Hi Leute, es ist mal wieder so weit, ich und mein Vater sind im Zwist. Dieses mal geht es darum, dass Russland laut einem Artikel des Spiegels: http://www.spiegel.de/netzwelt/web/russland-will-gps-stationen-abschalten-verhandlungen-mit-den-usa-a-969292.html Bodenstationen des GPS-Systems abschalten will. Laut Artikel soll damit wohl die Genauigkeit des Systems sinken und für Militärische Anwendungen unbrauchbar werden (Schlussfolgerung des Autors). Meine Väterchen hält diese Meldung für glaubhaft, ich allerdings habe da so meine Zweifel. Wir hatten das System auch in einer Vorlesung an der Uni durchgenommen, allerdings ohne alle Details zu erwähnen. Und ich bin leider auch kein so großer Experte, wie ich es gerne wäre. Mir ist klar das auch ein Satellitensytembodenstationen braucht, ich konnte bis jetzt nur eine Quelle für 8 Stationen finden: http://bwloeffler.net/gps/gps_seiten/gps3.htm. Von dennen, laut der Quelle, keine in Russland liegt, weiss also jemand von euch welche Stationen gemeint sein könnten oder ist der Artikel reine Propaganda? MfG Scipio
Alexander Wolf schrieb: > oder ist der Artikel reine Propaganda? wohl auch. aber die ammis weigern sich wohl bodenstationen für glonass in den usa in betrieb zu nehmen. wie du mir ... so ich dir... die russen verkaufen den ammis wohl keine rd-180 raketentriebwerke vür die atlas 5 mehr. die zusammenarbeit bezüglich der iss endet auch schon 2020. da wird wohl china und der iran?1? der neue/alte partner. putin ist nicht umsonst in china.
Es geht um Korrekturdaten: http://de.wikipedia.org/wiki/Wide_Area_Augmentation_System http://de.wikipedia.org/wiki/Satellite_Based_Augmentation_System http://de.wikipedia.org/wiki/European_Geostationary_Navigation_Overlay_Service
Das militärische GPS verwendet zwei Frequenzen und hat eine zehnfach höhere Bandbreite, IATA also von solchen Abschaltungen von Korrektoraten unbeeindruckt
Etwas Hintergrund zur Genauigkeit von GPS: http://www.kowoma.de/gps/Fehlerquellen.htm http://www.edu-observatory.org/gps/gps_accuracy.html
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Nicht jede Bodenstation hat direkt mit Sat-Steuerung zu tun. Mehrere Bodenstationen erkennen die Abweichungen und ermöglichen so die Genauigkeit durch Korrekturdaten zu einem Festpunkt zu erhöhen. Ungenaues GPS kann z.B. Auswirkungen auf Instrumentenlandesysteme haben. Ob deswegen ein Jet bei Nebel in Scheremetewo 3 Meter neben der Ladebahn aufsetzt?
Alexander Wolf schrieb: > oder ist der Artikel reine Propaganda? Speigel lese ich nicht, halte ich für Totalverblödung. Deshalb ohne Kenntnis des Artikels: Das Russland die US Stationen auf seinem Boden schließen will ist politisch verständlich aus deren Sicht. Wer will schon einem potentiellen Kriegsgegner Präzisionsdaten für Ziele im eigenen Land liefern? Das ist auch das Argument mit dem die USA Glonass Stationen abgelehnt haben. Die haben den kalten Krieg in den Russland jetzt zurückkehrt nie verlassen. Das technische ist nebensächlich. Jeder kann z.B. eigene Referenzstationen einrichten die lokal korrigieren.
Ein militärischer GPS Empfänger kann die Dispersion auf Grund der Elektronendichte in der Ionospäre aus der Verschiebung der Signale auf L1- und L2-Frequenz selber genau genug bestimmen und die notwendige Korrektur der Signallaufzeit der Signale daraus ableiten. Die WAAS Bodenstationen werden dagegen benötigt, um dass Ionosphärenmodell für die Korrektor der zivilen Empfänger, die nur auf der L1 arbeiten, zu generieren.
Wer braucht schon GPS? Wenn es abgeschaltet wird, geht das Leben auch weiter.
Hallo, natürlich geht das Leben weiter ;-) Aber es wird doch merkbare Einschränkungen geben - GPS Anwendungen sind doch schon weiter verbreitet als es gemeinhin angenommen/wahrgenommen wird. Auch ohne Internet (weltweite Vernetzung) würde das Leben weitergehen nur dort wären die Auswirkungen auf das täglich leben doch sehr heftig - so einiges würde erst mal anders laufen (oder ehr gar nicht). Hennes
lutz h. schrieb: > Wer braucht schon GPS? > Wenn es abgeschaltet wird, geht das Leben auch weiter. Wer braucht schon Menschen? Ohne Menschen geht das Leben auch weiter.
Hennes schrieb: > Auch ohne Internet (weltweite Vernetzung) würde das Leben weitergehen > nur dort wären die Auswirkungen auf das täglich leben doch sehr heftig - Wenn kurzfristig: z.B. Zusammenbruch der Logistik. Also Einkaufen im Supermarkt nur wenn der zufällig mal was da hat.
Mike schrieb: > Ein militärischer GPS Empfänger kann die Dispersion auf Grund der > Elektronendichte in der Ionospäre aus der Verschiebung der Signale auf > L1- und L2-Frequenz selber genau genug bestimmen und die notwendige > Korrektur der Signallaufzeit der Signale daraus ableiten. Liegt die Genauigkeit dieses Verfahren in der gleichen Größenordnung wie die DGPS basierten Verfahren?
