Forum: Offtopic Suche Rezept


von Bernd F. (metallfunk)


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So langsam artet das aus.

Erst waren das vier, jetzt sind das schon achtzig.
Die sitzen da rum und schei... alles voll.

Da könnte man doch den Eiweißhaushalt bedienen.
Zwar schreibt Luther, dass man das lassen soll, aber so ein
Rezept für gebratenen Storch fehlt mir.

Wenn da Jemand gerade ein Rezept hätte?

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von Paul B. (paul_baumann)


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Bernd bat:
>Wenn da Jemand gerade ein Rezept hätte?

Na, da brat' mir doch Einer einen Storch!
;-)

MfG Paul

von Bernd F. (metallfunk)


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Paul Baumann schrieb:
> Bernd bat:
>>Wenn da Jemand gerade ein Rezept hätte?
>
> Na, da brat' mir doch Einer einen Storch!
> ;-)
>
> MfG Paul

Mit Knoblauch?

Grüße Bernd

von Der M. (mhh)


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Bernd Funk schrieb:
> Wenn da Jemand gerade ein Rezept hätte?

Zubereiten wie Gans.

http://www.weihnachtsseite.de/bilder/ich_brat_mir_einen_storch.jpg

Mahlzeit  :)

von Bernd F. (metallfunk)


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Jetzt mal ernsthaft.

In unserer Gegend gibt es schon eine Storchenplage.

Die Wiederansiedlung war extrem erfolgreich.
Auf jeder Straßenlampe sitzt einer.

Die Lampen werden eng.

Grüße Bernd

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Bernd Funk schrieb:
> Auf jeder Straßenlampe sitzt einer.
>
> Die Lampen werden eng.

Überzeuge den Bürgermeister / den Gemeinderat davon dass an die Spitzen 
der Laternen zwecks Steigerung der Storchensitzplatzkapazität unbedingt 
seitliche Metallausleger angeschweißt werden müssen. Das muss natürlich 
fachmännisch von einer guten Schlosserei erledigt werden....

;)

von Der M. (mhh)


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Da Störche offiziell nicht erlegt werden dürfen, wird man das wohl nur 
über das Futterangebot richten können.


Oder Fressfeinde:

http://2.bp.blogspot.com/_ObPL13pMzYk/TO4NIUYk6DI/AAAAAAAAAgY/mD078ftyXi8/s400/Storch2.jpg

 :)

von Bernd F. (metallfunk)


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Magnus M. schrieb:
> Bernd Funk schrieb:
>> Auf jeder Straßenlampe sitzt einer.
>>
>> Die Lampen werden eng.
>
> Überzeuge den Bürgermeister / den Gemeinderat davon dass an die Spitzen
> der Laternen zwecks Steigerung der Storchensitzplatzkapazität unbedingt
> seitliche Metallausleger angeschweißt werden müssen. Das muss natürlich
> fachmännisch von einer guten Schlosserei erledigt werden....
>
> ;)

So einfach geht das nicht.

Zuerst muss unser begleitender Vogelkundler ( Dr. was weiß ich )
eine wissenschaftliche Analyse des Mindestabstands schlafender
Störche machen. Das dauert.

Grüße Bernd

von Paul B. (paul_baumann)


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Schlimm! Da regen sich die Schlosser über Störche auf, aber einen
Storch-Schnabel benutzen sie gerne....

https://de.wikipedia.org/wiki/Pantograf

;-)

MfG Paul

von Bernd F. (metallfunk)


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Paul Baumann schrieb:
> Schlimm! Da regen sich die Schlosser über Störche auf, aber einen
> Storch-Schnabel benutzen sie gerne....
>
> https://de.wikipedia.org/wiki/Pantograf
>
> ;-)
>
> MfG Paul

Paul, so ein Teil benutze ich wirklich, ( 1x im Jahr )

Sonst CNC .  :)

Grüße Bernd

P.S. Paul, ich bin jetzt auch Großvater, ich rege mich über nichts mehr 
auf.

: Bearbeitet durch User
von Paul B. (paul_baumann)


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Bernd schrob:
>Paul ich bin jetzt auch Großvater, ich rege mich über nichts mehr
>auf.

Männer waren's
grau und alt
an die 80 Jahre bald
und in aller Seelenruhe
pissten sie sich auf die Schuhe.

