Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Spule mit Holzkern


von Nina (Gast)


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Hallo

Ich habe heut mal aus Spaß um mein Oszilloskop zu testen zwei Ringspule 
vermessen, einmal mit nem Ferritstab und einmal einen Holzstab.
Bei dem Ferrit hab ich einen linearn Abfall und auch einen linearen 
Abfall des Kopplungsfaktors, beim Holz erinnert es mich eher an eine 
umgekehrte hyperbel.

Kann es sein, dass sich der Streufluss so erheblich nach außen 
vergrößert?

Grüße Nina

von Andreas D. (rackandboneman)


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Nimm doch mal einen Luftkern als Vergleich. Und wie trocken war das Holz 
und wie hoch die Frequenz?

von Nina (Gast)


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ja Frauen ham in der Regel nicht viel damit zu tuen, bin auch die 
einzige Azubine im Betrieb.
Hab ein altes Hameg Oszi geschenkt gekriegt. :)
Dreiecksspannung bei 620 Hz
Vorwiderstand waren gemessen 962 Ohm

Viele Grüße

Nina

von Max D. (max_d)


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Das Streufeld kümmert sich erstmal nur wenig darum welches Geschlecht 
der/die Messende hat ^^.
Vergleiche halt mal deinen Holzaufbau mit Luftspulen, da dürfte kaum ein 
Unterschied sein.

von Nina (Gast)


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Gesagt und getan:

Die Werte fallen je weiter man weggeht deutlich stärker ab.

von Basti (Gast)


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Also hat der Holzkern auswirkung auf die Induktivität? Da würde mich 
verwundern, müsste doch gleich einer Luftspule sein.

von Max D. (max_d)


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Entweder ist das Holz nass und damit leitfähig oder die Spulen haben 
eine andere Form

von Amateur (Gast)


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Die Auswirkungen von einem Holzkern auf eine Spule reichen von
fast Luft bis nahe Wasser.
Das ist abhängig vom Trocknungsgrad.
Schau Dir also mal die magnetischen Eigenschaften von Luft und Wasser 
an.

von Ralph B. (rberres)


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Vielleicht macht sich ja hier nicht die Änderung der Induktivität 
bemerkbar, sondern einfach nur Wirbelstromverluste in dem Wasser, 
welches noch in dem Holz steckt.

Ralph Berres

von Helmut S. (helmuts)


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Also Holz hat bestimmt nur einen Permeabiltätsfaktor ur=1. Selbst Wasser 
hat ur=1.
Wenn du da etwas anderes misst, dann muss das ein kapazitiver Einfluss 
sein da Holz durchaus ein er von 3 oder mehr haben kann.

Hast du etwa gar nicht die Induktivität sondern die Güte oder die 
Resonanzfrequenz eines Schwingkreises gemessen. Das würde natürlich zu 
dem kapazitiven Einfluß passen.

: Bearbeitet durch User
von Andreas D. (rackandboneman)


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@Nina das mit dem Luftkern war kein Scherz. Theoretisch müsste sich Holz 
wie Luft verhalten da es nicht magnetisch, diamagnetisch oder leitfähig 
ist. Bei hohen Frequenzen werden jedoch auch so manche Dielektrika 
(vulgo Isolatoren) verlustreich, und das besonders wenn sie wasserhaltig 
sind.

von Ralph B. (rberres)


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Andy D. schrieb:
> Theoretisch müsste sich Holz
> wie Luft verhalten da es nicht magnetisch, diamagnetisch oder leitfähig
> ist.

Holz hat , wenn es nicht gerade jahrzente lang abgelagert ist, immer 
einen gewissen Wasseranteil von einigen zehn Prozent, welche sich als 
Verluste bemerkbar machen.

Ralph

von Sabine W. (sabine_w)


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Es scheint auch Geräte zu geben, die so die Holzfeuchte zerstörungsfrei 
messen: 
http://www.warensortiment.de/technische-daten/holzfeuchte-messgeraet-fmw-b.htm

von Michael_ (Gast)


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Ralph Berres schrieb:
> Holz hat , wenn es nicht gerade jahrzente lang abgelagert ist, immer
> einen gewissen Wasseranteil von einigen zehn Prozent, welche sich als
> Verluste bemerkbar machen.

Deshalb wurden in der Detektorzeit, also etwa 1925 solche isolierenden 
Teile aus Hartholz gemacht.
Diese wurden dann in Paraffin ausgekocht.
Tja, es gab mal eine Zeit, wo es noch keine Plaste gab. Vorhandener 
Hartgummi hatte schlechte HF-Eigenschaften.

Andy D. schrieb:
> @Nina das mit dem Luftkern war kein Scherz. Theoretisch müsste sich Holz
> wie Luft verhalten da es nicht magnetisch, diamagnetisch oder leitfähig
> ist. Bei hohen Frequenzen werden jedoch auch so manche Dielektrika
> (vulgo Isolatoren) verlustreich, und das besonders wenn sie wasserhaltig
> sind.

Mit obiger Behandlung geht es in Richtung Luft.

von Andreas D. (rackandboneman)


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@Nina normalerweise würde man ein Keramik-, Glas- oder Polystyrolrohr 
benutzen wenn man eine Spule einfach nur mechanisch fixieren will aber 
luftähnliche eigenschaften haben will. Wobei es bei der Keramik und Glas 
erhebliche Unterschiede geben kann.

Siehe auch die unterschiedliche Mikrowellentauglichkeit diversen 
Glas-und Keramikgeschirrs; so kann man auch (vorsichtig) testen ob ein 
Material verlustreich ist - mit einer Grundlast (zB irgendwelche 
feuchten Speisereste*) zusammen in einen Mikrowellenofen und schauen ob 
das Material heiss wird. Vorsicht, Material könnte in Brand geraten 
und/oder Dämpfe erzeugen die Ofen oder Grundlast küchenuntauglich 
machen.  Wie bekannt sein sollte, auch nicht mit leitfähigem Material 
ausprobieren.

*Will nicht dass sich jemand verletzt der die Gefahr des Siedeverzugs 
bei Wasser/Kaffee unterschätzt, deswegen diese Empfehlung...

von Helmut S. (helmuts)


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> Dreiecksspannung bei 620Hz

Vergesst Mikrowelle und sonstige hohe Frequenzen. Bei 620Hz hat Holz 
eine relative Permeabilität von 1.

: Bearbeitet durch User
von Gebhard R. (Firma: Raich Gerätebau & Entwicklung) (geb)


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Die Anwesenheit von Frauen hier im Forum scheint einigen das Hirn zu 
vernebeln. Nina schreibt "Ferritkern" und "Holzkern" und nicht Luft und 
Holz.
Und Nina liegt richtig wenn sie sagt, dass der Holzkern zu großem 
Streufeld führt.

Grüsse

von Andreas D. (rackandboneman)


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Spulenkörper halt...

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