Forum: HF, Funk und Felder Rauscht eine 50Ohm antenne mit 50Ohm?


von Weißer Rauscher (Gast)


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Halllloooooohhhhhhh
Ich habe mal eine Frage: Rauscht eine 50Ohm antenne so wie ein 50 Ohm 
Widerstand? Meinem Verständnis nach nicht, da die Impedanz eine Folge 
aus Z=sqrt(L/C) ist und reaktive Bauelemente nicht rauschen.


Wenn ich z.B: 20MHz Bandbreite habe,
empfange ich eine Rauschleistung von Pn=k_b*T*B.
Diese Rauschleistung wird an der 50Ohm Impedanz in Spannnung umgewandelt 
sqrt(Pn*50Ohm). In meinem Rechenbeispiel komme ich da auf 2.04uV. 
(B=20M, T=300k)

Ein 50Ohm Widerstand rauscht aber mit wesentlich mehr 
Spannung:sqrt(4*k_B*T*B*R) = 4.07uV (mit B=20M, T=300, R=50)


woher kommt der Faktor 2 unterschied und wieso? (ja ist klar: aus der 4 
in der Wurzel..)
Wird bei der Antenne davon ausgegangen, dass die hälste der Leistung in 
der Anpassung verschwindet?

Was ist, wenn ich die Antenne gar nicht Leistungsanpasse, sondern z.B. 
Strom- oder eher Spannungsanpasse? bekomm ich von der Antenne dann auch 
die 4uV (obwohl sie meinem Verständnis nach gar nicht thermisch rauscht) 
?

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Ich lese wohl deine Worte, doch empfange ich rauschen. ;)

RST 090/D

73 Winne Namaste listening

von Paul M. (paul_m65)


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Weißer Rauscher schrieb:
> Halllloooooohhhhhhh

Achtung Troll. Nicht füttern.

von Weißer Rauscher (Gast)


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nö, durchaus ernstgemeint. das problem ist, dass man per google 
hauptsächlich anpassung usw findet aber sich nur wenige mit der 
Rauschmodellierung beschäftigen :-(

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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....

Das mag damit zusammenhängen, dass Rauschen und Berechnungen welche 
damit zusammenhängen etwas mit Statistik zu tun hat, um welche die 
meisten kühlen Rechner unter den Amateuren gern einen Bogen machen. hier 
solltest du gezielt nach universitären Quellen suchen und weniger nach 
allgemeinen. In der Industrie wird man das zwar benötigen aber eher in 
der Entwicklung mit neuen Materialien als im etablierten Antennenbau. 
Dort zählen eher Erfahrungen und Messergebnisse als theoretischer 
Unterbau.

von vorticon (Gast)


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Wenn du eine 50Ohm-Antenne hast, dann verhaelt sie sich wie ein ohmscher 
Widerstand, nicht reaktiv. Ein Rauschstrom erzeugt eine Rauschspannung, 
bei Stromanpassung wird die Spannung null, bei Spannungsanpassung wird 
sie maximal (daher wie du vermutest Faktor 2). Du kannst sie als 
elektrisches Bauteil auffassen wie einen Widerstand, der Leistung 
dissipiert (aber sie wird eben abgestrahlt).

Wenn du sie als Antenne betrachtest, duerfte mit Annahme einer 
thermischen Hintergrundstrahlung das gleiche Ergebnis herauskommen... 
eine bestimmte Rauschstrahlung wird empfangen.

Hat nichts mit Trollen zu tun, ihr Trolle. Ich glaube auf der deutschen 
Wikipedia ist das recht ausfuehrlich beschrieben.

von Weißer Rauscher (Gast)


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Naja was ich gerade versuche ist, das rauschen zu simulieren.

Es ist jetzt so dass ich eine Rauschende 14-Ohm quelle genommen habe die 
ich mit einem nicht rauschenden 36Ohm Widerstand zu 50Ohm impedanz 
ergänzt habe.

Die simulation spuckt jetzt über die 14Ohm tatsächlich die 
theoretischen 2.04uV über BW=20MHz aus.
Die Frage ist, ob das alles ist, was ich beachten muss oder ob das 
empfangene rauschen vllt doch 4.08uVrms hat.


Oder anders gesagt: ich möchte gerne Wissen, wie ich eine Quelle 
modelliere, die einer 50Ohm antenne gleich kommt. Inklusive 
aufgeschnapptem rauschen usw.

von B e r n d W. (smiley46)


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Erstmal wird ein Gerät mit einem Signal-Generator vermessen. Und da 
steckt immer ein Widerstand dahinter.

> Wird bei der Antenne davon ausgegangen, dass die Hälfte der Leistung
> in der Anpassung verschwindet?

Ja.

> Was ist, wenn ich die Antenne gar nicht Leistungsanpasse

Dann geht das Rauschen runter, aber auch das potenzielle Nutzsignal. Da 
das Eigenrauschen des Empfängers dazukommt, wird das S/N Verhältnis 
schlechter.

Wird das Rauschen auf eine andere Impedanz (z.B. 12,5 Ohm) bezogen und 
das Signal anschließend mit 1:2 verlustfrei hochtransformiert, bleibt 
das Ergebnis gleich. Die Impdanz hat sich vervierfacht und die Spannung 
verdoppelt.

> Rauscht eine 50 Ohm antenne so wie ein 50 Ohm Widerstand?

Nach meinem Verständnis auch nicht. Aber die Antenne sieht mit ihrem 
Gewinn die Hintergrundstrahlung und andere Störungen und mit der 
Anpassung wird dieses Signal auf die 50 Ohm transformiert. Befindet sich 
im Öfnnungswinkel ein Material mit >0 Kelvin, dann wird dessen Strahlung 
empfangen (plancksches Strahlungsgesetz).

von vorticon (Gast)


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Die 50Ohm Antenne rauscht wie ein 50Ohm-Widerstand. Wenn du sie mit 
einem 50Ohm Widerstand abschliesst und lange genug wartest, wird sich 
der Widerstand irgendwann mit dem restlichen Universum im 
Strahlungsgleichgewicht befinden, weil er bei Vorhandensein einer 
Temperaturdifferenz netto Waerme ueber die Antenne abstrahlt oder 
aufnimmt. Wenn das Universum homogene Temperaturverteilung hat, hat jede 
Antenne einfach ihre entsprechende thermische Rauschspannung.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Du willst also das Rauschmodell einer realen Antenne darstellen um eine 
Antenne vor deren realem Aufbau vorab bewerten zu können?

Dann wirst du weit mehr Parameter als L,C,U,I in Betracht ziehen müssen 
speziell die realen spezifischen Werkstoffeigenschaften und Geometrie 
der Antenne, sowie deren Kopplung an den Freiraum. Das ist wirklich eine 
Wissenschaft und nicht mit einer Formel zu erledigen. Ich möchte das 
heute nicht mehr nachvollziehen obgleich ich mich vor etlichen Jahren 
durchaus dafür interessierte hätte (während des Studiums) schade ich 
bedaure, dir nicht besser helfen zu können. ;(

Namaste

von Weißer Rauscher (Gast)


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>Die 50Ohm Antenne rauscht wie ein 50Ohm-Widerstand. Wenn du sie
> mit einem 50Ohm Widerstand abschliesst

Die 50 Ohm rauschen dann, aber wieso die Antenne? Die hat doch keinen 
(oder nen minimalen) Ohmschen anteil :-/

Ich möchte für ein demodulationsverfahren den SNR korrekt einstellen, 
der bereits an der antenne anliegt. Dafür brauch ich die 
Rauschamplidude, die die antenne ausspuckt (zusätzlich zum nutzsignal)

Ich möchte meine Quelle so einstellen, dass sie die Antenne 
repräsentiert. Auch bei fehlanpassung usw.

von vorticon (Gast)


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vorweg, fuer deine konkrete Aufgabe duerfte das mit dem thermischen 
Rauschen nicht so wichtig sein...
Eine 50 Ohm Antenne verhaelt sich elektrisch wie ein ohmscher 
Widerstand, nicht, nicht wie ein komplexer Widerstand. Wenn die Antenne 
eine Reaktanz aufweist, ist sie nicht richtig angepasst und ist dann 
auch nicht das, was man als 50Ohm Antenne bezeichnet.
Als Sendeantenne wird die verrichtete elektrische Leistung abgestrahlt, 
was aus Sicht der Schaltung das gleiche ist wie wenn ein ohmscher 
Widerstand Leistung dissipiert (in Waerme verwandelt).
Als Empfangsantenne liegt dem Widerstand noch eine Spannungsquelle in 
Reihe. In jedem Fall kann man das thermische Rauschen zunaechst analog 
zum Widerstandsrauschen sehen, wenn man davon ausgeht, das gesamte 
Universum habe z.B. 300K.
Fuer deine Anwendung ist das wahrscheinlich nicht so wichtig. Je nachdem 
in welchem Frequenzbereich du arbeitest, werden die Rauschquellen eher 
im Empfaenger selbst liegen oder Stoerquellen in der Umgebung. Aber das 
sind an der (Empfangs-)Antenne natuerlich auch wieder Rauschspannungen 
mit 50 Ohm Widerstand.

von Weißer Rauscher (Gast)


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Also zusammengefasst:

1)Die Antenne fängt von der umgebung die 300K auf und Wandelt diese in 
eine Spannung um: sqrt(k*B*T * 50Ohm)
2) Dann ist die antenne selbst doch noch ohmisch im Verhalten und fügt 
nochmals sqrt(4*k*T*B*50Ohm) hinzu.