;-)
MfG Paul

: Bearbeitet durch User
von Bernd F. (metallfunk)


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Paul Baumann schrieb:
> Bernd schrob:
>>Paul ich bin jetzt auch Großvater, ich rege mich über nichts mehr
>>auf.
>
> Männer waren's
> grau und alt
> an die 80 Jahre bald
> und in aller Seelenruhe
> pissten sie sich auf die Schuhe.
>
> ;-)
> MfG Paul


Paul, wenn wir uns mal treffen, dann trinken wir Einen  :)

( Ein paar Forenteilnehmer laden wir dazu.)

Grau: teilweise
80: Da fehlt noch viel
Alt: relativ

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Setze Dich mit dem NABU in Verbindung, die sind für Störche zuständig. 
Weise aber nicht darauf hin, daß Dir die Viecher auf den Sack gehen, 
sondern darauf, daß Du der Ansicht bist, daß sie in Deinem Dorf keine 
gute Lebensgrundlage finden dürften/irgendeiner Gefährdung ausgesetzt 
sind und frage, wie sie sich umsiedeln lassen ...

von Paul B. (paul_baumann)


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Bernd drohte:
>Paul, wenn wir uns mal treffen, dann trinken wir Einen  :)

Was, nur Einen?!

;-)
MfG Paul

von Bernd F. (metallfunk)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Setze Dich mit dem NABU in Verbindung, die sind für Störche zuständig.
> Weise aber nicht darauf hin, daß Dir die Viecher auf den Sack gehen,
> sondern darauf, daß Du der Ansicht bist, daß sie in Deinem Dorf keine
> gute Lebensgrundlage finden dürften/irgendeiner Gefährdung ausgesetzt
> sind und frage, wie sie sich umsiedeln lassen ...


Rufus,

das geht garnicht. Seit mehr als 15 Jahren haben unsere Vogel-
Spezialisten in Offenbach und Bornheim alles getan, um die
Störche zu vermehren.

P.S. Die Bornheimer Storchenscheune hat eine interessante
Webseite.

Jetzt werden sie vom eigenen Erfolg überrannt und es gibt
eine Storchenplage.

Diskussionen mit überzeugten Naturschützern sind irgendwie
nicht Zielführend  :(


Grüße Bernd

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Bernd Funk schrieb:
> Diskussionen mit überzeugten Naturschützern sind irgendwie
> nicht Zielführend

Du sollst ja auch nicht mit ihnen diskutieren, das hast Du falsch 
verstanden. Sondern Du musst Deinen Wunsch, die Viecher dort 
wegzubekommen, als Vorteil für die natürliche Lebensweise der Störche 
verkaufen, und den Naturschützern den Eindruck vermitteln, sie 
verfrevelten sich, wenn sie nichts zum Schutz der Störche vor dem Leben 
in Deinem Dorf täten ... Das erfordert natürlich eine subtile 
Herangehensweise, was nicht jedermanns Sache ist.

Alternative: Finde heraus, welcher Raubvogel natürlicher Feind von 
Störchen ist und versuche den ansiedeln zu lassen.

von Bernd F. (metallfunk)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Bernd Funk schrieb:
>> Diskussionen mit überzeugten Naturschützern sind irgendwie
>> nicht Zielführend
>
> Du sollst ja auch nicht mit ihnen diskutieren, das hast Du falsch
> verstanden. Sondern Du musst Deinen Wunsch, die Viecher dort
> wegzubekommen, als Vorteil für die natürliche Lebensweise der Störche
> verkaufen, und den Naturschützern den Eindruck vermitteln, sie
> verfrevelten sich, wenn sie nichts zum Schutz der Störche vor dem Leben
> in Deinem Dorf täten ... Das erfordert natürlich eine subtile
> Herangehensweise, was nicht jedermanns Sache ist.
>
> Alternative: Finde heraus, welcher Raubvogel natürlicher Feind von
> Störchen ist und versuche den ansiedeln zu lassen.

Braten! Rezept?

Grüße Bernd

von Bernd F. (metallfunk)


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Paul Baumann schrieb:
> Bernd drohte:
>>Paul, wenn wir uns mal treffen, dann trinken wir Einen  :)
>
> Was, nur Einen?!
>
> ;-)
> MfG Paul

" Ein Kasten Bier reicht für 2 Männer.  Vorausgesetzt, einer
trinkt nichts."

