Benutzt hier jemand Positiv 20? Ich hab das nach laengerer Pause mal wieder probiert, aber es will mir so scheinen als wenn das Zeug unbrauchbar ist. Grund dafuer ist das man selbst bei perfekten arbeiten niemals zu 100% ausschliessen kann das doch mal irgendwo ein Staubkorn ist und auch die Schichtdicke ist niemals 100% gleichmaessig. Oder hat einer Erfahrunt mit dem Tenting von Oktamex? Die verkaufen das ja als Laminat fuer Bestueckungsdruck, aber wenn ich die Anleitung richtig verstehe dann ist das doch auch als Photoresist brauchbar? Olaf
Olaf schrieb: > Benutzt hier jemand Positiv 20? In Ausnahmefällen... Wobei es momentan genaugenommen nicht "Positiv20" ist sondern ein Mitbewerberprodukt mit vergleichbaren Eigenschaften... > Ich hab das nach laengerer Pause mal wieder probiert, aber es will mir > so scheinen als wenn das Zeug unbrauchbar ist. > > Grund dafuer ist das man selbst bei perfekten arbeiten niemals zu 100% > ausschliessen kann das doch mal irgendwo ein Staubkorn ist und auch die > Schichtdicke ist niemals 100% gleichmaessig. Das mit der Schichtdicke ist halt so... Mit einiger Übung lässt sich der Unterschied aber auf ein akzeptables Maß reduzieren so das bei einem ansonsten gutem Setup keine Probleme entstehen. Staub ist ein Problem, hängt halt von deiner Umgebung ab. Im (gut gelüfteten) Badezimmer bekommt man durchaus gute Ergebnisse, in der Garage eher nicht... > Oder hat einer Erfahrunt mit dem Tenting von Oktamex? Ich habe Tenting Resist von Bungard im Einsatz das ich über Octamex bezogen habe. Ob es noch dasselbe ist oder die mittlerweile einen anderen HErsteller verkaufen kann ich nicht sagen. > Die verkaufen das ja als Laminat fuer Bestueckungsdruck, aber wenn ich > die Anleitung richtig verstehe dann ist das doch auch als Photoresist > brauchbar? Das Laminat ist nicht nur als Ätzresist brauchbar, es IST ein Ätzresist was von einigen Hobbyisten für den Bestückungsdruck "Missbraucht" wird! Wohl 99,9% des weltweit produzierten Tenting Resists finden in der Produktion durchkontaktierter Leiterplatten ihre Anwendung. Daher kommt ja auch der Name. Chemisch Durchkontaktierte Leiterplatten werden zuerst mit Bohrungen versehen, dann erfolgt die Durchkontaktierung (abscheidung der Kupferschicht in den Bohrlöchern) und erst dann erfolgt die Beschichtung mit dem Ätzresist und das Ätzen. Jetzt darf es beim Ätzen aber nicht passieren das dieses Kupfer aus den Bohrlöchern herausgeätzt wird, daher setzt man entweder ein Mehrstufiges Verfahren ein wo am ende eine Zinnschicht überall da abgeschieden wird wo das Kupfer stehen bleiben soll (incl. innerhalb der Löcher) und das Ätzen erfolgt dann mit Stoffen die kein Zinn angreifen. (Z.B. Ätzmittel auf Ammoniakbasis) Oder man benutzt solche Laminate wo die Bohrlöcher dann wie bei einem Zeltdach ("Zelt" == "Tent" im Englischen) überspannt werden und daher kein Ätzmittel in die Bohrlöscher kommt. Wenn es aber am stressfreiesten sein soll ist der beste Weg immer noch aufs selbstbeschichten zu verzichten und einfach zu hochwertigen Platinen zu greifen die vorbeschichtet sind. Ich habe mit Bungard und Rademacher gute Erfahrungeen gemacht. Kann man beides Bedenkenlos nehmen. Grundsätzlich funktionieren aber Laminate prima, bis hin zu feinsten Auflösungen. Allerdings muss man dabei beachten das dies "Negativ" ressite sind, deine Vorlagen müssen also im Vergleich zum Positiv20 invertiert sein. Wobei das gerade bei nicht ganz idealen ausdrucken auch ein Vorteil sein kann. Denn es kommt so nicht zu Mikrounterbrechungen durch fehlstellen in der Vorlage was bei Positivresisten ja vorkommt wenn diese im Bereich der Leiterbahn fehlerhaft sind. Solche Fehlstellen bewirken dann bei Negativresisten allerdings unter Umständen eine zusätzliche "Brücke" was aber immer noch besser als eine Unterbrechung ist, da man "zuviel" Kupfer ja problemlos wegkratzen kann, nachträglich Kupfer "draufkratzen" ist aber nicht möglich! Gruß Carsten P.S.: ICh verwende das Tenting-Resist nur wenn ich selbst auch chemisch Durchkontaktiere. Für Platinen welche ich ohne Durchkontaktierung herstelle ist mir das zuviel Aufwand. Da greife ich auch zu vorbeschichteten Materialien. Daher geht meine Empfehlung auch ganz klar in DIESE Richtung!
