Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Magnastat bei 50 kHz betreiben?


von Werner (Gast)


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Hi,

ich las, daß beim Magnastat der Kontaktverschleiß bei f=0 Hz 
(Gleichstrombetrieb) höher als bei 50Hz ist. Dann sollte er doch bei 
f=50kHz noch kleiner sein als bei 50Hz, oder? Ich habe mir einen Halogen 
- E-Trafo 60W auf 24V angepaßt, 50W Magnastat + 10W Strahler und es 
funktioniert prima. Geht da etwas kaputt? Gibt es Erfahrungswerte oder 
Bedenken? Bitte mit Begründung antworten.

Danke und Gruß,
Werner

von Olaf (Gast)


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Die Magnastat sind ja so schon prime EMV-Tester, aber ich weiss nicht ob 
ich da noch extra 50khz auf meinem Messplatz haben wollte.
Ausserdem wuerde ich mal schauen was da fuer ein Kondensator ueber den 
Schalter ist und Xc ausrechen.

Olaf

von MiWi (Gast)


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Werner schrieb:
> Hi,
>
> ich las, daß beim Magnastat der Kontaktverschleiß bei f=0 Hz
> (Gleichstrombetrieb) höher als bei 50Hz ist. Dann sollte er doch bei
> f=50kHz noch kleiner sein als bei 50Hz, oder? Ich habe mir einen Halogen
> - E-Trafo 60W auf 24V angepaßt, 50W Magnastat + 10W Strahler und es
> funktioniert prima. Geht da etwas kaputt? Gibt es Erfahrungswerte oder
> Bedenken? Bitte mit Begründung antworten.
>
> Danke und Gruß,
> Werner

Wenn DU dir den Verschleiß bei DC nicht erklären kannst ... und 
annimmst, daß 50kHz noch weniger Verschleiß als 50Hz verursachen... dann 
erkläre doch Du erst einmal warum Du vermutest daß das langlebiger sei, 
Bedenken nicht angebracht (oder doch) sind usw ...

...dann liese sich sicher treflich darüber diskutieren. Aber einfach nur 
"ich hab das gemacht und nun diskutiert mal brav darüber" finde ich 
nicht nett... und schon gar nicht lehrreich - für Dich.

Grüße

MiWi

von M. Curie (Gast)


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Nur wenn der E-Trafo eine Mindestlast vom 60W benötigt, dann macht der 
zusätzliche Verbraucher mittels 10W-Lampe einen Sinn.

Dem "ferromagnetischen Schalter" (Lötspitze) ist es egal, ob er seine 
Wärmeenergie aus einer gleich- oder wechselspannungsgespeisten 
Heizpatrone bekommt. Durch deren thermische Trägheit wird er den 
Unterschied nicht bemerken.

Siehe auch: 
http://de.wikipedia.org/wiki/Curie-Temperatur#Thermostat_im_.E2.80.9EMagnastat.E2.80.9C-L.C3.B6tkolben

von M. Curie (Gast)


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Olaf schrieb:
> Ausserdem wuerde ich mal schauen was da fuer ein Kondensator ueber den
> Schalter ist und Xc ausrechen.

;-)

http://de.wikipedia.org/wiki/Curie-Temperatur#Thermostat_im_.E2.80.9EMagnastat.E2.80.9C-L.C3.B6tkolben

von hinz (Gast)


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Werner schrieb:
> ich las, daß beim Magnastat der Kontaktverschleiß bei f=0 Hz
> (Gleichstrombetrieb) höher als bei 50Hz ist. Dann sollte er doch bei
> f=50kHz noch kleiner sein als bei 50Hz, oder?

Nein, der Lichtbogen hat ja dann gar keine Zeit zu verlöschen. Aber dein 
Halogentrafo produziert glücklicherweise die 50kHz mit 100Hz 
Amplitudenmodulation (100%). So gibts alle 10ms eine Stromlose Phase, 
und das ist auch nötig.

von Olaf (Gast)


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> ;-)

[ ] Du hast schonmal einen Magnastat von innen gesehen.

