Ich habe mir vor ca. 23 Jahren für meinen damaligen PC 2*4 W Aktivboxen vom Typ Rainbow Arts TY-139 für 39,95 DM bei ESCOM gekauft (damals nach Rechnung unter der Bezeichnung Music Boss Lautsprecher vertrieben) und sie dann später gegen bessere Aktivboxen ersetzt. Damals war ich noch Schüler und das Geld war knapp, entsprechend billig waren die Boxen damals. Anderseits gab es auch keine alternativen Brüllwürfel für den PC, weil da Soundkarten gerade erst in Mode kamen. Heute funktionieren die aber nicht mehr richtig. D.h. an der Platine oder in den Kabeln gibt es Wackelkontakte und wenn man einen Ton hört, dann knarrt und rauscht es, was vermutlich daran liegt, dass ich die Elkos alle austauschen müsste. Aussetzer gibt es ebenfalls. Die Frage ist also, ob es sich überhaupt noch lohnt die zu reparieren oder ob ich für ca. 20 € heute besseres kriege. Von den Features sind die Dinger nämlich nicht so schlecht und der zukünftige Einsatzzweck wäre eigentlich die Küche, wo gekocht wird und es entsprechend Dampft oder das Fett vom Backen trieft. Insofern will ich dort auch keine Edelboxen aufstellen, ich brauche nur etwas Musikuntermalung beim Spülen und dafür würden diese Lautsprecher eigentlich genügen, wenn sie funktionstüchtig wären. Und wenn ich stattdessen neue kaufen würde, dann sollten die wegen obigem Einsatzszenario entsprechend billig sein. Bezüglich der Features haben die Lautsprecher einen separaten Bass booster, separate Kontroll LEDs, separate Ein/Aus Schalter und separate Volume Regler und müssen über ein 4,5 V Universalnetzteil mit Strom versorgt werden. Batteriefächer haben sie ebenfalls, womit sie auch außerhalb im Freien geeignet wären. Ich habe einen Lautsprecher daher mal aufgeschraubt. Innen drin ist irgendeine billige Chinaware, das sieht man an den Schriftzeichen. Der Lautsprecher (also das Bauteil bzw. die Membran) hat einen Durchmesser von etwa 8 cm und Kondensatoren sind ein paar kleine Elkos typischer Baugrößen verbaut. Das dürfte pro Lautsprecher also nicht mehr als 5 € kosten. Bezüglich den Wackelkontakten müsste ich genauer schauen, denn beide Lautsprecher haben Klinkenbuchsen und für die Stromversorgung einen Rundstecker. Ein neues Stereofähiges Y Kabel müsste ich erst kaufen, da ich das alte nicht mehr gefunden habe. Und die Lautsprecher über das Unviersalnetzteil zu versorgen ist schon ein recht großer Kabelsalat, zumal ich das immer aus der Steckdosenleiste ziehen müsste, um ernsthaft Strom zu sparen, weil die Ein/Aus Schalter an den Boxen selbst bringen da ja nicht viel, wenn das Netzteil weiterhin im "Leerlauf" ist. Entsprechend interessant wäre daher auch die Frage, ob ich doch besser neue Lautsprecher für 20-30 € kaufen sollte. Viel mehr will ich für diese allerdings auch nicht ausgeben. Die Klangqualität selbst ist für den Einsatzzweck nämlich nicht so wichtig, es genügt, wenn sie einigermaßen laut sind, damit ich die Musikl auch noch beim Spülen hören kann. Momentan nutze ich nämlich dafür die eingebauten Lautsprecher meines Nokia Internet Tablets und da sind die eingebauten Lautsprecher dann schon zu leise. Die hier angesprochenen kaputten billig Brüllwürfel haben da definitiv mehr Leistung.