Grüße Bernd

von Arno H. (arno_h)


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Störche sind anscheinend schon länger mit einem Tabu belegt, was das 
Verspeisen angeht. Graureiher dürften aber ähnliche Zubereitungen haben.
Zufallsfund:
Falls du mal eine größere Gesellschaft mit einem ungewöhnlichen Mahl 
statt profanem Spanferkel überraschen willst:
http://www.kirchenweb.at/kochrezepte/insekten/div/kamel.htm

Arno

von Holger R. (holgerr)


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Einen hab ich auch noch

www.kotundkoeter.de

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Die Störche im Luisenpark sehe ich auch oft, ich fahre täglich dran 
vorbei.

http://www.geo.de/reisen/community/reisebericht/89465/1/Warum-denn-in-die-Ferne-schweifen-
"Die größte Brutkolonie an Weißstörchen in Deutschland."
http://www.luisenpark.de/mein-luisenpark/storchenwebcam

Vom Braten weiss aber auch die Wikipedia nichts zu berichten

http://de.wikipedia.org/wiki/Weissstorch

von Bernd F. (metallfunk)


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von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Leider kein Storch sondern ein Schwan...
Aus den Carmina Burana, 11. - 12. Jahrhundert:

Der gebratene Schwan singt:

Einst schwamm ich auf den Seen umher,
Einst lebte ich und war schön,
Als ich ein Schwan noch war.
Armer, armer!
Nun so schwarz Und so arg verbrannt!
Es dreht und wendet mich der Koch.
Das Feuer brennt mich sehr.
Nun setzt mich vor der Speisemeister.
Armer, armer!
Nun so schwarz Und so arg verbrannt!
Jetzt liege ich auf der Schüssel
Und kann nicht mehr fliegen,
Sehe bleckende Zähne um mich her!

http://www.heinrich-schuetz-chor.de/Text_der_Carmina_Burana.pdf

von Bernd F. (metallfunk)


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von Der M. (mhh)


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Bernd Funk schrieb:
> Gebratenen Storch gibt es wirklich :(

Ach Bernd, erst zeigst Du das Bild, was ich oben schon verlinkte, mit 
dem verräterischen Text - und dann fällst Du auf einen Aprilscherz rein.

 :)

von Bernd F. (metallfunk)


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Der Mhh schrieb:
> Bernd Funk schrieb:
>> Gebratenen Storch gibt es wirklich :(
>
> Ach Bernd, erst zeigst Du das Bild, was ich oben schon verlinkte, mit
> dem verräterischen Text - und dann fällst Du auf einen Aprilscherz rein.
>
>  :)

Ich war eine Zeitlang in Spanien, ich trau denen das zu. :(

( Wenn du die Elektroinstallationen gesehen hast, traust du
den Spaniern jedes Verbrechen zu )
z.B. flexible Leiter UP, aber keine Endhülsen an der Steckdose.

Falls Scherz, dann Entschuldigung.

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von Timm T. (Gast)


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Bernd Funk schrieb:
> Jetzt werden sie vom eigenen Erfolg überrannt und es gibt
> eine Storchenplage.

Da können die Naturschützer jetzt mal nichts dafür. Das liegt an der 
Rezession.

Normalerweise haben die Spanier und Italiener die Störche, die wir hier 
hochpäppeln, abgeschossen. Nur jetzt können sie sich das Schrot nicht 
mehr leisten.

Die Regierung ist schuld!

von Bernd F. (metallfunk)


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Timm Thaler schrieb:

> Die Regierung ist schuld!

