Forum: HF, Funk und Felder Breitband Antenne Hilfe beim Bau


von Christian S. (Gast)


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Hallo,

ich benötige Hilfe beim Bau einer Breitband PCB Antenne für den Bereich 
250MHz - 1GHz. Nach vielen Stunden auf der Suche im Internett bin ich 
bei zwei interessanten Antennen Typen gelandet.
Die erste ist die Schmetterlingsantenne und die zweite ist die Spiral 
Antenne. Leider habe ich nicht wirklich viel über die Konstruktion einer 
solchen Antenne gefunden und wollte deshalb hier nach Rat und 
Unterstützung fragen.

Der Hintergrund warum ich diese Antenne benötige hängt mit einer 
Messaufgabe zusammen. Im groben geht es darum Objekte zu Messen auf 
Abstand und Größe. Man könnte es fast mit einem Radar vergleichen.

Meine Frage ist, hat einer von euch schon mal eine solche Antenne gebaut 
und könnte mir bei der Umsetzung helfen? Wie ich oben schon geschrieben 
habe soll es eine PCB Antenne werden. Ich könnte letztendlich die 
Antenne fertigen, als Prototyp, und vermessen lassen.

Vielen Dank im Vorfeld

Gruß Christian

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Eine für (400 … 1000) MHz gibt es hier zu kaufen:

http://www.wa5vjb.com/products1.html

Ist eine logarithmisch-periodische Dipolantenne (LPDA), die man
prinzpiell auch bis 250 MHz herunter erweitern können sollte.  Dann
ist sie aber nochmal fast doppelt so groß.

Zum Schmetterlingsdipol kannst du sicher im „Rothammel“ einiges
nachlesen.  Die Schwierigkeit bei der Umsetzung auf preiswertem
FR4-Platinenmaterial ist dabei, dass dessen epsilon_r weder genau
definiert ist noch über die Oberfläche des Materials konstant (je
nachdem, ob man über oder neben einem Glasfaserbündel liegt).  Du
musst also den Verkürzungsfaktor mehr oder minder experimentell
bestimmen, und das ist letztlich nichts anderes als was Kent Britain
da auch getan hat.

von Rainer V. (rudi994)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Zum Schmetterlingsdipol kannst du sicher im „Rothammel“ einiges
> nachlesen.

unter "Breitband-Dipole" u. "Sonderformen der VHF- und UHF-Antennen"

von HF-Werkler (Gast)


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Die richtigen Antennenlinks (ohne genauere Infos zur gewünschten 
Ausbreitung geht es nicht besser) wurden dir bereits gegeben.

Noch anzumerken wäre, dass in dem Frequenzbereich 250MHz - 1GHz sehr 
viele wichtige Funkanwendungen laufen, die durch einen breitbandigen 
Sender ev. gestört würden.

von Physiker (Gast)


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Christian S. schrieb:
> Meine Frage ist, hat einer von euch schon mal eine solche Antenne gebaut
> und könnte mir bei der Umsetzung helfen? Wie ich oben schon geschrieben
> habe soll es eine PCB Antenne werden. Ich könnte letztendlich die
> Antenne fertigen, als Prototyp, und vermessen lassen.

Hallo Christian.

Schau doch mal hier 
nach:http://sites.prenninger.com/elektronik/dvb-t-antennen/antennen-arten

Da ist einiges zu Thema Schmetterlingsantennen zu finden. Kann dir, 
falls Du nicht weiterkommen solltest, auch mit Tat und HFSS, zur Seite 
stehen. Ich mache lieber als " gute Ratschläge" zu geben.
Beste Grüße.

von bazo (Gast)


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Zu der Entwicklung LPDA und andere PCB Antennen solle man sich das Heft 
UKW Bericht 3/2005 und dort den Artikel von T. Bergmann und J.Schad 
durchlesen,d a stehen einige Erfahrungen über die Stolperfallen drin, 
die einen erwarten.

von Christian S. (Gast)


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Vielen Dank für die Links und Tips.
Eine LPDA hat den Nachteil das Sie in "Senderichtung" sehr lang ist für 
diesen Frequenzbereich. Aus diesem Grund dachte ich an den Schmetterling 
bzw. die Spirale. Die Spirale hat noch den Vorteil, das diese zirkular 
polarisiert ist und dadurch vermehrt zirkular polarisierte Wellen 
empfängt. In meinem System wird es eine Sende und Empfangsantenne geben. 
Somit würden die beiden Antennen störunempfindlicher sein.
Den „Rothammel“ habe ich leider nicht :-( muss mal sehen ob es den in 
der Bibo gibt, ich befürchte jedoch nein.

Ich habe überlegt mir ein Prototyp aus Alufolie zu bauen. Diese wollte 
ich einfach auf ein Stück Pape kleben und dann mal messen was so raus 
kommt. In wieweit lassen sich dann die Ergebnisse auf eine PCB 
übertragen?

MfG
Christian

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Christian S. schrieb:

> Die Spirale hat noch den Vorteil, das diese zirkular
> polarisiert ist und dadurch vermehrt zirkular polarisierte Wellen
> empfängt.

Wenn sie in die falsche Richtung drehen, hast du aber auch nicht viel
davon.

> Ich habe überlegt mir ein Prototyp aus Alufolie zu bauen. Diese wollte
> ich einfach auf ein Stück Pape kleben und dann mal messen was so raus
> kommt. In wieweit lassen sich dann die Ergebnisse auf eine PCB
> übertragen?

