Forum: Platinen Natriumpersulfat nach Ätzen entsorgen


von Mr.Burns (Gast)


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Hallo,

ich möchte mit Natriumpersulfat Platinen ätzen.
Da ich das sehr selten mache fällt nur wenig Natriumpersulfatlösung mit 
gelöstem Kupfer an, was ich gerne im Schadstoffmobil entsorgen würde.

Meine Fragen:

- Wann weiß ich, dass ich das Natriumpersulfat nicht  mehr verwenden 
kann, weil es gesättigt ist?

- In welcher Behältnis (aus welchem Material) muss der Behälter sein, in 
dem ich das Natriumpersulfat mit dem gelösten Kupfer drin entsorge?

- Was muss ich auf das Behältnis schreiben? Gefahrensymbol?

Danke!

von Hm. (Gast)


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Ist nicht sonderlich giftig. Einfach ins Klo und gut.

von MaWin (Gast)


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Mr.Burns schrieb:
> - Wann weiß ich, dass ich das Natriumpersulfat nicht  mehr verwenden
> kann, weil es gesättigt ist?

Wenn die Ätzzeiten deutlich länger werden, unter gleichen Bedingungen 
mehr als doppelt so lange wie zu Beginn, dann ist die Suppe dunkelblau.

> - In welcher Behältnis (aus welchem Material) muss der Behälter sein, in
> dem ich das Natriumpersulfat mit dem gelösten Kupfer drin entsorge?

Am billigsten sind PE (Polyethylen) Flaschen mit Schraubverschluss, 
beispielsweise für Spiritus und viele Reinigungsmittel verwendet.
Nimm keine Getränkeflaschen.
Allerdings spaltet das Natriumpersulfat mit der Zeit Sauerstoff ab und 
der Druck in der Flasche steigt, der Verschluss könnte undicht werden. 
Wenn man also die Suppe länger lagern will, könnte es sinnvoll sien, 
eine Flasche mt druckregulierendem Verschluss zu nehmen.

> - Was muss ich auf das Behältnis schreiben? Gefahrensymbol?

Bei unserem: Gar nichts. Richtig wäre: CU (Kupfersalze) O brandfördernd.

von Michael_ (Gast)


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Wenn du nur ab und zu ne Platine machst, reicht das KLo.
Wenn du sicher gehen willst, dann mach es bei einem ordentlichen 
Landregen.
Oder verkauf es an einen Weinbauern. Wenn du Moos auf dem Dach hast, 
dann beriesele es damit.

von g457 (Gast)


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> Allerdings spaltet das Natriumpersulfat mit der Zeit Sauerstoff ab und
> der Druck in der Flasche steigt, der Verschluss könnte undicht werden.

..oder das Behältnis platzt.

Man kann das Kupfer hervorragend reduzieren [0].

HTH

[0] http://www.tuf-ev.de/workshop/aetzen/EntsorgungAetzen.htm

von prg (Gast)


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Michael_ (Gast) schrieb:

> Wenn du sicher gehen willst, dann mach es bei einem ordentlichen
> Landregen.
> Oder verkauf es an einen Weinbauern.

Wieso? Willst du den Böckser austreiben helfen?

http://www.lvwo-bw.de/pb/,Lde/671158

:-)

von g457 (Gast)


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> Willst du den Böckser austreiben helfen?

Alternativ kann man Kupfersulfat auch zur Bioweinproduktion(!) verwenden 
(zur Bekämfpung des falschen Mehltaus) - einfach in großen Mengen in die 
Weinstauden pusten und nachher 'Bio' aufs Fläschle pappen :-/

Aber wir weichen vom Thema ab. Kupfersulfat hat in der Umwelt nix 
verloren, weder im Abwasser noch im Hausmüll, deswegen artgerecht 
entsorgen (Sondermüll oder Wegreduzieren oder Ausfällen oder per 
Elektrolyse abscheiden oder anderweitig unschädlich machen) und Gut iss.

von unangemeldeter Rumspammer (Gast)


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Guten Morgen, liebe Sorgen!