Das ganze ist natürlich unkorrekliert.


Die 50 Ohm eigenschaft (2) bilde ich einfach durch einen Widerstand 
nach.
Punkt 1) ist eher eine seperate quelle die das rauschen einfängt.
z.B. Die äquivalente Rauschquelle eines 12.5Ohm Widerstandes.

von Helmut S. (helmuts)


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Hier findet man Messwerte für die Impedanz einiger Antennen. Der 
Realteil der Impedanz bestimmt die Rauschspannung.
http://www.wimo.de/download/Testbericht%20DL1ATA%20CHAMELEON.pdf

von Weißer Rauscher (Gast)


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NJaaa also das mit den 50 Ohm leutet mir immer noch nicht ein.

Die 50 Ohm sind eine Impedanz. Das Endprodukt eines Kapazitäts und 
Induktivitätsbelags.  50Ohm Impedanz sind ja kein 50Ohm Widerstand.
Eine Leitung mit 50OHm impedanz  setzt ja nicht über 50Ohm energie in 
wärme um und rauscht entsprechen nicht mit 50 Ohm.


Jetzt mal ein konkretes Beispiel:

f0=433MHz;
BW=20MHz.
Antenneimpedanz=50Ohm.
Umgebung=300K


Wie sieht die Ersatzschaltung der Antenne aus?
(->mit allen Rauschquellen incl empfangenem Rauschen und 
Empfangssignal?)

von vorticon (Gast)


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Du machst es zu kompliziert. Eine 50 Ohm Antenne verhaelt sich aus Sicht 
der angeschlossenen Schaltung genau wie eine Spannungsquelle mit 50 Ohm 
Widerstand in Reihe. Das gesamte Verhalten (einschliesslich Rauschen) 
ist nicht von dem eines 50Ohm-Generators zu unterscheiden, 
vorausgesetzt, das gesamte Universum ist schwarz und hat 300K.

Impedanz heisst Wechselstromwiderstand. Die Impedanz einer 50 Ohm 
Antenne ist aber reellwertig. Wie das zustandekommt (bei Vorhandensein 
von Ls und Cs) ist egal. Das ganze verhaelt sich bei einer gegebenen 
Frequenz genau wie ein ohmscher Widerstand. Aus Sicht der Schaltung ist 
es auch egal, ob das Rauschen nun in der gedachten Spannungsquelle 
entsteht oder in dem umgebenden Universum (was eine wesentlich 
kompliziertere Vorstellung ist). Die Darstellung einer Antenne als 
Reihenschaltung von Spannungsquelle und Widerstand ist onehin nur eine 
Modellvorstellung.

von vorticon (Gast)


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...ob das Rauschen nun in dem gedachten Widerstand entsteht
wollte ich schreiben.

von B e r n d W. (smiley46)


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> ob das Rauschen nun in der gedachten Spannungsquelle
> entsteht oder in dem umgebenden Universum

Das macht schon einen Unterschied. Atmosphärisches Rauschen und die 
Hintergrundstrahlung sind frequenzabhängig, das Rauschen eines 
Widerstandes aber nicht.

von Helmut S. (helmuts)


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> Wie sieht die Ersatzschaltung der Antenne aus?

Die Impedanz ist nicht exakt Ohmisch 50Ohm sondern 
komplex(Realteil+Imaginärteil). Die Impedanz ist abhängig von der Form 
der Antenne und der Position der Antenne relativ zur Erde/Masse und wie 
ideal/niederohmig diese Erde für die verwendete Frequenz ist. Der 
Realteil der Antennenimpedanz ist dann der Teil für den du die 
Rauschspannung berechnen musst. Hinzu kommt natürlich das kosmische 
Rauschen das die Antenne einfängt. Im Frequenzbereich bis einschließlich 
Kurzwelle dominiert sogar das kosmische Rauschen.

: Bearbeitet durch User
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Wenn eine Antenne mit Zimmertemperatur rauschen würde, dann müsste man 
bei Erde-Mond-Erde-Verbindungen nicht die Nebenzipfel vermeiden, die zum 
Erdboden zeigen. Eine Antenne zum "kalten Himmel" gerichtet hat eine 
deutlich geringere Rauschtemperatur als die Erde.
Der Denkfehler liegt wohl in der Temperatur des gedachten 50 Ohm 
Widerstands.

von Weißer Rauscher (Gast)


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Genaaaauuuu Master Kesseler hat es erfasst.
Aber gut, dass das selbst hier so kontrovers gesehen wird.
Bei manchen rauschen die 50Ohm impedanz, bei anderen nicht.

Auch ein 50Ohm-Kabel hat eine reelwertige Impedanz und bei DC tortzdem 
nur 1Ohm. Da rauscht dann letztlich nur das 1Ohm. Die 50Ohm kommen durch 
C/m und L/m zustande und diese rauschen nicht.

So. Wie modeliere ich nun die Quelle?
- Mit 50Ohm-Widerstand der NICHT rauscht.
- Und welchen Widerstandswert nehme ich, um das Empfangene weiße 
Rauschen nachzubilden? (oder besser: die Rauschquelle welchen 
Widerstandes)
12.5 Ohm ?

von W.S. (Gast)


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Weißer Rauscher schrieb:
> Und welchen Widerstandswert nehme ich

Wenn du es wirklich exakt machen willst, dann nimm gar keinen 
rauschenden Widerstand an, sondern modelliere die Empfangseigenschaften 
der Antenne, also was sie vom Universum sieht. Das beinhaltet ne Menge: 
das kosmische Hintergrundrauschen, das Rauschen von Körpern, die wärmer 
sind als der absolute Nullpunkt, das Rauschen aus kosmischen, 
atmosphärischen und manmade Vorgängen, eben alles, was so eine Antenne 
empfangen kann. Das ist nämlich das, was du an Rauschen anfänglich 
fälschlicherweise der Antenne zugeschrieben hattest.

Mein Rat: laß das lieber, du wirst dich nur verzetteln. Guck lieber in 
die gängige Funkamateur-Literatur und suche dort nach Grafiken, die den 
mittleren zu erwartenden Rauschpegel je nach Frequenzbereich darstellen.

W.S.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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von Possetitjel (Gast)


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Weißer Rauscher schrieb:

> Genaaaauuuu Master Kesseler hat es erfasst.

Also doch Troll.

> Aber gut, dass das selbst hier so kontrovers gesehen
> wird.

Diese Häme steht Dir nicht gut.

> Bei manchen rauschen die 50Ohm impedanz, bei anderen
> nicht.

50Ohm rauschen wie 50Ohm. Immer.

> Auch ein 50Ohm-Kabel hat eine reelwertige Impedanz und
> bei DC tortzdem nur 1Ohm. Da rauscht dann letztlich nur
> das 1Ohm. Die 50Ohm kommen durch C/m und L/m zustande
> und diese rauschen nicht.

Von vorn bis hinten verkorkst. Munter den aus dem
Widerstandsbelag resultierenden ohmschen Kabelwiderstand
mit dem Wellenwiderstand vermengen und die Anpassung
ignorieren. Nur weiter so.
Und immer schön hämisch über die anderen grinsen, die
keine Ahnung haben...

> So. Wie modeliere ich nun die Quelle?

Du? Gar nicht.

von Weißer Rauscher (Gast)


Angehängte Dateien:

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Leute, ihr macht es zu kompliziert.  Es muss nicht hoch exakt sein, 
sondern nur die störeinflüsse korrekt repräsentieren.

1) Mir geht es darum eine Quelle zu finden, die sich als Generator wie 
eine reale Antenne verhält.
2) Und darum, eine zusätzliche quelle in reihe zu schalten, die in etwa 
das empfangene Rauschen simulieren kann. Weißes rauschen kann z.B. von 
einem Widerstand kommen und über eine VoltageControlledVoltageSouce in 
den Signalpfad einfügen, ohne den Widerstand selbst in den Signalpfad zu 
legen.


1) Scheint eine normale Quelle mit 50Ohm innenwiderstand zu sein, der 
NICHT rauscht. Oder halt ein wenig - entsprechend dem DC-Innenwiderstand 
abzüglich des Skineffekts usw. Aber nicht mit den 50 Ohm "impedanz".
2) durch das Empfangen von P_noise=k  T  B ergibt sich eine 
Rauschspannung.
Mit 50Ohm Quellimpedanz (unabhängig von der Lastimpedanz) ergibt sich in 
der Quelle damit ein Rauschen mit sqrt(P*50Ohm) (rms)
Das Soll durch die Rauschquelle eines Widerstandes in die Schaltung 
eingefüht werden.

