Hallo, erstmal vorweg, das soll jetzt kein AVR-Bashing werden. Ich habe beim Händler meines geringsten Vertrauens 10 Atmega16U2 im QFN-32 Gehäuse bestellt. Wie man in den angehängten Bildern sehen kann, sind gleich mal zwei der gelieferten Käfer "beeinträchtigt". Bei einem ist eines der Anschlusspads im Gehäuse versunken, bei dem anderen ist die komplette Pad-Leiste verbogen. Dadurch wurde dann der Steg, welcher die Pads in der Herstellung trägt, nicht komplett entfernt und schliesst damit mal eben 6 Pads kurz. Sowas hab' ich noch nicht erlebt! Ihr? Hat hier Atmels Qualitätskontrolle (so denn überhaupt vorhanden) komplett versagt? Oder ist es wahrscheinlicher, dass der Händler auf einen Lieferanten hereingefallen ist, der sich aus Atmels Mülleimer versorgt? Ein elektrischer Test steht noch aus, da ich noch keinen Testsockel für dieses Gehäuseformat habe... Allerdings bin ich bei meinem Glück fast sicher, das mindestens nochmal soviele AVRs elektrisch nicht das machen, was sie sollen :-/ Gruß, ElektrOpa
ElektrOpa . schrieb: > dass der Händler auf einen Lieferanten hereingefallen ist, der sich aus > Atmels Mülleimer versorgt? Bist du dir so sicher, dass dein Händler nicht vielleicht auf jemanden reingefallen ist, der gar nicht Atmel ist? Frag doch einfach mal bei Atmel an. p.s.: > Ein elektrischer Test steht noch aus, da ich noch keinen Testsockel für > dieses Gehäuseformat habe... Naja, einen Test auf Stromaufnahme durch Antippen von je einem Vcc- und GND-Pin kannst du eigentlich schon mit ein paar Prüfspitzen machen.
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Jörg Wunsch schrieb: > Bist du dir so sicher, dass dein Händler nicht vielleicht auf jemanden > reingefallen ist, der gar nicht Atmel ist? ...oder Schrott verkauft, der eigentlich für das Recycling bestimmt war.
Ich kann mir nicht denken das Atmel ungeprüfte Chips verkauft. Der Bestückungsautomat merkt diese Fehler nicht und die Folgekosten wären erheblich - auch wenn nur alle paar tausend Bausteine solche Fehler auftreten sollten. ich würde sagen: das sind Fakes.
grob durchgemessen habe ich die Teile schon... Dioden von den Ports nach VCC und GND sind dort vorhanden, wo sie sein sollten (oder eben nicht, wie beim Reset-Pin). Mit "elektrisch Testen" meinte ich eher: mal ein Programm aufspielen und alle (mir wichtigen) Funktionseinheiten überprüfen. Icke ®. schrieb: > > ...oder Schrott verkauft, der eigentlich für das Recycling bestimmt war. Soetwas war meine Befürchtung. Kommt das öfter vor bei AVRs vom ChinaBayMann?
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ElektrOpa . schrieb: > Kommt das öfter vor bei AVRs vom ChinaBayMann? Jetzt nicht im Speziellen bei AVR, aber im Allgemeinen schon gelegentlich.
Einhart Pape schrieb: > Ich kann mir nicht denken das Atmel ungeprüfte Chips verkauft. Atmel selbst sicherlich nicht. Ich bin mir gerade nicht sicher, wo die AVRs schließlich in Gehäuse verpappt werden. Falls das eine Fremdfirma sein sollte, wäre es natürlich denkbar, dass derartiger Ausschuss aus dieser heraus den Weg durch die Hintertür finden könnte.
Vielleicht wurden sie in Guiyu "hergestellt" und in Shenzhen verkauft: http://www.arte.tv/guide/de/048759-000/giftige-geschafte?autoplay=1 Ich würde alle zurückschicken und bei einem autorisierten Händler kaufen: http://www.atmel.com/buy/contact_us.aspx?contactType=Distributor
ElektrOpa . schrieb: > Ich habe beim Händler meines geringsten Vertrauens 10 Atmega16U2 im > QFN-32 Gehäuse bestellt. Irgendein eBay-Händler mit Sitz in China?
Peter Dannegger schrieb:
> Vielleicht wurden sie in Guiyu "hergestellt" und in Shenzhen verkauft
Mit Bunsenbrenner ausgelötet, dann sind sie temperaturgeprüft. Laut der
Arte TV-Sendung können gefälschte Teile auch nach Zitrone riechen ;-)
Nach Zitronen hat es in der Tat gerochen... könnte aber auch daran gelegen haben, dass die Frau just den Flur gewischt hat. Der Arte-Beitrag war schon recht erleuchtend, wobei das mit den ausgelöteten Chips schon böse Ironie wäre: Die ATmegas waren eigentlich dafür gedacht, veralteten Geräten ihre Funktionsfähigkeit wiederzugeben um sie vor dem Schrott zu bewahren. :-/ Ich denke aber jetzt tatsächlich, dass das Teile sind welche durch die Qualitätskontrolle gerutscht sind. Hab mittlerweile alle durchgemessen und 4 sind komplett tot.. nichts zu messen.. Ich bin gespannt, was Atmel dazu sagt, falls die sowas überhaupt interessiert.
