Forum: Offtopic Schmalfilm kopieren


von Super8Man (Gast)


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Hallo,

ich hoffe mal das Thema passt hier so in etwa...

Was ist denn die brauchbarste Methode, um alte Schmalspurfilme zu 
digitalisieren? Ich habe einen Bauer T23 und nen Stapel Spulen, sowie 
eine Digitalkamera.

Meine Idee war den Raum stockdunkel zu machen und von der Leinwand 
abzufilmen. Oder gibt es eine bessere (Heim-)Lösung? Ton ist egal, den 
gibt es nicht.

Macht es Sinn die Lampe zB durch eine LED zu ersetzen um mehr Licht zu 
haben? Wenn ja, welche zB?

Daß es Profidienste gibt ist mir klar, aber ich möchte die Unikate 
meiner Familiengeschichte nicht quer durch Deutschland schicken (hatte 
nämlich schon mal ein verlorenes Paket).

: Verschoben durch Moderator
von Kai K. (klaas)


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>Meine Idee war den Raum stockdunkel zu machen und von der Leinwand
>abzufilmen.

Wenn du dauernd die Schärfe vom Projektor nachstellst, geht das 
einigermaßen.

von vcd (Gast)


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Die Leinwand abfilmen (oder die Zimmerwand) ist auf jeden Fall eine 
Möglichkeit, aber nicht die beste. Ideal wäre eine digitale Abtastung 
des Filmmaterials. Aber das kann man sich privat kaum leisten.

Hier ist ein Beispiel, wie du eine bessere Helligkeit hinbekommst als 
mit der Zimmerwand. Schau mal:

http://www.youtube.com/watch?v=OBFZuK7pdtQ

von Super8Man (Gast)


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vcd schrieb:
> Hier ist ein Beispiel, wie du eine bessere Helligkeit hinbekommst als
> mit der Zimmerwand.

Sowas könnte ich probieren. Was sich mir aber nicht erschließt ist der 
Sinn des Spiegels. Man filmt ja wohl die Rückseite des Papiers, warum 
also das alles um 45° ablenken? Ich kann Kamera und Projektor doch auch 
einander direkt gegenüber stellen mit dem Papier dazwischen.

von Route_66 H. (route_66)


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Super8Man schrieb:
> Ich kann Kamera und Projektor doch auch
> einander direkt gegenüber stellen mit dem Papier dazwischen.

Wenn Dir seitenverkehrt genügt, dann ja.

von A. H. (ah8)


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Es gibt mit ziemlicher Sicherheit auch in Deiner Nähe jemanden, der das 
privat bzw. vor Ort macht. Es ist allerdings nicht immer einfach, die 
Leute zu finden. Ich habe in einem Fotoladen den entscheidenden Tipp 
bekommen. (Kosten übrigen ~40Euro für ~90 Minuten!) Zwar gibst Du Deine 
Originale auch aus der Hand, aber Du kannst sie wenigsten persönlich 
vorbei bringen und wieder abholen.

von vcd (Gast)


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Super8Man schrieb:
> vcd schrieb:
>> Hier ist ein Beispiel, wie du eine bessere Helligkeit hinbekommst als
>> mit der Zimmerwand.
>
> Sowas könnte ich probieren. Was sich mir aber nicht erschließt ist der
> Sinn des Spiegels. Man filmt ja wohl die Rückseite des Papiers, warum
> also das alles um 45° ablenken? Ich kann Kamera und Projektor doch auch
> einander direkt gegenüber stellen mit dem Papier dazwischen.

Das müssen nicht unbedingt 45° sein. Aber einen Spiegel brauchst du, 
sonst nimmst du das Ganze seitenverkehrt auf.

von vcd (Gast)


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Ich sehe gerade, Route 66 war schneller :-)

von Patrick W. (paddy)


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Route 66 schrieb:
> Super8Man schrieb:
>> Ich kann Kamera und Projektor doch auch
>> einander direkt gegenüber stellen mit dem Papier dazwischen.
>
> Wenn Dir seitenverkehrt genügt, dann ja.

