Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Vorschaltgerät für Ex-Leuchtstofflampen T12 40W


von Marcel D. (triton)


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Moin,
ich habe hier ein paar ältere, aber neue, T12 TLX XL 40W 
Leuchtstoffröhren mit lediglich einem Fa6 Pin pro Seite (vermutlich aus 
dem Ex-Schutz).

Konnte zwar herausfinden, daß die Röhren ohne Starter betrieben werden, 
aber mit was für einer Art von Vorschaltgerät konnte ich nicht 
herausfinden. Die Infos im Netz sind diesbezüglich äußerst sparsam.

Kann mir das jemand genauer erklären, nach welchen Typ ich suchen 
müsste, oder mit welchen Arten von Vorschaltgeräten der Betrieb möglich 
ist?!

Würde die alten Leuchtstofflampen gerne betrieben (ja, ich weiß, die 
Dinger sind bestimmt hoffnungslos veraltet und entsprechen nicht mehr 
dem aktuellen Stand der Technik, aber trotzdem...).

Danke und Gruss aus Hamburg
Marcel

von Εrnst B. (ernst)


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Rein Vermutet: Ähnlich wie Neon-Röhren.

Streufeld-Transformator Netzspannung > Hochspannung zum Zünden, weich 
genug, dass er nach Zündung wie eine KSQ arbeitet, und sich die normale 
Brennspannung einstellt.

von hinz (Gast)


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Auszug aus dem Osram Lampenhandbuch 1970.

von Gerald B. (gerald_b)


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Hm, ich würde es mal mit einer Spannungsvervielfacherkaskade versuchen.
Sowas hier: 
http://www.jogis-roehrenbude.de/Bastelschule/Kaskade-unsym2.jpg
C1 und C2 dicke Brummer, über C2 die Röhre betreiben, mit C1 legt man 
über den Blindstrom den Lampenstrom fest. C3 und C4 nur ein paar Hundert 
nf und einen blanken Draht als Wendel um die Röhre.
Röhre dunkel - keine Last, die Kaskade läuft auf ca. 1,2 KV hoch und 
zündet die Röhre von außen. Röhre brennt - über den Blindstrom von C1 
hast du eine KSQ ;-)
Sollten 1,2 KV noch nicht reichen, dann einfach noch ein paar Stufen 
dahinter. Selbst Stroboröhren kann man mit 5-10 KV zünden.
Es gab vor ca. 30 Jahren im Practic-Heft mal eine ähnliche Schaltung, um 
normale Leuchtstoffröhren, deren Heizfaden durchgebrannt war, so 
weiterbetreiben zu können. Die Schaltung damals war noch ein bisschen 
geschickter, ich bekomme die aber nicht mehr zusammen.

Gruß Gerald

von Marcel D. (triton)


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Danke schon mal für die Antworten.

Einen Zündstreifen haben meine Röhren definitiv.

Laut dem Osram Lampenhandbuch und auch den Datenblättern der 
Leuchtstofflampen steht leider immer nur das bei den 40W ein 
"besonderes" oder "spezielles" Vorschaltgerät benötigt wird.
Und wenn ich das richtig verstehe, konnten die 20W-Lampen mit einem 
einfachen KVG betrieben werden?

Gruss
Marcel

von Gerald B. (gerald_b)


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Vielleicht kannst du auch eine Kombination aus 40W KVG und einer 
"schwachbrüstigen" Hochspannungskaskade für den Zündstreifen nutzen. 
Einfach mal experimentieren :-)

von Marcel D. (triton)


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Hallo Gerald,
ja, das Experimentieren wollte ich eigentlich vorerst hinten anstellen, 
da es doch letztendlich fertig "konfektionierte" Geräte am Markt 
gibt/gab.

von oszi40 (Gast)


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Marcel D. schrieb:

> aber mit was für einer Art von Vorschaltgerät konnte ich nicht
> herausfinden. Die Infos im Netz sind diesbezüglich äußerst sparsam.

<---|=========|---> Hochspannung zum Start z.B.Datenblatt
http://www.ecat.lighting.philips.com/l/lamps/fluorescent-lamps/tl/tl-x-xl/21425/cat/

Wahrscheinlich ist Aufwand > Nutzen, wenn man bedenkt, daß man für 4,50€ 
eine neue Lichtleiste mit 36W-Röhre und EVG bei Obi findet?

von Wolle R. (Gast)


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Marcel D. schrieb:
> Einen Zündstreifen haben meine Röhren definitiv.
>
> Laut dem Osram Lampenhandbuch und auch den Datenblättern der
> Leuchtstofflampen steht leider immer nur das bei den 40W ein
> "besonderes" oder "spezielles" Vorschaltgerät benötigt wird.
> Und wenn ich das richtig verstehe, konnten die 20W-Lampen mit einem
> einfachen KVG betrieben werden?

Hallo,

genau richtig. Diese Lampen ließen sich an Netzspannung zünden, 
allerdings nur unter folgenden Bedingungen:

- Durchmesser 38mm (T12), mit den neueren T8 Lampen geht das nicht mehr
- Anzündstreifen aufgedampft ab Werk oder eben eine "Socke" drum
- Leistung bis max. 20W

Das habe ich in der Praxis oft so angewendet. Allerdings schon sehr 
lange her und nicht sehr lampenschonend, da es immer ein "Kaltstart" 
ist. Das ist ein Kompromiss für Werkhallen, an denen nur 1x pro Tag 
eingeschaltet wird oder die Röhren sogar 24/7 durchgehend leuchten.