Oder: siehe Anhang.

Wie groß ist R_noise und wie groß ist die Amplitude in der Signalquelle 
bei z.B. -60dBm Eingangssignal ?

von Possetitjel (Gast)


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Christoph Kessler (db1uq) schrieb:

> Wenn eine Antenne mit Zimmertemperatur rauschen würde,
> dann müsste man bei Erde-Mond-Erde-Verbindungen nicht
> die Nebenzipfel vermeiden, die zum Erdboden zeigen.

Doch, nach meinem lückenhaften Verständnis doch - weil
die Erde noch zusätzliche Rauschbeiträge liefert, die
sich zum rein thermischen Rauschen der Quellimpedanz
addieren und die man vermeiden will.

> Eine Antenne zum "kalten Himmel" gerichtet hat eine
> deutlich geringere Rauschtemperatur als die Erde.

Ja.
Das Gesamtrauschen ist aber meiner Meinung nach stets
größer als das rein thermische Rauschen der Quellimpedanz.

von Possetitjel (Gast)


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Weißer Rauscher schrieb:

> 1) Mir geht es darum eine Quelle zu finden, die sich
> als Generator wie eine reale Antenne verhält.

Ja - und genau das ist kapitaler Schwachsinn.

Die Art Deiner Fragestellung verrät, dass Du keinerlei
Ahnung von dem - relativ komplexen - Thema hast, und
Deine Arroganz nimmt mir jede Lust, Deinem Mangel an
Sachwissen abzuhelfen.

Viel Spaß weiterhin.

von B e r n d W. (smiley46)


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von Weißer Rauscher (Gast)


Angehängte Dateien:

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Das ist ok, wenn du dich fernhälst, keine sorge :-)

In der Zwischenzeit: ein Schwingkreis mit L=12u und C=1p, der genau bei 
seiner Resonanzfrequenz angesteuert wird ( mit 707.1mV_rms ) Zieht aus 
der Quelle konstant 14mA_rms

Das ergibt eine Impedanz von etwa 50Ohm.

Und das ganz ohne Rauschen, weil keine resistiven  Bauelemente vorhanden 
sind. Und das ganz ohne Imaginärteil, weil der Schwinkreis in resonanz 
ist :-)
Eben durch diesen C- und L-Belag entstehen die 50Ohm in einem 50Ohm 
kabel (oder in einer 50hm Antenne?),
Abgesehen vom DC-Widerstand rauscht da mMn nichts.

Es bleibt das Ersatzschaltbild zu dimensionieren.

oder mir erklärt mal jemand, warum ein kapazitäts- und 
Induktivitätsbelag rauschen kann, obwohl es einen Wellenwiderstand 
bildet, keinen Ohmischen Widerstand.

von Weißer Rauscher (Gast)


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Bernd,
>Leute, ihr macht es zu kompliziert.
gehen wir einfach mal von weißem rauschen aus, dass ich mit einem 
Widerstand nachbilden kann.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ja und der Widerstand ist auf einer Temperatur von einigen Kelvin.
Ich habe da aus einem Text zu einer Antennenmessung eine Zahl von 40 
Kelvin in Erinnerung, also nicht das Rauschen vom Urknall, irgendwo bei 
4 Kelvin soweit ich noch weiß, aber jedenfalls weit unter 300K.

: Bearbeitet durch User
von Weißer Rauscher (Gast)


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Ok, das absenken der Temperatur kommt dem gleich, was ich mit meinem 
Splitten in 10Ohm rauschend und 40 Ohm nichtrauschend mache. Das kommt 
hin.
(nicht unbedingt die konkreten Zahlenwerte, aber das systematische 
ErsatzSschaltBild)
Damit ist das ESB der Antenne so plausibel.

Es bleibt noch offen, wie man den Widerstand dimensionieren muss, damit 
das empfangene weiße Rauschen der korrekten Amplitude entspricht.

Wenn bei Pn=k*T*B davon ausgegangen wird, dass das nur das ist, was nach 
Leistungsanpassung übrigt bleibt, müsste die originalquelle die 
doppelte Amplitude ausspucken, damit der 50/50 Ohm Spannungsteiler bei 
anpassung wieder auf die korrekte RMS. Amplitude kommt.

also
sqrt ( 2 * [k  T  B] * 50Ohm ) = Rauschspannung des Empfangenen 
rauschens bei offener Antenne. (warum rechne ich dann mit 50Ohm - ist 
das korrekt, dass der Wellenwiderstand der Antenne die Amplitude 
begrenzt? Andererseits ist bei offener antenne die Amplitude ja auch 
nicht unendlich)

sqrt ( 4  k  T  B  R) = Rauschspannung eines Widerstandes.

Wenn man beides Gleichsetzt würde man auf R=50Ohm/sqrt(2) kommen.

von Possetitjel (Gast)


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Christoph Kessler (db1uq) schrieb:

> Ja und der Widerstand ist auf einer Temperatur von einigen
> Kelvin. Ich habe da aus einem Text zu einer Antennenmessung
> eine Zahl von 40 Kelvin in Erinnerung, also nicht das
> Rauschen vom Urknall, irgendwo bei 4 Kelvin soweit ich noch
> weiß, aber jedenfalls weit unter 300K.

Ahh... okay...meine Leitung ist etwas länger.

Die Antenne als Übertragungsglied passt ja nach meinem
Verständnis "nur" das Kabel an den Raum an. Die echten
ohmschen Anteile in der Antenne (was i.d.R. nicht sehr
viel ist) müssten also mit der Umgebungstemperatur der
Antenne hineintransformiert werden; das Rauschen der
Quelle muss naheliegenderweise mit der Temperatur der
Quelle zusammenhängen.

An sich logisch, aber ungewohnt - ich hatte noch nie
Übertragungsketten mit derart verschiedenen Temperaturen.
Die Aussage, dass 50 Ohm wie 50 Ohm rauschen, bleibt als
gottseidank richtig - die Temperatur ist aber zu beachten.

Danke.

von Weißer Rauscher (Gast)


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Ja, oher man splittet das halt auf in einen Äquivalten widerstand und 
ergänzt die fehlende Impedanz mit einem nichtrauschenden widerstand.
Aber gerade letzteres ist ja auch nur eine Temperaturanpassung auf 0K.

Aber das Statement, dass 50Ohm, wie 50Ohm rauschen ist in dem 
zusammenhang immernoch nicht korrekt.

Es ist ein Unterschied, obs restistive 50Ohm sind oder der 
Wellenwiderstand. Der Wellenwiderstand alleine Wandelt keine Energie um. 
Sonst könnte man keine hohen Leistungen durch ein 50Ohm kabel schicken.

Die Temperaturtanpassung ist ja nur nötig, weil die 50Ohm leider auch 
aus einem reelen widerstandsbelag folgen. Eine richtig ideale Antenne 
ohne ohmsche verluste hätte immernoch 50Ohm impedanz, aber eine 
Rauschtemperatur von 0°K.


Ich habs übrigens mal gerade probiert:
Wenn ich eine 50Ohm Quelle mit 50Ohm abschließe und als Rauschquelle die 
eines 50/sqrt(2)=36Ohm Widerstandes einsetze, komme ich bei 1GHz 
bandbreite in der Simulation auf 12.09mVrms.
Das ergibt mir auch sqrt(Pnois*50R)
Ich habe die Antenne auf die von Christoph Kessler genannten 40K 
gesetzt: da kommen bei Ri=50Ohm noch 3uV raus, also vernachlässigbar.


Wenn ich die Antenne jetzt fehlanpasse (offen lasse) kommt die doppelte 
Spannung raus
-> ist das ein reales Verhalten?

von Possetitjel (Gast)


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Weißer Rauscher schrieb:

> Aber das Statement, dass 50Ohm, wie 50Ohm rauschen
> ist in dem zusammenhang immernoch nicht korrekt.

Doch.

Wenn Du irgendwo zwei Kontakte hast, zwischen denen Du
50 Ohm messen kannst, dann rauscht dieser Zweipol wie
50 Ohm. Immer.

> Es ist ein Unterschied, obs restistive 50Ohm sind
> oder der Wellenwiderstand.

Das ist sachlich richtig, aber irrelevant.

> Der Wellenwiderstand alleine Wandelt keine Energie um.

Das stimmt. Er beschreibt nur, wie Energie fortgeleitet
wird.

Der Wellenwiderstand ist eine (sehr sinnvolle) Rechengröße
(aus der Vierpoltheorie). Die Welle allein nützt Dir nix;
sie braucht eine Quelle und eine Senke.

> Die Temperaturtanpassung ist ja nur nötig, weil die 50Ohm
> leider auch aus einem reelen widerstandsbelag folgen.

Nein. Sie ist nötig, weil jede Quelle einen Innenwiderstand
und eine Temperatur hat.

> Eine richtig ideale Antenne ohne ohmsche verluste hätte
> immernoch 50Ohm impedanz,

Bei passender Auslegung - ja, natürlich.