Genau :)

Grüße Bernd

von Michael B. (alter_mann)


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Sei froh, daß es bei Euch echte Störche gibt!
Bin gerade auf diesen Storch gestoßen (worden): 
https://www.google.de/#q=beatrix+von+storch&tbm=vid

von Detlef K. (adenin)


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Ihr geht die Sache von der falschen Seite aus an!
Haltet euch ein paar Franzosen.
http://www.vgt.ch/images/froschschenkel-cartoon.jpg
;)

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Der Storch kommt in der kulinarischen Literatur anscheinend nicht vor. 
Ich dachte, wenigstens die alten Römer sollten Rezepte haben, aber nein.
Kraniche, sogar Flamingos und Papageien. Letztere beide sollen 
allerdings nur im Ausnahmefällen verfügbar gewesen sein und waren wohl 
nur den dekadenten Kaisern vorbehalten.
Hier ISBN 3760840434 und ISBN 3150087104

Zum Namen Apicius gibt es auf Projekt Gutenberg keinen direkten Text, 
aber andere kulinarische Literatur, die auf ihn Bezug nimmt:
http://gutenberg.spiegel.de/buch/6712/5
Eugen von Vaerst: Gastrosophie oder die Lehre von den Freuden der 
Tafel.Kapitel 5 "Geflügel". Auch hier kein Storch
Den Ausdruck "brat mir einen Storch" scheint Karl May besonders gern zu 
benutzen, laut Suchfunktion auf Projekt Gutenberg.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Zu den antiken Rezepten gibt es im Web reichlich Literatur
erst mal das zitierte Kochbuch:
http://de.wikipedia.org/wiki/De_re_coquinaria

und die "Maggiwürze" der Römer Liquamen oder Garum
http://de.wikipedia.org/wiki/Garum
deren Zubereitung aus vergammeltem Fisch man nicht wirklich wissen 
möchte.

Eine Literaturstelle von 1871, "Eduard Reich Medicinische Abhandlungen" 
mit "apicius storch" auf Google books gefunden, da gibts noch ein paar 
mehr. Da steht , dass in der Bibelvon Moses  der Verzehr von Störchen 
verboten wurde, daher wohl die Zurückhaltung auch in der Literatur.

: Bearbeitet durch User
von Willi W. (williwacker)


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Kennt Ihr nicht die natürlichen Feinde der Störche?
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Wenigstens einen?

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die Schrotflinte

***duck_und_wech***

von Dave B. (gaston)


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Es wird also noch weniger Storch als Schwan gegessen?
Naja, vieleicht ist das auch die Geschichte mit dem Klapperstorch und 
der Geburtenquote.

von Uhu U. (uhu)


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Christoph Kessler (db1uq) schrieb:
> Der Storch kommt in der kulinarischen Literatur anscheinend nicht vor.

Des Rätsels Lösung steht in 3. Mose 11,13-20:
1
Von den fliegenden aber sollt ihr diese verabscheuen; man soll sie
2
nicht essen, weil sie ein Greuel sind: Den Adler, den Lämmergeier 
3
und den Seeadler, die Weihe und die Habichtarten, alle Rabenarten, 
4
den Strauß, die Eule, die Möwe und die Falkenarten; das Käuzchen, 
5
den Kormoran, den Ibis, die Ohreneule, den Pelikan, den Aasgeier, 
6
den Storch, die Reiherarten, den Wiedehopf und die Fledermaus.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Danke für das ausführliche Zitat, im letzten Text (von 1871) stand das 
ja auch kurz drin. Auch bei den Römern waren sie laut diesem Text tabu, 
weil sie "heilige glückbringende Tiere" waren, oder weil sie 
Giftschlangen verspeisen.
Besonders dekadente Römer aßen Flamingozungen, wie aus dem Text auf 
"Projekt Gutenberg" hervorgeht, kein Wunder dass dieses Weltreich 
unterging.
Als eingefleischter Vegetarier sehe ich das Thema sowieso als 
Außenstehender.

von Reinhard S. (rezz)


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Christoph Kessler (db1uq) schrieb:
> Als eingefleischter Vegetarier

:)

von J. H. (Firma: heisystec) (hds)


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Wenn mir ein Storch plötzlich tot vor die Füße fiele
(und nein, besitze keine Flinte)
würd ich ausprobieren, wie er schmeckt.
Weil er Frösche und Mäuse isst, wird er wahrscheinlich was nach Katze 
schmecken (nicht dass ich bewusst wüsste, wie Katze schmeckt).

Da sollte schon ordentlich Thymian und Orange ran, wie bei ner Wildente, 
die sich auch größtenteils von fetten Kreuzspinnen ernährt.
Also der Tip mit der Zubereitung wie Gans ist glaube ich nicht ganz so 
stimmig, weil die Gans nur Gras und Kräuter rupft.
Wie der stolze Schwan die Algen und Muscheln an den geteerten 
Holzpfählen abäst (brrr... bin doch Nichtraucher...).

