Forum: Platinen "ToggleSolderJumper" wird dies so funktionieren? Eure Einschätzung.


von Guido C. (guidoanalog)


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Hallo,

ich benötige einen "Wechselkontakt", den ich gerne über eine Lötbrücke 
setzen könnten möchte. Bei Bedarf sollte es auch möglich sein den 
Kontakt mit einem 0 Ω Widerstand der Größe 0603 (Imperial code) setzen 
zu können. Ich habe mir daher die im Anhang gezeigte PAD-Geometrie 
definiert. Was ist Eure Einschätzung zu dieser Geometrie? Habt Ihr 
Erfahrungen mit derartigen Anforderungen?

Im Netz habe ich einen anderen Ansatz für dieses Problem gefunden, wobei 
ich hier mit den "Designrules" in Konflikt gerate.
http://wa0uwh.blogspot.de/2012/12/solder-jumper-contd.html

Mit freundlichen Grüßen
Guido

[Edit]
Ich habe es mir gerade noch einmal überlegt. Vermutlich wird es mir bei 
dieser PAD-Geometrie die 0603er Widerstände beim Reflowlöten drehen.
[/Edit]

: Bearbeitet durch User
von Georg A. (georga)


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Warum so krumm? Ich verwende das ganz normale 0603-Package, da bekommt 
man bequem einen Zinnhügel drauf.

von Gerd E. (robberknight)


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Ich bin gar kein Freund von Lötbrücken. Bei einer zugekauften Baugruppe 
waren solche dämlichen Lötbrücken zur Konfiguration drauf. Die haben wir 
auf unsere Baugruppe draufgesetzt. Das gab hinterher ne Fehlerquote von 
4%, Ursache waren immer nicht zuverlässig gesetzte Lötbrücken in den 
zugekauften Teilen. Die Lötbrücken sahen zwar optisch gut aus, hatten 
aber keinen richtigen Kontakt. Kann natürlich auch ein Prozessfehler 
sein, aber ich bin da jetzt etwas skeptisch. Das muß der Bestücker auf 
jeden Fall richtig austesten, da kommt es nicht nur auf die 
Padgeometrie, sondern vor allem auf die Geometrie der Lötpastenschablone 
und das Temperaturprofil beim Löten an. Das ist da deutlich 
empfindlicher als bei normalen Bauteilen.

Setz stattdessen immer den 0-Ohm Widerstand drauf. Die sind billig und 
das setzen von denen ist ein absoluter Standardprozess, 
vollautomatisiert in der Pick&place. Da musst Du dem Bestücker kein Wort 
erklären, der muss nix ausprobieren, der Mitarbeiter kann kaum einen 
Fehler machen und Du bist flexibler bei der Auswahl des Bestückers.

Außerdem ist es viel einfacher und billiger die Position des 0Rs zu 
ändern als den Lötjumper zu ändern: dafür brauchst du ne neue 
Lötpastenschablone. Die muss erst bestellt werden und das dauert und 
kostet. Wenn dagegen das Ändern der Position des 0Rs den Bestücker mehr 
als 2 Minuten kostet, macht der was falsch.

: Bearbeitet durch User
von Georg A. (georga)


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Äh, Lötbrücken würde ich ohnehin nur für manuelles Löten machen, also 
Prototypen, Kalibrierung, etc. Automatisiert dann 0Ohm...

von Gerd E. (robberknight)


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Georg A. schrieb:
> Äh, Lötbrücken würde ich ohnehin nur für manuelles Löten machen, also
> Prototypen, Kalibrierung, etc.

ok, manuell bekommt man das schon sauber hin. Nur finde ich es auch 
schneller nen 0 Ohm zu setzen und umzusetzen als die dicken Blobs 
Lötzinn über den Lötstopp zu ziehen. Gerade zum Tauschen von kleinen Rs 
und Cs beim Kalibrieren, Testen und Entwickeln hab ich aber auch ne 
Lötpinzette 
(http://www.jbctools.com/pa120-a-micro-tweezers-product-49-category-5-menu-2.html), 
damit geht das wirklich bequem in einem Griff.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Gerd.

Gerd E. schrieb:

> ok, manuell bekommt man das schon sauber hin.

Richtig.

> Nur finde ich es auch
> schneller nen 0 Ohm zu setzen und umzusetzen als die dicken Blobs
> Lötzinn über den Lötstopp zu ziehen.

Aber bei 0603 Pads doch nicht. Die sind auch schnell überlötet als 
Brücke.
Wem das trozdem zu heikel ist, setzt halt zwei 0603s paralell.
Das hilft auch, wenn der Strom was höher ist....

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Guido C. (guidoanalog)


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Hallo,

vielen Dank für Eure Antworten. Ich habe es heute ausprobiert, wenn die 
PADs für den 0603er Widerstand einen Abstand von 0,4 mm besitzen kann 
man die PADs statt mit einem Widerstand auch gut mit einer Lötzinnbrücke 
verbinden. Dies geht verhältnismäßig gut.

Ich habe daher das im Anhang gezeigte Eagle-Bauteil bzw. dessen 
"Footprint" erstellt. Einziges Problem, wo definiere ich den Nullpunkt 
des Footprints? Vermutlich in die Mitte des 0603er Widerstands, oder? 
Anderenfalls könnte jemand auf die Idee kommen den 0603er Widerstand 
mittig auf das PAD2 zu setzen. Das Unglückliche in diesem Fall ist, wenn 
man den Jumper bzw. Widerstand in einer später Revision umsetzen möchte, 
muss man auch das Board-Layout anpassen. Hat hier jemand eine bessere 
Idee?

Mit freundlichen Grüßen
Guido

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Guido C. schrieb:
> wo definiere ich den Nullpunkt des Footprints?
In die Mitte des Pad 2. Denn dort würde ich den am ehesten vermuten.

> Anderenfalls könnte jemand auf die Idee kommen den 0603er Widerstand
> mittig auf das PAD2 zu setzen.
Das wird der Bestücker schon merken und einen Offset auf den Widerstand 
geben. Man könnte es ihm natürlich vorher shcon sagen...

von Guido C. (guidoanalog)


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Hallo Lothar,

Lothar Miller schrieb:
> Das wird der Bestücker schon merken und einen Offset auf den Widerstand
> geben. Man könnte es ihm natürlich vorher shcon sagen...

Ich muss gestehen, dass ich diesbezüglich noch zu wenig Erfahrung habe. 
Das ganze wird erst dann problematisch, wenn man das Bauteil in 5 Jahren 
noch einmal einsetzt und vergessen hat, dass der Widerstand mit Offset 
bestückt werden muss. "Vorsichtig" wie ich bin habe ich mir daher jetzt 
drei Bauteile definiert. Ein Bauteil ohne Brücke, ein Bauteil mit eine 
Brücke bzw. 0603er Widerstand zwischen Pad 1 und 2 und ein Bauteil mit 
einer Brücke zwischen den Pads 2 und 3. Die Nullpunkte der Bauteile habe 
ich jeweils in die Mitte der Brücken gesetzt. Das sollte jeder Bestücke 
ohne Erklärung verstehen. Beim Umsetzen der Brücke bzw. beim Austauschen 
des Bauteils muss ich jetzt zwar den "Footprint" nacharbeiten, ich denke 
jedoch spätestens beim "Design Rule Check" wird man sich auf Grund der 
entsprechenden Fehlermeldung wieder daran erinnern.

Mit freundlichen Grüßen
Guido

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