Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Referenz GPS Rubidium ?


von Peter ⛄ W. (Firma: Huddel und Brassel Ltd.) (jaffel) Benutzerseite


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Hi,

vor einer Weile habe ich meinen "guten" Racal Dana per Rubidium Standard 
abgeglichen, was eigentlich auch reicht. Nu bin ich aber pingelig....
Nun habe ich mir dazu ein Thunderbold GPS disziplined Standard besorgt.
Bei Durchschnittlich 6 Satelliten liegt das aber 0,41Hz zu hoch. Und das 
obwohl dieser Thunderbold "Quatsch" angeblich doch so genau sein soll 
und auch richtig Geld kostet.

Auf was kann ich mich denn nun eher verlassen ?

Wie bekomme ich denn meinen Zaehler vernuenftig eingestellt ?

Wie zum Henker komme ich denn an eine "genaue" Frequenz ? Ich meine 
0,4xHz Abweichung ist doch schon relativ viel mit heutigen 
Moeglichkeiten.

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Referenz bei der Abweichung 
gelockt sein soll...

von Funker (Gast)


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Peter W. schrieb:
> Ich meine 0,4xHz Abweichung ist doch schon relativ viel mit heutigen
> Moeglichkeiten.

Relativ läßt sich das nur bewerten, wenn man die Nennfrequenz kennt.
Deine 0,41Hz Abweichung sind erstmal nur eine absolute Angabe ;-)

von Erwin (Gast)


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0,4 Hz von 10 MHz???  Das wären 4 * 10^-8 Genauigkeit.

Wenn die Geräte ihre Spezifikationen einhalten, was bei
"günstigen" IBÄ-Schnäppchen nicht zwingend zu erwarten ist,
könnte auch noch ein Fehler im Messaufbau vorliegen...

von Peter ⛄ W. (Firma: Huddel und Brassel Ltd.) (jaffel) Benutzerseite


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Marian B. schrieb:
> Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Referenz bei der Abweichung
> gelockt sein soll...

Ist aber so, wie oben geschrieben 6 Satelliten.

Funker schrieb:
> Relativ läßt sich das nur bewerten, wenn man die Nennfrequenz kennt.

Was meinst Du mit Nennfrequenz ? Ist das nicht genau die, die ich 
versuche mit allen moeglichen Mitteln herauszufinden ?

Funker schrieb:
> Deine 0,41Hz Abweichung sind erstmal nur eine absolute Angabe ;-)

Nein, das ist die Abweichung zwischen Rubidium und GPS Standard.

Erwin schrieb:
> könnte auch noch ein Fehler im Messaufbau vorliegen...

Heisst ? Ich verwende RG-316 ohne Unterbrechung mit einer passiven 
Antennne ueber ca. 3m

: Bearbeitet durch User
von Erwin (Gast)


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Warum fällt es dir so schwer, die Frequenz, bezüglich der du 0,4 Hz
Abweichung hast zu nennen?

Nichts für ungut, aber wenn du diese Nachfrage nicht verstehst,
versteht niemand dein Problem...

von Peter ⛄ W. (Firma: Huddel und Brassel Ltd.) (jaffel) Benutzerseite


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Erwin schrieb:
> Warum fällt es dir so schwer, die Frequenz, bezüglich der du 0,4 Hz
> Abweichung hast zu nennen?
>
> Nichts für ungut, aber wenn du diese Nachfrage nicht verstehst,
> versteht niemand dein Problem...

Häää ??

Die Frequentz ist 10MHz (ich dachte das waere klar) und die Abweichung 
zwischen Rubidium und GPS ueber 0.4Hz.

: Bearbeitet durch User
von Erwin (Gast)


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Wer immer alles als genau bekannt voraussetzt, läuft schnell
mal in die Irre!

Wenn beide Geräte anzeigen (tun sie das???), dass sie im
eingeschwungenen Zustand sind, bleibt nur noch eine
Folgerung übrig:

Mindestens eines von beiden funktioniert nicht richtig.

von Erwin (Gast)


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Oder dein "Racal Dana" ist inzwischen weggelaufen.

