Wie findet man einen Arbeitgeber mit moderner Unternehmenskultur? Was ich unter "moderner Unternehmenskultur" verstehe - dazu zwei beispiele. Diese beiden einfach deshalb weil jeder die Firmen kennt: 1.) Google http://www.spiegel.de/karriere/berufsstart/bewerbungen-google-ist-das-gegenteil-von-kontrolle-a-902390.html 2.) dm Drogerie Markt http://de.wikipedia.org/wiki/Dm-drogerie_markt#Firmenkultur Kennt Ihr noch mehr Beispiele? Vielleicht vor allem im Raum Hessen und nahe Umgebung (also Mainz, Aschaffenburg, ...)
Auf der Suche nach dem verlorenen Glück schrieb: > Was ich unter "moderner Unternehmenskultur" verstehe - dazu zwe Und du glaubst an die Marketingquatsch? Wie alt bist du denn?
der ossi in stuttgart schrieb: > Und du glaubst an die Marketingquatsch? Wieso Marketingquatsch? Manche Unternehmen haben eine bessere Unternehmenskultur, manche eine schlechtere. Die mit der besseren gilt es zu finden. > Wie alt bist du denn? Alt genug um in mehr als einer Firma gearbeitet zu haben und alt genug um Unterschiede zu erkennen.
Auf der Suche nach dem verlorenen Glück schrieb: > Manche Unternehmen haben eine bessere > Unternehmenskultur, manche eine schlechtere. Die mit der besseren gilt > es zu finden. Ja, aber es ist "modern" eine schlechte zu haben. Vielleicht solltest du lieber ein Unternehmen suchen was eine altmodische Unternehmenskultur hat.
Claus M. schrieb: > altmodische Unternehmenskultur Altmodische Unternehmenskultur = es wird von oben nach unten durchregiert. Angestellte sind Befehlsempfänger und haben gefälligst das zu tun was man ihnen sagt. Mitgestaltung ist unerwünscht. Nein danke, sowas will ich nicht.
Auf der Suche nach dem verlorenen Glück schrieb: > Wie findet man einen Arbeitgeber mit moderner Unternehmenskultur? Steht doch im zweiten Artikel deutlich drin: Gar nicht. Die finden dich. Falls dich bisher keine Firma mit "toller Firmenkultur" abgeworben hat, tja, Pech gehabt. Denn das Spiel hat immer zwei Seiten - Firmen mit "toller Kultur" suchen halt Mitarbeiter mit "tollen Fähigkeiten". Wenns nicht passt, passts nicht... Oliver
Oliver schrieb: > Steht doch im zweiten Artikel deutlich drin: Gar nicht. Die finden dich. Vielleicht haben wir nicht den gleichen Artikel gelesen. Wo soll das denn stehen? "Den Großteil unserer Mitarbeiter finden wir nach wie vor, indem wir rausgehen und nach ihnen suchen." --> ist nichts anderes als die klassische Suche nach Angestellten, so wie sie Firmen seit jeher praktizieren. Mit Stellenanzeigen veröffentlichen und all so was.
Auf der Suche nach dem verlorenen Glück schrieb: > der ossi in stuttgart schrieb: >> Und du glaubst an die Marketingquatsch? > > Wieso Marketingquatsch? Manche Unternehmen haben eine bessere > Unternehmenskultur, manche eine schlechtere. Die mit der besseren gilt > es zu finden. Habe mal bei einem Unternehmen - witzigerweise auch in Hessen - gearbeitet, der mehrfach mit dem Titel "Deutschlands beste Arbeitgeber" ausgezeichnet wurde. Nach 2 Jahren wurde es mir zu bunt und habe gekündigt. http://www.sma.de/die-vollstaendige-nachricht/news/752-sma-solar-technology-ag-erneut-als-bester-arbeitgeber-deutschlands-ausgezeichnet.html Hier mal ein paar Erfahrungen von Exkollegen auf kununu, die nicht von der PR-Abteilung "geschönt" wurden: http://www.kununu.com/de/all/de/ew/sma-solar-technology/a/TExvVlpw http://www.kununu.com/de/all/de/ew/sma-solar-technology/a/TEZuVVh0 http://www.kununu.com/de/all/de/ew/sma-solar-technology/a/TEVoWFx0 http://www.kununu.com/de/all/de/ew/sma-solar-technology/a/TEVoVlh2 Soviel zum Thema Marketingquatsch...
Auf der Suche nach dem verlorenen Glück schrieb: > Wieso Marketingquatsch? Manche Unternehmen haben eine bessere > Unternehmenskultur, manche eine schlechtere. Die mit der besseren gilt > es zu finden. <Stein hochheb> Schon mal was von employer branding gehört? Das Gesülze oben ist reines Marketinggewäsch. Wer der ernst nimmt glaubt auch an diese Plaketten wie "Top Company to Work" oder wie die alle heissen und kauft nur Persil weil das reiner als rein wäscht. Mich wundert gar nichts mehr dass die Gehälter der Ing. seit Jahrzehnten im Sinkflug sind und sich Dienstleistergeschmeiss so fest etablieren konnte wie in keinem anderen Land. Auch der Ing. scheint hier nicht wirklich was in der Birne zu haben, ausser Fachthemen ist er so naiv und gutgläubig wie eine 70 Jahre alte Oma die den armen Mann an der Haustüre reinbittet und ihr ein Abo aufschwatzt.
