Ist es besser bei der Arbeitssuche ein Allrounder oder ein Spezialist zu sein?
Die Frage etwas umformuliert: a) Kann alles, aber nichts richtig und hat keine persönlichen Vorlieben, aber unzählige Konkurrenten der gleichen Art, ist schnell gelangweilt oder frustriert und ein Spielball äußerer Elemente, oder b) Hat sich mit Herzblut und Leidenschaft auf eine bestimmte Sache gestürzt und Expertenwissen angehäuft, über das nur wenige verfügen, steigert damit seinen Marktwert und steht morgens gerne auf Ich persönlich habe Variante b) gewählt. Die Gefahr bei Spezialisierung ist natürlich, dass man in eine Sackgasse rennen kann. Aber jeder, der in Vorlesungen zu BWL ansatzweise aufgepasst hat, weiß auch als Ingenieur, dass in diesem Jahrhundert Spezialisierung und vor allem Expertenwissen zu den wichtigen Skills gehört. Nicht zuletzt ist es leider oft nur die Angst vorm Scheitern, die einige davon abhält, sich konsequent einer Sache zu widmen, an die sie glauben. Aber Angst ist nicht Respekt und daher ein schlechter Ratgeber.
Der Spezialist darf aber nicht zum Fachidioten werden, der außerhalb seines Fachgebietes praktisch keine Ahnung hat. Der Allrounder muss wissen, was so alles möglich ist. Wie das geht, weiß dann der Spezialist. Was liegt Dir am meisten?
Die Frage entwas anders umformuliert: b) ist einer der nur sein spezifisches Fachgebiet kennt und nicht in der Lage ist über den Tellerrand zu schauen. Durch seinen eingeschränkten Blick sieht er nur die Vorteile einer Entscheidung in seinem engen Bereich ohne evt. Nachteile in benachbarten Bereichen einzukalkulieren. a) ist jemand, der auch in der Lage ist mit Fachfremden so zu diskutieren, daß jeder versteht um was es geht, der das große Gnaze im Blick hat und deshalb die besseren Entscheidungen treffen kann. Der sich auch für die Dinge interessiert die nicht exakt in seinen Spezialbereich passen und sich so auch schneller in Neues einarbeit. Beispiel: Ein Softwareentwickler, der jetzt Software für Regelungen chemischer Prozesse schreiben soll und sich sowohl in Regelungstechnik (sein Speizialgebiet) aber auch in der Chemie selbst soweit auskennen muss um mit den Werkmeistern und Chemikern in einer Sprache zu sprechen.
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Spezialist sein ist wichtig. Noch wichtiger: sich ständig neues Wissen und Können auf breiter Basis aneignen, damit man zeitig eine neue interessante Nische für sich findet. Und bei der Arbeitssuche aufzeigen, dass man sich in neue Spezialgebiete effektiv einarbeiten kann.
Sascha schrieb: > Die Frage etwas umformuliert: > a) Kann alles, aber nichts richtig und hat keine persönlichen Vorlieben, > aber unzählige Konkurrenten der gleichen Art, ist schnell gelangweilt > oder frustriert und ein Spielball äußerer Elemente, oder > b) Hat sich mit Herzblut und Leidenschaft auf eine bestimmte Sache > gestürzt und Expertenwissen angehäuft, über das nur wenige verfügen, > steigert damit seinen Marktwert und steht morgens gerne auf Oder aber: a) Vielfältig einsetzbar, kann sich schnell in neue Gebiete einarbeiten, grosses Allgemeinwissen vorhanden und sozial umgänglich b) Auf ein Gebiet beschränkt, nicht willens neues hinzuzulernen, versteift auf diese Technik, dadurch evtl veraltete Kentnisse, nicht innovativ, sozial abgeschottet da es nur das "eine" gibt Nur ein anderer Sichtpunkt, um deine einseitige Darstellungsweise auszugleichen ;-)
chris schrieb: > Noch wichtiger: sich ständig neues Wissen > und Können auf breiter Basis aneignen, damit man zeitig eine neue > interessante Nische für sich findet. > Und bei der Arbeitssuche aufzeigen, dass man sich in neue Spezialgebiete > effektiv einarbeiten kann. Puh, das klingt aber nach viel Arbeit! Muss nicht sein, das überlasse ich gerne anderen. Ich stress mich doch nicht kaputt! Dann doch lieber einen Konzernbeamten-Job ausfüllen, bei dem man nur ein wenig verwalten muss. Ich will gut verdienen, aber so wenig dafür tun wie möglich (sowohl zeitlich als auch inhaltlich). Das ist alles, was ich will.
Mirro schrieb: > Ist es besser bei der Arbeitssuche ein Allrounder oder ein Spezialist zu > sein? Der Spezialist wird besser bezahlt. Was gut ist, wenn man gefragt ist, und schlecht wenn nicht.
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Udo Schmitt schrieb: > b) ist einer der nur sein spezifisches Fachgebiet kennt und nicht in der > Lage ist über den Tellerrand zu schauen. Durch seinen eingeschränkten > Blick sieht er nur die Vorteile einer Entscheidung in seinem engen > Bereich ohne evt. Nachteile in benachbarten Bereichen einzukalkulieren. Genau für diesen Fall gibt es Weiterbildung. In meinem Fall parallel zu Job und Familie ein eher breit angelegtes Fernstudium abends und am Wochenende. Falls ich in meinem Fall mal 'berufsunfähig' werden sollte. Aber auch, weil ich gerne das 'große ganze' sehe und gerne neue Dinge kennenlerne. Experte zu sein heißt nicht, keinen Blick über den Tellerrand haben zu wollen. Wer sowas behauptet, unterschätzt andere Menschen vorschnell und stellt sich selber ein Bein. Niemand weiß, was in den Köpfen der anderen vorgeht und was andere antreibt.
