Hallo Forum! Kleine Frage zur Serienfertigung : Fallen durch die Verwendung von Lötstiften im vergleich zu reiner SMD-Platine Extrakosten an? Nach meiner Vorstellung läuft das so ab: Nur SMD (einseitig): =>Bestückungsautomat =>Reflow plus Lötstifte: =>Bestückungsautomat =>Reflow =>händisches Einsetzen =>Schwalllöten ...und dabei muss SMD einseitig sein, der Stift von derselben Seite eingesetzt werden. Stimmt das??? Grüße, Christoph p.s. hab noch ein Bild angehängt, um das ganze zu illustrieren
Ja, im Prinzip richtig. Zusätzlicher Lötprozess, SMDs auf der Unterseite müßten ggf. abgedeckt (maskiert) werden. Allerdings könnte man die Stifte eventuell als THR (Through-Hole-Reflow) mit durch den Ofen schieben.
Nicht zu 100% richtig. Christoph M. schrieb: > =>Bestückungsautomat =>Reflow =>händisches Einsetzen =>Schwalllöten die Reihenfolge ist korrekt. Wobei es hier eindeutig auf die Anzahl der einzusetzenden Lötstifte ankommt. Die Platinen werden in einen Rahmen eingespannt, bevor sie durch die Lötwelle gefahren werden. Wenn nur 5 Stifte gesetzt werden lohnt es sich meistens mehr eine Handlötung zu machen. Christoph M. schrieb: > ...und dabei muss SMD einseitig sein, der Stift von derselben Seite > eingesetzt werden. nicht ganz. SMD kann Doppelseitig verwendet werden. Entweder werden die Bauteile geklebt und die Maschine hat auch eine Welle für SMD oder man verwendet eine Selektivlötanlage. Hierbei werden nur die mit THT bestückten Positionen mit einer miniaturwelle angefahren.
An die Frage muss ich mich mal anhängen. Ich muss für den Busanschluss meiner Geräte je zwei Lötnägel verwenden, auf die dann Wago 243-212 gesteckt werden. Wegen der auftretenden Kräfte vommt nur THT in Frage, SMD würde mit einiger Sicherheit abreißen. Ein (leider schlechtes Bild) anbei, die fraglichen Nägel sind im Vordergrund. Bei den handgelöteten Mustern habe ich mir bei der Ausrichtung beholfen, indem ich erst die zwei Lötnägel in eine Klemme gesteckt, sie eingelötet und dann die Klemme wieder abgezogen habe. Aber das ist kein Serienprozess. Wie macht man so was in der Serie, damit die nachher nicht schief und krumm auf der LP hängen? Eine Lehre verwenden? Max
Dann hänge ich mich mal an die Frage an: Woher bekommt man (nicht Serie) diese Klemmen, die man auf Lötstifte stecken kann?
Matthias L. schrieb: > Sowas wie z.B. bei Conrad unter der Nummer 526290? Nein, z.B. so wie hier: http://www.mikrocontroller.net/attachment/217477/Buchsenklemme_auf_Loetstifte.jpg
Max G. schrieb: > Wie macht man so was in der Serie, damit die nachher nicht schief und vor 30 Jahren war ich im Schulpraktikum bei Nordmende. Damals wurden bei den Fernsehern noch eine Menge solcher Stifte verarbeitet. Die wurden damals halbautomatsch mit Kraft in die Platinen geschossen, oder auch in Finger wenn für den Akkord mal wieder alle Sicherungen überbrückt wurden. Die standen dann grade und fielen auch bei der später weiten Bestückung und Lötung nicht mehr heraus. Bei der Lötung in Mischbestückung kommt es etwas auf Anzahl der Lötstellen und Größe der Serie an. Ich könnte mir da durchaus Handlötung vorstellen. Ansonsten die schon genannten Selektivlötanlagen. Auf eine Wellenlötung der gesamten Unterseite würde ich da lieber verzichten, die Bauteile müssen zusätzlich geklebt werden und das Design der Platine ist aufwendiger wegen Schattenwurf und Lötfängern.
Danke, du hast mich verstanden. THR wäre ggf. eine Lösung. Wellenlöten will ich vermeiden, wenn es irgendwie geht, die LP ist zweiseitig SMD und ziemlich voll. Handlöten wäre schon ok, das Hauptproblem ist das Fixieren der Stifte in der LP. Lotpaste könnte das ggf. hinreichend gut festhalten. MAx
Diese SMD_Buchsen sind eventuell eine Alternative: Von Wago: http://www.reichelt.de/?ARTICLE=114439&PROVID=2257&wt_mc=amc136152448016369&ref=adwords_pla&&gclid=CIzHmPygq74CFQeWtAodnyUAFQ Von AVX: http://de.mouser.com/ProductDetail/AVX-Connectors/009276002021106/?qs=sGAEpiMZZMs%252bGHln7q6pmxD8wFLlXDRED%2faLd1NMMNA%3d Vorteil: - sind Reflow-lötbar - keine Handbestückung Nachteil: - sehen nicht so aus, wie die EIB-Anschlüsse (darum geht es Max) Abreißen werden die nicht, die Pads auf der Leiterplatte sind schon ziemlich groß. Grüße, Christoph
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@ Max G. (l0wside) Benutzerseite >Danke, du hast mich verstanden. THR wäre ggf. eine Lösung. Wellenlöten >will ich vermeiden, wenn es irgendwie geht, die LP ist zweiseitig SMD >und ziemlich voll. Dann such dir einen Hersteller, der Selektivlöten kann. Das können viele. >Handlöten wäre schon ok, das Hauptproblem ist das Fixieren der Stifte in >der LP. Je nach Stift werden die sowieso leicht eingepresst.
