Guten Tag, vor ein paar Stunden rief bei mir eine Tante der TK an und wollte mir IP-Telefonie aufschwatzen. Ich habe erst mal abgelehnt, weil ich nicht weiss, ob unsere jahrelangen Funktionen per Telefon damit auch weiter realisierbar sein würden. Bin leider kaum wissend, was Telefontechnik betrifft. Wir haben ISDN und über Splitter DSL 16000. Betrieben wird am ISDN nur eine Auerswald TK-Anlage (ca. 15J. alt), die nicht nur analoge Festnetz- und Schnurlostelefone bedient, sondern auch die Sprechanlage der Grundstückseinfahrt mit elektr. Türöffner im Tor. Also, d.h. klingelt Besuch dann bimmeln alle Telefone, zeigen die Ziffer 5 im Display (Tor ist Nebenstelle 5) und man kann die Torsprechanlage einschalten und eben (wenns keine Zeugen Jehovas sind) den Türöffner freigeben. So, und darauf will ich z.B. nicht verzichten. Im Sommer irgendwo auf dem Grundstück lieben Besuch einzulassen ohne das Bierglas absetzen zu müssen...., das ist für mich Komfort. Aber ist das so alles dann auch mit einem IP-Anschluss möglich???? Ich habe wenig Lust wegen dem IP-Kram alles mögliche teuer und neu kaufen zu müssen, schliesslich werde ich dann auch nichts anderes haben wie vorher, nämlich Telefon und Internet. Danke schon mal für Eure Meinungen, Frank
Frank N. Stein schrieb: > Aber ist das so alles dann auch mit einem IP-Anschluss möglich???? Ja, wenn Du einen DSL-VoIP-Router mit ISDN-S0-Bus verwendest, und die TK-Anlage an den anschließt. Deine TK-Anlage lässt Du, wie sie ist, nur statt sie an den NTBA zu stöpseln, kommt sie an den (internen) S0-Bus des DSL-VoIP-Routers. Als Router eignen sich hier die telephonietauglichen Fritzboxen wie 7270, 7390 o.ä.
Oh, klasse, danke Rufus. Also wenn ich richtig verstanden habe, dann kann ich doch alles weiter verwenden, ja? Als Router habe ich die FB 7330, wäre die auch einsetzbar? Meine Stimmung steigt wieder.... Frank
Du benötigst eine Fritzbox mit internem ISDN, einen Anschluss "FON S0". Die 7330 hat das nicht. Zur Übersicht: http://www.router-faq.de/?id=fbinfo
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Frank N. Stein schrieb: > Also wenn ich richtig verstanden habe, dann kann ich doch alles weiter > verwenden, ja? Du kannst (und solltest) alles wie bisher lassen, solange die Telekom nicht zwangsumstellt. IP-Telefonie hat gegenüber ISDN für dich keinerlei Vorteile außer ein paar Euro Kostenersparnis. Demgegenüber stehen jedoch diverse Nachteile, die hier auch schon in zig Threads diskutiert wurden.
A. K. schrieb: > Die 7330 hat das nicht Ach, schade. Na gut, ist nicht soooo schlimm, wie alles neu. Das war meine Befürchtung. Danke für die Aufklärung. Frank
Icke ®. schrieb: > solange die Telekom > nicht zwangsumstellt Genau, aber ich hatte im Netz gelesen, dass TK dann -wenn Vertrag kündbar ist- eben kündigen wird.
Frank N. Stein schrieb: > dass TK dann -wenn Vertrag kündbar ist- eben kündigen wird. Wenn es so weit ist, werden sie dir nicht gleich kündigen, sondern alternativ die Umstellung auf VoIP anbieten. Irgendwann kommt der Schnitt, aber bis dahin gebe ich meine ISDN-Anschlüsse nicht freiwillig auf.
A. K. schrieb: > http://www.router-faq.de/?id=fbinfo Habe eben die Aufstellung durchgesehen. Also die Boxen, wo 1x ISDN steht wären geeignet? Icke ®. schrieb: > werden sie dir nicht gleich kündigen Ja danke, vielleicht gehe ich dann auch von TK weg, wer weiss? Frank
Frank N. Stein schrieb: > Icke ®. schrieb: >> werden sie dir nicht gleich kündigen > > Ja danke, vielleicht gehe ich dann auch von TK weg, wer weiss? Dann kannst du aber auch bei der Telekom auf VoIP umstellen, was anderes bieten die Wettbewerber nämlich auch nicht.