Udo Schmitt schrieb: > Beispiel: Ein Softwareentwickler, der jetzt Software für Regelungen > chemischer Prozesse schreiben soll und sich sowohl in Regelungstechnik > (sein Speizialgebiet) aber auch in der Chemie selbst soweit auskennen > muss um mit den Werkmeistern und Chemikern in einer Sprache zu sprechen. Achwas? Dachte die IHK-Meister Chemie haben auch "Automatisierungstechnik" in ihren Prüfungskatalog! Kann garned verstehen wo die da die Probleme haben einen Ablaufplan für eine Prozesskette zu erstellen! Ansonsten gockeln die Klugscheißern immer vor einem rum, und jetzt muß man auch noch denen ihre Prozesse erklären?
Kniffi schrieb: > Dann doch lieber einen Konzernbeamten-Job ausfüllen, bei dem man nur ein > wenig verwalten muss. Ich will gut verdienen, aber so wenig dafür tun > wie möglich (sowohl zeitlich als auch inhaltlich). Das ist alles, was > ich will. Genau!
Sascha schrieb: > Experte zu sein heißt nicht, keinen Blick über den > Tellerrand haben zu wollen. Wer sowas behauptet, unterschätzt andere > Menschen vorschnell und stellt sich selber ein Bein. ich habe nur die Gegenseite deiner Definition genannt, schliesslich hat jede Münze zwei Seiten: Sascha schrieb: > a) Kann alles, aber nichts richtig und hat keine persönlichen Vorlieben, > aber unzählige Konkurrenten der gleichen Art, ist schnell gelangweilt > oder frustriert und ein Spielball äußerer Elemente, oder und schon gehst du ab wie eine Rakete, Warum eigentlich?
Cha-woma M. schrieb: > Achwas? > > Dachte die IHK-Meister Chemie haben auch "Automatisierungstechnik" in > ihren Prüfungskatalog! > Kann garned verstehen wo die da die Probleme haben einen Ablaufplan für > eine Prozesskette zu erstellen! > > Ansonsten gockeln die Klugscheißern immer vor einem rum, und jetzt muß > man auch noch denen ihre Prozesse erklären? Das war ein einfaches Beispiel. Was willst du uns mit dem Sermon sagen? Ich verstehe dich gerade nicht wirklich, vieleicht sprichst du zu sehr als "Spezialist" und kannst dich gerade nicht in deine Leser hineinversetzen, die deine persönlichen Erfahrungen NICHT kennen :-)
Udo Schmitt schrieb: >> a) Kann alles, aber nichts richtig und hat keine persönlichen Vorlieben, >> aber unzählige Konkurrenten der gleichen Art, ist schnell gelangweilt >> oder frustriert und ein Spielball äußerer Elemente, oder > > und schon gehst du ab wie eine Rakete, Warum eigentlich? Nö, ich geh nicht ab, keine Angst. Vielleicht etwas spitz formuliert, aber auch im Hinblick auf den allgemeinen Tenor hier seit langem (all die ruppigen Zyniker, Schwarzmaler und professionellen Haar-in-der-Suppe-Finder...). Wer sich als vielseitig einschätzt, hat ja grundsätzlich ein positives Selbstverständnis, das ist ja erstmal prima und zu begrüßen. In der Praxis wird es aber im Berufsalltag oft ausgenutzt, vielseitige Menschen Menschen werden leider häufig unglücklich, sind gehetzt und unsicher der eigenen Zukunft. Das finde ich schade, weil nach meiner Auffassung einen technischen Beruf zu ergreifen durchaus glücklich machen kann. Spezialisierung betrachte ich hierbei auch als wichtigen Motivator, wobei es nicht der alleinige sein sollte. Man ist nur richtig gut in Dingen, für die man brennt. Wir alle wissen, dass es einträglichere Berufe gibt, wenn man nur auf Kohle und Karriere aus ist, von daher muss es da ja auch noch was anderes geben, dass Techniker und Ingeniere antreibt.
In der Tat, sollte man wohl durch ein gutes Universitätsstudium ein fundiertes Grundlagenwissen aufgebaut haben, also dann auch zusätzlich über gutes Allgemeinbildung verfügen, aber doch hauptsächlich auf eine Richtung spezialisiert. Durch die hohe Komplexität und Dichte des Wissens heutzutage, ist es einfach erforderlich, sich zu spezialisieren. Auch ich musste das lernen, da ich eher Generalist bin. Aufgrund des Marktwerts, da eben nichts ahnende HRler und Bwler nicht begreifen, dass man mit einer fundierten techn. Ausbildung auch locker in anderen Bereichen arbeiten kann. Berufserfahrung ist meistens trivial (wenn nicht in R&D) und wird masslos überschätzt. Habe noch für keinen job mehr als max 1-2 Monate Einarbeitung gebraucht. Und das auch nur in den Anfängen. Besonders in Deutschland ist dieser Gedanke ausgeprägt, leider (CH zB weniger, US sehr selten). Dh habe ich mal 5 Jahre in einer Abteilung für "Kolbenrücksetzerkonstruktion" gearbeitet, ist es schwierig, mal wen zu überzeugen, etwas anderes zu machen. So denken die.
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