Hallo, Folgender Testaufbau: Ich messe mit dem ADC eines µCs einen mit Offset versehen Sinus. Die Messung arbeitet folgendermaßen: Es werden alle 2 ms 4 Werte hintereinander gesampelt und anschließend der Mittelwert gebildet. Die einzelnen Roh-Samples haben einen Zeitunterschied von ca. 5µs (Dauer der AD-Wandlung) Solange ich deutlich unterhalb der Nyquist-Frequenz bin (in meinem Fall 500Hz / 2 = 250Hz), ist die Amplitude der Messwerte proportional zur Spannung. Je näher ich an die Nyquistfrequenz komme, desto geringer wird die Amplitude der Messwerte. Ist das normal? Könnte ich es vielleicht sogar berechnen, wie groß der Messfehler je nach Frequenz ist? Wenn ich das Thema "Nyquist" richtig verstanden habe, bedeutet es, dass ein Messsignal im Frequenzbereich (Grundwelle) korrekt dargestellt wird, solange das zu messende Signal keine Frequenzanteile oberhalb der Nyquistfrequenz hat. Es sagt aber nichts über die Kurvenform und damit die Amplitude aus, richtig? Danke. Third-Eye
Third Eye schrieb: > Je näher ich an die Nyquistfrequenz komme, desto geringer wird > die Amplitude der Messwerte. Das macht keinen Sinn. Wenn du allerdings nahe an die Nyquist Grenze rankommst, dann musst du schon etwas Aufwand in die Rekonstruktion legen. Und du kannst nur noch reine Sinussignale korrekt abtasten und wieder rekonstruieren, denn alle anderen Signale haben dann Frequenzanteile die oberhalb der halben Abtastfrequenz liegen und damit bei der Abtastung gefaltet werden. Aus dem Grund tastet man ohne Not ja auch eher mit deutlich mehr Stützstellen pro Periode ab. Hast du vieleicht ein Anti Aliasing Filter, das schon bei deutlich unter 250Hz anfängt das Signal abzuschwächen?
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Bilder sagen oft mehr als viele Worte. Deshalb nimm dir ein Stück Papier und male dir einen Sinus auf, ruhig mehrere Perioden. Nun nimmst du ein durchsichtiges Lineal und machst dir im Abtastraster = zweimal je Periode = Nyquist Frequenz Punkte darauf. Und nun bewege das Lineal über der Sinuslinie und sieh dir an, was abgetastet wird. Um es noch schlimmer zu machen, mach die Punkte 10% weiter auseinander und sieh dir das Debakel an.
Sieh dir das Bild an. Du tastest mit der halben Signalfrequenz ab und zufällig liegen deine Messpunkte zeitlich an genau den Stellen, an denen die Frequenz ihren 0-Durchgang hat. Was haben die (grünen) Punkte mit der Amplitude des Signals zu tun? Richtig. Genau gar nichts. Du kannst die Amplitude der Schwingung größer/kleiner machen, die Punkte verändern ihre Lage nicht, denn du misst immer genau dann, wenn die Schwingung ihren 0-Durchgang hat, wenn auch durch den Offset etwas verschoben. Und noch schlimmer. Je nach Phasenlage deiner Abtastzeitpunkte zur Schwingung, kriegst du andere Ergebnisse. Dann sind die grüne Punkte eben alle miteinander etwas nach links oder rechts verschoben. Aber die Idee, dass man durch Messung vieler Schwingungen auch irgendwann mal die Scheitelpunkte (und damit das Maximum bzw. Minimum) erwischt oder zumindest so nahe drann ist, das man den Fehler vernachlässigen kann, das wirds nicht spielen.
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Third Eye schrieb: > Wenn ich das Thema "Nyquist" richtig verstanden habe, bedeutet es, dass > ein Messsignal im Frequenzbereich (Grundwelle) korrekt dargestellt > wird, solange das zu messende Signal keine Frequenzanteile oberhalb der > Nyquistfrequenz hat. Genau genommen, sagt Nyquist aus, dass man eine Kurve nur dann korrekt rekonstruieren kann, wenn die Samplefrequenz größer als die doppelte Frequenz des zu sampelenden (und zu rekonstruierenden) Signals beträgt. Georg hat es schon auf den Punkt gebracht. Mal dir ein paar Sinusschwingungen auf, sample sie mit unterschiedlichen Frequenzen, dann mal in ein zweites Koordinatensystem die ermittelten Messwerte ein und überleg mal, welche Kurve du aus den Messwerten schliessen würdest. Das mach in 3 Fällen * Samplefrequenz deutlich über der Nyquist Grenze (so dass du pro Schwingung 5 bis 6 Messpunkte hast) * Samplefreuqenz an der Nyquist Grenze * Samplefrequenz deutlich unter der Nyquist Grenze
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