Zum Lernen des Umgangs mit Mikrocontrollern und Elektronikbauteilen gehört natürlich auch obligatorisch Blink-Blink mit LEDs. Ganz typisch etwa mit einem "dicken" Arduino ein einfacher 3x3x3-LED-Würfel. Vor dem 4x4x4-RGB-LED-Cube wollte ich auch schon mal üben und habe mir einen einfachen 3x3x3-Cube mit billigen weißen LEDs gelötet. Zunächst habe ich den auch per Arduino Pro Mini angesteuert. Dabei ist mir aber nicht ganz wohl - der ATmega328 kann eigentlich eine Menge mehr und ist mit dem Blinken von 27 LEDs eigentlich fürchterlich unterfordert. Also wollte ich eine Lösung, die etwas besser passt. Daher habe ich mir zwei handvoll ATtiny85 bestellt. Zunächst habe ich damit ein Schieberegister 74HC595 angeschoben - 8 LEDs lustig blinken lassen, ganz ohne USB, Arduino oder sonstwas, nur Batterie anstöpseln. Ist soweit schonmal ganz lustig (wenn auch der ATtiny85 mehr könnte, aber mit 8 Pins am µC ist das bereits eine spannende Leistung, 8 LEDs zu steuern. Video davon hier: https://www.youtube.com/watch?v=clOOW0KXI-c ). Blieb noch der LED-Würfel - 27 LEDs, einfacher Multiplex auf insgesamt 12 Leitungen. Eigentlich ganz einfach, zwei Schieberegister mit dem ATtiny85 verheiraten, fertig. Gesagt, getan - das Platinchen zur Ansteuerung ist in den Fotos oben zu sehen. Ich habe auch den Quelltext mit angehängt, falls jemand so etwas auch mal bauen möchte und einen Startpunkt sucht. Ich habe nur paar ganz rudimentäre Animationen gebastelt, vielleicht habe ich ja noch Lust und erweitere das etwas. Finde das aber so schon ganz hübsch für den Anfang :) ATtiny85-getriebener 3x3x3-LED-Cube in Aktion: http://youtu.be/vKkzdwWS5zs Nein, das ist nichts Bahnbrechendes oder Neues, das ist mir klar. Auch nicht neu, Schieberegister zur Porterweiterung zu nutzen. Nur im Kontext von LED-Cubes finde ich im Netz gar nichts derartiges. Da wird immer mit Arduino Uno oder Mega draufgeworfen. Oder die viele-Pins-ATtiny2313 & Co. Es geht aber eben auch ganz klein und schnuckelig. Edit: Einen Vorteil habe ich gar nicht erwähnt - die ATtiny85 kosten so ein Euro das Stück, die Schieberegister je nach Abnahmemenge 10-20 Cents. Das ist doch deutlich günstiger, als einen Arduino damit zu belegen ;)
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Und jetzt? D.h. wenn ich mal ne blinkende Werbetafel brauche bist du mein Mann dafür?
In der Tat ein schönes Projekt. Es ist immer wieder beeindruckend wie viel man mit wie wenig anstellen kann (sowohl Hardware als auch Software). Die Idee für LED Cubes Logik der 74xx Familie einzusetzen ist allerdings alles andere als neu. Die Software hätte ich persönlich modularer aufgebaut: Würde zunächst einmal die Treiberlogik von den Animationen trennen und beides in ein eigenes Modul packen. Bei meinem LED-Würfel habe ich auch ein eigenes "Transformationsmodul", welches Animationen verwenden können (z.B. eben Layershifts und ähnliches). Tipp: "true" bzw. "false" kann man sich auch aus "stdlib.h" holen und muss das nicht selbst definieren. Ansonsten: Gratulation und weiter so ;). Und nicht von den "negativen" Kommentaren demotivieren lassen. Mit freundlichen Grüßen, Karol Babioch
@max mustermann: Ups, ja, isses :) (Taifun auf einem Poldiac [Clones].) @Karol: Danke :) Der Code ist nur der allererste Startpunkt. Ging mir darum, zu gucken, ob das überhaupt läuft. Da ist nichts schön dran, einfach reingehackt, kompiliert und schnell rauf auf den Prozessor. Dass da viel Luft nach oben ist, ist klar - Prototyp halt. Dass ich auch eine größere Bibliothek einbinden kann, ist klar - für nur den einen Datentyp ging das aber genauso schnell und vielleicht etwas platzsparender. ;) @Easylife: Lesen hilft. "Rightsizing" wäre das neue deutsche Wort dafür. Man muss nicht mit dem Panzer zur Arbeit fahren, das geht auch mit dem Tretroller. Vielleicht verstehst du das so besser. Viele Leute machen sich keine Gedanken darum, dass man vielleicht einen überdimensionierten µC für die Aufgabe nutzt.
