nehmen wir mal an ich habe einen widerstand mit unbekanntem wert und möchte seinen Wert ermitteln. Dafür gibt es ja zwei möglichkeiten: Einmal die direkte widerstandsmessfunktion des multimeters und dann die zweite möglichkeit bei der ich einen strom durch den widerstand fliessen lasse, dann spannungsabfall bestimme und mit diesen werten den widerstand berechne. Gibt es gründe weshalb ich eine Messung der anderen vorziehen sollte?
moppel schrieb: > einen strom durch den widerstand fliessen > lassen, dann spannungsabfall bestimmen und mit diesen werten den > widerstand berechnen. Auf diese Weise kannst Du Strom- und Spannungspfad getrennt führen. Dann spielen Kontaktwiderstände keine Rolle mehr. Gruss Harald PS: Man nennt sowas nicht unbedingt "direkte vs. indirekte Widerstands- messung", sondern eher Zwei- oder Vierleitermessung.
moppel schrieb: > zweite möglichkeit bei der ich einen strom durch den widerstand fliessen > lasse, dann spannungsabfall bestimme und mit diesen werten den > widerstand berechne. Es gibt zwei "indirekte" Methode: die eine von Dir genannte, bei der zweiten nimmst Du eine feste Spannung und misst den Strom. moppel schrieb: > Gibt es gründe weshalb ich eine Messung der anderen vorziehen sollte? - Andere Topologie möglich (z.B. die erwähnte Vier-Leiter-Messung) - Durch separate Spannungs- bzw. Stromquellen und -messgeräte können andere Messbereiche verwendet werden (z.B. hohe Spannungen für GΩ-Widerstände). - Der Widerstand kann in bestimmten Spannungs-/Strombereichen gemessen werden, wenn es sich nicht im einen 100% ohmschen Widerstand handelt.
Achim Hensel schrieb: > bei der > zweiten nimmst Du eine feste Spannung und misst den Strom. Und um diesen Strom zu messen bist du dann wieder bei der Spannungsmessung mittels Shunt ;)
Off Topic -------------- Helper schrieb: > Achim Hensel schrieb: >> bei der >> zweiten nimmst Du eine feste Spannung und misst den Strom. > > Und um diesen Strom zu messen bist du dann wieder bei der > Spannungsmessung mittels Shunt ;) Wie man das misst, ist unerheblich. Könnte ja auch ein Drehspulamperemeter sein ... Es geht mir auch nciht darum, ob man jetzt besser Strom oder Spannung misst, sondern welchen Parameter bei der Widerstandsmessung man konstant hält: Strom oder Spannungsabfall.
Die meisten Multimeter machen keine direkte Widerstandsmessung. direkte Widerstandsmessung geschieht durch Vergleichschaltungen, z.B-. durch ein Kreuzspulinstrument oder Quotientenmesswerk oder AD-Wandlern mit ratiometrischem Verhalten. Meistens aber durch eine Messbrücke, bei der der Vergleichswiderstand mit dem unbekannten verglichen wird. bei indirekter Messung misst man Spannung und Strom am Widerstand und rechnet anschließend. Man kann die Rechnung vereinfachen/ersparen indem man einen Konstantstrom von z.B. 1mA erzeugt und dann weiß, dass jedes Ohm des Widerstands 1mV entstehen lässt. Trotzdem ist das eine indirekte R-Messung. Das Strommessinstrument ist eben durch eine Messstromquelle ersetzt. Wesentlicher Unterschied besteht, welchen Einfluss die Messtoleranz von I oder U auf die Messung des R hat. bei direkter Messung (Brücke) entsteht bei leichten Abweichungen von U oder I keine Änderung des Messergebnisses (denn bei Brücke bleibt der Abgleichpunkt erhalten). (übrigens: Die Unterscheidung direkt-indirekt stammt aus der Steinzeit der Messtechnik.Die sollte man heutzutage sich und Anderen ersparen.)
Peter R. schrieb: > übrigens: Die Unterscheidung direkt-indirekt stammt aus der Steinzeit > der Messtechnik.Die sollte man heutzutage sich und Anderen ersparen. Wenn ich den ersten Post richtig verstehe, dann meint der TO nicht diese "Steinzeit"-Definitionen von direkt / indirekt, sondern "direkt" = Widerstandmessbereich des DMM, "indirekt" = Messung von Strom und Spannung mit verschiedenen Messgeräten und anschließende Berechnung.
Wie kann man das nur zum Thema machen? Kann man den R auslöten, dann misst man direkt. Kann man das nicht, dann muß man das indirekt machen. Fertig! Nächste Frage: Groß- und Kleinschreibung beachten vs. nicht beachten.
moppel schrieb: > Gibt es gründe weshalb ich eine Messung der anderen vorziehen sollte? Das Multimeter misst mit einem von seiner Messmethode vorgegebenen Strom die Spannung. Es kann dabei vorkommen, dass der vom Multimeter benutzte Messstrom bereits gefährlich für das Messobjekt ist.(z.B. Mikrowellen-Halbleiter) Oder dass der Messstrom zu klein ist (z.B. Messung des Schutzleiterwiderstands nach Reparatur eines Geräts entsprechende VDE-Norm muss mit einem Mindest-Strom erfolgen) Bei Strom+Spannungsmessung ist entweder Spannung oder Strom am Messobjekt wählbar, man ist nicht der Vorgabe durch das Vielfach-Messinstrument unterworfen. Dafür ist das Messergebnis ungenauer, da sowohl Strom als auch Spannungsmessung Messfehler haben, die sich bei der Multiplikation addieren. Das Wort "direkt" sollte man da vermeiden, das es für Vergleichsmethoden bei R-Messung bereits reseviert ist..
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Michael_ schrieb: > Kann man den R auslöten, dann misst man direkt. > Kann man das nicht, dann muß man das indirekt machen. > Fertig! kicher! genau solche Definitionen sind in der Elektrotechnik hilfreich! Als noch mit Brücken usw. gemessen wurde, wurde festgelegt: Direkte R-Messung machen Verfahren, die einen unbekannten Widerstand mit einem Vergleichswiderstand ermitteln ohne dabei Strom oder Spannung messen zu müssen. Indirekte Messung machen Verfahren, die per Strom/Spannungsmessung ein Wertepaar ermitteln und dann verrechnen, um auf R zu kommen.
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