frage "Welche" habe ich keine Antwort. Ich kenne
> so eine Eigenschaft nicht.

Nun, der Sinus ist periodisch.

von mibe (Gast)


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Hallo Erik

Das zweite Gleichheitszeichen ist unmittelbar einsichtig:

sin(pi*n/N)/(pi*n) = sin(pi*n/N)/(N*pi*n/N) = (1/N)*sin(x)/x

mit x = pi*n/N. Die Deltadistribution ist 1 fuer n = 0 und Null sonst

Damit steht da: delta(0)*sin{0}/0 und sin{0}/0 = 1.

Den Rest ()1. Gleichheitszeichen hier nur ganz grob:

Die Summe ueber die Dirac-Deltas gibt nur einen nichtverschwindenden 
Wert fuer k = n-N fuer festes n und N. n muss Null sein (falls rechte 
Seite ungleich NUll), also k = -N. Dann bleibt in der Summe nur delta(n) 
uebrig, was von k unabhaengig ist. Damit hast Du dann

Summe_{0<+|k|,+infty} (delta(n-k-N)) = delta(n)

Hoffe, das hilft Dir etwas weiter.

Gruesse

mibe

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