Misst du GPS und Rubidium zeitnah abwechselnd nacheinander?

von Peter ⛄ W. (Firma: Huddel und Brassel Ltd.) (jaffel) Benutzerseite


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Siehst Du, und genau das ist mein Problem.

Wie bekomme ich den Kram "genau"

Erwin schrieb:
> Oder dein "Racal Dana" ist inzwischen weggelaufen.

Der rennt mit einem Rubidium

Erwin schrieb:
> Misst du GPS und Rubidium zeitnah abwechselnd nacheinander?

Mit dem Scope kann man das ja auf zwei Kanaelen vergleichen. Ich mache 
das mit einer Cam und Zeitraffer.

: Bearbeitet durch User
von Fred (Gast)


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Frag doch mal auf der time-nuts-Mailingliste. Da sitzen die Experten.

von ZF (Gast)


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Peter W. schrieb:
> vor einer Weile habe ich meinen "guten" Racal Dana per Rubidium Standard
> abgeglichen

Wie lange ist die Weile denn schon her?

von Mike (Gast)


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Erwin schrieb:
> Misst du GPS und Rubidium zeitnah abwechselnd nacheinander?

Man könnte auch mal die beiden gleichzeitig auf ein Oszi geben und 
sich die Änderung der Phase angucken. Dann sieht man doch, ob da jemand 
spazieren wandert.

von Erwin (Gast)


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OK, der Zähler hat also die Rubidium-Zeitquelle als Referenz.
- Vorher hörte es sich so an, als hättest du den Zähler (seine
interne Zeitreferenz) nur auf die Rubidium-Zeitquelle
abgeglichen.

Bleibt die Abweichung samt Vorzeichen konstant, wenn du den
Trimble-GPS ab und zu neu (kalt) startest und eventuell die
Antenne, bzw. den Messaufbau mal an einen anderen Standort
bringst?

Dann würde ich auf die Rubidium-Zeitquelle tippen.
Die hat eine begrenzte Lebensdauer.

von Peter ⛄ W. (Firma: Huddel und Brassel Ltd.) (jaffel) Benutzerseite


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Mike schrieb:
> Man könnte auch mal die beiden gleichzeitig auf ein Oszi geben und
> sich die Änderung der Phase angucken. Dann sieht man doch, ob da jemand
> spazieren wandert.

Genau so mache ich es. Steht doch oben.

Erwin schrieb:
> - Vorher hörte es sich so an, als hättest du den Zähler (seine
> interne Zeitreferenz) nur auf die Rubidium-Zeitquelle
> abgeglichen.

Ja schon, denn auch die Rubidium laufen auseinander. Deswegen habe ich 
dem Racal Dana ein Rubidium verpasst und mit einem Zweiten 
abgeglichen.Ohne "Referenz" aber ein sinnloses Unterfangen.

Erwin schrieb:
> Bleibt die Abweichung samt Vorzeichen konstant, wenn du den
> Trimble-GPS ab und zu neu (kalt) startest und eventuell die
> Antenne, bzw. den Messaufbau mal an einen anderen Standort
> bringst?

Ja, mit mehreren Antennen und Standorten getestet. Das Problem ist halt, 
beim Kaltstart kann ich immer Stunden warten bis dieses Trimble Dings 
sich wieder gefangen hat. Der OCXO muss ja auch wieder seine Temperatur 
bekommen, obwohl der in Styropor eingepackt ist.
Mit mehreren STUNDEN zwischen den Messungen muss man schon rechnen.

Erwin schrieb:
> Dann würde ich auf die Rubidium-Zeitquelle tippen.
> Die hat eine begrenzte Lebensdauer.

Richtig. Nur ist der "Fehler" zwischen den drei Rubidiums mit meinem 
Moeglichkeiten nicht messbar.
Immens Abweichen tut nur der Trimble, obwohl doch der gerade sooo genau 
sein soll. Eben um diese 0,41Hz, bei einem "billigen" aber sehr stabilem 
Racal Dana"

: Bearbeitet durch User
von g457 (Gast)


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> Das Problem ist halt, beim Kaltstart kann ich immer Stunden warten bis
> dieses Trimble Dings sich wieder gefangen hat.