Dieses ganze Entsorgungsthema dieser ohnehin verschwindend geringen 
Hobbyätzermengen wird in der allgemeinen Umwelthysterie schon sehr 
überbewertet.

Wer ein Schwimmbad hat und mit NaPS ätzt, kann sich das verbrauchte Zeug 
erst mal gleich als Algenprophylaxe in den Pool kippen:

http://www.pool-chlor-shop.de/algenverhueter/kupfersulfat/

Bei Überdosierung wird lediglich die Gattin oder Tochter sauer, denn 
dann wird die Matte GRÜN ;-D

Dagegen hilft dann wiederum Haarewaschen mit einer Aspirinbrühe (3-4 
größere Pillen dürfen es pro Anwendung schon sein) oder Zitronensaft und 
hinterher mit einer Ladung Ketchup. Kein Witz. Dann sind die Damen 
wieder blond und fröhlich. Es sei denn, das Ketchup ist auch in die 
Augen gekommen (Essig!) ...

Im übrigen ist die Kupferfracht, die ein Hobbyätzer via Klospülung gen 
Kläranlage schickt um zig Dimensionen geringer als die Ladung an 
Kupferionen, die zeitgleich aus den Küpferdachrinnen und Fallrohren der 
Großstadt in Richtung Kläranlage rauschen. Oder sogar - je nach 
örtlicher Abwassersatzung - gleich auf der Prallplatte der 
grundstückseigenen Sickergrube landen und dann im Erdreich verschwinden 
müssen.

Wer mit Eisen-III-Chlorid ätzt, soll sich auch nicht verrückt machen 
(lassen). Das Kupferionenthema ist das gleiche wie bei NaPS, und 
Eisen-III-Chlorid o.ä. wird in vielen Klärwerken andauernd in der 
chemischen Klärstufe (das ist meist die 3. nach der mechanischen und der 
biologischen, manchmal aber auch die erste) in die stinkende Brühe 
gekippt, um durch Bildung von Eisenoxidhydrat-Flocken (FeO(OH)) mit 
großer Oberfläche bestimmte Feststoffe besser aus der Dreckbrühe 
herauszubekommen. Und auch den hohen Phosphatfrachten aus Waschmaschinen 
und Landwirtschaft rückt man damit erfolgreich zu Leibe. Wen's 
interessiert:
http://de.wikipedia.org/wiki/Phosphorelimination

Diesen hohen Aufwand treibt man besonders "gerne" dort, wo am Schluß 
wirklich Trinkwasseransprüche befriedigt werden müssen, also z.B. bei 
der Wiedereinleitung der geklärten Abwässer in den Bodensee, der ja bis 
hinauf nach Stuttgart die Trinkwasserversorgung leisten muß.

Also bring das Zeug zum Schadstoffmobil, wenn möglich, aber wenn es nur 
kleine Mengen sind, die gelegentlich auch mal durch's Klo gehen, kommst 
Du später ganz sicher trotzdem in den Himmel :-D

Nur nicht verrückt machen lassen.

von chris (Gast)


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unangemeldeter Rumspammer schrieb:
> Also bring das Zeug zum Schadstoffmobil, wenn möglich, aber wenn es nur
> kleine Mengen sind, die gelegentlich auch mal durch's Klo gehen, kommst
> Du später ganz sicher trotzdem in den Himmel :-D
>
> Nur nicht verrückt machen lassen.

Na, dann kann man ja wohl auch guten Gewissens wieder den Ölwechsel des 
Autos über dem Gullideckel machen, Medikament im Klo runterspülen und 
Energiesparlampen in die Natur verklappen (es gibt ja so viel Natur. Da 
machen 10 Lampen pro qkm bestimmt nichts aus).