Gar nicht.

von sofort (Gast)


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Das schaut nach groebstem, unbedarftem Basteln aus. Ohne fachlichen 
Hintergrund. Lass es sein, das wird so nichts.

von Christian S. (Gast)


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Hallo,

habe mir die Links nochmal genauer Angeschaut und mich weiter 
eingearbeitet. Um einen 50 Ohm Fußpunktwiderstand zu erhalten wird ein 
Öffnungswinkel von ~70° in der Literatur genannt. Der Verkürzungsfaktor 
des Schmetterlingsdipoles liegt bei ~0,73.

Ich komme also für die 250MHz auf eine Länge von 87,6cm.
Die Breite der Antenne beträgt bei 70° dann 240,67cm.
siehe Skizze.

Bei diesen Abmessungen ist eine PCB wo nicht die beste Wahl. Bedingt 
durch das ƐR vom FR4 würde die Antenne sicherlich kleiner werden, jedoch 
nicht so klein dass sie auf eine normale Platine passen würde.

Ich werde wo um einen Aufbau aus Aluminiumplatten nicht her rum kommen.
Kann mir einer die Abmessungen bestätigen oder habe ich noch einen 
Fehler drin?

Gruß
Christian

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Christian S. schrieb:
> Um einen 50 Ohm Fußpunktwiderstand zu erhalten

Du denkst aber dran, dass die Antenne symmetrisch 50 Ω dann hat, du
aber sehr wahrscheinlich 50 Ω unsymmetrisch benötigst, ja?

> Kann mir einer die Abmessungen bestätigen oder habe ich noch einen
> Fehler drin?

Das passt schon.  Wenn ich die LPDA für 400 ... 1000 MHz ansehe und
davon auf doppelte Größe extrapoliere, dann liegt das in der gleichen
Größenordnung.

: Bearbeitet durch Moderator
von Christian S. (Gast)


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Ja richtig die 50 Ohm sind symmetrisch.
Ich habe im Rothammel zwei Stellen gefunden wo über die Schmetterlinge 
gesprochen wird.
Ich habe aber in den dazugehörigen Bildern unterschiedliche Angaben 
gefunden (Öffungswinkel und Fußpunktwiderstand).

Wie muss ich dieses deuten? Kann mir da noch nicht so recht einen Reim 
draus machen.

Gruß
Ghristian

von Rainer V. (rudi994)


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Im Rothammel findet sich das Diagramm (Ant3.png, links) mit 50 Ohm bei 
70 Grad beim Doppelkegel-Dipol, ein 3D-Gebilde aus konisch geformten 
Häften. Der Schmetterlings- oder Spreizdipol besteht aus 2 Dreiecken und 
ist eine Flächenantenne. Im Diagramm (Ant3.png, rechts) und Text sind 
160-200 Ohm Fußpunktwiderstand bei 60-80 Grad Öffnungswinkel angegeben. 
Der kleinere Batwing-Dipol hat am Fuß immerhin noch 70 Ohm und ist 
ebenfalls eine breitbandige Schmetterlingsantenne.

von Christian S. (Gast)


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Hallo,

also wird bei einem Doppelkegel-Dipol der Öffnungswinkel nur auf den 
"halben Kegel" angegeben und bei einer Schmetterlingsantenne auf die 
gesammte Breite?
Somit wäre ja meine weiter oben genannte Berechnung der 
Antennengeometrie falsch für eine Schmetterlingsantenne.

Somit würde sich ja für die Antenne folgende Abmessungen ergeben.
Siehe Skizze


Gruß
Christian

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Christian S. schrieb:
> also wird bei einem Doppelkegel-Dipol der Öffnungswinkel nur auf den
> "halben Kegel" angegeben und bei einer Schmetterlingsantenne auf die
> gesammte Breite?

So hat Karl Rothammel es halt gemacht.  Aber das sind natürlich nicht
die einzigen Unterschiede zwischen einer räumlich ausgebildeten und
einer nur flächig angeordneten Antenne.  Daher sind die Diagramme
trotzdem nicht gleich, auch wenn man die Unterschiede in der
Winkelangabe berücksichtigt.

von Kringelgast (Gast)


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Die nächste interessante Frage ist natürlich, wie man den 
Fußpunktwiderstand von z.B. 50 Ohm (symmtetrisch) auf ein 
unsymmetrisches Koaxialkabel umsetzt, und bitte schön breitbandig.

von Christian S. (Gast)


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Hallo,

dieses könnte man mit einem Balun realisieren.
https://www.buerklin.com/default.asp?event=ShowArtikelMedia(68%20C%20294)&l=d&jump=ArtNr_68C294

Gruß Christian

von Warnow (Gast)


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www.dg0sa.de

von Olaf B. (elektriker)


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Wie berechnet man den Bereich des höheren Gewinnes ?  Im Rothammel 
Ausgabe 10 Bild 26.3 ist die Antennenbreite mit 400 und 70°angegeben der 
höchste Gewinn liegt bei ca. 750-900 Mhz .
Wenn ich berechne ob mit 0,7 oder 0,8 liegt die errechnete Frequenz bei 
mir bei ca 525-600 Mhz.
Ich würde ebenfalls diese für einen anderen tieferen Frequenzbereich 
berechnen wollen aber eben in dem Bereich des höheren Gewinnes .
Wie geht das ?

Gruß Elektriker

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