Das gilt aber nicht nur für GPS sondern auch für Rubidium (und so 
ziemlich alle anderen Messgeräte und Generatoren auch). Wenn Du 
belastbare Werte haben willst dann > 24h aufwärmen lassen.

> [..] drei Rubidiums  [..] Immens Abweichen tut nur der Trimble

Mehrheitsentscheid. Wo hast Du den GPSDXO denn her? Nachverfolgbar oder 
vom Vorbesitzer kaputtgespielt und deswegen ver-3-2-1-deins-t?

von Peter ⛄ W. (Firma: Huddel und Brassel Ltd.) (jaffel) Benutzerseite


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g457 schrieb:
> Das gilt aber nicht nur für GPS sondern auch für Rubidium (und so
> ziemlich alle anderen Messgeräte und Generatoren auch). Wenn Du
> belastbare Werte haben willst dann > 24h aufwärmen lassen.

Ja klar sind die warm und stehen auch in einer Ecke wo eigentlich kaum 
ein Temperaturunterschied stattfindet. Die Geraete sind eigentlich immer 
an.

g457 schrieb:
> Mehrheitsentscheid. Wo hast Du den GPSDXO denn her? Nachverfolgbar oder
> vom Vorbesitzer kaputtgespielt und deswegen ver-3-2-1-deins-t?

Verstehe ich nicht. Wie soll man denn GPS kaputt spielen ? Meinst Du ich 
treibe mich aus Langeweile im Weltenraum, rum und verschiebe die 
Satelliten ? Also das GPS wird auf jeden Fall gehen, ist ja auch 
messbar, und der OCXO auf dem Board stimmt mit einem Rubidium nicht mehr 
messbar ueberein.

Die Frage wo ich den nun her habe relativiert sich daher eher.

von Heinz (Gast)


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Peter W. schrieb:
> Die Frage wo ich den nun her habe relativiert sich daher eher.
Ich glaube das bezog sich auf die Rubidiums....

von Peter ⛄ W. (Firma: Huddel und Brassel Ltd.) (jaffel) Benutzerseite


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Heinz schrieb:
> Ich glaube das bezog sich auf die Rubidiums....

Irgendwie auch egal, denn wenn alle drei eine, mit meinen 
Moeglichkeiten,  kaum mehr messbare Abweichung haben, interessiert das 
nicht, oder ?
Ja, auch die Rubidiums untereinander haben eine "Abweichung" Scope und 
Zeitraffer, aber das ist wirklich jenseits von Gut und Boese. Wobei hier 
auch jeder Windzug eine Rolle spielt.

: Bearbeitet durch User
von Heinz (Gast)


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Peter W. schrieb:
> Irgendwie auch egal, denn wenn alle drei eine, mit meinen
> Moeglichkeiten,  kaum mehr messbare Abweichung haben, interessiert das
> nicht, oder ?
Du hast mit der Fragerei angefangen :-)

Peter W. schrieb:
> Nun habe ich mir dazu ein Thunderbold GPS disziplined Standard besorgt.
> Bei Durchschnittlich 6 Satelliten liegt das aber 0,41Hz zu hoch.
Oder Dein per Rubidium abgeglichener Rubidum liegt um 0,41Hz zu 
niedrig...

Ich würde dem aktuellen GPS mehr Glauben schenken.

Grüße,
Heinz

von Heinz (Gast)


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Peter W. schrieb:
> Wobei hier auch jeder Windzug eine Rolle spielt.
Da hast Du noch thermisches Optimierungpotenzial.

von g457 (Gast)


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> Ich würde dem aktuellen GPS mehr Glauben schenken.

Ich nur dann wenn er aus einer zuverlässigen Quelle stammt (z.B. direkt 
vom Hersteller). Wenn er aus einer unzuverlässiger welchen kommt (z.B. 
Bucht) dann gilt eindeutig der Mehrheitsentscheid und das Gerät als 
defekt.