Gute Nacht Deutschland!

von Gerd (Gast)


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Top Sache,
da hat man schon die Möglichkeit die Suppe kostenlos
abzugeben und einem wird noch geraten das Zeugs einfach ins Klo zu 
kippen.
Und im gleichem Atemzug wird sich dann beschwert, dass man als 
Privatperson
immer schwieriger an Chemikalien kommt.
Ganz großes Kino, wirklich.

von Mr.Burns (Gast)


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Hallo,

danke an alle die konstruktive geholfen haben.
Ich wollte eigentlich nur meine drei Fragen beantwortet haben und keine 
Diskussion anstoßen. Bleibt nur noch die Frage der Aufschrift, die ist 
noch nicht ganz klar
Ich möchte die Reste NICHT ins Klo oder sonstwie in der Natur entsorgen!
Wir haben ein Schadstoffmobil, dass immer einmal die Woche vorbeikommt.
Mann stellt die Sachen morgens an eine Sammelstelle und Mittags kommt 
dann das Schadstoffmobil und holt die Sachen ab.
Da man denen aber nicht mehr sagen kann, was in dem Behälter ist, würde 
ich den gerne korrekt beschriften.

Also was muss auf die Flasche?

CU (Kupfersalze)
O brandfördernd (ist das O wie Otto?)

Also Einfach ein CU draufmalen darunter ein O und gut ist?!?

Und was ist mit NaPS? Muss dass nirgendwo stehen?
Und was ist ob das ätzend ist auch nicht?

Muss ein Symbol drauf oder reicht Text?

PS: Und bitte nur diese Frage beantworten, keine Diskussionen mehr über 
Natur usw. (Danke!)

von Cyblord -. (cyblord)


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Mr.Burns schrieb:

> Also was muss auf die Flasche?
Völlig egal. Meinst du die verlassen sich drauf dass ein Typ, der 
nichtmal eine Flasche ohne Forum beschriften kann, seine Flasche korrekt 
beschriftet?

Bei unserem Schadstoffmobil wird der Inhalt jedes Behälters kurz auf 
Sauer oder Basisch geprüft und dann entsprechend sortiert. Mehr nicht.

gruß cyblord

von Max (Gast)


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Hallo Mr. Burns,

ich habe für meinen Behälter einfach die Gefahrstoffkennzeichnung von 
http://de.wikipedia.org/wiki/Natriumpersulfat auf ein Etikett gedruckt 
und aufgeklebt.

von Cyblord -. (cyblord)


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Max schrieb:
> Hallo Mr. Burns,
>
> ich habe für meinen Behälter einfach die Gefahrstoffkennzeichnung von
> http://de.wikipedia.org/wiki/Natriumpersulfat auf ein Etikett gedruckt
> und aufgeklebt.

Bringt wenig. Weil das nur für frisches Naps gilt. Nach dem Ätzen sieht 
das etwas anders aus, eben wegen dem ganzen Kupfer.

von Gerd (Gast)


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Ich würd einfach draufschreiben, was drin ist.
Also "Natriumpersulfatlösung + Kupfer",
die Leute im Schadstoffmobil sollten sich mit den Sachen auskennen,
und das entsprechen einordnen können.
Wenn du jetzt anfängst mit Kürzeln und so, weiß nachher keiner mehr was.
(es gibt ja viele Leute ohne jegliche Ahnung da könnte sowas alles 
bedeuten)

Bei uns an der Schadstoffsammelstelle, kam ich nur mit nem 
(unbeschrifteten)
Nutellaglas an, hab gesagt was drin ist: "Salzsäure, Wasserstoffperoxid 
und Kupfer" und dann konnt ichs da stehen lassen.

von unangemeldeter Rumspammer (Gast)


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Hi Mr. Burns, schreibe im Klartext auf die Flasche: "Natriumpersulfat / 
Kupfersulfat", das wird verstanden. Die Entsorger machen das immerhin 
beruflich ;-)