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Ich will Dein Projekt auf keinen Fall schlecht machen aber ich finde es interessant, daß etwas was vor 'Generation Ardiuno' gang und gäbe war, nämlich die verwendeten Mittel nach den Erfordernissen der Aufgabe zu wählen, jetzt schon als 'spannende Leistung' gefeiert wird. Aber in einem Board in dem für einen einfachen Timer ein Cortex M4 vorgeschlagen wird ist das eine erfrischende Abwechslung ;-)
Oliver R. schrieb: > Ich will Dein Projekt auf keinen Fall schlecht machen aber ich finde es > interessant, daß etwas was vor 'Generation Ardiuno' gang und gäbe war, > nämlich die verwendeten Mittel nach den Erfordernissen der Aufgabe zu > wählen, jetzt schon als 'spannende Leistung' gefeiert wird. Hätte man schöner kaum ausdrücken können. Dies ist auch oft der Punkt den ich anspreche: Viele Leuten fehlt wegen den ganzen Angeboten an fertigen Libs & Boards die Fähigkeit, selbst einmal Bauteile auszuwählen. Hier haben wir nun einmal ein Beispiel von jemandem, der sich wenigstens Gedanken drum macht. So schwierig ist es ja nicht. Nur ist es in der heutigen Zeit wohl kaum noch nötig sich dieses Wissen anzueignen. Aber man siehe da: Der TO hat sich gedanken gemacht, diese Umgesetzt und es funktioniert. Ein perfektes Beispiel dafür, dass es auch ohne fertige Libs geht. Und zu seinem eigenen Vorteil versteht er seinen Code sogar, ganz im Vergleich zu vielen anderen die sich diesen meist zusammenbasteln aus fertigen Libs und danach keine Ahnung haben, wie das ganze funktioniert. Oliver R. schrieb: > Aber in einem Board in dem für einen einfachen Timer ein Cortex M4 > vorgeschlagen wird ist das eine erfrischende Abwechslung ;-) Offensichtlich ist bei denen doch nicht jeder darauf aus, mit Kanonen auf spatzen zu schiessen! Gratulation meinerseits zu dem gelungenen Projekt. Auch wenn es wie erwähnt nichts neues ist, so ist es schon nur mal schön zu sehen dass sich manche Leute doch noch Gedanken machen. Gerade die Arduino Leute sorgen hier im Forum immer wieder für wirbel, da ists cool zu sehen dass es auch von ihnen noch einige gibt, die was können. Viel Glück für zukünftliche Projekte. :)
Naja, der typische komplett fachfremde Arduino-Nutzer bin ich nicht. Komme schon ursprünglich aus der Informatik-Ecke - nur µC habe ich bis vor zwei Monaten noch nicht eingesetzt und programmiert. Den Code für den Cube mache ich wohl nie in schön, sondern in Rapid-Prototyping-nur-ohne-wegwerfen-Manier ;) Anbei die erweiterten Animationen für Nachbauwillige. So sieht das inzwischen aus (wieder nur schabbeliges Handy-Video, könnte ich auch mal in hübscher und professioneller machen ... wer weiß, am Wochenende vielleicht mal.): http://youtu.be/v4UI1MQyCH0 (Sieht in echt besser aus, auf dem Handy gehen die drei Dimensionen etwas verloren, Rotor & Co. lassen sich da nur erahnen.)
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