Das lässt sich ja auch softwaretechnisch nachbearbeiten. Stichworte z.B. 
virtualdub flip

von Georg A. (georga)


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Lästig wird das Flackern durch die Sektorblende sein, egal ob jetzt mit 
18 oder 24 Bildern gefilmt wurde. Wenn du die Shutterzeit auf länger als 
1/50 manuell einstellen kannst, versuchs mal mit 1/10 oder so. Das sorgt 
dann zwar für einen Schliereneffekt bei Bewegungen, dafür ist das 
Flackern nicht mehr so schlimm. Das Korn verschwindet auch etwas dadurch 
;)

von Patrick W. (paddy)


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PS.: Irgendwo in den Werbeprospekten oder ähnlichem habe ich die Tage 
einen Filmscanner gesehen. Mir fällt aber nicht mehr ein wo. Vielleicht 
hat das noch einer gesehen und kann sagen ob es passen würde.

von Alexander Schmidt (esko) (Gast)


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Für einen c't-Wettbewerb wurde mal ein recht guter Filmdigitalisierer 
gebaut. Leider ist auf heise.de nichts mehr zu finden, aber hier ist die 
Beschreibung:
http://www.isuper8.de/filmen/agl-tmp-19.html

von Serge W. (Gast)


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Patrick W. schrieb:
> PS.: Irgendwo in den Werbeprospekten oder ähnlichem habe ich die
> Tage
> einen Filmscanner gesehen. Mir fällt aber nicht mehr ein wo. Vielleicht
> hat das noch einer gesehen und kann sagen ob es passen würde.

Meinst du das da?

http://www.elv.de/reflecta-super-8-scanner-zum-digitalisieren-von-filmen.html

Hat sicher die beste Qualität, nur etwas teuer für ein Hobby.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Ich habe auch schon mal überlegt, sowas selber zu bauen.

Die Idee war, eine langsame kontinuierliche Bewegung des Filmes direkt 
vor einer sehr hellen weissen flächigen LED (COB). Seitliche Führung des 
Filmes in flachen Metall-U-Profilen, vor und nach dem abzutastenden Bild 
eine leichtgängige Rolle direkt hinter dem Film, um Durchwölbung 
vorzubeugen.

Abtasten mit Einzelbildern über eine HD-Webcam, die bei dem hellen Licht 
gezwungen ist, sehr kurze Shutterzeiten zu benutzen (um 
Bewegungsunschärfe zu unterdrücken) ... schätze mal, so 
Geschwindigkeiten von ca. 1 cm pro Sekunde müsste möglich sein. Ist ja 
eigentlich egal, ob so ein Film nun in 10 Minuten oder 10 Stunden 
digitalisiert ist, wenns gut wird und trotzdem billig ist. Denkbar wäre 
auch (aber schwieriger), die LED synchron zur Bildfrequenz der Kamera 
blitzen zu lassen.

Mit etwas Software sollte sich der Filmrand oder die Perforation zur 
genauen Ausschittbestimmung finden lassen, um dann die Bilder einzeln 
wieder exakt auszurichten und zu einer AVI-Datei zusammenzufügen.

Alles in Allem läuft es darauf hinaus, die teure Mechanik so simpel wie 
möglich zu gestalten und mögliche Defizite hernach per intelligenter 
Software wieder auszugleichen.

von Patrick W. (paddy)


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Serge W. schrieb:
> Meinst du das da?
>
> http://www.elv.de/reflecta-super-8-scanner-zum-digitalisieren-von-filmen.html
>
> Hat sicher die beste Qualität, nur etwas teuer für ein Hobby.

Ja, kann sein. Hatte das nur nicht so teuer im Kopf. Aber das lassen wir 
mal lieber den TO beurteilen. Wer weiß was dahinter steckt, wenn man 
sich Super8Man nennt. Es wurde immerhin "die brauchbarste Methode" 
erfragt.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Das Hauptproblem ist das Flackern, die Kamera nimmt 25 Vollbilder pro 
Sekunde auf (normale TV-Norm vorausgesetzt), der Film wurde mit 18-24 
aufgenommen. Das ergibt eine lästige Differenzfrequenz von 1-7 Hz.

Ich hatte schon mal die Idee (und auch praktisch ausprobiert) den Motor 
des Projektors (nur möglich wenn er von der Netzfrequenz abhängig 
rotiert) mit variabler Netzfrequenz zu betreiben.

Ein 12V-Leistungs-Labornetzteil und ein "Inverter" von Conrad der mit 
einem Mikrocontroller gesteuert läuft. Dessen Quarz durch einen DDS 
ersetzt ließ sich der Projektor tatsächlich regulieren.

Hab aber dannn nicht weitergemacht, idealerweise hätte man die Frequenz 
mit der Kamera synchronisieren können.

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