Hom schrieb: > Liegt die Genauigkeit dieses Verfahren in der gleichen Größenordnung wie > die DGPS basierten Verfahren? Das Verfahren zur Korrektur aus L1 und L2 Differenz ist hier kurz angerissen. http://www.csr.utexas.edu/texas_pwv/midterm/gabor/gps.html#anchor1738856 Bei DGPS muss man noch sehr zwischen den Verfahren unterscheiden, angefangen von RTK bis zu SBAS mit globalem Modell. Quantitative Angabe suche ich auch noch ...
oszi40 schrieb: > Ungenaues GPS kann z.B. Auswirkungen auf Instrumentenlandesysteme haben. > Ob deswegen ein Jet bei Nebel in Scheremetewo 3 Meter neben der Ladebahn > aufsetzt? Na gut, dass die nicht mit GPS landen sondern noch mit Landekurs- und Gleitwegsendern, also Technik aus den 30ern :)
Spiegel = Totalverblödung? Mich würde ja mal interessieren, was Du liest um total gut und 100% gut i formiert zu sein. Bitte gib mir mal ein Tipp.
Lehrer schrieb: > Na gut, dass die nicht mit GPS landen sondern noch mit Landekurs- und > Gleitwegsendern, also Technik aus den 30ern :) Nicht nur, es gibt auch schon viele Flughäfen, die keine Gleitwegsender, sondern ein GPS-Instrumentenlandeverfahren haben. Dessen Vorteil ist, dass es wartungsfrei ist und sich der "Montageaufwand" auf Paperwork beschränkt. Derartige GPS-Instrumentenlandeverfahren sind in den USA bei vielen kleinen Flughäfen vorhanden und üblich, aber auch in Europa ist man mit deren offizieller Einführung beschäftigt. Inoffiziell wird es auch in Europa schon seit langem benutzt (natürlich nur bei Sichtflugbedingungen und nur als "Arbeitserleichterung des Piloten"). In Russland wird es auch zumindest inoffiziell genutzt. Der Flugzeugseitige Aufwand beschränkt sich auf eine geschickte Nutzung des ohnehin vorhandenen Autopiloten...
Jan schrieb: > Mich würde ja mal interessieren, was Du liest um total gut und 100% gut > i formiert zu sein. Bitte gib mir mal ein Tipp. YPS
Schreiber schrieb: > Nicht nur, es gibt auch schon viele Flughäfen, die keine Gleitwegsender, > sondern ein GPS-Instrumentenlandeverfahren haben. Samt DGPS zur Korrektur von GPS-Ungenauigkeiten.
Schreiber schrieb: > Nicht nur, es gibt auch schon viele Flughäfen, die keine Gleitwegsender, > sondern ein GPS-Instrumentenlandeverfahren haben. > Dessen Vorteil ist, dass es wartungsfrei ist und sich der > "Montageaufwand" auf Paperwork beschränkt. > > Derartige GPS-Instrumentenlandeverfahren sind in den USA bei vielen > kleinen Flughäfen vorhanden und üblich, aber auch in Europa ist man mit > deren offizieller Einführung beschäftigt. > Inoffiziell wird es auch in Europa schon seit langem benutzt (natürlich > nur bei Sichtflugbedingungen und nur als "Arbeitserleichterung des > Piloten"). GPS ersetzt kein ILS. Du verwechselst da etwas. Approach (= Anflug) ist nicht gleich Landung. Der GPS Approach positioniert dich für das ILS, genau wie es früher die VOR/DME-Anflüge getan haben. Die horizontale und vertikale Führung im Endanflug übernimmt das ILS, da GPS hierfür nicht zuverlässig und genau genug ist. Es wird zwar an reinen GPS-Landesystemen geforscht, aber für eine Umsetzung sind dann auch Korrekturstationen direkt auf dem Flugplatz nötig. Sprich, ohne Infrastruktur am Boden sind Instrumentenlandungen nach wie vor nicht möglich. In Einzelfällen bringt dich der GPS-Anflug bis zu einer Entscheidungshöhe (meist > 200 Fuß), dann muss aber entweder Sichtverbindung zur Landebahnbefeuerung bestehen oder durchgestartet werden.
Regen schrieb: > GPS ersetzt kein ILS. Dann guck dir mal an, was man unter GLS versteht http://de.wikipedia.org/wiki/GPS-Landesystem Boing hat wohl seit 2005 für die 737NG die Zulassung und Air Berlin hat die Zulassung seit 2009.
Ihr widersprecht euch nicht wirklich, mit Regen schrieb: > Sprich, ohne Infrastruktur am Boden sind > Instrumentenlandungen nach wie vor nicht möglich. und ebendieser DGPS Infrastruktur im Wikipedia-Link: "... ist ein auf DGPS beruhendes Verfahren zur Sicherstellung der benötigten Performance ..."
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Ist das deutsche Navigationssystem einsatzfähig? Entwicklungen und erste Test sind schon vor Jahren gelaufen. Es sollte genauer als das GPS- System sein.
lutz h. schrieb: > Ist das deutsche Navigationssystem einsatzfähig? Deutschland macht da nix eigenes, allenfalls irgendwelche bodengebundenen DGPS Netze. Meinst du EGNOS oder Galileo? http://de.wikipedia.org/wiki/EGNOS http://de.wikipedia.org/wiki/Galileo_%28Satellitennavigation%29
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