Carsten Sch. schrieb: > P.S.: ICh verwende das Tenting-Resist nur wenn ich selbst auch chemisch > Durchkontaktiere. Gibt es dazu mittlerweile eine für Hobbyzwecke geeignete Möglichkeit? Willst du was dazu schreiben, wie du das machst?
Hi, Ich verwende grundsätzlich nur noch Laminat. Allerdings ist das Zeug's etwas komplizierter zu verarbeiten. Hat man aber den Dreh raus ist es besser als beschichtetes Material. Die Layouts müssen eine erheblich höhere Schwärze haben, direkter Druck auf Folie o.ä bringt kein zufriedenstellendes Resultat! Ich drucke auf weissem Papier (A4) in grösseren Masstab, fotografiere es mittels einer einfachen Reproeinrichtung (bei Ebay für 1€ geschossen!) und im richtigen Masstab zurück auf orthografischen Planfilm. Eine normale Kamera ist ungeeignet da sich alles verzieht (liegt vielleicht am Objektiv). Absolut lichtdichte Vorlagen sind das Resultat und Die können einfach durch kontakt-kopien negiert werden. Egal wie lange ich belichte, immer das gleiche Resultat, selbst bei feinsten Leitern aber auch ein rel. hoher Aufwand an Gerät. Chemisch durchkontaktieren, es heisst Aussenstromlos und nicht chemisch, ist nicht geeignet da die Schichtdicke mit ca 2-5um viel zu gering ist, es muss also noch galvanisch aufgekupfert werden. Zwingend notwendig ist auch eine CNC zum bohren, händisch geht das in die Hose. als Ätzmaske wird Zinn o. Nickel galv. aufgetragen und geätzt wird mit Tetramminkupfer. Nach dem ätzen wird die Maske mit Salzsäure wieder entfernt. Die Kosten für das gesamte Verfahren sind relativ hoch in der Erstausstattung die Folgekosten bleiben jedoch relativ gering. Und vielleicht hat ja der Eine o. Andere die Gerätschaften zur Verfügung, die Chemie ist erschwinglich und auch recht gut erhältlich. Für's Metallisieren der Bohrlöcher wird Palladium verwendet alle anderen Verfahren, (Pyrrol, Graphit, Sulfit...) sind Müll und teuer. Die Chemie für 2m² DK kosten mich ca 50€ und das sind viele günstige Europlatinen ohne lange Wartezeiten. Einzige einschränkumg, nur Doppel kein Multilayer.
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Bearbeitet durch User
Carsten Sch. schrieb: > In Ausnahmefällen... > Wobei es momentan genaugenommen nicht "Positiv20" ist sondern ein > Mitbewerberprodukt mit vergleichbaren Eigenschaften... Wäre neugierig was das Konkurenzprodukt ist? Verrätst Du es? :-D Carsten Sch. schrieb: > Staub ist ein Problem, hängt halt von deiner Umgebung ab. Im (gut > gelüfteten) Badezimmer bekommt man durchaus gute Ergebnisse, in der > Garage eher nicht... Ich hab mit einen kleinen Spin-Coater gebaut; Allerdings läuft man hier Gefahr das die Schichten sogar zu dünn werden. (Staub ist aber dann kein Problem mehr, vorallem wenn man das ganze in einer Box macht, der Staub wird mit abgeschleudert und der Lack ist praktisch trocken; mach dann aber dennoch Pre-Bake.)
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