Aber abgesehen davon kann man eine Gangungenauigkeit von 1e-8 leicht 
vermessen - einfach drei Jahre mit DCF77 vergleichen und gut iss.

von Peter ⛄ W. (Firma: Huddel und Brassel Ltd.) (jaffel) Benutzerseite


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Heinz schrieb:
> Oder Dein per Rubidium abgeglichener Rubidum liegt um 0,41Hz zu
> niedrig...

Dann muessten aber die anderen Beiden um genau diese 0,41Hz auch daneben 
liegen. Sehr unwahrscheinlich.
Dazu ja dann auch noch das GPS - Normal. Also 3 gegen eins. hmm.

Heinz schrieb:
> Ich würde dem aktuellen GPS mehr Glauben schenken.

Glauben ist nicht Wissen, denn genau deswegen habe ich ja nachgefragt.
Woher kommen diese 0,41Hz ?

Und wenn man sich die Daten dieser GPS Dinger, gegenueber eines Rubidium 
ansieht, muss ich Dir leider Unrecht geben, was deinen "Glauben" angeht.
Diese Rubidium-Normale kann mein Zaehler nicht mehr darstellen. das 
GPS-Normal dagegen schon, eben mit konstanten 0,41Hz zu hoch.

: Bearbeitet durch User
von Possetitjel (Gast)


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g457 schrieb:

> Aber abgesehen davon kann man eine Gangungenauigkeit
> von 1e-8 leicht vermessen - einfach drei Jahre mit
> DCF77 vergleichen und gut iss.

Grundkurs Mathe - das unbekannte Wesen?

von g457 (Gast)


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> Grundkurs Mathe - das unbekannte Wesen?

Sieht so aus, aber ich rechne es Dir gerne vor:

1e-8 *3600s/h *24h/d *365d/y *3y = 0.95s

Das kann man mit DCF locker vergleichen. Wenn man den Faktor 4 vom TO 
noch dazunimmt wirds noch einfacher. Bleibt nur noch die Herausforderung 
an den TO die Schaltsekunden & co rauszurechnen.

Nix für ungut

von Possetitjel (Gast)


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g457 schrieb:

>> Grundkurs Mathe - das unbekannte Wesen?
>
> Sieht so aus, aber ich rechne es Dir gerne vor:

Danke!!! Du bist so gut zu mir!

> 1e-8 *3600s/h *24h/d *365d/y *3y = 0.95s
>
> Das kann man mit DCF locker vergleichen.

Ähh... ja.

Ich wollte darauf hinaus, dass der Sekunden-Impuls mit
einer typischen Unsicherheit im unteren Millisekunden-Bereich
eintrifft. (Steht in einem Artikel der PTB; bin zu faul, den
jetzt herauszusuchen.)
Das bedeutet: Du liegst etwa Faktor 1000 daneben (= zu hoch).

> Wenn man den Faktor 4 vom TO noch dazunimmt wirds noch
> einfacher.

Eben. Tausend Tage (=drei Jahre) durch 1000 sind ungefähr
ein Tag. Wenn man den Faktor 4 vom TO dazunimmt, kommt man
ungefähr bei 6 Stunden heraus.

Aber ja, der Unterschied von 3 Jahren zu 6 Stunden ist fast
vernachlässigbar. Tut mir leid für die Krümelkackerei.

> Bleibt nur noch die Herausforderung an den TO die
> Schaltsekunden & co rauszurechnen.

Bei 6 Stunden?

> Nix für ungut

Gleichfalls.

von Heinz (Gast)


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Jetzt bin ich ja ganz verwirrt. Ich dachte die 10^-8 beziehen sich auf 
den jeweiligen 10 MHz (Referenz)takt?!?

Heinz

von Christian B. (casandro)


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Wie lange mittelst Du? Das GPS-Signal ist zwar langfristig exakt (wird 
ja immer nachgestellt), aber kurzfristig kannst Du da einen ziemlich 
großen (bis zu 100ns) Phasenfehler drin haben... der ändert und somit 
einen Frequenzfehler verursacht.

von Kein Troll (Gast)


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>Jetzt bin ich ja ganz verwirrt. Ich dachte die 10^-8 beziehen sich auf
den jeweiligen 10 MHz (Referenz)takt?!?

