Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik S: Bezugsquelle für "buchsenlosen" Stecker


von Thorsten S. (thosch)


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Hallo,

habe auf der Seite von Elm-Chan eine sehr interessante Alternative für 
die üblichen ISP-Stecker gesehen, eine Art buchsenlosen Stecker, der mit 
federnden Kontakten direkt in durchkontaktierte Bohrungen der Platine 
gesteckt wird: http://elm-chan.org/docs/avr/avrisp.html#lpcon

Das Teil ist wohl die XB-Serie von MAC8, aber auf deren Website konnte 
ich dazu nichts finden.
Eine Suche im Web förderte auch keine Bezugsquellen zutage...

Kennt jemand eine Bezugsquelle für diese Stecker oder für etwas 
vergleichbares von irgendeinem anderen Hersteller?

Gruß,
Thorsten

: Bearbeitet durch User
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Die haben ja nicht mal eine englische Webversion. Das dürfte schwierig 
werden, dort zu bestellen. Hier die Google-Translate-Übersetzung der 
Webseite als PDF gedruckt.
Ich hätte für einen professionellen Einsatz Bedenken, das sind üble 
Wackelkontakte.

von 333317#postform (Gast)


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Thorsten S. schrieb:
> vergleichbares von irgendeinem anderen Hersteller

Evtl. sowas, Solderless Headers / Loetfreie 
?leiterplatten?-Steckvervinder
https://www.tinkersoup.de/solderless-headers-10-pin-straight/a-702/

von hp-freund (Gast)


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von ...-. (Gast)


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Ich nehme deswegen schon lange Micromatch: klein, niedrig, sicher.

von Mike (Gast)


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Thorsten S. schrieb:
> Kennt jemand eine Bezugsquelle für diese Stecker oder für etwas
> vergleichbares von irgendeinem anderen Hersteller?

Wie wäre es mit Federkontaktstiften? Etwas andere Bauform, aber selber 
Effekt, z.B. ebay 371041623510

von Thorsten S. (thosch)


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Christoph Kessler (db1uq) schrieb:
> Die haben ja nicht mal eine englische Webversion.
doch schon, aber auf der tauchen diese Kontakte nicht auf...

> Hier die Google-Translate-Übersetzung der
> Webseite als PDF gedruckt.
Ah danke! Darauf hätte ich auch selbst kommen können...
Hilft leider noch nicht bei der Suche nach einer Bezugsquelle.

> Ich hätte für einen professionellen Einsatz Bedenken, das sind üble
> Wackelkontakte.
Da habe ich jetzt weniger Bedenken, da es nur für den 
Programmieranschluß
eines µCs dienen soll. Und die Platinen sind vergoldet, da sehe ich bei 
der Kontaktpaarung mit vergoldeten Federkontakten kein Problem.
Wie gesagt, ich will die nicht einbauen, sondern nur den µC auf der 
Platine darüber einmal programmieren...


333317#postform schrieb:
> Evtl. sowas, Solderless Headers / Loetfreie
> ?leiterplatten?-Steckvervinder
> https://www.tinkersoup.de/solderless-headers-10-pin-straight/a-702/
Die sind aber nur zum einmal montieren und dann drinlassen gedacht...
Nicht ganz das, was ich suche. Ich möchte den ISP-Stecker auf den 
Platinen in der Serie weglassen, um Platz und Kosten zu sparen...
Wird ja nur einmal zum Programmieren gebraucht.


hp-freund schrieb:
> http://www.mac8japan.de/GermanyWeb/home.html
ja, die hatte ich auch schon gefunden.
Nur wo gibts da einen Hinweis auf Stecker der XB-Serie?


...-. schrieb:
> Ich nehme deswegen schon lange Micromatch: klein, niedrig, sicher.
Habe ich in früheren Projekten auch schon mal genutzt, könnte man
drüber nachdenken...
Allerdings brauche ich da ja immer noch einen Stecker, der auf der 
Platine bestückt wird (und nur einmal zum Programmieren gebraucht wird).
Die von Elm-Chan vorgestellte Lösung weckte ja gerade deshalb mein 
Interesse, weil nichts weiter als durchkontaktierte Bohrungen auf der 
Platine die Buchse bilden, und so eben kein Teil bestückt werden muß.


Mike schrieb:
> Wie wäre es mit Federkontaktstiften? Etwas andere Bauform, aber selber
> Effekt
naja, nicht ganz: für diese Federkontaktstifte (Pogo-Pins) brauche ich 
noch irgendeinen Halter, der diese gegen die Federkraft der Stifte auf 
die Platine drückt und hält.
Der MAC8-Stecker wird einfach mit seinen federnden Kontakten in die 
Bohrungen gesteckt und hält von alleine darin.


Danke an alle, die mir geantwortet haben; auch wenn leider noch keine 
Lösung des Problems dabei herausgekommen ist.

von Uwe (de0508)


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Frage mal bei Hannes ehajo.de nach.