Und vergiss nicht, daß die Flüssigkeit nicht lange fest abgeschlossen in 
der Flasche sein sollte, da sonst Berstgefahr besteht. Und das 
gefährliche daran ist weniger die dann austretende Substanz, als 
vielmehr die mit großer Wucht umherfliegenden Glassplitter.

von Mr.Burns (Gast)


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Hi unangemeldeter Rumspammer,

danke, jetzt ist es klar!

von Peter R. (pnu)


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Pro Jahr fällt bei mir höchstens 1/2 Liter mit Kupfer verseuchtes 
Eisenchlorid an.

Die Brühe wird in einer flachen Schale auf den Heizkessel gestellt. Dort 
trocknet sie innerhalb einiger Tage zu einem feuchten Granulat ein. 
Dieses feuchte Granulat wird auf eine Zeitung geschabt, eingewickelt und 
per Restmülltonne und Verbrennungsanlage entsorgt.

Problemstoff-Entsorgungstermine gibts nur zweimal im Jahr bei uns, nicht 
jede Woche. Dann würd ichs auf diesem Wege lösen.

: Bearbeitet durch User
von Hm. (Gast)


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Peter R. schrieb:
> Dieses feuchte Granulat wird auf eine Zeitung geschabt, eingewickelt und
> per Restmülltonne und Verbrennungsanlage entsorgt.

Jenes! Die in der Verbrennungsanlage kippen eh noch so viel Sondermüll 
dazu, wie es die Emissionsgrenzwerte zulassen.

Und macht euch mal nicht in die Hose wegen den paar Gramm 
Kupfersulfat...

Aber der Bio-Thorben und die Müsli-Meike von heute benutzen leider nicht 
mehr ihr eigenes Gehirn und glauben einfach jeden vorgekauten Mist.

von IchGlaubeEsNicht (Gast)


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>Aber der Bio-Thorben und die Müsli-Meike von heute benutzen leider nicht
>mehr ihr eigenes Gehirn und glauben einfach jeden vorgekauten Mist.

Du bist schon ein ganz toller Hardcore-Versteher.

von Hm. (Gast)


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IchGlaubeEsNicht schrieb:
>>Aber der Bio-Thorben und die Müsli-Meike von heute benutzen leider nicht
>>mehr ihr eigenes Gehirn und glauben einfach jeden vorgekauten Mist.
>
> Du bist schon ein ganz toller Hardcore-Versteher.

Hast du denn Gegenargumente zu liefern oder suchst du nur Streit?

von D. V. (mazze69)


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Hm. schrieb:
> Ist nicht sonderlich giftig. Einfach ins Klo und gut.

Hast du kein Mitleid mit den armen hängengebliebenen Kupferbolzen?

von IchGlaubeEsNicht (Gast)


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>Hast du denn Gegenargumente zu liefern

Wenn du mir deine Argumente zeigst, gerne

Bisher hast du nicht mehr als unteres Stammtischniveau drauf:

>Und macht euch mal nicht in die Hose wegen den paar Gramm Kupfersulfat...

>Ist nicht sonderlich giftig. Einfach ins Klo und gut.


>oder suchst du nur Streit?

Konstruktiver Streit setzt ein gewisses intelektuelles Niveau voraus, 
daß du momentan nicht erkennen läßt.

Gerd hat es um 10:56 ganz gut auf den Punkt gebracht. War aber offenbar 
zu hoch für dich.

von Hm. (Gast)


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IchGlaubeEsNicht schrieb:
> Gerd hat es um 10:56 ganz gut auf den Punkt gebracht. War aber offenbar
> zu hoch für dich.

"Kostenlos" ist das ganze trotzdem nicht. Ich müsste meine Zeit dafür 
opfern ein Gefäß vorzubereiten, dann noch das Benzin um zur Sammelstelle 
zu kommen, etc.
Das kostet je nach Gehalt schon was.