Wahrscheinlich wird in Afrika Storch gegessen.
Also genug Kurkuma, Kardamon und Chili ran.

Auf jeden Fall hat sich in Kaschubien und auf der Kurischen Nehrung 
dieses Biblisch-Mosesche Verbot des Krähenessens nicht durchgesetzt, 
denn dort wurde und wird zum Teil heute noch das "Krähenziehen" 
betrieben:

http://www.visitneringa.com/de/main/know/traditions/crowhunt

Euer Experimentalkoch.

: Bearbeitet durch User
von J. H. (Firma: heisystec) (hds)


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Noch ein Nachtrag:
mit mir unbekannten Nahrungsmitteln, deren Zubereitung sich erst noch 
erschließen muss, gehe ich olfaktorisch vor.
Schnuppern.
Kleine Probe heißmachen und schnuppern, wie das riecht.
kleine Probe vom Tier in die Pfanne, und riechen, was kommt, sich 
vorstellen, was dazu passen könnte...
- Gorgonzola?
- Schluck Roter aus Ligurien?
- Flacher Weißer aus Venetien oder ein prickelnd-herber Soave?
- Glatte Petersilie mit Knoblauch und Olivenöl im Eiertomaten-Dämpfsud 
(wie für Octopus Genoveser Art) oder eher
- Kokosmilch und Thai-Basilikum mit Chili, Sojasprosse?
- oder frischer italienischer Basilikum und geriebener Pecorino
- oder grüner Pfeffer und Lychies
- oder doch eher herb-exotisch mit Muskatnuss und Mango.
- oder als Braten mit einer knusprigen Senf-Karamel-Apfelkruste
- oder in Hefe-Weissbierlake mit Steinpilz-Creme Frèche: sehr würzig.
- oder ganz anders: mit gerösteter Süßkartoffel und Safran im Lehmmantel 
(wie Senegal-Stachelschwein, ähnliches Nahrungsspektrum: Würmer, Mäuse 
und Frösche)

Ostsee-Dorsch geht hier mit thymian-Kapernsauce, die frische Flunder in 
Sahne-Meerettich-Rosmarinsauce.

Euer Experimentalkoch kann bestimmt auch ein' Storch lecker braten.

: Bearbeitet durch User
von J. H. (Firma: heisystec) (hds)


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Und noch ein Nach-Trag, finde das Thema sehr interessant:
sachsen-anhaltinische Wildschweinkeule wurde mit selbstgemachtem 
Sauerteigbrot zu Beifuß-Kartoffel und Rote-Beete serviert:

Die lokal im Fläming erlegte Wildschwein-Keule war auf Gemüsebett 
(Petersilienwurzel, Karotte, Zwiebel; jeweils kleingehackt) im Bräter 
langsam und schonend gegart, sparsam gewürzt nur mit etwas Pfeffer und 
Liebstöckel.

Die Rote Beete in einem schwache Essigsud gegart und abgepellt, kamen 
warm auf den Tisch, leicht verzuckert schnell überbacken mit Rübensirup.

Das Brot war zwei Stunden zuvor gegart und auch noch warm, die 
Jung-Kartoffel kam leicht gebräunt aus der Braunbutter-Pfanne nach dem 
Garen.

Mann, war das ein lecker Geburtstagsmahl!

Den Storch kann ich bestimmt auch, brauch nur erstmal ein kleines, totes 
nicht zu altes Stück davon.

von Dave B. (gaston)


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Christoph Kessler (db1uq) schrieb:
> Danke für das ausführliche Zitat, im letzten Text (von 1871) stand das
> ja auch kurz drin. Auch bei den Römern waren sie laut diesem Text tabu,
> weil sie "heilige glückbringende Tiere" waren, oder weil sie
> Giftschlangen verspeisen.
> Besonders dekadente Römer aßen Flamingozungen, wie aus dem Text auf
> "Projekt Gutenberg" hervorgeht, kein Wunder dass dieses Weltreich
> unterging.
> Als eingefleischter Vegetarier sehe ich das Thema sowieso als
> Außenstehender.

Flamingozungen?