Der hat so etwas im Programm.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Thorsten S. schrieb:
> Der MAC8-Stecker wird einfach mit seinen federnden Kontakten in die
> Bohrungen gesteckt und hält von alleine darin.

Alternativvorschlag: "Edge Connector", à la ISA- oder PCI-Slot. Das 
braucht etwas Platz am Platinenrand, aber Steckverbinder dafür gibt es 
auch in einer Schneidklemmversion.

Ein PCIe-1x-Slot ist auch nicht besonders riesig; wenn man die Buchse 
von allen Stegen bis auf einen am Rand befreit, muss die Platine auch 
nicht konturgefräst werden.

von hp-freund (Gast)


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Thorsten S. schrieb:
> Nur wo gibts da einen Hinweis auf Stecker der XB-Serie?

Auf der englischen Seite steht das wenn man Fragen zu nicht aufgeführten 
Artikeln hat, oder samples ordern möchte sich an den Kontakt wenden 
soll.

Probiers doch mal.

von Jürgen (Gast)


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In der Eagle Library von Sparkfun.com gibt es auch die herkömmlichen 
Stiftleisten deren Bohrungen im Footprint geringfügig versetzt sind. 
Dadurch klemmt die Stiftleiste in den Bohrungen. Eigentlich dazu 
gedacht, daß die Stiftleisten vorm verlöten nicht herausfallen. Da die 
Bohrungen im Footprint durchkontaktiert sind bekommt man aber auch 
gleich Kontakt. Nach dem Programmieren kann man dann die Stiftleiste 
einfach wieder herausziehen.

Nachteil, das Platinenlayout sieht aus als wäre der Layouter betrunken 
gewesen.

von Sven S. (boldie)


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Oder sowas?
http://www.tag-connect.com/
https://www.sparkfun.com/products/11591

Pogo-Pins ist hierfür bei google ein guter Suchbegriff. Man muss den 
Adapter halt für die Zeit des Programmierens halten oder einen etwas 
größeren Programmieradapter bauen, wo man z.B. die ganze Platine 
einlegen kann.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Pogo-Pins an ne Klammer befestigen und die an den Platinenrand klemmen?

von Gerd E. (robberknight)


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Hier ist noch ne schöne Lösung vorgestellt:
http://www.daniel-spilker.com/blog/2011/04/25/isptouch-for-avr-microcontrollers/

Was mich an den meisten dieser Lösungen allerdings stört, ist daß ich 
für Entwicklung und Debugging keine dauerhaft feste Verbindung bekomme. 
Bei Tagconnect geht das, aber entweder mit rieeesigen Löchern (absolutes 
No-go) oder einem Halter dahinter. Den Halter dahinter kann man 
vergessen wenn die Platine irgendwo eingebaut ist. Für Entwicklung und 
später die Produktion möchte ich natürlich exakt das selbe Layout 
verwenden, außerdem möglichst wenig Löcher damit die andere 
Platinenseite an der Stelle verwendbar bleibt.

Meine Überlegung daher (hab ich aber noch nicht ausprobiert): Ich nehme 
die Footprints für Micromatch-SMD. Zur Entwicklung bestücke ich die 
Micromatch-Buchse und hab damit den dauerhaften Kontakt fürs Debugging. 
Bei der Produktion lass ich die weg und kontaktiere mit Pogopins. Um das 
ganze Verpolungssicher zu bekommen, setze ich drüber und drunter schräg 
versetzt Bohrungen, in die sich dann Führungstifte vom Pogopin-Adapter 
schieben. Der Pogopin-Adapter sollte sich aus Platinenmaterial machen 
lassen.

von Konrad S. (maybee)


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Gerd E. schrieb:
> Ich nehme
> die Footprints für Micromatch-SMD.
> Um das
> ganze Verpolungssicher zu bekommen, setze ich drüber und drunter schräg
> versetzt Bohrungen, in die sich dann Führungstifte vom Pogopin-Adapter
> schieben.

Micro-MaTch hat doch eh schon einen Stift auf einer Seite.

von Gerd E. (robberknight)


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Konrad S. schrieb:
> Micro-MaTch hat doch eh schon einen Stift auf einer Seite.

Ja, aber nur wenn die Micromatch-Buchse auch da ist. Die Idee ist ja 
gerade, das Konzept für die Produktion auch ohne die Micromatch-Buchse 
verwenden zu können.

von Konrad S. (maybee)


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Bei ¨Produktion¨ stelle ich mir vor, dass ein Servo-Mechanismus die 
Pogo-Pins auf die in einem Halterahmen eingespannte Platine drückt, zehn 
Stück pro Minute, sowas in der Art. Aber OK, eine einzelne Platine wird 
natürlich auch ¨produziert¨. Da muss man nicht mit Kanonen auf Spatzen 
schießen.

von Christian D. (neo87)


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von Gerd E. (robberknight)


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Konrad S. schrieb:
> Bei ¨Produktion¨ stelle ich mir vor, dass ein Servo-Mechanismus die
> Pogo-Pins auf die in einem Halterahmen eingespannte Platine drückt, zehn
> Stück pro Minute, sowas in der Art. Aber OK, eine einzelne Platine wird
> natürlich auch ¨produziert¨

Natürlich gibt es vollautomatische Geräte die sowas machen. Die findet 
man dann aber eher in der Produktion in größerem Maßstab mit mehreren 
10.000 Stück und aufwärts.

