Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schaltnetzteile parallel schalten


von Simon R. (simon_r44)


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Hallo,

ich will mir ein Netzteil mit dem LM350T bauen (3A Spannungsregler ca. 
3-33V oder 44V)und dazu zwei Schaltnetzteile parallel schalten:

http://www.pollin.de/shop/dt/NTY1OTQ2OTk-/Stromversorgung/Netzgeraete/Festspannungs_Netzgeraete/Schaltnetzteil_YOKOGAWA_A1D03B.html

Dieses liefert 1,6A bei 31V. Ideal für 3,2A und dazu dachte ich mir das 
ich einfach beide parallel verbinde.

Aber ist das einfach so möglich, oder sollte ich jeweils am + Ausgang 
eine Diode hinlöten die 1,6A verträgt damit sich die Netzteile nicht 
gegenseitig zerstören könnten?

: Verschoben durch Admin
von User (Gast)


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Tendenziell sind Dioden eher nicht erforderlich, dafür aber 
Symmetrierwiderstände.

von Simon R. (simon_r44)


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User schrieb:
> Tendenziell sind Dioden eher nicht erforderlich, dafür aber
> Symmetrierwiderstände.

Das bedeutet 1 ohm Widerstände mit entsprechender Leistung?

von Lothar S. (loeti)


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Ich denke nicht das es funktionieren wird da mit Exemplarstreuungen von 
ca. 5% zu rechnen ist.

Grüße löti

von oszi40 (Gast)


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Für 2,xx€ wist Du zwar nicht so schnell wieder ein Netzteil finden, aber 
die Parallelschaltung würde nur dann funktioniern, WENN die Last gleich 
verteilt wird UND die Reglung beider Netzteile das mitmacht. Einfacher 
wäre z.B. gleich ein geeignetetes Netzteil mit Gehäuse bei Reichelt zu 
suchen.

von Simon R. (simon_r44)


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Gerade die Ausgangsspannung gemessen. Besitze eins. 30,7V im Leerlauf. 
Klar ist das STN Preiswert. Im Datenblatt bzw. Plan sind bei den 3,3V 
und 31V immer 3 Leitungen miteinander verbunden. Ich weiss nicht was das 
sein soll aber vielleicht werden die im Netzteil auch parallel 
geschälten oder es dient zur Reglung.

Weil bei den Geringeren Spannungen wie 16V/0,5A und glaub 5V/0,5A ist 
immer nur eine Leitung.

von Carsten R. (kaffeetante)


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Das liest sich wie einer der zig 
"Wie-baue-ich-mir-ein-Labornetzteil-und-das-möglichst-billig-Threads"

Falls dem so ist:

Der LM350 verursacht, wie jeder andere Linear-/Längsregler auch, einen 
Spannungsabfall zwischen Ein- und Ausgang. Bei 3 A sind das ca 3 Volt. 
Du kannst also nur bis 28 Volt Regeln oder die 31 Volt unter Umgehung 
des Reglers direkt am Schaltetzteil abgreifen. Der Bereich dazwischen 
ist nicht verfügbar.

Verwendest du Symmetrierwiderstände um zwei der Schaltnetzteile parallel 
zu betreiben, so produzieren diese einen zusätzlichen Spannungsabfall 
vor dem LM350, wodurch die Maximalspannung hinter dem LM350 weiter 
absinkt.

Brauchst Du wirklich den vollen Regelbereich in einem Stück stufenlos 
und voller Amperezahl? Da würden bis zu 84 Watt Verheizt die dann als 
Abwärme entsorgt werden müßten. Das wäre im wahrsten Sinne des Wortes 
uncool.

Alternative:

Wenn wir schon bei Pollin sind:

http://www.pollin.de/shop/dt/NDc1ODQ2OTk-/Stromversorgung/Netzgeraete/Regelbare_Netzgeraete/Regelbares_Labornetzgeraet_QUATPOWER_LN_3003_0_30_V_0_3_A.html

Das ist bestimmt kein high-tech, aber bitte trotzdem nicht meckern. In 
diesem Kontext steht es nicht mit der Oberliga in Konkurrenz, sondern 
mit der der Idee zweier irgendwie parallel geschalteter 
Restpostennetzteile für 2,45 € die für diesen Zweck nicht entworfen 
wurden und daher nicht unbedings sauber laufen, plus nachgeschaltetem 
LM350. Viel billiger geht es mit einem Eigenbau auch nicht, wenn man 
Bedienelemente, Display und Gehäuse hinzurechnet, es sei denn manches 
ist schon vorhanden und man hat viel Zeit.

Wenn es aber um den Eigenbau ud Bastelspaß an sich geht, so könnte man 
über Alternativen Nachdenken. Ein einzelnes stärkeres Netzteil mit 
ausreichender Leistung, eventuell in alter Trafobauweise. Hier bliebe 
das Abwärmeproblem am LM350 bestehen. Ein (regelbares) Schaltnetzteil im 
Eigenbau, welches die Wunschspannung direkt erzeugt, ist wohl eine 
Hausnummer zu groß.