Die 10^-8 sind ein Quotient, dh beziehen sich auf irgendwas.

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Christian Berger schrieb:
> Wie lange mittelst Du? Das GPS-Signal ist zwar langfristig exakt
> (wird
> ja immer nachgestellt), aber kurzfristig kannst Du da einen ziemlich
> großen (bis zu 100ns) Phasenfehler drin haben... der ändert und somit
> einen Frequenzfehler verursacht.

Der Hersteller spezifiziert genau sowas im Allan-Diagramm. Selbst bei 
einem tau von 1 s ist die Abweichung kleiner 10^-10 oder so.

von 6A66 (Gast)


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Peter W. schrieb:
> Mit dem Scope kann man das ja auf zwei Kanaelen vergleichen. Ich mache
> das mit einer Cam und Zeitraffer.

Sehe ich das richtig:
Bei 0,4Hz würde einer sich unter dem anderen innerhalb von 2,5s 
(1/0,4Hz) einmal durchbewegen. Dazu braucht es keine Zeitraffer und Cam! 
Es sei denn es sind deutlich weniger als 0,4Hz.

rgds

von Peter ⛄ W. (Firma: Huddel und Brassel Ltd.) (jaffel) Benutzerseite


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Heinz schrieb:
> Peter W. schrieb:
>> Wobei hier auch jeder Windzug eine Rolle spielt.
> Da hast Du noch thermisches Optimierungpotenzial.

Hi,

oh ja, genau daran lagen vieler meiner Probleme. Hatte ich zu wenig 
bedacht.

Als Erstes ist mal mein Rubidium im Zaehler nicht so optimal gewesen. 
Ausgetauscht, ordentlich isoliert und schon geht alles deulich 
"genauer".

Also die Besitzer der dollen HP Zaehlern sollten als erstes mal den Ofen 
tauschen.

Weiter habe ich nicht bedacht, das es TAGE dauert um einen popeligen 
OXCO abzugleichen. Eben je besser er isoliert ist, desto laenger braucht 
er um sich anzupassen. Heiz- und abkuehlphase..

Nach ordentlich Styropor - Gebastel bin ich nun auf eine Abweichung von 
< 0,2Hz gekommen. Trotzdem ist jedes Lueften ein Neuanfang aller 
Einstellungen. Ja, bei mir ist bei 20°C draussen die Heizung an.
"Thermometer" sind in Arbeit, um auch hier eine "Referenz" zu bekommen.

Erstes Fazit. Diese ebay Rubiduims sind nicht der Hit. Deutlich stabiler 
sind die GPSDO fuer $US69. Thunderbold clones.

Darum geht es erstmal. Das wird noch > Wochen in Anspruch nehmen.
Wie "genau" ich dann irgendwann mal die Frequenz messen steht fuer mich 
voellig in den Sternen. Eins ist aber klar, das dauert !

Die Idee mit zusaetzlichen DCF77 "Normalen" ist auch garnicht sooo 
schlecht. Zur Zeit messe ich die Abweichungen mit einem Tek 465B welches 
den Vorteil einner ADD Funktion hat. Die werde ich wohl spaeter mit 
einem µC anzapfen um die Phasenverschiebung mitzuloggen. Das mit der Cam 
ist zwar okay, aber nicht wirklich brauchbar.

: Bearbeitet durch User
von Soul E. (Gast)


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Peter W. schrieb:

> Erstes Fazit. Diese ebay Rubiduims sind nicht der Hit.

Es gibt verschiedene Modelle. Manche produzieren eine feste Frequenz von 
10MHz, andere lassen sich in der Frequenz programmieren. Die 
programmierbaren haben eine DDS am Ausgang, die eine Menge Jitter 
beisteuert.

von KennIch (Gast)


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Hm GPS am Boden unterliegt Dopplereffekt und der Relativitätstheorie.