IchGlaubeEsNicht schrieb:
> Konstruktiver Streit setzt ein gewisses intelektuelles Niveau voraus,
> daß du momentan nicht erkennen läßt.

Wenn du schon mit "intellektuell" (schreibt sich nebenbei bemerkt mit 
zwei "l") kommst, dann lies bitte nochmal den Thread von "unangemeldeter 
Rumspammer" um 07:25 lieber Bio-Thorben :) Der hatte Substanz und 
brachte es vortrefflich auf den Punkt.

von IchGlaubeEsNicht (Gast)


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>Ich müsste meine Zeit dafür opfern ein Gefäß vorzubereiten, dann noch
Ydas Benzin um zur Sammelstelle zu kommen, etc.

Ich wußte nicht,daß du in wirtschaflich so prekären Verhältnissen lebst.


>Der hatte Substanz und brachte es vortrefflich auf den Punkt.

Bleib in deinem kleinkarierten Weltbild, wenn du dich so erwachsener 
fühlst.


>Wenn du schon mit "intellektuell" (schreibt sich nebenbei bemerkt mit
>zwei "l")

Na ja, wenigstens lesen kannst du.

von Hm. (Gast)


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IchGlaubeEsNicht schrieb:
>>Ich müsste meine Zeit dafür opfern ein Gefäß vorzubereiten, dann
> noch
> Ydas Benzin um zur Sammelstelle zu kommen, etc.
>
> Ich wußte nicht,daß du in wirtschaflich so prekären Verhältnissen lebst.
>
>>Der hatte Substanz und brachte es vortrefflich auf den Punkt.
>
> Bleib in deinem kleinkarierten Weltbild, wenn du dich so erwachsener
> fühlst.
>
>>Wenn du schon mit "intellektuell" (schreibt sich nebenbei bemerkt mit
>>zwei "l")
>
> Na ja, wenigstens lesen kannst du.

Gut, haben wir das geklärt - "Wenn man nicht mehr weiter weiß, dann 
bleibt immer noch die Beleidigung" :)

von IchGlaubeEsNicht (Gast)


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>Wenn man nicht mehr weiter weiß

Stimmt, gegen Dummheit kämpfen selbst Götter vergebens. In diesem 
Sinne...

Ich geh jetzt meinen Müll im Wald entsorgen. Verglichen mit den Chinesen 
ist das der reinste Öko-Wahn.

von Hm. (Gast)


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Oke, da du es wirklich nicht verstanden zu haben scheinst, habe ich dir 
mal die Kernaussagen zitiert:

unangemeldeter Rumspammer schrieb:
> Im übrigen ist die Kupferfracht, die ein Hobbyätzer via Klospülung gen
> Kläranlage schickt um zig Dimensionen geringer als die Ladung an
> Kupferionen, die zeitgleich aus den Küpferdachrinnen und Fallrohren der
> Großstadt in Richtung Kläranlage rauschen. Oder sogar - je nach
> örtlicher Abwassersatzung - gleich auf der Prallplatte der
> grundstückseigenen Sickergrube landen und dann im Erdreich verschwinden
> müssen.

unangemeldeter Rumspammer schrieb:
> Algenprophylaxe

unangemeldeter Rumspammer schrieb:
> Wer mit Eisen-III-Chlorid ätzt, soll sich auch nicht verrückt machen
> (lassen). Das Kupferionenthema ist das gleiche wie bei NaPS, und
> Eisen-III-Chlorid o.ä. wird in vielen Klärwerken andauernd in der
> chemischen Klärstufe (das ist meist die 3. nach der mechanischen und der
> biologischen, manchmal aber auch die erste) in die stinkende Brühe
> gekippt, um durch Bildung von Eisenoxidhydrat-Flocken (FeO(OH)) mit
> großer Oberfläche bestimmte Feststoffe besser aus der Dreckbrühe
> herauszubekommen.