Wenn man zuhause so wie ich noch ein paar Schrottplatinen rumliegen hat, nur ein ganz kleines bisschen handwerklich begabt ist und die Box eh schon offen ist, so wird es mit Sicherheit billiger und schneller gehen, einen ähnlichen Elko von der Platine zu holen und ihn in die Box zu löten. Rechne mal so: Fahrt 10km zum nächsten Blödmarkt => 5€ Fahrtkosten Boxen => 30€ eventuell die 0,5-2h, die der Kauf dauert als Arbeitsstunde => 30-120€ Somit kosten die Boxen irgendwas zwischen 35-150€
Esral schrieb: > Insofern will ich dort auch keine Edelboxen aufstellen, ich brauche nur > etwas Musikuntermalung beim Spülen Hm, vielleicht doch einfach mal das Klavier in die Küche stellen? ;-) Im Ernst: bevor ich da einen langen Sermon geschrieben hätte, hätte ich wahrscheinlich mit weniger Zeitaufwand gleich die Aktivboxen repariert. Was soll denn da schon kaputtgegangen sein? Eigentlich gibt es doch nur einige wenige, typische Verschleiss-Möglichkeiten bei dieser Art von Geräten: 1. Steckverbinder, Buchsen, Klinkenstecker, Audio-Kabel usw. korrodieren bzw. werden mürbe. 2. Potentiometer verrotten 3. Elkos werden trocken (im NF-Signalweg ist das eine beliebte Quelle für Krachstörungen beim Verdrehen der Lautstärkepotentiometer) 4. bei sehr langer Gesamtbetriebszeit oder höheren thermischen Belastungen - z.B. an heißen Endstufen-ICs - bauen sich Lötstellen um und "erkalten" Ich würde alles nachlöten (das sollte bei solchen kleinen Kistchen binnen Minuten erledigt sein) und das Lautstärkepotentiometer vielleicht testweise ersetzen und evtl. auch die Koppelkondensatoren im Signalweg prüfen. Wenn es jetzt wieder geht, war es nur eine sehr preiswerte Fingerübung. Wenn es nicht geht, dann musst Du Dir überlegen, wieviel weiteren Aufwand Dir die Sache wert ist. Das wirst Du aber selbst entscheiden müssen. Stell halt mal ein Bild von dem Ding rein (Platine), vielleicht sieht jemand was wichtiges.
Oft ist es auch der Ein-Ausschalter, der unglücklicherweise mit dem Potentiometer zusammengeflanscht ist, der die Probleme macht. In diesem Fall hilft nur ersetzen. Reinigungssprays etc. kannst Du völlig vergessen, weil sie nicht dauerheft helfen.
Esral schrieb: > an der Platine oder in den Kabeln gibt es Wackelkontakte und wenn man > einen Ton hört, dann knarrt und rauscht es, was vermutlich daran liegt, > dass ich die Elkos alle austauschen müsste. Na ja, dann reparier das halt, Wackelkontakte kosten bloss Lötzinn und Elkos hast du hoffentlich, werden LM386 drin sein, und offen hast du die Boxen schon. Und wenn alle Reparatur nichts bringt, dann kauf halt neue.
Okay, ich denke ich werde die dann mal reparieren. Als Bastelprojekt zum Üben kann man das ja durchaus mal machen. Kondensatoren müsste ich zwar erst kaufen, aber ich hatte sowieso vor demnächst wieder etwas zu bestellen, da kann ich die dann gleich mitbestellen.
Die normalen (nicht low ESR) Elkos halten eigentlich recht lange. Das Problem werden auch eher die Potis oder Lötstellen an Steckern sein. Bei den Poties reicht ggf. schon einige mal hin und her drehen, damit das kratzen weniger wird.
Esral schrieb: > Kondensatoren müsste ich zwar erst kaufen, aber ich hatte sowieso vor > demnächst wieder etwas zu bestellen, da kann ich die dann gleich > mitbestellen. Die Elkos sind zwar bei Schaltnetzteilen oder sie ähnlich beanspruchenden Umgebungen der heißeste Tip bei Fehlern. Hier aber nicht. Spar Dir diese Fehlerquelle (und die Zeit und das Geld dafür) lieber bis ganz zum Schluß. Stattdessen, wie schon mal geschrieben: Potentiometer, Ein-Aus-Schalter, Stecker und Buchsen, sowie alle beweglichen Kabel prüfen und falls defekt ersetzen. Das passende Potentiometer kannst Du ja mal besorgen und einen Ersatzschalter auch. Außerdem alles einmal ganz entspannt nachlöten. Bei solchen kleinen Geräten ist das am Samstagnachmittag in der Halbzeitpause zu schaffen ;-) Bei den Potentiometern gibt es übrigens solche mit linearem und welche mit logarithmischem Verlauf des Widerstandswertes entlang der Schleifbahn. Bei Audio-Anwendungen kommen als Verbeugung vor den Eigenheiten unseres menschlichen Gehörsinns üblicherweise (positiv) logarithmische Potentiometer zum Einsatz. Berücksichtige das bei der Bestellung. Potentiometer mit linearer Widerstandscharakteristik funktionieren natürlich printipiell auch, aber das Einstellen kleiner Lautstärken bis etwa Zimmerlautstärke wird dann zur echten Pfriemelei und die ganze ungünstige Konstellation führt dazu, daß im täglichen Gebrauch immer nur auf einem ganz kleinen Bereich der Schleifbahn herumgeritten wird, die dann viel früher verschleisst als nötig -> und schon geht die Kracherei wieder von vorne los ;-) Sollte nach diesen genannten Maßnahmen wider Erwarten immer noch was krachen, dann würde ich die kleinen Koppelkondensatoren (oft Elkos) im Signalweg wechseln.