Wurde mit dem Aufkommen der EVGs in den 90ern obsolet.

PS: Lese gerade, Du hast ja 40W Lampen. Dafür braucht man einen 
Streufeld-Transformator, genau wie weiter oben beschrieben. Also Aufwand 
> Nutzen.

Für weitere Fragen immer gerne,
Gruß Wolle

von ...-. (Gast)


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von Helge A. (besupreme)


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Die Trafos für 40W-Röhren hatten ca. 260-280V Leerlaufspannung. Das in 
Verbindung mit dem höheren Quecksilbergehalt der Lampe läßt die Dinger 
zünden. Lampen mit weniger Leistung sind kürzer, dadurch zünden die 
schon bei 200-220V. Die finden sich immer noch z.B. in Lackierkabinen.

Die Brennspannung nach dem Zünden ist ähnlich wie bei normalen Röhren.

Diese Röhren gehen schnell kaputt, wenn sie an Gleichspannung betrieben 
werden. Das ging nur mit Spezialröhren.

Mir ist ein mal eine Trickschaltung mit normalem KVG und Kondensator 
untergekommen. Da wurde die Resonanz iwie ausgenutzt, um die höhere 
Zündspannung zu erreichen.

: Bearbeitet durch User
von Gerald B. (gerald_b)


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...-. schrieb:
> oder das da ... http://www.christiankoch.de/usenet/practic_89-2-053.jpg

Bingo! Genau diese Schaltung meinte ich :-)

von Wolle R. (Gast)


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Helge A. schrieb:
> Mir ist ein mal eine Trickschaltung mit normalem KVG und Kondensator
> untergekommen. Da wurde die Resonanz iwie ausgenutzt, um die höhere
> Zündspannung zu erreichen.

Keine Trickschaltung in dem Sinne. Das war üblicher Standard in Ländern 
mit 115V Netzspannung, die naturgemäß nie zum Zünden alleine gereicht 
hat.
Dies wiederum funktionierte aber nur, wenn die Wendeln beheizbar waren, 
also beide Enden herausgeführt.

Seit den EVGs gibt es diese Unterschiede aber nicht mehr.


Helge A. schrieb:
> Die Brennspannung nach dem Zünden ist ähnlich wie bei normalen Röhren.

Das stimmt. Aber ich weiß aus der Praxis auch, dass das ganz normale 
Leuchtstofflampen waren, absolut baugleich zu den Standard T12, nur dass 
man die beiden Anschlüsse der Heizwicklung parallel an diesen einen 
Stift F6a angeschlossen hatte.

Mfg, Wolle

von Florian W. (Firma: Pesch Marinescheinwerfer) (seematzfw)


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Osram empfiehlt in seinem Katalog von 2010 zu den "L 40 W"-Lampen das 
Quicktronic Professional QTP8 1x36/230-240 mit EAN 4008321131621, oder 
wenn es dimmbar sein soll das HF 1x36/230-240 DIM mit der EAN 
4050300297705. Ob die nun auch für die XL-Variante mit Fa6-Anschluss 
geeignet sind geht daraus leider nicht hervor, allerdings haben die auch 
heute noch den Produktcode, der mit "L 40 W" beginnt.

Gruß
Florian

von Nobby Nic (Gast)


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HQI-Zündgerät zwischen Drossel und Lampe schalten. Zündet alles, auch 
eine alte Niederdruck-Na

von Nobby Nic (Gast)


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PS: Oder bei einem EVG jeweils die beiden Anschlüsse pro Seite brücken. 
Damit zündet die alte LSL in der Küche immer noch wie am ersten Tag auch 
wenn die Glühwendel hinüber sind.

von Dieter W. (dds5)


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Ich habe noch 10 bis 15 komplette Ex-Leuchten mit je 2 mal 40W Röhren in 
der Werkstatt herumliegen.
Falls ich dran denke, schau ich am Wochenende mal nach welcher Typ VG da 
verbaut ist.

Nachtrag
Die Dinger sind wegen der Dreikantschrauben nur so schwierig 
aufzukriegen...

: Bearbeitet durch User
von Marcel D. (triton)


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Moin,

habe endlich ein passendes Vorschaltgerät für meine Leuchtstofflampe 
gefunden.

Habe aber noch ein paar Fragen zum Kondensator.
Leider ist der Druck auf dem Vorschgaltgerät nicht wirklich gut. Mit 
viel Mühe würde ich eine Kapazität von 4,5µF +/- 3% Toleranz lesen?!

Ist dieser Kondensator, laut Schaltung, als Parallelkondensator zu 
verstehen?

Habe zum Test einen 5,7 µF Kondensator (den ich noch rumliegen hatte) 
verwendet und damit zündet die Leutstofflampe sofort und flackerfrei, 
ohne den Kondensator startet sie nur widerwillig und brennt dann leicht 
flackernd.

Könte ich das damit auch dauerhaft betreiben, oder sollte ich doch 
lieber nach eine 4,5µF Kondensator suchen, wenn ja, welcher 
Kondensatortyp ist das?


Danke im voraus

Gruss
Marcel

von Helge A. (besupreme)


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Vielleicht hat dein 5,7uF Konjdi schon etwas nachgelassen.
Ich kenne für diese Anwendung nur MP-Kondensatoren mit recht hoher 
Spannungsfestigkeit (450V, wenn ich mich nicht täusche).

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