> aber eine Rauschtemperatur von 0°K.

Nur dann, wenn Du mit der Antenne nichts empfangen kannst. Sobald
Du mit der Antenne etwas empfängst, spielt die Physik der Quelle
eine Rolle.

Wir diskutieren im Prinzip über den Unterschied von Zusatzrauschzahl
und Gesamtrauschzahl. Die Zusatzrauschzahl einer Antenne hängt nach
meinem Verständnis von ihren Verlusten ab; die ist also ziemlich
klein (und daher i.d.R. egal). Ich kenne offen gestanden auch keine
Publikation, die sich mit der Zusatzrauschzahl der Antenne beschäftigt.

Die Gesamtrauschzahl des Übertragungskanals muss die Quelle(n)
berücksichtigen - und das können, je nach Antennenbauart, ziemlich
viele sein, und alle leisten einen Rauschbeitrag.

von Weißer Rauscher (Gast)


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Die Frage, ob die Spannungsverdopplung eintritt, frage ich, weil mir das 
mit dem Wellenwiderstand als Innenwiderstand nicht ganz so geheuer ist.

Ich verstehe, dass an einem Langen kabel die Reflexionen zur 
Spannungsverdopplung führen können, aber der Antennenausgang ohne langes 
kabel leidet ebenfalls unter Reflexionen??
Diese ganzen effekte treten doch erst auf, wenn die Kabellänge in den 
Bereich der Wellenlänge kommt.....

..wo mir einfällt, dass die Antenne ja quasi genau so eine länge hat -.-

Also kann man aus einer Antenne mehr 6dB spannung gewinnen, indem man 
sie hohohmig abgreift?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Weißer Rauscher schrieb:
> ..wo mir einfällt, dass die Antenne ja quasi genau so eine länge hat -.-
>

Welche Länge hat sie denn als Wellenleiter?


> Also kann man aus einer Antenne mehr 6dB spannung gewinnen, indem man
> sie hohohmig abgreift?

Davon gehen zumindest alle Modelle aus.


Vielleicht muß man das Ganze über die Energie betrachten. Wenn irgendwo 
viel davon ist, ist die Temperatur automatisch höher. Bleibt sie 
konstant, kann sich auch die Temperatur nicht mehr ändern.


Irgendwo in den UKW-Berichten hatte mal jemand ich glaube ziemlich 
auseinandergenommen, was hier gefragt ist. Irgendwas mit 
Mikrowellen-Radiohimmel und Kalibrierung.

: Bearbeitet durch User
von vorticon (Gast)


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huhhh...

Christoph Kessler (db1uq) schrieb:
> Wenn eine Antenne mit Zimmertemperatur rauschen würde, dann müsste man
> bei Erde-Mond-Erde-Verbindungen nicht die Nebenzipfel vermeiden, die zum
> Erdboden zeigen. Eine Antenne zum "kalten Himmel" gerichtet hat eine
> deutlich geringere Rauschtemperatur als die Erde.
> Der Denkfehler liegt wohl in der Temperatur des gedachten 50 Ohm
> Widerstands.

Das umgebende Universum ist im Strahlungsgleichgewicht mit der Antenne 
und hat aus Sicht dieser Antenne eine effektive Temperatur... die 
bestimmt das Rauschen. Natuerlich nicht die Temperatur der Antenne 
selbst. Dann ist die Antenne elektrisch genau gleich zu sehen wie ein 
rauschender Widerstand...

Weißer Rauscher schrieb:
> Die Temperaturtanpassung ist ja nur nötig, weil die 50Ohm leider auch
> aus einem reelen widerstandsbelag folgen. Eine richtig ideale Antenne
> ohne ohmsche verluste hätte immernoch 50Ohm impedanz, aber eine
> Rauschtemperatur von 0°K.

nein, die Antenne ist fuer die angeschlossene Schaltung ein reeller 
Widerstand 50 Ohm.
Ein Koaxialkabel ist, wenn es auf der anderen Seite abgeschlossen ist, 
ebenfalls ein Widerstand mit 50 Ohm, und rauscht auch. Natuerlich kommt 
das Rauschen nicht von Kabel sondern von dem Widerstand an der anderen 
Seite. Aus Sicht der Schaltung nicht unterscheidbar.

Das Thema kann man von verschiedenen Seiten her betrachten, daher die 
Verwirrung. Ich glaube der Fragesteller macht es VIEL zu kompliziert. 
Rauschen die Widerstaende bereits, die du in der Simulation hast? Dann 
nimm den 50 Ohm Widerstand. Rauschen sie nicht? Dann schalte ne 
Spannungsquelle mit thermischem Rauschen in Reihe, Amplitude kannst du 
berechnen, fertig.

Die zwei Seiten des Themas: Rauschen im freien Raum sind Photonen, die 
von Koerpern mit Temperatur K ausgesandt werden. Rauschen in der 
elektrischen Schaltung sehen wir der Einfachheit halber als Spannung, 
die an Widerstaenden abfaellt, weil sich die Elektronen thermisch 
bewegen. Wann koennen sich Elektronen hin und her bewegen? Wenn sie eine 
Kraft erfahren, diese Kraft wird von Photonen vermittelt. So schliesst 
sich der Kreis.

von Weißer Rauscher (Gast)


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>Davon gehen zumindest alle Modelle aus.
gut :-) Das passt dann.

>Welche Länge hat sie denn als Wellenleiter?
Lamda/4 oder Lamda/2, ehrlichgesagt habe ich keine Ahnung :-D Peinlich, 
aber vielmehr weiß ich, dass Wellenanpassung ab Lamda/48 als Faustregel 
interessant wird und da ist die Antenne wesentlich drüber :-)


>nein, die Antenne ist fuer die angeschlossene Schaltung ein
>reeller Widerstand 50 Ohm.
Reel, aber nicht zwangsläufig Ohmisch. Ich kann auch mit einem 
LC-Schwingkreis auf 50Ohm kommen wo sich bei Resonanz die Imaginärteile 
kompensieren. (siehe LT-Spice .asc Anhang oben)
Entsprechen hat man Anpassung erreicht, ohne das irgendwo eine 
Rauschspannung durch irgendwelche Reellen Impedanzen dazukommen.
Gerade darum gehts ja: die Antennenimpedanz wird als Widerstand 
simuliert: der Widerstand  steuert aber kein Rauschen bei, außer man 
schließt mit 50Ohm (ohmisch) ab, dann rauscht aber auch nur der 
Abschlusswiderstand.

>Rauschen die Widerstaende bereits, die du in der Simulation hast?
Ja.

Ich habe das jetzt so gelößt: Bei der Antenne habe ich das Rauschen 
abgestellt (durch T=40K -> kommt fast nix mehr raus)
Unoise_rms=sqrt(Pnoise*50Ohm) habe ich mit 50Ohm/sqrt(2) nachgebildet. 
Das ergibt (bei Anpassung) exakt die erwartete Rauschspannung.

Ich glaube das ist soweit ok jetzt :-)

von Possetitjel (Gast)


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Weißer Rauscher schrieb:

>>nein, die Antenne ist fuer die angeschlossene Schaltung ein
>>reeller Widerstand 50 Ohm.
>
> Reel, aber nicht zwangsläufig Ohmisch.

Doch.

> Ich kann auch mit einem LC-Schwingkreis auf 50Ohm kommen
> wo sich bei Resonanz die Imaginärteile kompensieren.

Mit einem verlustfreien Schwingkreis allein, d.h. nur ein
ideales L und ein ideales C, ohne Quell- bzw. Lastimpedanz
und ohne ohmsche Verluste kannst Du das nicht. Nein.

Es kompensieren sich sehr wohl die Imaginärteile, aber es
resultiert kein endlicher ohmscher Widerstand.

> Entsprechen hat man Anpassung erreicht, ohne das irgendwo
> eine Rauschspannung durch irgendwelche Reellen Impedanzen
> dazukommen.

Nein!

Wir drehen uns im Kreis. Wirkleistung hat immer mit
Wirkwiderständen zu tun - seien dies Lastwiderstände oder
ohmsche Verluste im Bauteil.

> Gerade darum gehts ja: die Antennenimpedanz wird als
> Widerstand simuliert:

Nein.

Da Du Dich weigerst, den Unterschied zwischen der
Zweipol- und der Vierpoltheorie zur Kenntnis zu nehmen
und konsequenterweise den Wellenwiderstand als
Vierpolkennwert (und Rechengröße) hartnäckig mit dem
Zweipolkennwert "reeller Widerstand" durcheinanderwirfst,
hat die Diskussion keinen Zweck.

Ich bin - nun aber wirklich - raus.

von Weißer Rauscher (Gast)


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Possetitjel schrieb:
> Mit einem verlustfreien Schwingkreis allein, d.h. nur ein
> ideales L und ein ideales C, ohne Quell- bzw. Lastimpedanz
> und ohne ohmsche Verluste kannst Du das nicht. Nein.
>
> Es kompensieren sich sehr wohl die Imaginärteile, aber es
> resultiert kein endlicher ohmscher Widerstand.