Bei kleineren Serien im Bereich von vielleicht 1000 Stück rum ist es 
aber nicht unüblich, daß die Bauteile einzeln von Hand kontaktiert und 
getestet werden. Für genau diesen Bereich wurde ja auch das Tag-Connect 
entwickelt.

von Gerd E. (robberknight)


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Christian Dreihsig schrieb:
> http://www.segger.com/jlink-adapters.html#JLink_Needle_Adapter
>
> Und wie wäre es mit sowas?

Das ist Tag-Connect, Segger vertreiben die nur unter ihrem Label.

von Thorsten S. (thosch)


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Wow! Mit so vielen Antworten in so kurzer Zeit hatte ich gar nicht 
gerechnet, besten Dank für all die Anregungen!

Produktion heißt bei mir eher Kleinserie, da geht es nicht um große 
Stückzahlen, aber um viele verschiedene Boards, so daß sich der Bau von 
dedizierten Einspannvorrichtungen nicht lohnt. Ebensowenig der Bau einer 
universellen, die dann für jeden Board-Typ umgerüstet werden müsste.
Erst recht nicht irgendwelche motorisch automatisierten Teile. ;-)

Adapterversionen, die man während des Programmierens per Hand andrücken 
muß, fallen für mich raus, das ist mir einerseits zu fummelig und 
andererseits zu fehlerträchtig. Habe auch dabei lieber beide Hände frei 
zur Tastaturbedienung. Und mal eben schnell ein beliebiges Board zu 
debuggen, ginge damit auch. (und nicht nur auf der Debug-Platine mit 
eingelötetem Stecker)

Muß mal schauen, wie ich das jetzt letztlich lösen werde ...
Bei den Pogo-Pin Kontaktierungen bleibt das Problem die Halterung.
Man braucht entweder viel Platz für die Löcher der Halteklauen oder, bei 
Abduls Vorschlag mit der Klammer, muß der Stecker sich nah am 
Platinenrand befinden.

Zumindest für die kleinen einfachen Boards könnte mir aber sehr gut 
vorstellen, daß es auf eine Pogo-Pin-Klammer hinausläuft.
Die Idee mit der Klammer zur Halterung war genau die Anregung, die mir 
in Bezug auf die Pogo-Pins noch fehlte. :)
Momentan setze ich FCI-Steckverbinder im 2mm-Raster ein, die gleiche 
Serie, die Xilinx beim "Platform Cable USB" einsetzt, nur mit weniger 
Pins.
Wenn man die through-hole Version benutzt, sollte eine Adaptierung 
problemlos gelingen, wenn man den Stecker randnah plaziert.

Bei komplexeren Boards ist der Stecker meist irgendwo mittendrin; der 
muß dann halt bestückt werden, fällt da aber auch kostenmäßig nicht so 
ins Gewicht.
Und wenn er eh schon drauf muß, kann man gleich auch die SMD-Version 
nehmen und sich Innenlagen sowie Rückseite freihalten.

Werde mir demnächst also mal ein paar Pogo-Pins besorgen und das mal 
ausprobieren.

von Stefan (Gast)


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Hey!

Um nochmals das Ursprungsthema aufzugreifen -
hat noch niemand eine Bezugsquelle zu dieser Art von Steckern außerhalb 
von Japan gefunden?

Eventuell mal bei ELM-Chan direkt anfragen... :)

von GB (Gast)


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Falls das Ganze noch einmal aufkommt:

Samtec Serien FSI, SEI und PGP

AVX Serie 9158 (ähnlich der FSI)

von John Doe (Gast)


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Alternativ wäre auch eine Card-Edge Verbindung nutzbar.

Beim PCB einfach an einer Seite Platz für die Kontaktflächen schaffen.

Der Programmierstecker hat dann sowas in gerader Ausführung:
http://de.farnell.com/edac/392-008-559-201/card-edge-receptacle-8-contacts/dp/2058158

von Di P. (drpepper) Benutzerseite


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http://www.marutsu.co.jp/shohin_106979/

So, der Shop wäre gefunden. Jetzt brauchen wir noch jemanden mit den 
richtigen Sprachkenntnissen...

von Harald W. (wilhelms)


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Di Pi schrieb:

> So, der Shop wäre gefunden. Jetzt brauchen wir noch jemanden mit den
> richtigen Sprachkenntnissen...

Naja, in einer solchen Firma sollte es doch mindestens einen geben,
der Englisch kann. Unten steht ja auch eine Faxnummer.

: Bearbeitet durch User
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