Abhilfe könnte hier eine Bereichsumschaltung bringen.

Oft benötigt man die höheren Spannungen nur für geringe Leistungen, so 
daß man keine 3 A braucht. Das genannte Netzteil plus LM350 bedient den 
oberen Bereich mit bis zu 1,6 A.

Den unteren Bereich könnte dann Beispielsweise ein herumfliegendes 
Laptopnetzteil mit 19 Volt bedienen. Da diese Bauartbedingt etwas 
stärker am Ausgang schwanken sind somit, inklusive der 3 Volt Verlust am 
LM350, maximal 15 Volt am Ausgang möglich.

Das wären dann noch immer knapp 50 Watt Abwärme im Worstcase, so daß man 
für die kleinen Spannungen ein anderes/weiteres Netzeil bräuchte, oder 
nicht die vollen 3 A nutzen dürfte um die Verlustleistung noch weiter zu 
reduzieren.

von Carsten R. (kaffeetante)


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Simon R. schrieb:
> 30,7V im Leerlauf.

Möglicherweise mußt du eine oder mehrere Spannungsschienen mit einem 
Mindeststrom belasten damit die 31 Volt sauber herauskommen. Es werden 
nicht immer alle Spannung für die Regelungen herangezogen. Oft wird nur 
ein Teil der Spannungsschienen ausgeregelt und die anderen Spannungen 
folgen "einigermaßen", da sie über den gleichen Trafo/Übertrager ereugt 
werden. Das kann etwas ungenau werden wenn einige Ausgänge stark 
unterschiedlich oder (teilweise) gar nicht belastet werden.

von Simon R. (simon_r44)


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Am besten teste ich das jetzt mit nem 2. STN. Und miss mal die 
Spannungen etc. Ansonsten hohl ich mir ein STN mit ca. 36V und 4A o.ä. 
aus Fernost. Die freuen sich auch.

EDIT:
Ich hätte noch zwei Trafos mit jeweils 25V/50VA was aber dann auch nicht 
gerade viel sein wird. Und 30V will ich eigentlich mindestens haben.

: Bearbeitet durch User
von Carsten R. (kaffeetante)


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Simon R. schrieb:
> Ich hätte noch zwei Trafos mit jeweils 25V/50VA was aber dann auch nicht
> gerade viel sein wird. Und 30V will ich eigentlich mindestens haben.

Die haben im Leerlauf grob geschätzt etwas über 35 Volt Spitzenspannung 
hinter dem Gleichrichter, abzüglich des Spannungsabfalls von grob 
geschätzt 2 Volt am Gleichrichter selbst. Trafos lassen sich nach dem 
Gleichrichter leicht parallel schalten. Das könnte gerade so passen. 
Wahrscheinlich werden aber im oberen Spannungsbereich trotz 
Parallelschaltung nicht die vollen 3 A Maximalstrom erreeicht werden.

Ob ein 36 Volt Festspannungsnetzteil zuzüglich der Anbauten so viel 
billiger sein wird als die als Beispiel genannte Fertiglösung für 40€...

Bedenke, daß Du dann noch immer das Abwärme-/Kühlproblem hast. Das sind 
bis zu 100 Watt, sofern du ohne Bereichsumschaltung für niedrigere 
Eingangsspannungen arbeitest. Beim Trafo könnte man Alternativ noch 
einen Spartrafo vor den Eingang schalten.

Wenn Du wirklich die vollen 3 A über den gesammten Spannungsbereich 
brauchst wäre ein Fertiggerät interessant. Billiger wird es ohne 
Kompromisse kaum gehen. Das wird sich nicht für 10 € bauen lassen, schon 
gar nicht ohne Abstriche. Es sei denn man hat schon die meisten 
Komponenten.

von Gerald T. (geraldtrost)


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Ich bin der Meinung von Carsten (kaffeetante).
Aber wenn man nur 2 mal 3 Euro riskiert,
dann könnte man folgendes spaßhalber versuchen:
beide 16 Volt Ausgänge über 1/2 Ohm oder 1 Ohm auf einen großen Elko
schalten und nach dem Elko wieder 1/2 Ohm oder 1 Ohm (Siebschaltung)
In der Theorie sollte das nach einigen Anlauf-Rülpsern funktionieren.
Beim Einschalten kann das eine oder andere Netzteil kurz abschalten, 
weil
es momentan zuviel Ladestrom für den Elko hergeben muss.
Beim zweiten oder dritten Versuch sollten sich beide Netzteile
stabilisieren weil der Elko dann bereits teilweise geladen ist.
Das geht nur, wenn die Netzteile sich bei Überlast kurz ausschalten
und nach einer kleinen Pause dann selbst wieder einschalten ...
Mit derselben Methode könnte man die anderen Ausgänge zusammenschalten.
Das alles würde ich als Experiment versuchen, weil die Teile so
extrem billig sind und weil es interessant wäre, das Ergebnis zu 
erfahren.
Vielleicht würde ich auch statt der Shunt-Widerstände Dioden in 
Durchlaßrichtung versuchen, die haben ja auch einen kleinen Widerstand.
Aber es artet sicherlich in Forschungsarbeit aus, zu bestimmen,
wieveile Dioden man in Serie schalten müsste.
Das alles wäre jednfalls ein interessantes Experiment.
Vielleicht könnte man vier dieser Netzteile auch verwenden
um +16 Volt und -16 Volt zu bekommen
oder um +30 Volt und -30 Volt zu bekommen.
Leider habe ich nicht genügen Zeit zum experimentieren.
Viel Spaß und liebe Grüße!
PS: Experimente sind aber immer riskant!

von Simon R. (simon_r44)



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Heute sind die zwei Schaltnetzteile gekommen. Probiert habe ich es 
jedenfalls noch nicht.