Reinhard S. schrieb: > was anderes > bieten die Wettbewerber nämlich auch nicht. Aber vielleicht preiswerter, weiss ich jetzt noch nicht so genau, muss ich noch erforschen. Es ist ja noch genügend Zeit. Danke an alle, bin nun wesentlich schlauer. :-) Frank
Im Prinzip hast du mehrere grundsätzliche Möglichkeiten, mit IP-Telefonie umzugehen: a) die Fritzbox bzw. irgend ein anderer Router mit den entsprechenden Fähigkeiten registriert sich primär am SIP-Server des Providers und tritt selber als AT-Wandler auf. Dann kannst du sekundär alte ISDN- oder Analog-Telefone weiterverwenden b) du schiesst ein IP-Telefon wie jedes andere Netzwerkgerät am Router an und das Telefon registriert sich selber "durch den Router hindurch" direkt am SIP-Server des Providers c) dein Router registriert sich seinerseits an einem oder mehreren SIP-Ports deines Providers und du schiesst ein oder mehrere IP-Telefone an deinem Router an. Diese registrieren sich am SIP-Gateway des Routers. Dieser hat nun die Funktion einer IP-Telfonanlage und organisiert die Vermittlung der Kanäle nach drinnen und draussen ("trunking") ... Nur bei Version a) oder c) können Interngespräche und Weiterleitung kostenfrei und ohne Umweg "um die halbe Welt" geführt werden.
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Hallo Frank, bei uns wurde der Anschluss vor zwei Wochen auf IP umgestellt. Wir haben den Speedport 921V, an dem ich unsere ISDN-Anlage anschliessen konnte. Alles funktioniert weiter wie gewohnt. Gruß Pitt
Die Telekom wird dir bei der Umstellung auf VoIP wahrscheinlich einen Router anbieten, die Telekom bietet aber ihre Speetports an. Hat etwas mit Support zu tun, wenn di etwas anderes ran hängst, wirds sich die Telekom im Servicefall u.U. querstellen. Ich sehe das wie viele hier, warten, bis man wirklich umstellen muss, da VoIP over ADSL momentan eher viele Nachteile, als Vorteile bringt. Hauptvorteil für die Telekom ist, das Sie eine menge Ortsvermittlungsstellen sparen kann. Hauptnachteil ist, wenn der Strom weg ist, dann ist telefonieren nicht mehr möglich, am ISDN NTBA oder Analoganschluss, geht dies mit einem direkt angeschlossenem Telefon. Und wenn DSL ausfällt und du Voip nutzt, kannst du per Festnetz nichtmal einen Störung melden, okay die Telekom hat wenigstens eine kostenlose Hotline, die auch aus dem Mobilfunknetz erreichbar ist.
> am ISDN NTBA oder Analoganschluss, geht dies mit einem > direkt angeschlossenem Telefon. Aber mal ehrlich: Wer ausser Freaks hat schon ein ISDN-Telefon?
Sven L. schrieb: > am ISDN NTBA oder Analoganschluss, geht dies mit einem > direkt angeschlossenem Telefon. Bei ISDN nur, wenn das Telephon notspeisefähig ist, was durchaus nicht üblich ist. Und da die meisten Leute eh' DECT-Telephone verwenden, ist im Falle eines Stromausfalles sowieso Funkstille, egal, ob das DECT-Telephon nun an POTS, ISDN oder eben einem VoIP-Router hängt ...
Pass ein bisschen auf: Habe daheim ebenfalls die Kombination VoIP über Kabel -> Fritz!Box -> ISDN-Anlage -> Analogtelefone. Allerdings musste ich nach dem Umstellen auf den S0-Bus von der Fritz!Box auch die ISDN-Anlage tauschen. Die alte Anlage hat in etwa 30% der Fälle nicht mitgeläutet. Das ist natürlich super ärgerlich, wenn dann nur das Telefon, das direkt an der Box im Keller hängt, läutet. Immerhin bekommt man ISDN-Anlagen inzwischen nachgeschmissen, also war es kein größerer Aufwand die alte Anlage gegen ein etwas neueres Modell zu tauschen. Mit dem gibt es jetzt soweit keine Probleme. Ok... ein kleines seit irgend einem Firmware-Update (weiß nicht mehr welches) muss man die Fritz!Box alle paar Wochen neustarten, weil sonst die Telefongespräche immer abgehackter werden. Irgendein Codec-Problem, aber ob nun auf Seiten von Kabel oder Fritz!Box lässt sich für mich nicht bestimmen. Also wird eben alle paar Wochen neugestartet. Sonst bin ich aber eigentlich zufrieden. Telefon fällt zwar gefühlt öfter aus, als mit ISDN-Anschluss, auf das Jahr sind das aber auch nur 3h oder so. Sprachqualität ist mit echten VoIP-Telefonen besser und Fax funktioniert ganz normal.