Auf der Suche nach dem verlorenen Glück schrieb: > Claus M. schrieb: >> altmodische Unternehmenskultur > > Altmodische Unternehmenskultur = es wird von oben nach unten > durchregiert. Angestellte sind Befehlsempfänger und haben gefälligst das > zu tun was man ihnen sagt. Mitgestaltung ist unerwünscht. > > Nein danke, sowas will ich nicht. Ist erstens Blödsinn und zweitens gibt es wichtigeres. Früher waren den Unternehmern ihre Angestellten noch wichtig, Stichwort soziale Verantwortung. Heute sind sie nur Kostenfaktor und Melkvieh. Dafür dürfen sie über alles Mitreden auf einer Ebene wie du das glaubst, aber nichts mitbestimmen. Friss oder Stirb.
Auf der Suche nach dem verlorenen Glück schrieb: > Oliver schrieb: >> Steht doch im zweiten Artikel deutlich drin: Gar nicht. Die finden dich. > > Vielleicht haben wir nicht den gleichen Artikel gelesen. Wo soll das > denn stehen? > > "Den Großteil unserer Mitarbeiter finden wir nach wie vor, indem wir > rausgehen und nach ihnen suchen." Ok, ich meinte zwar den ersten Artikel, aber auch DM schreibt doch ganz deutlich: "Don't call us, we call you"... Oliver
kinderbetreuung auf mc.org schrieb: > konnte wie in keinem anderen Land. Auch der Ing. scheint hier nicht > wirklich was in der Birne zu haben, ausser Fachthemen ist er so naiv und > gutgläubig wie eine 70 Jahre alte Oma die den armen Mann an der Haustüre > reinbittet und ihr ein Abo aufschwatzt. "Der Ing." bezieht sich hier allgemein auf Ings. in Deutschland. Der kommt in Sachen Naivität und Gutgläubigkeit auf den ersten Platz. Selbst die Asiaten die noch an Geister,... glauben sind da heller in der Birne.
Auf der Suche nach dem verlorenen Glück schrieb: > Was ich unter "moderner Unternehmenskultur" verstehe - dazu zwei > beispiele. Was daran findest du modern? Was daran findest du attraktiv? Ich frage, weil mir zu google eher hip als modern einfaellt und ich keinen attraktiven Gesamteindruck von diesem Unternehmen habe.
Quack schrieb: > Was daran findest du attraktiv? Modern und attraktiv finde ich generell (nicht unbedingt speziell auf Google/dm bezogen): Arbeitsaufgaben: Bei der Verteilung von Arbeitsaufgaben sollten die Angestellten auf jeden Fall mitbestimmen können. Im Zweifelsfall wissen sie doch viel besser als irgendein neu reingeschneiter Projektleiter wer für welche Aufgabe denn am besten geeignet ist. Außerdem ist die Produktivität um so höher, je mehr man sich mit einer Aufgabe idntifizieren kann: Die Firma profitiert im Endeffekt davon, weil die Arbeitsaufgaben besser und effizienter erledigt werden. Bei Google ist es so, dass man bis zu 20% seiner Arbeitszeit mit eigenen Ideen verbringen darf. Das ist doch mal was. So kann man eigene Kreativität auch mal freisetzen, anstatt dass sie ständig blockiert wird von Leuten, die sowieso keine Ahnung von Entwicklung haben. Mitbestimmung von Arbeitnehmern: Wer kann beurteilen, ob ein Anwalt gut ist? Andere Anwälte. Wer kann beurteilen, ob ein Maschinenbauer gut ist? Andere Maschinenbauer. Wer kann beurteilen, ob ein Softwareentwickler gut ist? Andere Softwareentwickler. In diesem Zusammenhang finde ich eine Firmenkultur gut, in dem die Bewertung von Mitarbeitern sowie das Einstellen von neuen Mitarbeitern nicht allein einem Einzelnen (dem Vorgesetzten) obliegt, sondern der "Peer Group". Wir haben hier zum Teil Vorgesetzte, die an einem völlig anderen Standort (Hunderte von km weit weg) tätig sind als manche ihrer Angestellten. Wie sollen die ihre Leute denn vernünftig bewerten? Sie haben ja sehr wenig Kontakt zu ihnen. Die Kollegen am gleichen Standort hingegen haben umso mehr Kontakt, und daher bessere Möglichkeiten zu erfahren ob und wie gut jemand tatsächlich arbeitet. Genau das, also Mitarbeiter bestimmen mit was passiert, gibt es bei dm. In welchem Umfang weiß ich nicht, weil ich dort nicht gearbeitet habe. Jedenfalls geht es dm super und Schlecker ist pleite. Letztere übrigens patriarchalisch von oben nach unten durchregiert. Was ist also der bessere Ansatz? ;-) Entscheidungsfindung: Gut ist, wenn Entscheidungen auf der richtigen Ebene getroffen werden. Wenn zum Beispiel Entscheidungen über Ersatzteile (Verkaufspreis, Vorratshaltung, ...) von Leuten getroffen werden, die von Ersatzteilen nichts verstehen, dann kommt meistens nichts Vernünftiges dabei heraus. Eine Entscheidung sollte in einer Hierarchie so weit unten wie nur irgend möglich getroffen werden: Genau da, wo sich die Leute am besten mit dem Gegenstand auskennen, um den es eben geht. Flexible Arbetszeiten: Die Möglichkeit zu Home Office finde ich genial. Das heißt nicht, dass ich sie dauernd nutzen würde. Aber manchmal eben schon. Es gar nicht erst zu dürfen, weil die Regelungen in einer Firma das verbieten, empfinde ich im 21. Jahrhundert einfach nicht mehr als zeitgemäß.