Haste recht :-( Tut mir leid, war mein Fehler. Blöd bin ich.

Possetitjel schrieb:
>> Entsprechen hat man Anpassung erreicht, ohne das irgendwo
>> eine Rauschspannung durch irgendwelche Reellen Impedanzen
>> dazukommen.
>
> Nein!

Haste auch recht. Da drängt es sich eigentlich auf die Antenne kurz zu 
schließen: dann kommt kein Rauschen hinzu.

Ok. Fakt ist aber das ich die Rauschenden Bauteile mitlerweile 
dimensionieren kann.

von Weißer Rauscher (Gast)


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Ich möchte jetzt aber schon nochmal was wissen: wenn der 
Abschlusswiderstand zusätzlcihes Rauschen verursacht, warum baut man 
dann LNAs mit Leistungsanpassung (50Ohm Eingangsimpedanz)?
Ist es nicht viel vorteilhafter den Antenneneingang auf ein kapazivies 
Gate zu geben und die "Leistungslose" ansteuerung auszunutzen?
Dann hat man auch gleich noch die 6dB mehr Spannung und müsste weniger 
verstärken :-O

von HF-Werkler (Gast)


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Hallo,
viele gute und viele nicht so gute Infos gab es hier im Thread schon.

Daher erstmal meine Frage:
Welche Antennensysteme und Ausbreitungsstrecken willst du mit der 
Modellierung bestrachten? Davon hängt einiges ab, was hier geschrieben 
wurde.

Hier noch meine Sicht dazu:
- Eine Antenne ist kein Zweipol, sondern ein mindestens Vierpol 
(zumindest Näherungsweise, eigentlich ein Multipol siehe "Nebenzipfel")
- Was eine "brauchbare" Antenne an Rauschen liefert, hängt stark davon 
ab, was sie an Rauschen empfängt. Also muss man den Gain (Richtwirkung) 
der Antenne und die Wandelverluste (Wirkungsgrad) betrachten.
- Ein Rauschanteil kommt aus dem Raumabschnitt, den die Antenne "sieht" 
verstärkt mit dem Gain. Alle Effekte "auf dem Weg" zur Signalquelle und 
bis zur Hintergrundstrahlung sind je nach Anwendung zu berücksichtigen.
- Ein gewisser Rauschanteil kommt aus den "ohmschen" Verlusten in der 
Antenne
- Die Verluste im nachfolgenden Übertragungssystem sollten auch 
modelliert werden. Da jedes Kabel und jede Schaltung auch als mehr oder 
weniger schlechte Antenne wirkt, müssen diese Anteile je nach Anwendung 
berücksichtigt werden. und dann hat jede reale Schaltung eine Temperatur 
jenseits von 0K, mit der die Komponenten Rauschleistung erzeugen.

Kleine Anmerkung zu diesen 40K "Rauschtemperatur":
Das gilt sicher nicht für jede Antenne, sondern eher für bestimmte 
Parabolantennen mit Sicht auf die Sterne (z.B. TV-Satellitenempfang). 
Bei terrestrischen Antennensystemen sieht die Antenne zumeist Objekte 
mit 290K und gibt auch mehr Rauschleistung ab.

Schau dir mal das hier an:
http://www.itu.int/rec/R-REC-P.372/en

Was passiert, wenn die von der TV-Antenne gesehene "Umgebungstemperatur" 
mal ansteigt, kann man mit dem Stichwort "Sun-Outage" nachlesen.

Achja:
Was oft falsch verstanden wird, ist die Rauschzahl/Rauschtemperatur. 
Viele denken, das wäre die absolute Rauschtemperatur des Verstärkers. 
Ist es aber nicht, es ist eine Rechengrösse für die Anhebung des 
Rauschens über die vorhandene "Ambiemt" Temperatur (siehe ENR bei 
Rauschquelle - Excessive Nose Ratio). Kleine Nachdenkaufgabe für die 
Praktiker: Wenn ein LNA nur wenig Rauschen hinzufügt, warum baut R&S 
dann keine Spektrumanalyzer, die weniger als die bekannten -173dBm/Hz 
als Grundrauschen bieten? Müsste nach der Kettenformel für das Rauschen 
doch problemlos möglich sein, oder? ;-)

Gruss

von HF-Werkler (Gast)


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Achja, noch eine kleine Anmerkung:

Alle benannten Effekte sind natürlich Frequenzabhängig, wegen
- Frequenzabhängigkeit der Parameter der Materialien (z.B. My-R, 
Epsilon-R)
- Der Frequenzabhängigkeit der Emissionen eines schwarzen Strahlers 
(Planck)

von Weißer Rauscher (Gast)


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Jaah aber die Frequenzabhängigkeit kann man doch erstmal als Weiß 
ansehen, wenn die Antenne schmalbandig genug ist. So eng ists nun auch 
nicht.

Es muss auch nicht mega genau und exakt sein, es ging halt nur darum, ob 
die 50Ohm Portimpedanz der Antenne in der Simulation rauschen sollen, 
oder nicht. Aber die Rauschen nicht/kaum, solang kein 
abschlusswiderstand dran hängt.

Außerdem war interessant, wie man das empfangene Rauschen modelliert und 
da scheinen die 50Ohm/sqrt(2) der korrekte Wert zu sein.

Das ganze ist für einen Hüllkurvendemodulator. Ich brauch eine 
Abschätzung des Grundrauschens.

von HF-Werkler (Gast)


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Weißer Rauscher schrieb:
> Das ganze ist für einen Hüllkurvendemodulator. Ich brauch eine
> Abschätzung des Grundrauschens.

Welches Grundrauschen?
Das deiner Schaltung? Welche Schaltung?
Welcher Frequenzbereich?
Welche Temperatur?
Welche Brandbreite? (20MHz, aber wie begrenzt?)
Welche Art der Anpassung?

Im Titel schreibst du etwas zu einer Antenne, nicht zu einer Schaltung. 
Was soll es denn nun sein?

von Weißer Rauscher (Gast)


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>Welches Grundrauschen?
Das Grundrauschen am Verstärkerausgang vor dem Hüllkurvendemodulator. 
Das setzt sich zumsammen aus dem Rauschen des Verstärkers und das 
Rauschen das die Antenne aufschnappt, wenn kein Signal anliegt. 
(idealisiert)
Anders formuliert: das DC-Offset meiner Hüllkurve.
Das Rauschen des Verstärkers bekomm ich aus der Simulation. Das Rauschen 
der Antenne aus dem korrekten Modell einer Antenne. Darum gings hier. 
Und da war es wichtig, rauszubekommen, dass das empfangsrauschen mit 
36Ohm modelliert wird, während man in der 50Ohm impedanz der Quelle das 
rauschen erstmal ausstellt.

>Das deiner Schaltung? Welche Schaltung?
Ist Wurst. Die Schaltung tut zum Rauschen in der Antenne nichts zur 
sache. Je mehr details man brignt, desto mehr offtopic wirds. µC.net. 
isso.

>Welcher Frequenzbereich?
868MHz (offtopic)

>Welche Temperatur?
Zimmer. (offtopic)

>Welche Brandbreite? (20MHz, aber wie begrenzt?)
LC Bandpass, Verstärker Peaking usw. (offtopic)

>Welche Art der Anpassung?
Ich favorisiere Stromanpassung. (ok. ontopic)

von Helge A. (besupreme)


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Ein Erfahrungswert. Vielleicht gibt das der Diskussion ja auch was..

TV-Empfang, UKW-Radio und 11m verhält sich ähnlich. 868MHz sind knapp 
oberhalb des TV-Bereiches, diese Werte dürften übertragbar sein.

Schließe ich eine gut abgestimmte Antenne direkt an einen Empfänger an, 
ist das Eigenrauschen sehr gering und das Nutzsignal am höchsten.

Sehr ähnlich dazu ist diese Anordnung mit einem guten Anpaßglied direkt 
an der Antenne (z.B. 300/75Ώ): keine merkliche Änderung.

Schließe ich eine schlecht abgestimmte Antenne direkt an einen Empfänger 
an, ist das Rauschen sehr gering (aber ich habe auch kaum Nutzsignal).

Schließe ich diese schlechte Antenne mit einem Abstimmglied direkt an 
der Antenne an, habe ich etwas höheres Rauschen als bei einer guten 
Antenne und ausreichend Nutzsignal.

Schließe ich diese Antenne mit einem Abstimmglied direkt am Empfänger 
an, habe ich höheres bzw. sehr hohes Rauschen und wie erwartet ein 
niedrigeres Nutzsignal.

Größere Kabellängen erhöhen das Rauschen (und dämpfen natürlich das 
Signal).