Zunächst habe ich ein paar Fragen: Auf der Platine sind zwei Anschlüsse: 
TM1 nähe der 230V Einspeißung und TM2 in der nähe des Ausgangs. Was kann 
man mit den zwei TMs machen?

Dann ist auf der Platine noch eine Buchse- J3. ich frage mich was 
passiert wenn ich die Brücke, oder für was diese überhaupt zuständig 
ist?

Danke für eure Antworten!

von Simon R. (simon_r44)


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Ich hab jetzt mal experimentiert. Beide Schaltnetzteile mit Masse 
verbunden. VDD jeweils mit einem 4007 bestückt (1A Testweise). Danach 
einen Verbraucher (DC Motor 45mA) angeschlossen.

Ein SNT zog bei 30,2V 11,8mA und das andere bei 30,4V 26.8mA.

Dann habe ich die Widerstandvariante angewendet. Jetzt zieh ich auf 
beiden Seiten 19,8mA. Bei einem SNT musste ich also Schrittweise bis 5 
ohm erhöhen. Beide Ausgangsspannungen liegen bei 29,9V.

Mit 0,25W Widerstände werde ich nicht weit kommen. Muss die dann noch 
berechnen.

So jetzt habe ich 3,2A bei ca. 30V...

von Simon R. (simon_r44)


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Nach meinen Berechnungen brauche ich einen 50W Widerstand.

P=U*I=30V*1,6A=48W

48W bei 5 ohm können doch nicht sein?

von Simon R. (simon_r44)


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Das Manko an der Sache ist jetzt das sich je nach Stromaufnahme des 
Verbrauchers dann wieder die Widerstände ändern müsste, da die 
Stromaufnahme wieder unterschiedlich ist :(

von User (Gast)


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Die Stromaufnahme muss ja nur bei Volllast gleich sein.

von Simon R. (simon_r44)


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User schrieb:
> Die Stromaufnahme muss ja nur bei Volllast gleich sein.

Da hast du recht, ist ja eigentlich logisch. Danke...

von Simon R. (simon_r44)


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Das Problem ist jetzt, das ich kein Verbraucher mit 30VDC und 3,2A zum 
Abgleich finde...

Ein kleiner Widerstand würde natürlich auch gehen mit wenig ohm, aber 
der schmort sofort durch...

von Jagt den Troll raus !! (Gast)


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Zum Parallelschalten von schaltreglern sollte man "loadshare" controller 
verwenden.

von Gerald T. (geraldtrost)


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Simon R. schrieb:
> Nach meinen Berechnungen brauche ich einen 50W Widerstand.
>
> P=U*I=30V*1,6A=48W
>
> 48W bei 5 ohm können doch nicht sein?


Ich verstehe die Berechnung nicht!

Warum willst Du die Leistung am Lastwiderstand ausrechnen ?

Wir sind uns doch einig dass der Gesamtstrom I, der durch den
Lastwiderstand fließt, auf die beiden Shunts (Vorwiderstände)
aufgeteilt wird.

Der Sinn der Shunts ist doch, dass nicht ein Netzteil, das
zufällig ein keines bischen mehr Volt liefert, versucht,
Strom in das andere Netzteil zu treiben weil das andere
Netzteil das nicht gutheißen würde.

Da sind wir uns sicherlich einig.

Üblicherweise genügen da kleine Shunts und vorsichtshalber in Serie
2 Dioden.

Wenn die Shunts aber klein sind, dann fallen dort nicht 30 Volt
ab - wäre ja zu blöd wenn der Lastwiderstand nur mehr ein paar
milliVolt abbekommen würde.

also, welche Leistung wird an eiem Shunt verbraten ?

etwa so:
Ush = 1.6 A * 0.25 Ohm = 0.4 Volt

(naja, das verlieren wir eben, genaugenommen müssten wir sogar mit dem 
halben Strom pro Shunt rechnen ...)

Psh = 0.4 * 1.6 = 0.64W, also ca. 1/2 Watt muss der Shunt
verheizen können.

bei 5 Ohm Shunts geht schon mehr verloren und auch die Verlaustleistung
ist deutlich höher!

Deshalb verwendet man lieber ein Siebeglied mit recht großem Elko, dann
hat man zwar nach dem Elko auch noch einen Shunt aber die können alle
recht klein dimensioniert werden.

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