Karl-Heinz schrieb: > Habe mal bei einem Unternehmen - witzigerweise auch in Hessen - > gearbeitet, der mehrfach mit dem Titel "Deutschlands beste Arbeitgeber" > ausgezeichnet wurde. Nach 2 Jahren wurde es mir zu bunt und habe > gekündigt. Und wo arbeitest du jetzt? Ist es da besser? Na ich hoffe doch. Wenn ja - wie hast du deinen neuen Arbeitgeber gefunden? :-)
geh doch nach Amerika. Da bieten Firmen noch was an. http://www.spiegel.de/karriere/ausland/jobs-im-silicon-valley-arbeiten-bei-google-facebook-evernote-a-965811.html
> Eine Entscheidung sollte in einer Hierarchie so weit unten wie nur > irgend möglich getroffen werden: Genau da, wo sich die Leute am besten > mit dem Gegenstand auskennen, um den es eben geht. Pfui gacks, das ist Anarchie.
Auf der Suche nach dem verlorenen Glück schrieb: > Karl-Heinz schrieb: >> Habe mal bei einem Unternehmen - witzigerweise auch in Hessen - >> gearbeitet, der mehrfach mit dem Titel "Deutschlands beste Arbeitgeber" >> ausgezeichnet wurde. Nach 2 Jahren wurde es mir zu bunt und habe >> gekündigt. > > Und wo arbeitest du jetzt? Ist es da besser? Na ich hoffe doch. Wenn ja > - wie hast du deinen neuen Arbeitgeber gefunden? :-) Habe mich mit zwei Kollegen selbständig gemacht. Seitdem alles gut.
> Wie findet man einen Arbeitgeber mit moderner Unternehmenskultur?
Also in Deutschland wird es echt schwierig ..
Dipl Ing ( FH ) schrieb: >> Wie findet man einen Arbeitgeber mit moderner Unternehmenskultur? > > Also in Deutschland wird es echt schwierig .. Die "moderne" Kultur ist doch überall üblich! "Modern" ist halt nicht "gut":
Gefrusteter Entwickler schrieb: > Dipl Ing ( FH ) schrieb: >>> Wie findet man einen Arbeitgeber mit moderner Unternehmenskultur? >> >> Also in Deutschland wird es echt schwierig .. > Warum eigentlich nicht in Deutschland - wenn man mal davon ausgeht, dass Deutschland an der ehemaligen "Zonengrenze" nicht aufhört... Es kann ja wohl nicht das Ziel des Ganzen sein, dass die Zukunft der Elektronik ganz und gar in Fernost beheimatet sein wird. Im Gegensatz zum alltäglichen Gejammre über unmögliche Zustände der "Berufsfindung" in Deutschland - hier ein beredes Beispiel als mögliche Alternative: http://www.blunk-electronic.de/download/Stellenangebot.pdf Viel Erfolg! Grüsse aus Berlin PSblnkd
http://www.blunk-electronic.de/download/Stellenangebot.pdf Na ja , um das alles zu erfüllen sind gefühlt 3-4 Mitarbeiter notwendig , und zwar der schlaueren Sorte
Karl-Heinz schrieb: > Auf der Suche nach dem verlorenen Glück schrieb: >> Karl-Heinz schrieb: >>> Habe mal bei einem Unternehmen - witzigerweise auch in Hessen - >>> gearbeitet, der mehrfach mit dem Titel "Deutschlands beste Arbeitgeber" >>> ausgezeichnet wurde. Nach 2 Jahren wurde es mir zu bunt und habe >>> gekündigt. >> >> Und wo arbeitest du jetzt? Ist es da besser? Na ich hoffe doch. Wenn ja >> - wie hast du deinen neuen Arbeitgeber gefunden? :-) > > Habe mich mit zwei Kollegen selbständig gemacht. Seitdem alles gut. Karl-Heinz, hast Du noch einen Platz für mich frei? Ich bin noch bei dieser Firma und kann Dich verstehen ... :-)
Dipl Ing ( FH ) schrieb: > Na ja , um das alles zu erfüllen sind gefühlt 3-4 Mitarbeiter notwendig > , und zwar der schlaueren Sorte Brauchst dich ja nicht zu bewerben ...
Dipl Ing ( FH ) schrieb: > http://www.blunk-electronic.de/download/Stellenangebot.pdf > > Na ja , um das alles zu erfüllen sind gefühlt 3-4 Mitarbeiter notwendig > , und zwar der schlaueren Sorte Das verstehe ich nicht. Was bitte ist denn an den Anforderungen für einen einzelnen unerfüllbar?: > Projektorientierte Hardware und Technologieentwicklung Sollte man beherrschen > Berechnung, Validierung von Schaltungskonzepten und Modulen Dafür ist man schließlich Ingenieur > Spezifikation und Simulation von analogen und digitalen Schaltungen Auch das sollte man heutzutage an der Uni lernen > Logiksynthese in Verilog/VHDL VHDL also - das erste Kriterium, dass vielleicht nicht jeder beherrscht > Schaltplan und PCBLayoutentwurf unter Beachtung von > Zuverlassigkeits ̈und Sicherheitsanforderungen mit CadSoft EAGLE > EMV- und fertigungsgerechtes PCB und Baugruppendesign Man sollte also Schaltplanentwicklung in EAGLE betrieben haben. Auch das dürfte auf die mmeisten zutreffen. > Einrichtung und Pflege von Boundary Scan Testprogrammen > (JTAG/IEEE1149.x) Geschenkt > Bearbeitung von SoftwareProjekten in Ada2005/2012 Man sollte schon mal in Ada programmiert haben > Administration von Linux Betriebssystemen Und Linux zu hause schadet auch nicht Bleiben also drei weitergehende Anforderungen, die man durchaus alleine erfüllen kann: VHDL, Ada, Linuxadmin Ach ja, vernünftiges Englisch noch - das muss man heute eigentlich nicht mehr groß erwähnen. Und das sind natürlich alles Wunschanforderungen. Wenn man in Linux nicht so fit ist, aber VHDL und Eagle beherrscht, wird einem sicherlich nicht der Kopf abgerissen, sondern man kann sich da einarbeiten. Sorry, aber das ist wirklich nichts Unerfüllbares für einen Dipl.-Inf.