Eine normale Europakarte hat ca. 10g Kupfer. Nehmen wir dann mal 
großzügig an, dass du davon (bei Verwendung von Masseflächen) ~2g beim 
Ätzen auflöst.

Im folgenden Link verkauft ein Shop Algenprophylaxe auf Kupfersulfat 
Basis. Laut Dosierempfehlung werden pro m^3 1g Kupfersulfat benötigt.
Meinst du wirklich, dass ein Pool Besitzer nun den Inhalt des Pools 
entsorgen muss? Gehst du gerne ins Schwimmbad?

Nun bitte ich dich dazu nochmal, das erste Zitat aus diesem Post zu 
lesen.

Wie viele Europakarten du nun ätzen musst, damit du eine vergleichbare 
Menge Kupfer erhälst, kannst du "als Gott" ja sicher nun selbst 
berechnen.

Und nochmal die Frage: Was spricht nun dagegen, die geringen Mengen an 
Kupfersulfat aus Hobby-Ätzlösungen im Klo zu entsorgen?
Außer eben der oben bereits erwähnten Bio-Thorben Mentalität, dass man 
alles ohne Hinterfragen glaubt :)

von prg (Gast)


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Hm. (Gast) schrieb:

> Und nochmal die Frage: Was spricht nun dagegen, die geringen Mengen an
> Kupfersulfat aus Hobby-Ätzlösungen im Klo zu entsorgen?

Z.B. dass es für diesen Entsorgungsweg ganz eine keine gesetzliche 
Erlaubnis gibt! Oder falls ja, dann bitte mal zeigen und hier die 
Erlaubnis posten! Würde ich gerne mal sehen.

Es ist eine Sache hier abzuschätzen (mehr als eine Schätzung deinerseits 
ist es ja nicht), dass es vermutlich keine signifikante Umweltbelastung 
beim Wegschütten der Kupferbrühe ins Klo geben wird und dafür z.B. auf 
Vergleiche mit Kupferdächern oder den Weinbau hinzuweisen. Es ist aber 
eine ganz andere Sache sich dafür persönlich das Recht herauszunehmen, 
auf diesem eleganten Weg seinen Sondermüll einfach loszuwerden. Das ist 
schlicht illegal!

Verstehe mich bitte nicht falsch, ich bin kein Ökofuzzi oder 
Grünradikaler. Aber das Einhalten von Umweltgesetzen sollte uns allen 
doch eigentlich nicht so schwer fallen, wenn es kostenlose 
Entsorgungsmöglichkeiten gibt.

Wenn du einen Weinbauer findest, der sich ernshaft für deine Ätzbrühe 
interessiert, dann schenke ihm das Zeug und du bist es los.

von prg (Gast)


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Ups! Der erste Satz sollte heißen

Z.B. dass es für diesen Entsorgungsweg (Klo) ganz klar keine gesetzliche
Erlaubnis gibt!

von MaWin (Gast)


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Hm. schrieb:
> Was spricht nun dagegen, die geringen Mengen an
> Kupfersulfat aus Hobby-Ätzlösungen im Klo zu entsorgen?

3mg Kupfer pro Liter sind erlaubt laut Trinkwasserverordnung, also auch 
als Abwasser.

1 Liter Ätzlösung mit 238 Gramm Natriumpersulfat angesetzt lösen bis zu 
63g Kupfer, benötigen also 21 Kubikmeter Wasser um es ausreichend zu 
verdünnen, oder 3000 mal spülen.

Wer schlauer ist, gibt es beim Schadstoffmobil ab.

von Michael_ (Gast)


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MaWin schrieb:
> 1 Liter Ätzlösung mit 238 Gramm Natriumpersulfat angesetzt lösen bis zu
> 63g Kupfer, benötigen also 21 Kubikmeter Wasser um es ausreichend zu
> verdünnen, oder 3000 mal spülen.