Es ist schon erstaunlich wie viele Leute den Stromausfall als Hauptargument gegen Voip bringen. Mal ehrlich, ich hatte noch nie einen längeren Stromausfall an den ich mich erinnern könnte. Wenn mal der Strom ausfällt, wird halt nicht telefoniert und wenn doch, dann halt übers Handy. Abgesehen davon gibts USVs für kleines Geld. Ich habe einen Voip-Anschluß bei der Telekom und der läuft einwandfrei, allerdings mit einem gefritzen Speedport W920V und einem Allnet Annex-J Modem (Der Speedport W921V funktionierte erst nach etlichen Firmwareupdates stabil). Dazu kommt, das der stark gestiegene Upstream beim DSL mir wesentlich wichtiger ist, als die unmöglichkeit bei Stromausfall telefonieren zu können.
Markus ... schrieb: > Es ist schon erstaunlich wie viele Leute den Stromausfall als > Hauptargument gegen Voip bringen. Mal ehrlich, ich hatte noch nie einen > längeren Stromausfall an den ich mich erinnern könnte. Kommt drauf an wo man wohnt. Stromausfall habe ich auch so gut wie nie - aber es gibt ländliche Ecken, in denen der Strom nicht ganz so stabil ist. Häufiger als ein Stromausfall ist eher ein DSL-Ausfall über einige Stunden tagsüber. Das passiert schon so 1-2 mal im Jahr. Manche Leute haben da wohl Katastrophenszenarien im Auge. Wo die Strom- und Datennetze tot sind, das Handynetz logischerweise gleich mit, und nur die gute alte Telekom mit ihren Dieseln die Welt am Leben halten kann. Das war füher sicher mal mit auf der Rechnung. Der kalte Krieg war den Leuten bewusst und viele Leute hatten noch einen heissen Krieg erlebt. Früher, d.h. im letzten Krieg und in den 2-3 Jahrzehnten danach, spielte die Telefonie dafür eine entscheidende Rolle. Sie war das zentrale Kommunikationswerkzeug, neben Papier. Bei Reparatur wurden hauptsächlich Kupferkabel geflickt, zur Not manuell vermittelt. Und überall sassen Menschen, keine Maschinen. Dieses Prinzip hat einen miesen Durchsatz und ist bei heutigen Löhnen teuer, bricht im Krisenfall aber nicht völlig zusammen. Versuch mal, einen elektromechanischen Hebdrehwähler zu hacken. Heute darf man wohl davon ausgehen, dass in einem solchen Szenario die gesamte Kommunikationsinfrastruktur den Bach runter geht und die Waren-Logistik gleich mit. Weil die Kommunikation längst nicht mehr aus Telefonie allein besteht, und über all empfindliche Automaten sitzen, die zu ersetzen Wochen/Monate dauert. Die Lager sind minimiert, die LKWs verdatet. Das durch ausschliesslich Telefonie zu ersetzen wäre, nun ja, "spannend". Zumal es dann nichts bringt, wenn nur die "last mile" klassisches Kupfer ist.
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> Immerhin bekommt man ISDN-Anlagen inzwischen nachgeschmissen, also war > es kein größerer Aufwand die alte Anlage gegen ein etwas neueres Modell > zu tauschen. Mit dem gibt es jetzt soweit keine Probleme. Ok... ein > kleines seit irgend einem Firmware-Update ... Mit "richtigen" IP-Telefonen braucht man sowas nicht mehr - spart Strom und Platz. Die registrieren sich direkt am SIP-Server der Fritzbox (oder besser: eines Draytek 2820IPPBX) und alle von ISDN bekannten Dienstmerkmale sind trotzdem vorhanden.
Nur das VoIP-Faxgerät suche ich gerade noch vergebens... Ja ich weiß, das letzte Fax wurde vor einem Jahr gesendet^^ Und Stromverbrauch schätze ich zumindest bei meinen Optipoint höher ein, als die Stromkosten für das ISDN->Analog-Gerät... Aber evtl. gibts da ja inzwischen auch schon sparsameres (wenngleich ich bezweifle, dass die nem Analoggerät Konkurrenz machen)
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