Bitte bedenken, dass es bei der Unternehmenskultur nicht nur erhebliche Unterschiede zwischen einzelnen Unternehmen gibt, sondern auch zwischen beispielsweise den USA und Deutschland. Weshalb Konzepte aus dem amerikanischen Umfeld in Deutschland teils recht problematisch sind, umgekehrt sicher auch.
Chris D. schrieb: > Sorry, aber das ist wirklich nichts Unerfüllbares für einen Dipl.-Inf. Ein Informatiker kann EMV gerechte PCBs designen? Das meinst Du doch nicht ernst.
lalala schrieb: > Chris D. schrieb: >> Sorry, aber das ist wirklich nichts Unerfüllbares für einen Dipl.-Inf. > > Ein Informatiker kann EMV gerechte PCBs designen? Das meinst Du doch > nicht ernst. Komisch, dass ich (Dipl.-Inf.) als Unternehmer unter anderem damit schon seit Jahren meine Brötchen verdiene ;-) Mit Nebenfach E-Technik und entsprechender Fortbildung geht das also durchaus sehr gut. Aber ich meinte hier natürlich "Dipl.-Ing." (so wie es auch in der Stellenausschreibung steht).
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Chris D. schrieb: > Mit Nebenfach E-Technik und entsprechender Fortbildung geht das also > durchaus sehr gut. So etwas ist für Dich oder mich als Unternehmer eine Selbstverständlichkeit, passt aber nicht in das Schubladendenken der überall anzutreffenden Konzernbeamten. Und von denen gibt es hier ja Unmengen.
Chris D. schrieb: > Dipl Ing ( FH ) schrieb: > Na ja , um das alles zu erfüllen sind gefühlt 3-4 Mitarbeiter notwendig > , und zwar der schlaueren Sorte > > > Sorry, aber das ist wirklich nichts Unerfüllbares für einen Dipl.-Inf. Und wir wissen jetzt endlich auch was wir von Dipl Ing ( FH ) zu halten haben.
Chris D. schrieb: > Komisch, dass ich (Dipl.-Inf.) als Unternehmer unter anderem damit schon > seit Jahren meine Brötchen verdiene ;-) > Mit Nebenfach E-Technik und entsprechender Fortbildung geht das also > durchaus sehr gut. Finde ich ebenso. Arbeite als Dipl.Inf. auch sehr viel im Bereich Hardware inkl PCB Design, EMV usw.
Chris D. schrieb: > Man sollte schon mal in Ada programmiert haben Wäre mir neu dass Ingenieure in Ada programmieren. Höchstens vielleicht in der Luft- und Raumfahrt. Aber das ist dann schon recht speziell.
Auf der Suche nach dem verlorenen Glück schrieb: > Wäre mir neu dass Ingenieure in Ada programmieren. Höchstens vielleicht > in der Luft- und Raumfahrt. Aber das ist dann schon recht speziell. Schubladendenken ist mit ein Grund, warum viele keine Arbeit finden und von vorneherein bestimmte Angebote für sich persönlich ausschließen.
Auf der Suche nach dem verlorenen Glück schrieb: > Chris D. schrieb: >> Man sollte schon mal in Ada programmiert haben > > Wäre mir neu dass Ingenieure in Ada programmieren. Höchstens vielleicht > in der Luft- und Raumfahrt. Aber das ist dann schon recht speziell. Naja, eigentlich überall, wo es sicherheitskritisch ist und zertifiziert werden muss: eben Luft- und Raumfahrt, aber auch Militärbereich, Medizin, Kraftwerk- und Prozesssteuerungen in Gefahrenbereichen etc. Also doch schon einige Gebiete. Und: man kann/sollte sich als Ing/Inf sich auch durchaus im Studium mit Dingen beschäftigen, die nicht zum direkten Lehrplan gehören. Das selbstständige Erlernen einer Programmiersprache gehört mMn durchaus dazu, zumal Ada in vielen Dingen Pascal ähnelt und FP/OOP von den Konzepten her überall ähnlich implementiert sind. Wobei man sicherlich auch mit dem Jungen dort reden könnte, selbst wenn man Ada noch nicht beherrscht: "Ich habs in VHDL und PCB/EMV-Design drauf, kann C/C++ aber wenn Du mir einen Monat gibst, dann hänge ich mich in der Zeit abends voll rein und bring mir Ada bei." Zumal man ja noch ienen Ansprechpartner hätte. Wie gesagt: eine Ausschreibung ist immer nur eine Wunschliste (best case). Ich bin bspw. auch der Typ, der dort direkt anrufen und mit den Unterlagen vorbeikommen würde, um mir ihn/das Unternehmen anzusehen. persönlich geht so etwas sowieso am besten. Außerdem zeigt das echtes Interesse. Eine Online-Bewerbung kann jeder Trottel abschicken. Wenn man natürlich direkt denkt "Ach neeee, ich hab nur mit KiCad gearbeitet, das passt ja schon nicht.", dann wird das nichts. Anrufen - (vorbeikommen) - abklären! Edit: der gute Mann er hat zuerst eine Ausbildung absolviert und an einer FH studiert - also durchaus auch ein Mann der Praxis (meiner Erfahrung nach angenehme Leute) und passen würde er somit zu unserem "Dipl.-Ing. (FH)" auch.