Ich dachte als oberstes Maß der Dekadenz gilt eine Schüssel( oder ein 
Kilo) Kolibrizungen ;)

von Georg W. (gaestle)


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Die natürlichen Feinde des Storchs: Schakal und Hyäne. Aufgrund des 
Besorgnis erregenden Bestands ist eine sofortige Auswilderung dringend 
geboten! Bedingt auch Krähen, sie sind Nesträuber, sorgen aber bei 
vermehrtem Aufkommen auch für Probleme, besonders die halbstarken.

von Bernd F. (metallfunk)


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Es gibt in jeder Religion Tiere, die man nicht essen soll.
( Bei den Chinesen bin ich mir da nicht sicher )

Das Schweinfleischverbot bei den Muslimen hatte gesundheitliche
Gründe ( Damals waren die Trichinenverseucht ).

Warum jetzt der Storch im christlichen Glauben auf der Verbotsliste 
gelandet ist ?
Ist ( war) der gesundheitlich bedenklich?

Oder ist das einfach nur so ein Übersetzungsfehler, wie die
Sache mit den Jungfrauen bei den Selbstmordspinnern?

Grüße Bernd

von Ddd D. (dds)


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Ja hab mal in Hochstadt um die Ecke gewohnt. Die Störche sind halt bei 
vielen Leuten beliebt (Storchendorf Bornheim). Kann mern nix machen.

von Uhu U. (uhu)


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Bernd Funk schrieb:
> Das Schweinfleischverbot bei den Muslimen hatte gesundheitliche
> Gründe ( Damals waren die Trichinenverseucht ).

Das ist ein gerne kolportiertes Gerücht, das die Moslems als besonders 
klug und menschenfreundlich erscheinen läßt. Es hat nur einen Fehler: es 
ist falsch.

Der wirkliche Grund ist ein wirtschaftlicher: dieses Speisetabu wurde 
von klugen Herrschern ausgeheckt und mit Hilfe der Pfaffen in die Hirne 
geklopft - Religion ist die mit abstand billigste Methode, Menschen zu 
beherrschen:

Das Schwein ist Allesfresser - wie wir Menschen auch - und unser 
direkter Nahrungskonkurrent, wenn es nicht gelingt, die Schweine mit 
Dingen zu mästen, die für uns ungnießbar sind, z.B. mit Eicheln (hoher 
Kohlehydratgehalt, aber durch den hohen Gehalt an Gerbstoffen für uns 
ungenießbar).

In Europa gab es - im Gegensatz zum Nahen Osten - ausgedehnte 
Eichenwälder und man mußte die Schweine nur in den Wald treiben, damit 
sie ungenießbare Eicheln in schmackhaften Schweineschinken verwandeln.

Im Nahen Osten gab es keine Eichenwälder und man mußte die Schweine mit 
Nahrungsmitteln mästen, die man genau so gut selbst essen kann. Die 
Bilanz sieht sehr schlecht aus: um ein Kilo Schweinfleisch zu 
produzieren, muß man das Äquivalent von 12 kg Weizen investieren - damit 
wird Schweinefleisch sehr teuer.

Genau das haben die klugen Herrscher erkannt und sich einen Weg 
überlegt, wie man dem Pöbel die Lust eim Schweinebraten vermiesen kann. 
Je billiger man das Volk ernährt, um so mehr kann man ihm abpressen, 
ohne dessen physische Existenz zu gefährden...

: Bearbeitet durch User
von Mac G. (macgyver0815)


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Bernd Funk schrieb:
> Warum jetzt der Storch im christlichen Glauben auf der Verbotsliste
> gelandet ist ?


Na die Klapperviecher bringen doch die Kinder!

http://de.wikisource.org/wiki/Das_Buch_vom_Klapperstorch

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/d9/Das_Buch_vom_Klapperstorch_02.jpg


Aber es ist mysteriös - die Geburtenrate geht in Deutschland ja zurück?
Mehr Störche sollten doch mehr Kinder bedeuten?!

;-) ;-) ;-)

von Michael B. (alter_mann)


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Mac Gyver schrieb:
> Aber es ist mysteriös - die Geburtenrate geht in Deutschland ja zurück?
> Mehr Störche sollten doch mehr Kinder bedeuten?!