Aus diesen Erfahrungen gehe ich (unbeleckt jeglicher wissenschaftlichen 
Theorie in diesem Bereich) davon aus, daß:

- eine Impedanzanpassung immer auch Rauschleistung transformiert

- jegliches ohmsche Element im Antennenkreis Rauschen erzeugt

- Anpaßglieder aus dämpfungsarmen Komponenten weniger Eigenrauschen 
injizieren

- der Antennenstrahler nur durch seinen geringen ohmschen Anteil zum 
Eigenrauschen beiträgt

- atmosphärisches Rauschen zum Eigenrauschen des Antennensystems 
dazukommt.

--

Damals verwendete Geräte: div. Antennen und Antennenkabel, CB-Funke, 
guter FM-Empfänger, modifiziertes TV mit nachgerüsteter 
Feldstärkeanzeige, teilweise unterirdischer WKII - Bunker.

: Bearbeitet durch User
von Weißer Rauscher (Gast)


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Ja, ich denke das ist eine Gute zusammenfassung.

Allerdings kann man die Fehlanpassung ja auch ausnutzen, indem man mehr 
von dem rausholt, was man eigentlich verstärken will.

Bei mir ist das die Spannung.
Also werde ich die Antenne per LC-Schwingkreis kurzschließen 
(Stromanpassung, ohne rauschen) und zwischen L und C die Spannung 
abgreifen. Die Resonanzüberhöhung am C gibt mir fast 2stellige dB 
Amplitudengewinn gegenüber einer Angepassen antenne, wenn die  Antenne 
50Ohm Impedanz hat. (Das begrenzt die Güte und damit die 
resonanzüberhöhung)

Damit habe ich die Fehlanpassung perfekt ausgenutzt, weil der 
Schwingkreis den Kurzschlusstrom in Spannung umwandelt.
Jede 50Ohm anpassung würde rauschen.

von Ralph B. (rberres)


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Eine Antenne ist im Grunde genommen ein Transformationsglied, welche die 
377 Ohm Freiraumwiderstand auf die 50 Ohm Widerstand des Empfängers 
transformiert.

Die Antenne rauscht genau soviel wie ein Transformator. Was rauscht, ist 
das Hintergrundrauschen des Weltalls bzw. die Sterne und Planeten.

Wenn die Antenne in Resonanz ist, bleibt auch nur ein realer 
Fußpunktwiderstand übrig.

Ein Koaxialkabel mit seinen Wellenwiderstand von 50 Ohm rauscht 
allenfalls mit seiner Dämpfung. Der Wellenwiderstand hat nichts mit 
einen realen Widerstand zu tun. Es besagt lediglich mit welchen realen 
Widerstand am Anfang und Ende er auf Grund seiner Geometrie 
abgeschlossen sein muss, um keine Energie zu reflektieren, also um die 
Energie vollständig weiter zu leiten.

Zur Simulation. Dein als 50Om Widerstand nachgebildete Antenne rauscht 
mit der Temperatur, mit welcher die Antenne aus seiner Umgebung 
empfängt.

Auf dem schwarzen Himmel ohne irgendwelche Sterne zu sehen wären das um 
die 4° Wenn man auf den Mond richtet, vielleicht 40° auf die Sonne 
gerichtet weit mehr.

Das kann man übrigens mit einen empfindlichen UHF Empfänger auch hören, 
wenn man die Antenne auf die Sonne ausrichtet. Das Rauschen nimmt dann 
zu.

Was in der Regel bei der Empfangsanlage rauscht, ist die Eingangsstufe.

Da gilt die Rauschtemperatur von der Umgebung in der sich die Stufe 
befindet.

Darum hat man ja bei der Astronomie die Vorverstärker oft mit Helium 
gekühlt, um das Eigenrauschen niedrig zu halten.

Ich hoffe jetzt sämtliche Klarheiten endgültig beseitigt zu haben.

Ralph Berres

von W.S. (Gast)


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Weißer Rauscher schrieb:
> Damit habe ich die Fehlanpassung perfekt ausgenutzt, weil der
> Schwingkreis den Kurzschlusstrom in Spannung umwandelt.
> Jede 50Ohm anpassung würde rauschen.

Du schreibst Unsinn.
Offenbar hast du von der ganzen bis hier gehabten Diskussion nichts 
verstanden. Ein empfangenes Signal besteht immer aus einer empfangenen 
Leistung und es ist völlig unerheblich, ob man im Signalverlauf des 
Empfängers die Impedanz auf der man arbeitet höher oder niedriger wählt. 
Leistungsanpassung bedeutet, daß man den größtmöglichen Teil der 
prinzipiell aufnehmbaren Leistung aufnimmt - und jegliche Fehlanpassung 
bedeutet, weniger an Nutzleistung aufzunehmen als man eigentlich könnte. 
Sowas kann man sich nur dann erlauben, wenn reichlich Leistung angeboten 
wird, also der signal-Rausch-Abstand bereits so groß ist, daß man auf 
nennenswerte Teile der angebotenen Leistung zugunsten anderer 
Eigenschaften verzichten kann.

klaro?

W.S.

von HF-Werkler (Gast)


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Weißer Rauscher schrieb:
>>Welche Temperatur?
> Zimmer. (offtopic)

Wie kommst du darauf, dass die Temperatur beim Thema Rauschen "Offtopic" 
wäre? Du hast im ersten Beitrag doch selbst auf die Rauschleistung 
indirekt verwiesen?

Pr=k*T*B

Zur Anpassung auf "Strom" schreib ich jetzt nicht mehr viel, denn da gab 
es schon direkte Hinweise...

Früher sagte man: "Wer misst mist Mist". Heutzutage wird die Möglichkeit 
der Fehler mit der fehlerhaften Simulation am Computer immens erweitert 
und beschleunigt...

von Weißer Rauscher (Gast)


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Und wieso soll ein Verstärkereingang viel Leistung benötigen, sodass ich 
die maximale Leistung transferieren muss?
P = U*I. Mein verstärkereingang braucht halt (fast) nur das U. wasn da 
jetzt das problem?

von Helge A. (besupreme)


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Was für einen seltsamen Verstärker hast du, daß der keinen Strom 
braucht..??

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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weil deine Eingangstufe Leistung benötigt mit welcher der 
Hauptenergiefluss gesteuert wird die ist nun mal U*I und ist dann am am 
größten wenn Rin = Rgen. In diesem Fall ist Rge=Rant

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Helge A. schrieb:
> Was für einen seltsamen Verstärker hast du, daß der keinen Strom
> braucht..??

einen idealen Oamp patentiert bei PerpetumMobils Ltd
Http://www.pm-ltd.troll.com

von Weißer Rauscher (Gast)


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>Was für einen seltsamen Verstärker hast du
..ne Mosfet Eingangstufe mit 30fF || 10k   (Kaskode, über 10K gebiast)

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Zum einen ist das Rauschminimum nur in der Nähe der optimalen Anpassung. 
Zum anderen kenne ich eine Gegenrechnung zwischen normaler Antenne mit 
Leistungsanpassung und hochohmiger Drahtantenne mit FET-Stufe in reiner 
Spannungsanpassung. Der Mann kam dabei drauf, das die FET-Stufe manchmal 
besser sein kann.
Das scheint wohl von vielen Faktoren abhängig. Es gibt ja auch nur 
bestimmte Bauelemente und nicht alle im Sinne der Physik. Bauen kann man 
nur mit beschaffbaren Bauelementen.

von Ralph B. (rberres)


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Abdul K. schrieb:
> und hochohmiger Drahtantenne mit FET-Stufe in reiner
> Spannungsanpassung.

Wobei auch hier durch die Eingangskapazität des Fets Leistung verbraucht 
wird.

Das mit der Spannungsanpassung kann man sich aber auch nur leisten, weil 
das Rauschen welches man aus der Umgebung aufnimmt, um ein vielfaches 
höher ist, als das Eingangsrauschen des Transistors. Das ist in den 
unteren KW Bändern der Fall. Bei UKW schon nicht mehr.

Ralph Berres

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Die Kapazität kann keine Wirkleistung verbrauchen. Schlauer bin ich nun 
dadurch aber auch nicht.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Abdul K. schrieb:
> Die Kapazität kann keine Wirkleistung verbrauchen. Schlauer bin
> ich nun
> dadurch aber auch nicht.

Hi, Abdul,

Ralph Barres hatte schon die richtige Erklärung.

So weit die Antenne nur ein Impedanzkonverter ist von 377 Ohm Freiraum 
auf 50 Ohm, rauscht an diesen nur die Hintergrundstrahlung und die Summe 
aller Rauschquellen vor diesem Hintergrund.

Zur Prüfung nimm die Zwillingsleitung als Antenne, die exponentiell 
erweitert ist.
Am schmalen Ende hast Du die Impedanz aus Abstand und Litzendurchmesser 
- und das breite Ende ist da, wo die Freiraum-Impedanz angepasst ist.

Von der Antenne bis zum Ende des Universums hast Du im Idealfall keine 
Wirkwiderstände, wohl aber eine Menge irdischer Quellen und Gewitter.


Ciao
Wolfgang Horn

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Dann ist das aber ein Trafo ohne Wirkwiderstand geworden. Der 
transformiert dann diese Kapazität und dann??