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Auf der Suche nach dem verlorenen Glück schrieb: > Modern und attraktiv finde ich generell (nicht unbedingt speziell auf > Google/dm bezogen): Das klingt erst einmal Alles gut, ist es aber oft nicht. Darum meine Kommentare dazu, aus 15 Jahren praktischer Berufserfahrung mit verschiedenen Firmenkulturen. > Arbeitsaufgaben: > Bei der Verteilung von Arbeitsaufgaben sollten die Angestellten auf > jeden Fall mitbestimmen können. Im Zweifelsfall wissen sie doch viel > besser als irgendein neu reingeschneiter Projektleiter wer für welche > Aufgabe denn am besten geeignet ist. Problem 1: Das ist ein Irrtum. Ingenieure sind die gleichen Selbstueberschaetzer, wie andere Menschen auch. Und sie sind die gleichen Rosinenpicker. > Außerdem ist die Produktivität um > so höher, je mehr man sich mit einer Aufgabe idntifizieren kann: Die > Firma profitiert im Endeffekt davon, weil die Arbeitsaufgaben besser und > effizienter erledigt werden. Und wer macht die Aufgaben, mit denen sich keiner identifizieren kann? > Bei Google ist es so, dass man bis zu 20% seiner Arbeitszeit mit eigenen > Ideen verbringen darf. Das ist doch mal was. Das ist vor Allem ein Mythos. Dazu gibt es auch einen guten Witz: Das sind die 20%, die du am Samstag in der Firma sitzt. > So kann man eigene > Kreativität auch mal freisetzen, anstatt dass sie ständig blockiert wird > von Leuten, die sowieso keine Ahnung von Entwicklung haben. Sowas nennt man Hobby. Das steht jedem frei in seiner Freizeit und in Firmen, die nicht google heissen, guckt auch keiner, was man in seiner Freizeit macht - man kann sie also in der Tat frei verwenden. > Mitbestimmung von Arbeitnehmern: > Wer kann beurteilen, ob ein Anwalt gut ist? Andere Anwälte. Wer kann > beurteilen, ob ein Maschinenbauer gut ist? Andere Maschinenbauer. Wer > kann beurteilen, ob ein Softwareentwickler gut ist? Andere > Softwareentwickler. Du unterstellst Objektivitaet. Das ist ein wahrlich rares Gut. Diese Art der Mitbestimmung fuehrt nur zu intellektueller und kultureller Inzucht im Unternehmen. > In diesem Zusammenhang finde ich eine Firmenkultur gut, in dem die > Bewertung von Mitarbeitern sowie das Einstellen von neuen Mitarbeitern > nicht allein einem Einzelnen (dem Vorgesetzten) obliegt, sondern der > "Peer Group". Und was du dabei voellig uebersiehst: Wollen die Arbeitnehmer wirklich gute Kollegen einstellen? Oft werden exzellente Bewerber eher als Bedrohung betrachtet. > Wir haben hier zum Teil Vorgesetzte, die an einem völlig > anderen Standort (Hunderte von km weit weg) tätig sind als manche ihrer > Angestellten. Wie sollen die ihre Leute denn vernünftig bewerten? Sie > haben ja sehr wenig Kontakt zu ihnen. An den Resultaten. Ganz ehrlich, das ist das einzige Setup, in dem halbwegs objektiv bewertet wird. Wo die Selbstdarsteller sich nicht vor die stillen Performer draengen koennen. > Die Kollegen am gleichen Standort > hingegen haben umso mehr Kontakt, und daher bessere Möglichkeiten zu > erfahren ob und wie gut jemand tatsächlich arbeitet. Sowas nennt man dann Seilschaft, Kluengel oder Clinch. Ein ideales Setup fuer sanktioniertes Mobbing. > Genau das, also Mitarbeiter bestimmen mit was passiert, gibt es bei dm. > In welchem Umfang weiß ich nicht, weil ich dort nicht gearbeitet habe. > Jedenfalls geht es dm super und Schlecker ist pleite. Letztere übrigens > patriarchalisch von oben nach unten durchregiert. Was ist also der > bessere Ansatz? ;-) Eine 1-Fall-Statistik ist es bestimmt nicht. Wenn ich sowas lesen muss, frage ich mich immer: "An welcher Waldorf-Uni hat der studiert?" > Entscheidungsfindung: > Gut ist, wenn Entscheidungen auf der richtigen Ebene getroffen werden. Gut ist, wenn Entscheidungen gemeinsam in einem Kooperativen Umfeld getroffen werden, damit die verschiedenen Interessen ausreichend geprueft und abgewogen werden koennen. Und dann kann auch an die verschiedenen Teilnehmer kommuniziert werden, warum > Wenn zum Beispiel Entscheidungen über Ersatzteile (Verkaufspreis, > Vorratshaltung, ...) von Leuten getroffen werden, die von Ersatzteilen > nichts verstehen, dann kommt meistens nichts Vernünftiges dabei heraus. Und du meinst es wird besser, wenn diese Entscheidungen getroffen werden von Leuten, die nichts von Kostenrechnung, Verkauf und Kundenmanagement verstehen? > Eine Entscheidung sollte in einer Hierarchie so weit unten wie nur > irgend möglich getroffen werden: Genau da, wo sich die Leute am besten > mit dem Gegenstand auskennen, um den es eben geht. Um es nochmal klar zu sagen: Gute Entscheidungen werden gemeinsam getroffen, nicht im Gaertchen einer Gruppe, die sich fuer was Besonderes haelt. Und es gibt nichts schlimmeres fuer ein Unternehmen, als ungezuegeltes Kompetenzgerangel ohne klare Autoritaeten.