Das wiederum liegt am deutschen Recht und einer Fehleinschätzung.
Fehleinschätzung: Der Storch ist ein heimischer Vogel.
Nein, ist er nicht! Heimisch sind die Viecher in Afrika, hier bei uns 
sind sie sozusagen nur Gäste.
Und damit greift das deutsche Recht: 
https://www.google.de/#q=asylbewerberleistungsgesetz+arbeitsverbot
Demzufolge dürfen die Tierchen nicht der ihnen zugedachten Tätigkeit 
nachgehen.

von Uhu U. (uhu)


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Michael Bauer schrieb:
> Nein, ist er nicht! Heimisch sind die Viecher in Afrika, hier bei uns
> sind sie sozusagen nur Gäste.

Daß sie ihre Jungen hier zur Welt bringen, spricht eher nicht für deine 
These.

von Icke ®. (49636b65)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Daß sie ihre Jungen hier zur Welt bringen, spricht eher nicht für deine
> These.

Bei Migranten ist das nicht ungewöhnlich.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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http://gutenberg.spiegel.de/suche?q=%22brat+mir+einer+einen+Storch
fünf Fundstellen mit genau dem Wortlaut bei Karl May. Ich hätte das vor 
allem Sam Hawkins (wenn ich mich nicht irre) zugetraut.

»Da brate mir Einer einen Storch; aber besonders die Beine recht 
knusperig"

»Da brate mir Einer einen Storch!« sagte Jim.
»Brate ihn Dir nur selber!« lachte Sam.

von Bernd F. (metallfunk)


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Wenigstens nimmt unsere Verwaltung das locker.

Die sind aber auch nur am Rande betroffen.
( Von der Storchenplage )

Grüße Bernd

von Guido B. (guido-b)


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Urlaub? War doch schon geklärt, dass die da vögeln. :-))
Verbandsgemeinde Offenbach, aha!

von Uhu U. (uhu)


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Bernd Funk schrieb:
> ( Von der Storchenplage )

Ich freue mich immer, wenn ich mal ein ordentlich bekleckertes 
Krichendach sehe. Endlich mal jemand, der die bescheißt...

: Bearbeitet durch User
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Hab gestern und heute wieder einen Storch gesehen, am Luisenpark nahe 
dem chinesische Teehaus.
Das war dieser Tage in der Lokalpresse abgebildet:
https://scontent-b-vie.xx.fbcdn.net/hphotos-ash3/t1.0-9/10264865_628566390568569_148446577827555563_n.jpg
oder 
http://www.freunde.nationaltheater.de/uploads/pics/Pressefoto_7.AK_NTO.jpeg
Droo Chonoson mot dom Kontroboss... (und die Polozoo)

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Hallo Uhu,

die ganze Hybris der Pfaffen kommt ja schon bei deren Selbstdarstellung 
als Hirten zum Ausdruck, folgt doch daraus das sie die Gläubigen als ihr 
Nutzvieh betrachten. Und wie jeder Hirte werden sie wilde oder auch 
domestizierte (Ungläubige/ nicht ihrer Herde Zugehörige) 
Nahrungskonkurrenten zu verdrängen trachten, ganz im Sinne Ihrer 
Gewinnmaximierung, unabhängig welcher Spezies diese angehören.

Sprache kann auch entlarvend sein.


Wenn als jemand sagt: "Da brat mir einer einen Storch." so drückt er 
damit aus das er nicht mehr blind zu glauben vermag.

Namaste

: Bearbeitet durch User
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Heute nicht weit von besagtem Teehaus mit Kontrabass aufgenommen. Ich 
meine, im Nest drei junge Störche gesehen zu haben. Die Abendsonne stand 
etwas ungünstig, Gegenlicht.

von Bernd F. (metallfunk)


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Christoph Kessler (db1uq) schrieb:
> Heute nicht weit von besagtem Teehaus mit Kontrabass aufgenommen. Ich
> meine, im Nest drei junge Störche gesehen zu haben. Die Abendsonne stand
> etwas ungünstig, Gegenlicht.

O.K. Du hast Drei.

Ich habe 300, und die schei... alles voll.

Was mache ich nun? Brutzeln!

Grüße Bernd
P.S. Das Rezept habe ich noch nicht!

Übrigens: Die Blutflecken eines verwundeten Storches, den du
spät Abends zum Tierarzt bringst, kriegst du aus dem Teppichboden
vom Benz nie wieder raus !