Wenn der Zeitgeber im satelliten 10MHz hat, heisst das noch nicht das
selbe für das empfagene Signal am Boden.

MfG,

von Ralph B. (rberres)


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Auch ein Rubidiumnormal ist ein Sekundärfrequenznormal und kein 
Primärfrequenznormal.

Das heißt man kann die Frequenz des Rubidiumnormals abgleichen. Das geht 
über das C-Magnetfeld. Der Ziehbereich ist durchaus bis zu 10exp-8.

Wenn man eine Absolutfrequenz haben will, wäre ein Cäsiumnormal die 
bessere Wahl.

Übrigens ist mir noch kein Rubidiumnormal begegnet, bei welcher die 
Strahlröhre sein Lebensdauerende erreicht hatte. Dann würde er auch 
nicht mehr syncronisieren.

Wie stabil und genau die GPS Frequenznormale wirklich sind, kann ich 
nicht beurteilen. Aber ich vermute, wenn die Regelzeitkonstanten lange 
genug sind, könnte es sich eventuell dazu eignen einen Rubidiumnormal zu 
kalibrieren.

Ralph Berres

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Ralph Berres schrieb:
> Aber ich vermute, wenn die Regelzeitkonstanten lange genug sind, könnte
> es sich eventuell dazu eignen einen Rubidiumnormal zu kalibrieren.

Ja, wenn man das Ding einen Tag lang laufen lässt oder so.

Allerdings natürlich nur, wenn das Ding nicht selbst kaputt ist. ;-)
0,41 Hz ist ja durchaus noch eine Genauigkeit, die der darin verbaute
OCXO von Haus aus schaffen könnte, ganz ohne GPS-Empfang …

von Peter ⛄ W. (Firma: Huddel und Brassel Ltd.) (jaffel) Benutzerseite


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Jörg Wunsch schrieb:
> die der darin verbaute OCXO von Haus aus schaffen könnte, ganz ohne
> GPS-Empfang …

Daran haenge ich jetzt.
Vorerst scheint mir das GPS-Normal deutlich stabiler (auf kurze Zeit) zu 
sein als die Rubidiums. Aber das hatte ich oben schon geschrieben.
Die beiden Zaehler habe ich mitlerweile wieder auf die originalen OCXOs 
zurueckgebaut um irgendwie mal einen Anfang zu finden.

Jetzt habe ich erst mal noch umglaubliche Temperaturprobleme. Ich haette 
nicht gedacht das OCXOs, Rubidium und selbst das Trimble GPS sooo 
empfindlich gegenueber Temperaturschwankungen sind.
Der Haken an der Sache ist natuerlich das, je besser die OCXOs verpackt 
sind, desto laenger brauchen die um sich anzupassen. Das komplette 
Geraet mit allem was drauf und drunter steht muss erst mal seine 
Temperatur bekommen. Heisst einmal "gedreht" und es dauert mindestens 
einen halben Tag bis man ein annaeherndes Ergebnis hat. Ein ordentlicher 
Zaehler sollte also ein gutes Thermometer eingebaut haben. Bei +-2°C 
misst das naemlich nur noch Kappes.

Morgen werde ich dann alles mal in Styropor verpacken und weiter 
rumdrehen.

Datenblaetter habe ich erst mal alle auf Seite gelegt, denn die stimmen 
wirklich nur unter Laborbedingungen. 1x10^-8 ist meiner Meinung nach gut 
machbar. 1x10^-9 ist schon eine Herausforderung. Moechte ich aber hin. 
Mal sehen.

Cool waere natuerlich wenn man eine Referenz haette. So kann ich mich 
nur versuchen anzunaehern.

Was aber schon mal klar ist. Egal ob ein 1000.- HP oder ein 100.- Racal 
Dana. Beides der gleiche Mist. Wirklich entscheidend ist hier der Ofen.