Olaf

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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M. Curie schrieb:
> Dem "ferromagnetischen Schalter" (Lötspitze) ist es egal, ob er seine
> Wärmeenergie aus einer gleich- oder wechselspannungsgespeisten
> Heizpatrone bekommt. Durch deren thermische Trägheit wird er den
> Unterschied nicht bemerken.

Der davon betätigte Kontakt hingegen sehr wohl.

Stichwort "Funkenlöschung" an Kontakten bei Gleich- und bei 
Wechselspannung.

von Werner (Gast)


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Hallo nochmals zu MAGNASTAT am SNT bzw.:

Kann ich den Magnastat an einem Halogentrafo-Schaltnetzteil schadlos 
normal betreiben bzw. was ist dafür ggf. zu ändern oder dabei zu 
beachten?

Ich las inzwischen mehrere Threads, die Weller Papiere, das Patent, zum 
Curie-Effekt u.a.m. Fazit: Widersprüche, Sinnfreies aber auch 
viel-Versprechendes.

Zu sinnfrei: es gibt IMHO keine dumme Fragen. In Foren antwortet Dir ein 
Savant oder ein Kobold witzelt oder es meldet sich auch der Haustroll zu 
Wort, doch wenn der Blockwart Hausmacht simulierend Dich als Neuling 
überheblich herablassend verbellt, ist das nur noch bedauernswert.

http://www.stupidedia.org/stupi/Forum

Ich der Reihenfolge der Beiträge Anmerkungen oder offene Fragen und zum 
Schluß noch einige Ergebnisse:

@Olaf
> Ausserdem wuerde ich mal schauen was da fuer ein Kondensator ueber den
> Schalter ist und Xc ausrechen.

50kHz waren geschätzt, es könnten auch 100kHz sein. Im Lötkolben hat der 
MP (Lösch-?) Kondensator 10nF, also nachgerechnet bei 50kHz 318Ω + 
Heizung 12Ω = 340Ω und bei 100kHz 160Ω + 12Ω = 172 Ω bei offenem 
Magnetschalter. Doch wozu sollte ich das denn ausrechnen, machen die 
Ströme den C warm bzw. sollte ich den Kondensator ausbauen?

@MiWi
> "Wenn DU dir den Verschleiß bei DC nicht erklären kannst ..." Contenance 
paltoquet! Ich belle lauter!

@M.Curie
> Nur wenn der E-Trafo eine Mindestlast vom 60W benötigt, dann macht der
> zusätzliche Verbraucher mittels 10W-Lampe einen Sinn.
Mindestlast, hm... OK, ich hängte probeweise nur eine 6W/28V Glühobst 
daran und auch OK. Auf dem Trafo selbst steht 20-60W. Scheint 
unerheblich.

@hinz
> Nein, der Lichtbogen hat ja dann gar keine Zeit zu verlöschen. Aber dein
> Halogentrafo produziert glücklicherweise die 50kHz mit 100Hz
> Amplitudenmodulation (100%). So gibts alle 10ms eine Stromlose Phase,
> und das ist auch nötig.

d.h also, durch die AM wird der Schalter im 100Hz -Modus betrieben, was 
die "durchschlagendere Wirkung" hat als 50 kHz(oder 100) und es gibt 
somit KEIN Verschleiß?

@rufus
> Der davon betätigte Kontakt hingegen sehr wohl.
>
> Stichwort "Funkenlöschung" an Kontakten bei Gleich- und bei
> Wechselspannung.

Die vorher angesprochene AM, deren Wirkung durchschlägt, ist also 
unerheblich und die 50kHz (oder 100kHz) zerstören mir also doch noch den 
Schalter?

Insgesamt bin ich somit unschlüssig ambivalent bis positiv wegen dem 
hier:

1. Magnastat an SNT ist SEIT JAHREN IN BETRIEB
http://newsgroups.derkeiler.com/Archive/De/de.sci.electronics/2011-03/msg00776.html

Das fand ich an mehreren Stellen zitiert, aber noch nicht durch andere 
bestätigt. Weiß da jemand mehr?

2. Nur zur Neugier für die Wirkungsweise, das Patent mit ausführlicher 
Beschreibung und Zeichnungen ist hier:
http://www.freepatentsonline.com/2951927.pdf
die Kontakte 68 und 73 sind aus Silber.

