Hallo zusammen, ich habe im Zusammenhang mit einem Projekt eine Spektralanalyse der Ankerspannung eines Universalmotors(Einphasen-Reihenschluss-Motor) erstellt. Im vorhandenen Frequenzspektrum sind Frequenzen enthalten die Fragen aufwerfen. Randdaten: -Messdauer 1s -Nennspannung 230V / 50Hz -Abtastrate 40kHz -Drehzahlregelung mittels Phasenanschnitt -Ankernutenanzahl: 12 -Lamellenanzahl auf Kollektor: 24 -nahezu konstante Drehzahl über Messdauer -FFT mit 2^16 Punkten (Fensterung mittels Hamming + Zero-Padding) Im Spektrum (siehe Bild) sind natürlich sehr stark die Netzfrequenz, und ungerade ganzzahlige Vielfache der Netzfrequenz enthalten (durch den Phasenanschnitt). Um das zwölffache der Drehfrequenz bilden sich starke Frequenzanteile die mit der Drehzahl zusammenhängen.(Kommutierungbedingt) Diese Frequenzanteile haben jedoch immer einen Abstand von 100Hz. Die zwei stärksten Anteile liegen somit immer bei +-50Hz um die zwölffache Drehfrequenz. Jedoch entsprechen diese Frequenzanteile nicht ungerade ganzzahligen Vielfachen der Netzfrequenz. Warum sind diese Frequenzanteile, dennoch immer mit 100Hz Abstand angesiedelt? Hat von euch jemand eine Idee zu diesem Sachverhalt? Grüße Nils
Schon mal etwas von Amplituden- und Phasenmodulation gehört und den Seitenlinien, die sich da bilden? evtl. bildet sich auch durch die vorhandene Oberwelle im Motor ein zweites Drehfeld, das 100 Hz zugeordnet ist. Dieses kann den Anker periodisch vor- und zurückziehen und erzeugt dann eine 100-Hz Phasenmodulation des Ankerfeldes bzw. Ankerstromes. Gerade bei solcher Phasenmodulation entsteht eine große Anzahl von Seitenlinien. Die Frequenzdifferenz dürfte durch den Schlupf des Motors entstehen. Genaueres könnte man durch exakte Frequenz- bzw. Frequenzdifferenzmessung klären. Denn irgendwie wird da herumgenebelt: Sind die Seitenlinen im 50Hz-,100Hz-Raster exakt oder um den Schlupf in der Frequenz verschoben?
:
Bearbeitet durch User
Nils B. schrieb: > -Drehzahlregelung mittels Phasenanschnitt Steile Impule erzeugen auch weitere Oberwellen. Ob die schon alle bei 40kHz aufhören? Nils B. schrieb: > mit 100Hz Abstand Phasenanschnitt?
Die Frequenz, die durch die Kommutierung entsteht ist mit 100% Modulationsgrad mit 100 Hz durch die 50Hz der Betriebsspannung amplitudenmoduliert.
:
Bearbeitet durch User
Hallo zusammen, vielen Dank für eure Hinweise, hat mir sehr geholfen. Habe versucht das ganze mal in MATLAB näherungweise zu modellieren. Habe dazu eine hypothetische drehzahlabhängige Sinusschwingung (Träger) mit dem angschnittenen Spannungssignal moduliert. Die Trägerfrequenz (drehzahlabhängiges Spannungsignal) hat dabei eine eine relativ kleine Amplitude, da diese im resultierenden Spektrum nicht mehr zu erkennen ist. Zu diesem Signal habe ich dann noch die unveränderte angeschnittene Spannung dazu addiert um die Netzoverwellen zu erhalten und einen modulierten Anteil mit der doppelten Frequenz wie die das erste drehzahlabhängige Signal. Wie das Spektrum dann aussieht seht ihr im Anhang. Grüße
Ich denke die Peaks bei 4400Hz liegen an der Kommutierung und die Peaks bei 8800 sind einfach die Oberwellen davon. So ein Motor ist ja ein mechanisch recht komplexes Bauteil. Die Wicklung hat kapazitive Anteile, die zusammen mit den induktiven einen Schwingkreis bilden können. Es könnten auch mechanische Schwingungen auftreten, die dann auf Betriebsspannung/Strom zurückwirken. Außerdem werden alle Störungen untereinander gemischt, können sich gegenseitig verstärken oder auslöschen.
Mit meinem schmalem Verständnis von Elektromotoren würde ich diesen Effekt eher auf die Verschiebung der neutralen Zone beziehen.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.