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Abdul,

> Dann ist das aber ein Trafo ohne Wirkwiderstand geworden. Der
> transformiert dann diese Kapazität und dann??

Der transformiert nur die Impedanz der Freiraumausbreitung.

Denn Rest idealisiere ich einfach als verlustlos. Bei der hohen 
Rauschtemperatur auf Erden sollten Fehler vernachlässigbar sein.

Folgerung für Weißer Rauscher: Deine gesuchte Nachbildung der Antenne 
als Rauschquelle ist das berühmte "bandbegrenzte weiße Rauschen", also 
eine Rauschdiode mit Bandpass.

Ciao
Wolfgang Horn

von Weißer Rauscher (Gast)


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Oder halt die Rauschquelle eines 36Ohm Widerstandes..... :-)
Bandbegrenzung macht der Verstärker.

von Joe (Gast)


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Hier gibt's ja die tollsten pseudowissenschaftlichen Erklärungen.

Also mal kurz auf das wesentliche reduziert:

Das Widerstandsrauschen entsteht durch stochastische Unregelmäßigkeiten 
beim Stromfluss, der Elektronenbewegung, durch einen Widerstand.
Dieses Rauschen ist Material- und Temperaturabhängig.
(Metallfilm- kontra Kohleschichtwiderstände)

Das Rauschen einer Antenne ist auf die gleichen physikalischen Gründe 
zurück zu führen. (Herstellung aus Metall)

Die zu Beginn genannte "halbe Rauschspannung" der Antenne ergibt sich 
aus der mit 50 Ohm belasteten Spannungsquelle "Antenne" mit Ri=50 Ohm.
Daraus ergibt sich die halbe Rauschspannung an der Antenne gegenüber dem 
"offenen" Widerstand, dessen wirksame Rauschspannung letztendlich immer 
im Netzwerk zu betrachten ist, in dem er eingebaut ist. Bei rauschfreier 
Belastung eines rauschenden 50 Ohm Widerstandes mit ebenfalls 50 Ohm 
halbiert sich auch die entstehende Rauschspannung.

Hintergrundstrahlung, Sonneneinstrahlungen, ionosphärische 
Einstrahlungen oder Ähnliches sind keine Ursachen für das 
Antennenrauschen.

Das Eigenrauschen von Empfängervorstufen oder HF-Antennenverstärkern ist 
andererseits weit größer als das thermisch bedingte Antennenrauschen, 
weswegen solche Vorstufen z.T. gekühlt betrieben werden.
Drehe ich meine 2m/70cm-Antennen zur Sonne, so kann ich deutliche eine 
Zunahme des Rauschens im Empfänger wahrnehmen. Dies ist auf die 
elektromagnetische Strahlung der Sonne zurück zu führen, die ebenfalls 
im wesentlichen thermisch bedingt ist.

Joe

von Ralph B. (rberres)


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Joe schrieb:
> Das Rauschen einer Antenne ist auf die gleichen physikalischen Gründe
> zurück zu führen. (Herstellung aus Metall)

Die Antenne selbst hat aber keinen Wirkwiderstand von 50 Ohm. Deswegen 
rauscht die Antenne selber auch nicht. Das Rauschen was am 
Fusspunktwiderstand der Antenne auftritt, resultiert aus dem Rauschen 
aus dem Weltall und dem atmosphärischen Hintergrund, weil er den 
Freiraumwiderstand von 377 Ohm auf die 50 Ohm Fusspunktwiderstand 
transformiert.

Was von der Antenne selbst an Rauschen beigetragen wird resultiert durch 
die ohmsche Verluste in der Antenne, die natürlich nicht Null sind, aber 
bei einen Dipol ziemlich vernachlässigbar sind.

Ralph Berres

von Weißer Rauscher (Gast)


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Ich denke auch Joe, das war ein schuss ins knie ;-)
Wenn bei dir Wellenwiderstände rauschen können.....
und du widersprchst dir selbst:

>Hintergrundstrahlung, Sonneneinstrahlungen, ionosphärische
>Einstrahlungen oder Ähnliches sind keine Ursachen für das
>Antennenrauschen.

und

>Drehe ich meine 2m/70cm-Antennen zur Sonne, so kann ich deutliche eine
>Zunahme des Rauschens im Empfänger wahrnehmen.

hmmh.

also eigentlich bin ich jetzt zufrieden, so richtig sinn sehe ich nicht 
weiter zu diskutieren...

außer es kommt nochmal jemand und stellt meine Rauschquelle der 36Ohm in 
frage (als Äquivalenz des Empfangenen rauschens), das fänd ich 
interessant, falls das falsch ist.

von Joe (Gast)


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Nicht der Wellenwiderstand der Antenne rauscht,sondern der rein ohmsche 
Widerstand mit seinen 0,00...Ohm.

Wer hat da etwas anderes gedacht?

von Joe (Gast)


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Um das nochmal genau zu unterscheiden was ich vorhin schon geschrieben 
habe:

Das Eigenrauschen der Antenne ist hat eine rein stochastisch thermische 
Ursache, wie bereits erwähnt.

Die Antenne stellt ein resonanzfähiges System dar, in dem aus dem 
Spektrum des thermischen Rauschens die resonante Rauschquelle 
vergleichbar mit einem Schwingkreis dann eine Impedanz von 50 Ohm 
besitzt.

In diesem Fall gilt das oben bereits Gesagte.

>>Hintergrundstrahlung, Sonneneinstrahlungen, ionosphärische
>>Einstrahlungen oder Ähnliches sind keine Ursachen für das
>>Antennenrauschen.

Diese Ereignisse erzeugen ein zusätzliches! Rauschen, für welches im 
Resonanzfall ebenfalls eine Impedanz von 50 Ohm zugrunde gelegt werden 
kann.

>>Drehe ich meine 2m/70cm-Antennen zur Sonne, so kann ich deutliche eine
>>Zunahme des Rauschens im Empfänger wahrnehmen.

Dieses Phänomen ist allen Funkamateuren bekannt und wurde mehrfach 
theoretisch und praktisch in CQ-DL u.ä. beschrieben.

von vorticon (Gast)


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Die Diskussion ist nicht nachvollziehbar.
Eine einfache Erklaerung, warum eine 50-Ohm-Antenne genau wie ein 
50-Ohm-Widerstand rauscht:

Man nehme eine ideale 50-Ohm-Antenne, schliesse sie mit einem 
50-Ohm-Widerstand ab und stelle das ganze in ein physikalisch schwarzes 
Universum ohne weitere Strahlungsquellen. Alles sei im thermischen 
Gleichgewicht, der Einfachheit halber habe das gesamte Universum die 
gleiche Temperatur.

Nun erzeugt der Abschlusswiderstand (unbestritten) eine Rauschleistung 
P. Diese wird ueber die Antenne abgestrahlt. Wenn nun nicht die Antenne 
auch exakt die gleiche Rauschleistung aus dem Universum empfaengt, 
wuerde sich das Universum erwaermen, was im Widerspruch zur Annahme 
steht, das Universum befinde sich im thermischen Gleichgewicht. QED

von Joachim (Gast)


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vorticon schrieb:


> Nun erzeugt der Abschlusswiderstand (unbestritten) eine Rauschleistung
> P. Diese wird ueber die Antenne abgestrahlt. Wenn nun nicht die Antenne
> auch exakt die gleiche Rauschleistung aus dem Universum empfaengt,
> wuerde sich das Universum erwaermen, was im Widerspruch zur Annahme
> steht, das Universum befinde sich im thermischen Gleichgewicht. QED

NACK. Durch das Abstrahlen verliert der reale 50 Ohm Widerstand zunächst 
Energie, er würde kälter. Die abgestrahlte Energie holt er sich aus dem 
Universum, oder wo auch immer, zurück. Also wieder thermisches 
Gleichgewicht.

Gruß

von vorticon (Gast)


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o mann. der widerstand ist thermisch isoliert. du hast die physikalische 
argumentation nicht kapiert.

von Joachim (Gast)


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vorticon schrieb:
> der widerstand ist thermisch isoliert.

Also wird er immer kälter und hört demnächst auf zu rauschen.

Gruß

von vorticon (Gast)


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die Annahme, das Universum habe ueberall die gleiche Temperatur, ist 
verletzt. QED

von Joachim (Gast)


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vorticon schrieb:
> die Annahme, das Universum habe ueberall die gleiche Temperatur, ist
> verletzt. QED


Na und? Was erwartest Du? Das Universum hat zunächst ueberall die 
gleiche Temperatur. Dann stellst Du eine Maschine rein, deren eine 
Komponente thermisch isoliert ist. Dieser Vorgang kann nur zu einem 
nicht mehr thermisch homogenen Universum sein. Es gibt keine 
Temperaturerhaltung.

Gruß

von Joachim (Gast)


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vorticon schrieb:

> ... der Einfachheit halber habe das gesamte Universum die
> gleiche Temperatur. ...