Nun rechne mal. 3X spülen am Tag ist die untere Grenze.
Bleiben noch 1000 Spülungen. Ich schätze mal, das der Prozentsatz von 
Hobby-Ätzern zu Normalbürgern 1 zu >10000 ist.
Dein Ansatz hinkt gewaltig!

chris schrieb:
> Na, dann kann man ja wohl auch guten Gewissens wieder den Ölwechsel des
> Autos über dem Gullideckel machen,

Der Vergleich ist extrem. Aber es ist doch normal das Gartentor, die 
Fahradkette, die Motorradkette usw. zu ölen. Dieses Öl landet doch 
zuletzt auch in der Natur.
Die Menge ist doch entscheident.

von prg (Gast)


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Michael_ (Gast) schrieb:

> es ist doch normal das Gartentor, die
> Fahradkette, die Motorradkette usw. zu ölen. Dieses Öl landet doch
> zuletzt auch in der Natur.

Für Kettensägen gibt es speziell biologisch abbaubares Öl "Bio-Kettenöl"

z.B.

http://www.grube.de/lubichain-bio-kettenoel-16-231.html

von MaWin (Gast)


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Hm. schrieb:
> Im folgenden Link verkauft e

Irgendwie  sehe ich keinen Link.

von Hm. (Gast)


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MaWin schrieb:
> Hm. schrieb:
>> Im folgenden Link verkauft e
>
> Irgendwie  sehe ich keinen Link.

Hoppala...vergessen ;)

http://www.pool-chlor-shop.de/algenverhueter/kupfersulfat/

von Helge O. (_elko_)


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Wahnsinn. Interessant, wie sich an einem solchen "Problem" die Geister 
scheiden. Ich persönlich denke, dass eine solche Diskussion nur viel 
Ärger unter den Parteien bringt - wie man ja leider auch im Thread schon 
lesen konnte.

Ich persönlich bringe meine Natriumpersulfat-Brühe zur 
Schadstoffannahme. Das sind zwar 15 km, aber irgendwann kommt man da 
schon mal vorbei. Ich habe einen 10l Kanister mit nem kleinen Loch im 
Deckel, in der ich das Zeug lager, bis der Kanister voll ist. Dann wird 
das Loch für den Transport abgeklebt und es geht zum Betriebshof.

Die Diskussion zwischen den Grenzwerten die Erlaubt sind und "das ist 
Sondermüll" kann ich gut verstehen. Für mich persönlich ist es so, dass 
ich das als "Ehrensache" erstehe, solch ein Zeug zum Sondermüll zu 
bringen. Selbst, wenn die Grenzwerte es erlauben würden, das im Klo 
runter zu spülen würde ich mich selbst dabei nicht wohl fühlen.

von unangemeldeter Rumspammer (Gast)


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Morgen Mädels, hier ist vielleicht was los ;-)

Da scheinen einige ja ganz schön was missverstanden zu haben.

Es war ja nicht mal im Entferntesten meine Absicht, hier irgendjemanden 
zum leichtfertigen Ätzbrühe-im-Klo-Verklappen zu animieren. Ich dachte 
eigentlich auch, daß das ausreichend klar geworden wäre:
unangemeldeter Rumspammer schrieb:
> Also bring das Zeug zum Schadstoffmobil, wenn möglich

Es schien mir lediglich für den einen oder anderen vielleicht mal ganz 
interessant zu sein zu erfahren, daß in bestimmten anderen 
Lebensbereichen mit diesen Fragen, über die der TO (und wir alle hier) 
uns zwangsläufig immer wieder mal den Kopf zerbrechen, um DIMENSIONEN 
anders umgegangen wird, und daß aus diesem Grund ein einzelner, sehr 
gelegentlicher Sündenfall nicht ganz so schwerwiegend sein würde, daß 
das Seelenheil ernsthaft gefährdet sein sollte.

