Hallo zusammen, neulich habe ich eine Bestellung bei Poll** getätigt und mir ein paar Atmega16 bestellt. Als die Lieferung dann da war, sahen die Beschriftungen für mich auf den ersten Blick gar nicht nach den typischen Atmel-Beschriftungen aus. Die gelaserte Schrift ist deutlich heller und größer als bei den "normalen" Atmega16 µC. Auf der Unterseite sieht man in einem der beiden runden Senkungen "China" stehen - was nicht immer was heißen mag. Auch die Seriennummer ist größer als beim Original. Hat Atmel auch neuerdings Produktionsstandorte in China? Übrigens....da ich vor kurzer Zeit an der Programmierung eines Grafikdisplays mit einem originalen Atmega16 saß, hab ich diesen mal gegen den Atmega16 aus China ausgetauscht. Beide liefen mit 8 MHz und es ließen sich auch beide über ISP ansprechen und programmieren. Ebenfalls die Fuses konnte ich verändern. Doch der China-Kollege brachte nur wirre Zeichen auf das Display. Ein Reset brachte keine Besserung. Hingegen beim Original aus Taiwan funktionierte alles auf Anhieb prima. Dann habe ich erstmal getestet ob sich die Ports ansprechen lassen. Also LEDs + Vorwiderstände dran und ein kurzes Blinkprogramm geschrieben. Das funktionierte dann beim Atmega16 aus China - auch bei 8 MHz. Ich meine schonmal irgendwo gelesen zu haben, dass es wohl bei den Fakes zu Problemen kommen kann, wenn diese bei 8 Mhz oder höher betrieben werden. Ich hoffe es sind ein paar Atmel-Profis unter Euch, die mir sagen könnten ob es sich bei meinem Atmega16 auf dem Foto um einen Fake handelt oder nicht. Vielen Dank schonmal im vorraus! Fabian
Fabian G. schrieb: > Doch der China-Kollege brachte nur wirre Zeichen auf das Display. Ein > Reset brachte keine Besserung. Hingegen beim Original aus Taiwan > funktionierte alles auf Anhieb prima. Fabian G. schrieb: > Ich hoffe es sind ein paar Atmel-Profis unter Euch, die mir sagen > könnten ob es sich bei meinem Atmega16 auf dem Foto um einen Fake > handelt oder nicht. Frag doch mal bei der Firma Atmel, ob die helfen können. Meist sind solche Firmen hilfsbereit, wenn es um nur halb funktionsfähige Fälschungen geht, wollen sie doch, dass man ihnen keine Qualitätsmängel unterstellt.
Hab ich auch schon gehört, dass die Chips auf Ginseng-Basis etwas langsamer sind, als die Silizium-Originale... ,-)
> Doch der China-Kollege brachte nur wirre Zeichen auf das Display.
Wenn ein Chip nicht das macht was du willst, dann muss es ein Fake sein.
Fabian G. schrieb: > Doch der China-Kollege brachte nur wirre Zeichen auf das Display. Ein > Reset brachte keine Besserung. Hingegen beim Original aus Taiwan > funktionierte alles auf Anhieb prima. Bist du sicher, dass die Vorgaben des Datenblattes eingehalten wurden? Wenn die Schaltung auf Kante genäht wurde, merkt man schon Exemplarstreuungen.
Georg G. schrieb: > Bist du sicher, dass die Vorgaben des Datenblattes eingehalten wurden? > Wenn die Schaltung auf Kante genäht wurde, merkt man schon > Exemplarstreuungen. Ich habe eine kleine Experimentierplatine aufgebaut. Der µC sitzt in einer IC-Fassung. Die äußere Beschaltung war somit identisch für beide Atmegas. An die Beschaltung aus dem Datenblatt habe ich mich gehalten. Die Schaltung lief mit einem Orignal auch stabil. Da hatte ich bisher Probleme. Schreiber schrieb: > Frag doch mal bei der Firma Atmel, ob die helfen können. > Meist sind solche Firmen hilfsbereit, wenn es um nur halb > funktionsfähige Fälschungen geht, wollen sie doch, dass man ihnen keine > Qualitätsmängel unterstellt. Danke! Ich werde denen mal eine Mail schicken und denen die Fotos zuschicken. Vielleicht wissen die mehr darüber. Hat vielleicht jemand auch diese Sorte von Atmega16 erhalten und kann mir sagen ob diese einwandfrei und zuverlässig bei ihm funktionieren? Fabian
Pollin ist ja bekannt dafür Reste, Ramsch und vermutlich wohl auch im Normalfall als Elektronikschrott zu entsorgende Kontingente aufzukaufen und an Bastler zu verhökern. Es würde wohl niemanden verwundern, wenn sie eine vermeintliche Restekiste solcher Chips irgendwoher bekommen haben, die sich schlussendlich vielleicht sogar als illegale Chinakopien herausstellen.