Nebenbei bemerkt, ist dies auch schon das Ende des Universums, der 
sogenannte Wärmetod. Nur halt nicht in der Kneipe am Rande des 
Universums, denn irgendwo müssen wir dies ja beobachten können, wenn wir 
es beschreiben wollen.

Gruß

von vorticon (Gast)


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Joachim schrieb:
> Also wird er immer kälter und hört demnächst auf zu rauschen.

Deine Behauptung steht im Widerspruch zum 2. Hauptsatz, und der Beweis 
ist korrekt, auch wenn du dich ueber der Kuerze geschuldete Maengel 
beschweren magst. Gute nacht

von vorticon (Gast)


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Joachim schrieb:
> Wärmetod

du kannst die homogenitaet weglassen, es dient der vereinfachung der 
vorstellung.
gut nacht

von Joachim (Gast)


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vorticon schrieb:
> Joachim schrieb:
>> Also wird er immer kälter und hört demnächst auf zu rauschen.
>
> Deine Behauptung steht im Widerspruch zum 2. Hauptsatz, und der Beweis
> ist korrekt, auch wenn du dich ueber der Kuerze geschuldete Maengel
> beschweren magst. Gute nacht

"Es gibt keine Zustandsänderung, deren einziges Ergebnis die Übertragung 
von Wärme von einem Körper niederer auf einen Körper höherer Temperatur 
ist."

ist nicht verletzt. Die Zustandsänderung hat auch das Abstrahlen zum 
Ergebnis.

Wichtiger ist, dass die Entropieungleichung nicht verletzt ist.

Gute Nacht.

von Ralph B. (rberres)


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Joe schrieb:
> Die Antenne stellt ein resonanzfähiges System dar, in dem aus dem
> Spektrum des thermischen Rauschens die resonante Rauschquelle
> vergleichbar mit einem Schwingkreis dann eine Impedanz von 50 Ohm
> besitzt.

Nochmal auch wenn die Antenne ein Schwingkreis darstellt, ( welcher als 
Transformator fungiert ) stellt er selbst keine 50 Ohm da. Die 50 Ohm 
entstehen nur deshalb, weil am anderen Ende des Schwingkreises die 377 
Ohm Feldwiderstand hängen, welches das Rauschen aufnimmt. Was als 
Rauschen auftritt stammt von den 377 Ohm Freifeldwiderstand.

Ralph Beres

von HF-Werkler (Gast)


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Ersetze "Freifeldwiderstand" bitte durch Freifeldimpedanz und ich könnte 
mich dafür "erwärmen" ;-)

Die Rauschleistung kommt aus der z.B. nicht auf 0 Kelvin befindlichen 
"Umgebung" integriert über das Strahlungsdiagramm der Antenne. Die 
Quellen sind im ITU Papier benannt, dass ich verlinkt hatte.

von Ralph B. (rberres)


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HF-Werkler schrieb:
> Ersetze "Freifeldwiderstand" bitte durch Freifeldimpedanz und ich könnte
> mich dafür "erwärmen" ;-)

Du hast prinzipiell recht. Solange aber im Resonanzfalle keine 
Blindanteile drin stecken, kann man es aber auch als reellen Widerstand 
auffassen. ( oder stecken in der Freifeldimpedanz Blindanteile, welche 
in den Fußpunktwiderstand transformiert werden? Wenn ja welche? ).

Der Schwingkreis sprich Antenne ( sofern er in Resonanz ist ) , ist in 
diesem Fall selbst ein reiner Transformator. Lediglich die 
Verlustwiderstände im Schwingkreis tragen zum Rauschen bei. Diese können 
insbesonders bei Kurzwellengroundplanes aber durchaus auch erheblich 
sein. Es ist aber nicht die Antenne selber , sondern der 
Erdungswiderstand im Ground ( der dann als reeller Verlustwiderstand 
auch zum Rauschen beiträgt).

Ralph Berres

von Weißer Rauscher (Gast)


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Kann nich mal irgendjemand von euch seinen Amateurfunkempfänger 
kurzschließen und als Kurschluss verschiedene Widerstandswerte benutzen?
Da wird man doch sehen, ob man 50Ohm, 36OHm oder was weiß ich benötigt, 
um das eingefangene rauschen darzustellen.

von HF-Werkler (Gast)


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@Ralph:
Impedanz deswegen, weil das eine physikalische Eigenschaft der 
Raumausbreitung ist, ähnlich der Leitung. Eine Leitung hat ja auch 
erstmal eine Impedanz und nicht einen Widerstand. Die eigentliche 
Rauschwuelle ist woanders zu sehen.

@ Weisser Rauscher:
Nein, das geht so nicht, da die Leistung des Rauschens bei Fehlanpassung 
genauso reflektiert wird, wie ein Nutzsignal.

Nimm einfach mal die -173dBm/Hz (Rauschleistung bei Raumtemperatur) und 
berechne daraus deine Spannung je nach Impedanz. Bei 20MHz Bandbreite 
wären es dann -100dBm als thermische Grenze bei Raumtemperatur.

von HF-Werkler (Gast)


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Achja:
An einem realen Empfänger bekommt man ca. 5-20dB mehr zu sehen (je nach 
Qualität, Anforderungen und Aufwand/Zweck), also so zwischen -95 und 
-80dBm bei 20Mhz und Raumtemperatur.

von Weißer Rauscher (Gast)


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wieso

von HF-Werkler (Gast)


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Praxiswert Spektrumanalyzer

von Ralph B. (rberres)


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HF-Werkler schrieb:
> Praxiswert Spektrumanalyzer

Die Rauschzahl eines Spektrumanalysers beträgt etwa 30db !!

Nein ich habe kein Komma vergessen.

Ralph Berres

von HF-Werkler (Gast)


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Ralph Berres schrieb:
> Die Rauschzahl eines Spektrumanalysers beträgt etwa 30db !!

Noe, die Zeiten sind vorbei, zumidest bei aktuellen Geräten.

R&S FSH:
DANL (Preamp On, typical, 1GHz) –165dBm (1Hz)

R&S FSL:
DANL (Preamp On, typical, 1GHz) -160dBm (1Hz)

R&S FSW:
DANL (Preamp On, typical, 1GHz) -169dBm/Hz

...

von Gudrun (Gast)


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Aber nur mit Preamp. Ohne um ca. 10 dB weniger. Den Trick hatte 
Advantest und HP schon vor 20 Jahren angewendet. Nur hatten die meist 20 
wenn nicht 30 dB Vorverstärker eingebaut.

von Ralph B. (rberres)


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HF-Werkler schrieb:
> Noe, die Zeiten sind vorbei, zumidest bei aktuellen Geräten.
>
> R&S FSH:
> DANL (Preamp On, typical, 1GHz) –165dBm (1Hz)
>
> R&S FSL:
> DANL (Preamp On, typical, 1GHz) -160dBm (1Hz)
>
> R&S FSW:
> DANL (Preamp On, typical, 1GHz) -169dBm/Hz

Gudrun schrieb:
> Aber nur mit Preamp. Ohne um ca. 10 dB weniger. Den Trick hatte
> Advantest und HP schon vor 20 Jahren angewendet. Nur hatten die meist 20
> wenn nicht 30 dB Vorverstärker eingebaut.



Wenn man einen Pramp mit nur 20db Verstärkung vor dem SA hat, um die 
Rauschzahl um 10db zu senken, dann bedeutet das aber auch eine 
Einschränkung des intermodulationsfreien Dynamikbereiches um 10db.

Die Intermodulationen am Mischer steigen nun mal um 20db bei einer 
Erhöhung des Pegels um 10db.

Der Preamp ist also nicht des Weisheit letzter Schluss, um die 
Empfindlichkeit zu erhöhen. Man sollte ein SA möglichst ohne Preamp 
betreiben. Und dann ist er wenn überhaupt nur ca 10db besser in der 
Rauschzahl als 30db. Und das auch nur in der Premiumklasse.

Ralph Berres

von HF-Werkler (Gast)


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Die Pre-Amps sind bereits im SA integriert, nicht extern. Da muss man 
nichts dazubauen oder kalibrieren. Ich finde -169dBm/Hz ist sehr gut bei 
der Grenze von -173dBm/Hz.

Klar verändert sich der Dynamikbereich mit Pre-Amp, dass war nicht die 
Aussage, was ich trotzdem mit "je nach Qualität, Anforderungen und 
Aufwand/Zweck" in meiner Antwort berücksichtigt hatte.

Will man sehr empfindlich Signale messen, die sonst im Rauschen 
verschwinden, ist der integrierte Preamp (mit entsprechender 
Kalibrationskorrektur) sehr viel wert. Nicht für jede Messung braucht 
man einen hohe Dynamikbereich. Und wenn doch, gibt es Pre-Selektoren und 
sonstige Filter, um zu hohe Signale auszublenden und dann in der Nähe 
der Rauschgrenze Signale zu sehen.

Selbst ohne Preamp sind gute Werte eher bei 20dB statt 30dB, daher auch 
mein Hinweis aus der Praxis, dass man zwischen 5 und 20dB erreichen 
kann.

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