Max G. schrieb: > Handlöten wäre schon ok, das Hauptproblem ist das Fixieren der Stifte in > der LP. Lotpaste könnte das ggf. hinreichend gut festhalten. Falls solche Stifte arg beweglich sind, dann baut man sich als Hersteller üblicherweise ein "Werkzeug", welches die Stifte so einklemmt, dass selbige nicht verrutschen bzw. durch die Welle und die Zugkräfte des Zinns nach oben gedrückt werden.
Christoph M. schrieb: > Diese SMD_Buchsen sind eventuell eine Alternative: Schicke Teile, Wago und Phoenix haben so einiges in die Richtung (dass auch AVX, ist mir neu, danke für den Hinweis). Allerdings brauche ich tatsächlich die Stifte für die Wago 243 EIB-Klemme, da führt kein Weg dran vorbei. Max
Der LP-Bestücker baut sich dazu, wie schon beschrieben, ein Werkzeug, in das alle Lötstifte eingelegt werden. Eigentlich ist die Sache gar nicht so kompliziert. Gerade bei den von dir gezeigten Stiften sehe ich das völlig unproblematisch. Ein Kunststoffstück, Dicke max. 5mm wird erst mit kleinem Durchmesser für den Stift gebohrt, diese Bohrungen anschliessend für den Sockel des Stiftes in passender Tiefe aufgebohrt. Zum Löten werden nur die Stifte in das Werkzeug eingesetzt, aufpressen, fertig. Bei Schwalllötung muss man das Werkzeug irgendwie fixieren, bei Handlötung nicht einmal das.
In der Serie und bei Prototypen haben wir früher Stifte zum Einpressen genommen. Die haben auf der Lötseite einen Vierkant, der sicher in der Durchkontaktierung hält. Einsetzwerkzeuge gibts zu kaufen, oder in einen vorn flach geschliffenen automatischen Körner ein 1,1mm bzw. 1,4mm Loch bohren. Damit lässen sich die Stifte schnell einsetzen. Man braucht nur eine passend gebohrte Unterlage, in der die Stifte nit festklemmen. Für die Lötung reicht auch wenig Zinn, da die Durchkontaktierung schon annähernd ausgefüllt ist.
Wenn man das Loch in der Leiterplatte minimal (0,1-0,2mm) kleiner macht, kann man Stifte, die unten Vierkant haben, gut einpressen, die klemmen dann mit den Kanten in der Durchkontaktierung drin, da das nur an den vier Kanten passiert ist das noch halbwegs unkritisch für die Platine. und Durchhkontaktierung. Nachteilig ist, dass man da schon gewisse Sicherheitsabstände zu feinen Leiterbahnen und etwas vergrößerte Restringe vorsehen sollte, wenn man das so macht.
Danke an alle, das sieht ja schon etwas entspannter aus. Muss ich wohl mit dem Bestücker diskutieren, aber den muss ich mir sowieso noch suchen. Jemand eine Empfehlung in und um Stuttgart für kleinere Serien (den Lexikonartikel kenne ich)? Max
Es gibt solche Stiftleisten mit aufgeschmolzener Pin-in-Paste, sowie auch mit Carrier. Carrier in SMT sowie THT, bei THT mit und ohne pin-in-paste, denn wenn man pin in paste selber machen kann, dann ist es günstiger. Da braucht es dann nur ein Lötvorgang und mit Carrier ist es mit pp bestückbar, sofern die Höhe verarbeitet werden kann. Dies reduziert Kosten. Viele Bestücker veräussern ihre Wellenlötanlagen und holen sich ein selective soldering rein. Dabei muss man einige DFM Regeln beachten, die Kosten sind aber geringer.
Für THT Bauteile gibt's viele Automaten, auch solche, die einen Stecker mit 300N und mehr einpressen können. Bauteile müssen natürlich aufmagaziniert sein. Allerdings bei meinen Kollegen in der Branche hat keiner so ein Teil. Ist, glaub, nicht ganz billig. Grüsse
Weco hat z.B. sowas wie auch andere Firmen, 971-slk-thr ist die Part nr von Weco für 5mm spacing, 2-6 Pins. Die Höhe ist aber 15.3, also muss die pnp ca 18mm Hub in Z haben, und nur die langsamen pnp haben so einen grossen hub, denn die schnellen sind durchschnittlich auf 6-9mm limitiert, auch nur 3mm. Es gibt aber long und short nozzles, um auch mit diesen Maschinen grössere Bauteile aufzunehmen, dann ist eine normale pnp mit bottom up vision in der Lage, diese Bauteile zu plazieren, sofern sie die Höhe schafft.
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