: Bearbeitet durch User
von Timm T. (Gast)


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Bernd Funk schrieb:
> Die Blutflecken eines verwundeten Storches ... kriegst du aus dem Teppichboden 
vom Benz nie wieder raus !

Sie werden Dich immer an Deine gute Tat erinnern.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Wieder nix... Die Suchmaschime duckduckgo
https://duckduckgo.com/?q=stork+recipes
sucht neuerdings auch nach Kochrezepten. Dummerweise gibt es eine 
Margarinemarke "Stork".

: Bearbeitet durch User
von A. H. (ah8)


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Bernd Funk schrieb:
> Oder ist das einfach nur so ein Übersetzungsfehler, wie die
> Sache mit den Jungfrauen bei den Selbstmordspinnern?

Ich hatte im letzten Jahr die Gelegenheit, einen Vortrag bei Frau Prof. 
Angelika Neuwirth zu hören. Sie gilt als eine der führenden 
Orientwissenschaftler Deutschlands (Studium unter anderem im Iran und in 
Israel, Lehrstühle in Amman und Berlin) und hat nebenbei auch mal die 
Hintergründe dieses Gerüchts erläutert:

Zwar lehrt der Islam, dass der Koran von Gott durch den Mund des 
Erzengels Gabriel diktiert wurde, Wissenschaftler – einschließlich der 
muslimischen – gehen aber selbstverständlich davon aus, dass er irdische 
Quellen hat. Nicht wenige davon sind biblischen Ursprungs. Diese Texte 
dürften ihren Weg über das Aramäische dorthin gefunden haben, der zur 
Entstehungszeit des Islam in dessen Entstehungsraum die mit Abstand am 
meisten gesprochen Sprache. Das Aramäische kennt mehrere Dialekte, 
zwischen denen es in der Tat so etwas wie false friends gibt, also 
Worte mit gleichen Wortlaut aber unterschiedlicher Bedeutung. Es gibt 
tatsächlich ein Wort, dass in einem Dialekt für Jungfrau, in einem 
anderen dagegen für Traube steht. Nun hat ein Autor Ende der 1990iger 
Jahre in einem Aufsatz einmal behauptet, man könne die entsprechenden 
Textstellen des Koran auch ganz anders interpretieren. Diese Behauptung 
(es wurde noch nicht einmal eine ernst zu nehmende wissenschaftliche 
These) stellte sich dann aber sehr schnell als unsinnig heraus, da eine 
solche Interpretation mit anderen Stellen im Text einfach nicht in 
Einklang zu bringen ist. So konnte der Autor zum Beispiel nicht erklären 
warum diese Trauben ein paar Seiten weiter verheiratet werden.

Leider ist dieser unglücklich Text damals einem (wie leider so oft) 
unwissenden Journalisten in die Hände gefallen, der ihn ungeprüft 
veröffentlichte und leider war die von den Ereignissen des 11. September 
geschockte westlich Öffentlich mehr als willig, jeden noch so großen 
Unsinn zu glauben, der geeignet schien, ihr erschüttertes Weltbild zu 
stützen. Selbst bekannte deutsche Comedians verbreiten dieses Gerücht 
gerne weiter. Dabei ist es so wahr und wohl auch so hartnäckig wie die 
Behauptung, Spinat sei gesund. Ist es erst einmal in den Köpfen drin ist 
es nur schwer wieder heraus zu bekommen …

von Der L. (vhdl-neuling)


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A. H. schrieb:
> Dabei ist es so wahr und wohl auch so hartnäckig wie die
> Behauptung, Spinat sei gesund.

Naja, zumindest habe ich bisher noch keinen Beweis gesehen, dass Spinat 
nicht gesund sei :)

PS: Ich mag keinen Spinat! Störche im Übrigen, genauso wie 
meine-Fische-fressende-Fischreiher, mag ich auch nicht.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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http://www.noname.fr/mangeur-de-cigogne/mangeur-de-cigogne_en.html
war aber nur ein "web ranking contest" wie ihn auch die c't mal 
veranstaltet hat, die hatten irgendeine Fischart erfunden.
Ich hatte nach "stork eater" gesucht. Für Menschenfresser gibts den 
happycannibal.com

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