Es passt zwar nicht perfekt zum Thema die Lautsprecher zu renouvieren, aber wenn du Bastelfreude mitbringst, dann kann ich dir den Bauvorschlag "10öre" ans Herz liegen. Das Sind Lautsprecher mit Breitbändern, die weit unter 10€ das Stück kosten und sich in meiner Küche einfach nur fabelhaft machen. Ich habe hier viel viel teurere Lautsprecher im Wohnzimmer stehen, aber die Art und Weise wie diese Breitbänder (wahrscheinlich auch aufgrund ihrer unfähigkeit Signale über 10Khz "richtig" wiederzugeben) den Klang abändern entzückt mich immer wieder. Als Verstärker lassen sich Platinen mit Class D Verstärkern verwenden. Für 8€ bekommt man dort etwas brauchbares bei Ebay. http://www.ebay.de/itm/110932802369?ssPageName=STRK:MEWNX:IT&_trksid=p3984.m1439.l2649 (Natürlich wurden hier Folienkondensatoren eingespart und dafür Keramikkondensatoren verwendet, das führt ebenfalls zu einem höheren Klirr! Aber ob man das wirklich in diesem Einsatzzweck hören mag?) ABER: Das ganze Bastel lohnt sich Preis Leistungs mäßig nicht. Es geht dort wirklich darum etwas individuelles zu schaffen und dadurch mehr Freude damit zu haben! Ein Canton S Plus Pärchen bekommst du durchschnittlich für 50€ bei Ebay. Die haben natürlich eine viel "Hifi" mäßigere Abstimmung (Etwas Badewannenklang was ich eher als negativ empfinde) aber für den Preis auch eine sehr gute Auflösung die so schnell von keinem "modernen" PC Lautsprecher in dem Preisbereich erreicht wird. Dazu passend dann eine kleine Class D Platine in eine Plastikbox setzten und eventuell einen Bluetothempfänger drauflegen. Man ist so einiges an Verkabelung los. Zitat von Banane: ___________________________________________________________ Rechne mal so: Fahrt 10km zum nächsten Blödmarkt => 5€ Fahrtkosten Boxen => 30€ eventuell die 0,5-2h, die der Kauf dauert als Arbeitsstunde => 30-120€ Somit kosten die Boxen irgendwas zwischen 35-150€ ____________________________________________________________ Das erinnert mich an diese Kreditkartenverbung ;-) Mit selbst gebauten Lautsprechern Musik genießen, unbezahlbar!
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Bearbeitet durch User
Ich würde die Teile auf jeden Fall reparieren und weitere 20 Jahre in Betrieb nehmen!!! Schon alleine, weils cool ist! Außerdem war die Gerätequalität damals oft noch besser, so dass sich eine Raparatur, die man selber durchführen kann durchaus lohnt.
Stefan Trampert schrieb: > ls Verstärker lassen sich Platinen mit Class D Verstärkern verwenden. > Für 8€ bekommt man dort etwas brauchbares bei Ebay. > Ebay-Artikel Nr. 110932802369 Genau so würde ich es jedenfalls machen, die Lautsprecher kann er ausbauen und an den Klasse D Verstärkern anschließen, das 8 bis 19V Netzteil sollte abschaltbar sein, dazu würde eine kleine Frontplatte mit einem Schalter und einer Status-LED nötig sein. Die Lautsprecher kann man irgendwo befestigen, am besten ist es wenn sie etwas weiter weg sind, sich kein Fett von oben in den Lautsprechern ablagern kann und sie nicht nass werden können. Die Frontplatte (mit Schalter, LED und Netzteil) kann man unter dem Hängeschrank befestigen.
Ich hatte auch mal ein paar ältere Vobis Boxen reparier, dort war ein Elko vom Netzteil hinüber. Da ein gängiger TDA irgentwas verbaut war, habe dazu das Datenblatt runtergeladen und gesehen daß das Teil einige Volt mehr abkann, also wanderte noch ein anderer Trafo mit rein der etwas mehr Spannung und Strom lieferte hinein, da genug platz im Gehäuse war. Das Teil macht bestimmt nochmal 25 Jahre mit wenn die Elkos mal wieder getauscht werden. Ein Logitech 2.1 System könnte ich hingegen schon entsorgen.
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