Wenn der TO mal 6 Monate in solchen Betrieben in den USA gearbeitet hätte, wäre er für den Rest seines Lebens geheilt. 70h Woche ist da normal, wer nur 5 Überstunden pro Woche macht ist Minderleister und die schlechtesten 10% werden entsorgt. Gegenseitiges Bewerten: Wer dat die besten Ellenbogen um selbst nach vorne zu kommen und die anderen hinter sich drücken. @TO: Bewahre dir deinen Idealismus, die Realität kommt schnell genug :-)
Udo Schmitt schrieb: > Wenn der TO mal 6 Monate in solchen Betrieben in den USA gearbeitet > hätte, wäre er für den Rest seines Lebens geheilt. > 70h Woche ist da normal, wer nur 5 Überstunden pro Woche macht ist > Minderleister und die schlechtesten 10% werden entsorgt. Ist das wahr? 70h? Eigene Erfahrung oder Quelle? Kann das fast nicht glauben. Man hört viel negatives bezgl Arbeit in den USA. Aber nicht alles ist wahr. Habe auch schon von entspannten Firmen gehört, 40 std Wochen, sogar bis zu 20 Tagen Urlaub, und das in den USA...
Chris D. schrieb: > Und: man kann/sollte sich als Ing/Inf sich auch durchaus im Studium mit > Dingen beschäftigen, die nicht zum direkten Lehrplan gehören. Ja schon, aber es gibt wirklich Hunderte von Programmiersprachen. Man kann sich unmöglich mit allen schon mal beschäftigt haben. Bevor ich Ada lerne, ohne dass ich überhaupt eine konkrete Anwendung dafür habe, lerne ich zehnmal lieber Python. Da hat man in der Regel mehr von: http://www.tiobe.com/index.php/content/paperinfo/tpci/index.html Udo Schmitt schrieb: > Wenn der TO mal 6 Monate in solchen Betrieben in den USA gearbeitet > hätte, wäre er für den Rest seines Lebens geheilt. > 70h Woche ist da normal, wer nur 5 Überstunden pro Woche macht ist > Minderleister und die schlechtesten 10% werden entsorgt. Ist das so? Es heißt doch: "Nine to five." :-) > @TO: Bewahre dir deinen Idealismus, die Realität kommt schnell genug :-) Haha, ich bin schon zum großen Teil desillusioniert...
Quack schrieb: > Problem 1: Das ist ein Irrtum. Ingenieure sind die gleichen > Selbstueberschaetzer, wie andere Menschen auch. Und sie sind die > gleichen Rosinenpicker. Nur, wer soll dann derjenige sein der die Aufgaben verteilt? Ein Projektleiter, der selber keine Ahnung hat, weil er mit der entsprechenden Hardware oder Software selbst nie gearbeitet hat? > Und wer macht die Aufgaben, mit denen sich keiner identifizieren kann? Die müssen logischerweise auch erledigt werden, und in dem Fall müssten sie vom Vorgesetzten und/oder dem Projektleiter zugewiesen werden. > Sowas nennt man Hobby. Das steht jedem frei in seiner Freizeit und in > Firmen, die nicht google heissen, guckt auch keiner, was man in seiner > Freizeit macht - man kann sie also in der Tat frei verwenden. Es gibt Ideen, die man hat und die direkt mit der Tätigkeit auf der Arbeit in Zusammenhang stehen. Was mir in meinem aktuellen Job auf den Sack geht, ist dass wir im Grunde genommen immer nur auf Kundenanfrage hin entwickeln. Da ist nix mit Innovation. Wie soll man aber ein attraktives Produkt entwickeln, wenn man überhaupt kein Budget dafür hat, auch mal etwas Neues zu entwickeln was bisher kein Kunde angefragt hat? > Und was du dabei voellig uebersiehst: Wollen die Arbeitnehmer wirklich > gute Kollegen einstellen? Oft werden exzellente Bewerber eher als > Bedrohung betrachtet. Es gibt einen Unterschied zwischen gut und exzellent. Wir haben hier definitiv zu viele Pfeifen, ich würde mir mehr wirklich kompetente Kollegen wünschen. Allerdings ist am Pfeifentum eben auch die Personalpolitik hier schuld: Es werden manche Leute eingestellt die für den Job gar nicht richtig geeignet sind, und generell werden alle (auch die Fähigen) überhaupt nicht vernünftig eingearbeitet. > An den Resultaten. Ganz ehrlich, das ist das einzige Setup, in dem > halbwegs objektiv bewertet wird. Wo die Selbstdarsteller sich nicht vor > die stillen Performer draengen koennen. Das würde beinhalten, dass der Vorgesetzte sich die konkreten Resultate (wie Schaltpläne, Programmcode, Dokumente, ...) auch mal anschaut. Das passiert hier selten genug. > Gut ist, wenn Entscheidungen gemeinsam in einem Kooperativen Umfeld > getroffen werden, damit die verschiedenen Interessen ausreichend > geprueft und abgewogen werden koennen. Und dann kann auch an die > verschiedenen Teilnehmer kommuniziert werden, warum Genau das passiert hier ja nicht. > Und du meinst es wird besser, wenn diese Entscheidungen getroffen werden > von Leuten, die nichts von Kostenrechnung, Verkauf und Kundenmanagement > verstehen? Eher kann ein technisch Versierter sich fehlende kaufmännische Kenntnisse aneignen als dass ein Kaufmann sich technische Kenntnisse aneignen kann. > Um es nochmal klar zu sagen: Gute Entscheidungen werden gemeinsam > getroffen Das werden sie hier eben nicht. Wahrscheinlich ist gerade das der Fehler.
>Allerdings ist am Pfeifentum eben auch die Personalpolitik hier schuld
Daß du in dieser Firma eingestellt wurdest, würde mir jetzt ernsthaft zu
denken geben.