Peter Dannegger schrieb: > Ich würde alle zurückschicken und bei einem autorisierten Händler > kaufen: > > http://www.atmel.com/buy/contact_us.aspx?contactType=Distributor Das ist ja ein gut gemeinter Rat, aber welcher der autorisierten Händler hat - sämtliche Atmel Artikel im Sortiment - und auf Lager - liefert an Private - hat keine Mindestbestellmenge - keine exorbitanten Versandkosten - ist für Faule so einfach wie eBay ? (Die Fragen sind selbstverständlich rhetorischer Natur und bedürfen keiner Recherche) Die bekannten Click'n'Buy-Portale sind ja alle so schön einfach und dank Käuferschutz hab ich ausser der Zeit ja keine sonstigen Verluste. K. Laus schrieb: > > Irgendein eBay-Händler mit Sitz in China? NeinJa. ChinaBay, sprich: AliExpress. Das soll die Plattform aber jetzt nicht schlechtmachen. Es ist bei mittlerweile wohl an die 100 Bestellungen der erste Komplettreinfall. edit: Ich glaube auch nicht, dass der Händler das mit Absicht vermurkst hat. Bei einigen tausend positiver Bewertungen wird es den wohl selber erwischt haben. Was ,wie ich las, wohl den größten Händlern passieren kann: https://www.sparkfun.com/news/350
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ElektrOpa . schrieb: > Ich denke aber jetzt tatsächlich, dass das Teile sind welche durch die > Qualitätskontrolle gerutscht sind. Oder es sind gar keine Atmel-Chips drin … Den Sparkfun-Artikel hast du ja selbst schon gefunden.
ElektrOpa . schrieb:
> was Atmel dazu sagt, falls die sowas überhaupt interessiert.
Sollte sie interessieren, weil es deren Ruf und Geschäft schädigen kann.
Und Aussortieren von Ausschuß macht kein Hersteller aus Langeweile.
Jörg Wunsch schrieb: > > Oder es sind gar keine Atmel-Chips drin … Den Sparkfun-Artikel hast > du ja selbst schon gefunden. Doch doch, das sind schon die richtigen Chips. Da solche QFN32-Testsockel unschön teuer sind, habe ich mir aus zwei FPC-Folien-Steckverbindern mit RM 0,5mm einen Sockel zurechtgeschnitzt/-geklebt. Das funktioniert einigermaßen, man muss allerdings kräftig auf den Chip draufdrücken, damit alle Pads Kontakt haben. Anfänglich tat sich nichts, bis mir klar wurde, dass Atmel sich bei aussortierten Chips kaum die Mühe machen würde, die Fuses auf den internen Oszillator einzustellen. Mit externem Takt werden die Chips dann zuverlässig erkannt. Fragt sich nur, warum die denn nun aussortiert wurden. Solange es zB nur eine zu ungenaue interne Spannungsreferenz ist, ist mir das egal. Problematisch wirds erst, wenn irgendein Register oder SRam-Zelle nicht das macht, was es soll. :-/ Einen der toten Chips habe ich mal geopfert und schichtweise abgeschliffen um reinzuschauen: Nichts drin. Rainer V. schrieb: > ElektrOpa . schrieb: >> was Atmel dazu sagt, falls die sowas überhaupt interessiert. > > Sollte sie interessieren, weil es deren Ruf und Geschäft schädigen kann. > Und Aussortieren von Ausschuß macht kein Hersteller aus Langeweile. Naja, solange es nur Hobbylöter trifft, die sich aus dubiosen Quellen versorgen, wird Atmel sicher keine Taskforce gründen, oder?
@ ElektrOpa . (elektropa) >Einen der toten Chips habe ich mal geopfert und schichtweise >abgeschliffen um reinzuschauen: Nichts drin. Das nennt der Kaufmann "Leerverkauf" ;-) >Naja, solange es nur Hobbylöter trifft, die sich aus dubiosen Quellen >versorgen, wird Atmel sicher keine Taskforce gründen, oder? Ich bin mir sicher, dass alle größeren Hersteller diese schon lange haben, das Problem ist nicht neu.
ElektrOpa . schrieb: > Anfänglich tat sich nichts, bis mir klar wurde, dass Atmel sich bei > aussortierten Chips kaum die Mühe machen würde, die Fuses auf den > internen Oszillator einzustellen. > Mit externem Takt werden die Chips dann zuverlässig erkannt. Dann sind es definitv ausgelötete. Will man sicher gehen, ob es wirklich fabrikneue AVRs sind, dann kann man den Flash und den EEPROM auslesen. Auf den letzten Adressen sind die Calibrationswerte für den internen RC-Oszillator kopiert. Wurde das Bauteil schonmal benutzt und dann gelöscht, steht dort aber 0xFF.
Peter Dannegger schrieb: > Dann sind es definitv ausgelötete. > > Will man sicher gehen, ob es wirklich fabrikneue AVRs sind, dann kann > man den Flash und den EEPROM auslesen. Auf den letzten Adressen sind die > Calibrationswerte für den internen RC-Oszillator kopiert. > Wurde das Bauteil schonmal benutzt und dann gelöscht, steht dort aber > 0xFF. Das wäre wirklich mal interessant. Aber wenn sie ausgelötet wären, würde man das sicher auch sehen. Vor allem die mit den Kurzschlüssen und die Leeren waren wohl nie in Betrieb. Ich tippe eher auf Ausschuss, der weiter verkauft wurde. Ich habe hier auch mal nen Beitrag über Dioden von Pollin gelesen, wo es auch wohl so war, dass diese während der Produktion ausgesondert wurden und garnicht fertig produziert werden. Aber fehlerhafte Teile können auch über Distris in den Handel gelangen. Vor ein paar Jahren hatten wir in der Firma mal den Fall. Im ICT sind alle Baugruppen wegen des selben Fehlers eines ICs ausgefallen. Die QS hat das dann nachverfolgt. Das Ergebnis war, dass in der Charce wohl einfach "vergesssen" wurde ein Die einzusetzten...
Hier bietet doch jemand an, Bauteile durch die Röntgen-Anlage zu schicken, da hättest du dir das Aufschleifen sparen können: Beitrag "X-ray - Röntgen"
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