So, bin muede.. N8

Christian Berger schrieb:
> Wie lange mittelst Du? Das GPS-Signal ist zwar langfristig exakt (wird
> ja immer nachgestellt), aber kurzfristig kannst Du da einen ziemlich
> großen (bis zu 100ns) Phasenfehler drin haben... der ändert und somit
> einen Frequenzfehler verursacht.

Okay, den noch.

Das Programm zeigt mir nach ca. 2 Wochen um die +10ns an. Schwankt aber 
zeitweise auf 5ns. Keine Ahnung warum.
Es laeuft alles rund um die Uhr, sogar die Heizung habe ich umgestellt, 
das es hier auch nachts seine 24°C hat.
Ich suche aber noch nach einer besseren Antenne.

Ach so, Abweichung liegt jetzt bei 0,06Hz (10MHz Rubidium Referenz) und 
natuerlich im Durchschnitt. Torzeiten sind 20s und 100s. Stabil ist hier 
mal garnichts.

: Bearbeitet durch User
von Mike (Gast)


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KennIch schrieb:
> Hm GPS am Boden unterliegt Dopplereffekt und der Relativitätstheorie.
>
> Wenn der Zeitgeber im satelliten 10MHz hat, heisst das noch nicht das
> selbe für das empfagene Signal am Boden.

Kennst Du nicht.
Der GPS Empfänger rechnet auf 3m genau aus, wo er ist und entsprechend 
genau ist auch die Navigationslösung für die Zeit. Und jetzt darfst du 
mal selber umrechnen.

von Ralph B. (rberres)


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Peter W. schrieb:
> 1x10^-8 ist meiner Meinung nach gut

Ist mit einen guten Quarzthermostat zu schaffen.

> machbar. 1x10^-9 ist schon eine Herausforderung. Moechte ich aber hin.
> Mal sehen.

Das ist mit einem DCF Zeitnormal zu schaffen, dessen PLL digital 
aufgebaut ist. Mit einer analogen PLL wie sie üblicherweise angeboten 
wird, ist das nicht zu erreichen, weil man hier schon 
Regelzeitkonstanten von mehreren Stunden benötigt. Die sind dann aber 
auch langzeitstabil.

Peter W. schrieb:
> Abweichung liegt jetzt bei 0,06Hz (10MHz Rubidium Referenz) und
> natuerlich im Durchschnitt.

Ein Rubidium, wenn er nicht total verdödelt ist, wird locker 1x10^-10 
erreichen. Man muss ihn halt so jedes Jahr neu justieren.

Peter W. schrieb:
> Was aber schon mal klar ist. Egal ob ein 1000.- HP oder ein 100.- Racal
> Dana. Beides der gleiche Mist. Wirklich entscheidend ist hier der Ofen.

Was die beiden von dir genannten Firmen an Qualität bieten vermag ich 
nicht zu beurteilen, da ich sie nicht kenne.

Aber der lokale zu disziplinierende Quarzofen ist, was die Stabilität 
betrifft alleine für die Kurzzeitstabilität zuständig. Wobei die 
Regelzeitkonstante den Begriff Kurzzeitstabilität mehr oder weniger 
beschreibt. Das heißt zu gut Deutsch. Je größer die Anforderungen an 
Stabilität werden, desto länger muss die Regelzeitkonstante werden, und 
desto stabiler muss auch der Quarzoszillator selbst seine Frequenz 
innerhalb der Regelzeit konstant halten.

Das heißt wiederum, das es wenig Sinn macht, 1x10^-9 erreichen zu 
wollen, wenn der Quarzoszillator diese Stabilität sie nicht über 
wenigstens 2-3 Stunden hält. Er sollte eher noch um Faktor 10 besser 
sein.

GPS DCF77 und was es sonst noch für Lösungen gibt, sind grundsätzlich 
nur für die Langzeitstabilität verantwortlich.

Es versteht sich unter diesen Hintergrund von selbst, das solche 
Frequenznormale Tag und Nacht laufen müssen, und über eine geeignete 
Notstromversorgung verfügen müssen, da sie mehrere Stunden bis Tage 
brauchen, bis die volle Stabilität erreicht wird.

Ralph Berres

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