Und das Heil der Umwelt oder der Bakterien im Klärwerk (in der 
biologischen Reinigungsstufe) natürlich auch nicht. Es gibt dazu sehr 
aufschlussreiche Studien der Uni Göteborg (oder war's Stockholm? - wenn 
ich mal Zeit finde, suche es vielleicht mal heraus). Diese Organismen 
können richtig viel ab! Das ist im übrigen auch der Grund, weshalb eine 
Kupfersulfatbehandlung in Schwimmbecken für sich allein sehr gefährlich 
ist: es tut den Bakterien nämlich nicht besonders weh, sondern nur 
gewissen Algen, weshalb immer auch Chlor oder Ozon zugesetzt werden muß, 
um eine hochgefährliche Legionellenbesiedlung sicher zu verhindern.

Ich selber habe irgendwann Anfang der 90er zum letzten Mal Ätzbrühe in 
den Ausguss gekippt. Im Jahre 1993 habe ich dann zum ersten Mal einen 
Studentenjob im Siemens-Leiterplattenwerk ergattert und von da an die 
gesamte Prozesschemie mit ganz anderen Augen gesehen. Dort gab es 
salzsäurebasierte Prozesslinien, bei denen eine Ätzung in unter 20 
Sekunden erledigt war. Ich habe nicht schlecht gestaunt! Von diesem Tag 
an habe ich persönlich nie wieder derartiges Zeug einfach so weggekippt.

Im Keller steht derweil an ihrem angestammten Platz die seit fast 20 
Jahren immer gleiche Tupperwanne mit wie immer seitlich aufgelassenem 
Deckel und wartet auf den 19.Juli - da wird sie nämlich fahrplanmäßig 
wieder entleert, weil wieder Problemmüllsammlung ist. Leider kommt bei 
uns nicht jede Woche ein Schadstoffmobil. So einen Luxus gibt es hier 
nicht :-) Wir haben nur 3 oder 4 Mal im Jahr die Möglichkeit, das Zeug 
an einer Sammelststion abzugeben.

So, und nun streitet Euch nicht, das ist nämlich unschön.

von Route_66 H. (route_66)


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Hallo!
Vor einem Problem will ich warnen: Ich hatte, um nicht 
Lebensmittelbehälter zu verwenden, mal einen alten weißen 5 l 
Kuststoffkanister zum Sammeln benutzt. Der sollte, wenn er voll ist, 
beim Schadstoffmobil abgegeben werden. Leider hat mein Schwiegervater 
-als Autonarr- damit seine Scheibenwaschanlage nachgefüllt. Da hätte ich 
draufschreiben können was ich wollte. Weißer Kanister -> blaue Brühe -> 
prima Frostschutz!
Gott sei Dank ist er bis heute im Unklaren, woher die Flecken auf dem 
Lack kamen.
Seitdem denke ich über leere Motorölkanister nach.

von Georg W. (gaestle)


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MaWin schrieb:
> 3mg Kupfer pro Liter sind erlaubt laut Trinkwasserverordnung, also auch
> als Abwasser.

Nicht in Berlin: 
http://www.wasser-wissen.de/abwasserlexikon/k/kupfer.htm
"Nach der Indirekteinleiterverordnung des Landes Berlin darf Wasser mit 
mehr als 0,3 mg/l Gehalt bzw. einer Fracht von mehr als 12g/Stunde nicht 
ins Abwasser gegeben werden."
Demnach dürftest du Trinkwasser, das dem Richtwert von 3 mg/l entspricht 
nicht in die Kanalisation einleiten...

von Einhart P. (einhart)


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Route 66 schrieb:
> Seitdem denke ich über leere Motorölkanister nach.

Dein Schwiegervater wird wohl auch nicht 'rausbekommen woher der 
Kolbenfresser kam ;-)

von Lutz H. (luhe)


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Georg W. schrieb:
> Nicht in Berlin:


Der Kunde  das Trinkwasser zu reinigen, damit es der Abwassernorm 
entspricht?

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