IchGlaubeEsNicht schrieb: > Daß du in dieser Firma eingestellt wurdest, würde mir jetzt ernsthaft zu > denken geben. Keine Firma, auch wenn sie noch so schlecht ist, schafft es ausschließlich und nur Pfeifen einzustellen. ;-) Natürlich wurden in den letzten paar Jahren auch einige gute Leute eingestellt. Von denen sind aber manche auch schon wieder weg. Das spricht wohl für sich.
>schafft es ausschließlich und nur Pfeifen einzustellen. Was macht dich so sicher, daß du zu den Guten gehörst? >Von denen sind aber manche auch schon wieder weg Und du bist noch da?
Mein Vorgesetzter ist mit mir zufrieden und ich bin dieses Jahr eine Entgeltgruppe aufgestiegen. Aber Du weißt es sicher gleich besser, nicht wahr? Das sind mir die liebsten: nix sinnvolles zur Fragestellung beitragen, aber rummeckern geht klar.
>Mein Vorgesetzter ist mit mir zufrieden und ich bin dieses Jahr eine >Entgeltgruppe aufgestiegen. Dann sei froh, daß du unter den vielen Blinden der Einäugige bist.
> Wie soll man aber ein attraktives Produkt entwickeln, > wenn man überhaupt kein Budget dafür hat, auch mal etwas Neues zu > entwickeln was bisher kein Kunde angefragt hat? Wenn es niemand nachfragt, braucht es auch niemand.
Bürovorsteher schrieb: >> Wie soll man aber ein attraktives Produkt entwickeln, >> wenn man überhaupt kein Budget dafür hat, auch mal etwas Neues zu >> entwickeln was bisher kein Kunde angefragt hat? > > Wenn es niemand nachfragt, braucht es auch niemand. :-) Genau das habe ich auch gedacht. Andersherum wird ein Schuh draus: ich sammel zuerst die Wünsche der Kunden, die im Gespräch meist nebenher fallen. Ist eine "kritische Masse" zusammen, entwickeln wir in diese Richtung (sofern mich diese interessiert). Und bisher laufen all diese Produkte dann auch wie "geschnitten Brot". Man muss einfach nur die Kunden für sich arbeiten lassen :-) Aber ich weiss genau, was er meint: vor lauter Projektarbeit für die Kunden bleibt ihnenkeine Zeit für eigene Produkte. Genau deswegen habe ich im Laufe der Jahre das Gewicht immer mehr hin zu eigenen Produkten verschoben und jetzt gibt es keine Lastenhefte/Pflichtenhefte mehr. Lohn ist: praktisch kein Stress, ausgereifte Produkte, Zufriedenheit - und natürlich auch mehr Gewinn, weil nur ich die Hand aufhalte.
Auf der Suche nach dem verlorenen Glück schrieb: > Allerdings ist am Pfeifentum eben auch die > Personalpolitik hier schuld: Es werden manche Leute eingestellt die für > den Job gar nicht richtig geeignet sind, und generell werden alle (auch > die Fähigen) überhaupt nicht vernünftig eingearbeitet. Die "Fähigen" sollten das schon selber bringen. Auf der Suche nach dem verlorenen Glück schrieb: > Was mir in meinem aktuellen Job auf den Sack geht, ist dass wir im > Grunde genommen immer nur auf Kundenanfrage hin entwickeln. Da ist nix > mit Innovation. Wie soll man aber ein attraktives Produkt entwickeln, > wenn man überhaupt kein Budget dafür hat, auch mal etwas Neues zu > entwickeln was bisher kein Kunde angefragt hat? Damit hast du die Frage eigentlich schon beantwortet. Wenn kein Kunde anfragt dann gibt es auch keinen Markt dafür. Und für ein "attraktives Produkt", welches nicht gekauft wird, gibt es auch kein Budget.
Bürovorsteher schrieb: > Wenn es niemand nachfragt, braucht es auch niemand. horst1 schrieb: > Damit hast du die Frage eigentlich schon beantwortet. Wenn kein Kunde > anfragt dann gibt es auch keinen Markt dafür. Und für ein "attraktives > Produkt", welches nicht gekauft wird, gibt es auch kein Budget. Niemand hat nach einem Automobil gefragt. Die Leute damals sagten "wir haben doch die Pferdekutsche". Kein Kunde hat nach Coca-Cola gefragt. Heute ist das die bekannteste Marke der Welt. Wer immer nur auf Anfrage entwickelt, der läuft dem Markt hinterher und hat kein Alleinstellungsmerkmal, mit dem er sich von der Konkurrenz abhebt. Man muss auch mal neue Dinge entwickeln können die es noch nicht gibt. Dass das nur mit einem kleinen Teil des jährlichen Budgets passiert ist ja okay. Aber gar nicht? Wenn jeder immer gesagt hätte "das braucht keiner", dann hätten wir viele sinnvolle Dinge nicht, die es heute gibt und die man nicht mehr missen möchte.