3. Ich schickte eine E-Mail an Weller / Cooper Tools mit der Bitte um 
Hilfe bei Klärung einer Wette. Hoffentlich ist das kein 
Betriebsgeheimnis.

Gruß an alle und erstmal DANKE!

von hinz (Gast)


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Werner schrieb:
> d.h also, durch die AM wird der Schalter im 100Hz -Modus betrieben, was
> die "durchschlagendere Wirkung" hat als 50 kHz(oder 100) und es gibt
> somit KEIN Verschleiß?

Nicht mehr Verschleiß als mit einem klassischen Eisenkerntrafo.

von Peter R. (pnu)


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Werner schrieb:
> ich las, daß beim Magnastat der Kontaktverschleiß bei f=0 Hz
> (Gleichstrombetrieb) höher als bei 50Hz ist. Dann sollte er doch bei
> f=50kHz noch kleiner sein als bei 50Hz, oder? Ich habe mir einen Halogen
> - E-Trafo 60W auf 24V angepaßt, 50W Magnastat + 10W Strahler und es
> funktioniert prima.

Die Wahrheit wird wohl in der Mitte liegen.
Bei 50kHz kommt es darauf an, wie stark die 50-kHz Ausgangsspannung mit 
den 50Hz des Netzes moduliert sind. Und das bestimmt der Ladekondensator 
an der Netzteilseite. Normalerweise hat man dort die Folge: 
Gleichrichter-Ladekondensator-Transistorleistungsoszillator-Trafo.
Der Leistungsoszillator schwingt so ab etwa 60V.
Bei kleinem Ladekondensator sinkt die Spannung beim Nulldurchgang bis 
unter 60V, es entsteht also eine Pause rund um den Nulldurchgang herum. 
Der Schaltkontakt wird evtl. sogar weniger beansprucht als bei 
24V-50Hz-Sinus.
Bei größerem Ladekondensator sinkt die Spannung nicht unter 60V, da der 
Ladekondensator dann puffert. Da kann die Beanspruchung des 
Schaltkontaktes sogar höher sein als bei DC.
Klären kann  man das eigentlich nur, wenn man die Ausgangsspannung des 
belasteten Trafo per Oszilloskop anschaut: Wenn die 50 kHz beim 
Nulldurchgang deutlich Pause machen: Kontakt wenig belastet.
Wenn die 50 kHz durchgehend schwingen: Belastung wie bei DC oder gar 
höher.

: Bearbeitet durch User
von hinz (Gast)


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Peter R. schrieb:
> Und das bestimmt der Ladekondensator
> an der Netzteilseite.

Den gibts bei elektronischen Halogentrafos nicht.

von Peter R. (pnu)


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Wenns da keinen Ladekondensator gibt, hilft nur das Scope und es bleibt 
bei dem:

> Klären kann  man das eigentlich nur, wenn man die Ausgangsspannung des
> belasteten Trafo per Oszilloskop anschaut: Wenn die 50 kHz beim
> Nulldurchgang deutlich Pause machen: Kontakt wenig belastet.
> Wenn die 50 kHz durchgehend schwingen: Belastung wie bei DC oder gar
> höher.

von Werner (Gast)


Angehängte Dateien:

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Super, daß Fachleute da sind.

Peter R. schrieb
> Klären kann  man das eigentlich nur, wenn man die Ausgangsspannung des
> belasteten Trafo per Oszilloskop anschaut: Wenn die 50 kHz beim
> Nulldurchgang deutlich Pause machen: Kontakt wenig belastet.
> Wenn die 50 kHz durchgehend schwingen: Belastung wie bei DC oder gar
> höher.

Hab also mein altes Tektronik 466 rausgekramt und ein Bild gemacht:

- 10ms/(100Hz)-Pulse werden zerhackt mit ca 35µs ~ 28,5kHz
- Tastverhältnis ca. 8:1 (1,25ms vollauf Null) Bildbreite = 1 Periode

sorry, kaum ist das Bild stabil, verdoppelts sich wieder. Wie schätzt 
Ihr das ein?

von hinz (Gast)


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Werner schrieb:
> Wie schätzt
> Ihr das ein?

So wie ich es eh schon schrieb.

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