Auf der Suche nach dem verlorenen Glück schrieb: > Udo Schmitt schrieb: >> Wenn der TO mal 6 Monate in solchen Betrieben in den USA gearbeitet >> hätte, wäre er für den Rest seines Lebens geheilt. >> 70h Woche ist da normal, wer nur 5 Überstunden pro Woche macht ist >> Minderleister und die schlechtesten 10% werden entsorgt. > > Ist das so? Es heißt doch: "Nine to five." :-) klausi schrieb: > Ist das wahr? > 70h? Eigene Erfahrung oder Quelle? Nine to five gilt für die einfachen Arbeiter am Band oder auf Akkord. Und selbst da nicht unbedingt. Es ging in dem Thread um Firmen mit "moderner Unternehmenskultur" usw. also um Firmen wie Google usw. Und ja es ist so, ich war einmal 5 Wochem beruflich in einem amerikanischen Unternehmen und habe mehrere Freunde in den USA (gebürtige Amerikaner) die in dem Umfeld arbeiten (großes Reiseportal). Ein befreundetes Paar hat uns im Rahmen einer Dienstreise vor einigen Wochen besucht und noch ne Woche angehängt. Der hat in seiner Woche Urlaub immer noch jeden tag ca. 5h an seinem Laptop gearbeitet und nein, das hat er nicht gemacht weil er workoholic ist sondern weil er es sonst hätte büßen müssen wenn er wieder daheim ist (Die Arbeit bleibt liegen). Es gab vor kurzem auch irgendwo mal ein Bericht zu einem Unternehmen, wo die Mitarbeiter ihren Urlaub selbstbestimmen (auch Software/Internet), die Crux war (laut dem Bericht) daß die meisten maximal 5-8 tage im Jahr genommen hatten und selbst die nicht am Stück.
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Auf der Suche nach dem verlorenen Glück schrieb: > Bürovorsteher schrieb: >> Wenn es niemand nachfragt, braucht es auch niemand. > > horst1 schrieb: >> Damit hast du die Frage eigentlich schon beantwortet. Wenn kein Kunde >> anfragt dann gibt es auch keinen Markt dafür. Und für ein "attraktives >> Produkt", welches nicht gekauft wird, gibt es auch kein Budget. > > Niemand hat nach einem Automobil gefragt. Doch, danach haben indirekt sogar sehr viele gefragt: es gab (und gibt) das Bedürfnis der Kunden nach rascherer Fortbewegung. "Baue etwas, mit dem wir schneller von A nach B kommen und Du wirst uns als Kunden haben." > Die Leute damals sagten "wir > haben doch die Pferdekutsche". Kein Kunde hat nach Coca-Cola gefragt. > Heute ist das die bekannteste Marke der Welt. Da wurde aber auch sehr kräftig die Werbetrommel gerührt und das Blaue vom Himmel gelogen (aus der Wikipedia): "Coca-Colas rasanter Aufstieg unter Asa Candlers Führung wird nicht zuletzt auch den für damalige Zeiten ungewöhnlich hohen Summen zugeschrieben, die er für Werbung aufwandte (1900: 85.000 US-Dollar; 1912: eine Million US-Dollar)." > Wer immer nur auf Anfrage entwickelt, der läuft dem Markt hinterher und > hat kein Alleinstellungsmerkmal, mit dem er sich von der Konkurrenz > abhebt. (Wenn mit "Anfrage" ein Kundenwunsch gemeint war): Selbstverständlich hat er dann ein Alleinstellungsmerkmal. Wenn Du der erste bist, der das entwickelt, was die Leute wollen, dann stehst Du allein. > Man muss auch mal neue Dinge entwickeln können die es noch nicht > gibt. So isses - und das einfachste, um den Verkaufserfolg zu sichern, ist, das zu entwickeln, was sich andere wünschen. Dann musst Du nämlich wenig bis keine Werbung machen, weil das Bedürfnis schon vorhanden ist. > Dass das nur mit einem kleinen Teil des jährlichen Budgets > passiert ist ja okay. Aber gar nicht? Ja, das ist ganz klar ein Fehler. > Wenn jeder immer gesagt hätte "das braucht keiner", dann hätten wir > viele sinnvolle Dinge nicht, die es heute gibt und die man nicht mehr > missen möchte. Meist ist es bei diesen Dingen so, dass zumindest einer - nämlich der Entwickler - es praktisch findet und es erst deswegen überhaupt entwickelt. Und dann ist gerade bei Dingen des täglichen Bedarfs die Chance nicht schlecht, dass das andere genau so sehen (auch wenn sie das noch keinem gesagt haben ;-). Du darfst auch nicht vergessen, dass man nur von den produkten etwas wahrnimmt, die erfolgreich sind. Ich denke, die Dunkelziffer der mit viel Geld und Herzblut entwickelten Dinge, die wie Blei im Lager liegen, ist deutlich höher. Deswegen finde ich es nicht verkehrt, zumindest mal in der Kundschaft rumzuhorchen, ob so etwas interessant wäre - bevor man da viel geld reinsteckt. Noch besser ist es natürlich, wenn die Kunden das von selbst ansprechen ("Habt Ihr nicht ...", "Warum gibt es soetwas noch nicht?"). Wie schon an anderer Stelle geschrieben: diese Strichliste mit Kundenideen ist das Wertvollste für die Zukunft meines Unternehmens. Es gibt wirklich noch Unzähliges, was auch wirklich benötigt wird - selbst in Nischen wie meiner! Also: nur Mut! :-)
Udo Schmitt schrieb: > Und ja es ist so, ich war einmal 5 Wochem beruflich in einem > amerikanischen Unternehmen und habe mehrere Freunde in den USA > (gebürtige Amerikaner) die in dem Umfeld arbeiten (großes Reiseportal). > Ein befreundetes Paar hat uns im Rahmen einer Dienstreise vor einigen > Wochen besucht und noch ne Woche angehängt. Der hat in seiner Woche > Urlaub immer noch jeden tag ca. 5h an seinem Laptop gearbeitet und nein, > das hat er nicht gemacht weil er workoholic ist sondern weil er es sonst > hätte büßen müssen wenn er wieder daheim ist (Die Arbeit bleibt liegen). Aber dass das in fast allen US Firmen so abläuft, kann ich fast nicht glauben? Gilt hier das Sprichwort, kennst du eine Firma, kennst du alle?
Auf der Suche nach dem verlorenen Glück schrieb: > Wie findet man einen Arbeitgeber mit moderner Unternehmenskultur? http://de.wikipedia.org/wiki/Moderne_Zeiten
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