Die Welt geht vor die Hunde schrieb: > Pollin ist ja bekannt dafür Reste, Ramsch und vermutlich wohl auch > im > Normalfall als Elektronikschrott zu entsorgende Kontingente aufzukaufen ohne das jetzt in diesem Einzelfall ausschließen zu wollen, tut ihr damit pollin unrecht. Dort gibt es inzwischen fast schon sowas wie ein brauchbares Basissortiment, und es ist nicht alles durch die Bank nur Schrott.
Wieviele "gefälschte" und "echte" Atmega16 hast du? Tritt das Problem bei allen auf?
>evtl. JTAG Fuses oder du schreibst mal in das Programm rein das das JTAG >Disable Bit gesetzt wird. Das würde mich nicht wundern wenn es so etwas einfaches ist. Die eigene Unfähigkeit wird ja meist ausser acht gelassen. Das kann ja gar nicht sein das man etwas falsch gemacht hat. Von den Deppen laufen hier ja genug rum.
Fabian G. schrieb: > Doch der China-Kollege brachte nur wirre Zeichen auf das Display. Völlig normal, der kann nur Chinesisch. ;-)
Michael_ schrieb: > Hast du mal die Kennung ausgelesen und verglichen? Hallo Michael, unter Bascom wird der Atmel aus China als "ATmega16" erkannt. Unter Chip ID steht dann: 1E9403. Beim Atmega16 aus Taiwan steht das gleiche als Kennung. Thomas O. schrieb: > evtl. JTAG Fuses oder du schreibst mal in das Programm rein das das JTAG > Disable Bit gesetzt wird. Hallo Thomas, JTAG Fuses waren sowohl beim Original als auch beim China-Teil aktiviert. Somit denke ich nicht, dass dies der Grund für die fehlerhafte Darstellung war, denn beim Original hatte es ja funktioniert. F. Fo schrieb: > Völlig normal, der kann nur Chinesisch. ;-) Demnach müsste dann der Taiwanese auch wirre Zeichen aufs Display zaubern. Die Schrift hat Ähnlichkeiten mit Chinesisch ;-)
Also wenn es wirklich Fakes wären, dann würden sie doch nicht "China" draufdrucken, oder? Naja, vielleicht doch :-) Aber mal ernsthaft, ich habe von dem genannten Versandhändler schon mehrere ATmega1284p mit ähnlicher Aufschrift bekommen und noch nie irgendwelche Probleme damit gehabt.
Wenn man die Schaltung kennen würde, in der das Exemplar versagt, könnte man eventuell zielgerichtet suchen. So ist es Stochern mit der Stange im Nebel. Meine Glaskugel sagt: Grafik ist meist mit hohen Frequenzen verbunden. Da kommt es schon mal zu Race Conditions. Und dann hängt man an den Exemplarstreuungen.
Wir haben in der Werkstatt 12 Atmega mit der gleichen Seriennummer (1237) und noch mal 12 Stück mit der Seriennummer (1351) alles sind Produkte aus China und exakt mit den gleichen Problemen wie beim Threadersteller. Die Anzeige gibt wirre Zeichen heraus. Alle wurden getestet. Desweiteren habe ich noch einige ältere Atmegas auftreiben können. Seriennummern 0945K und 1025. Alle sind Atmega16 16PU. Der einzige Unterschied ist, dass die funktionierenden MCUs aus Taiwan stammen. Es ist ziemlich seltsam wie so eine Exemplarstreuung eine ganze Produktionscharge treffen kann. VCC sowie AVCC sind mit Abblockkondensatoren versehen.
nicht 'Gast' schrieb: > Wir haben in der Werkstatt 12 Atmega mit der gleichen Seriennummer > (1237) und noch mal 12 Stück mit der Seriennummer (1351) Das sind keine Seriennummern, das sind Datumscodes. Die einen sind von 2012, KW 37 und die anderen von 2013, KW 51.
Wenn ich überlege wieviele "eindeutige" Fakes es jetzt schon von AVRs gab, und anderen promienten Bausteinen wie DS18B20. Aber nie hat sich der Verdacht bestätigt. Und hier jetzt aufs neue. Ihr lernts auch nicht.
nicht 'Gast' schrieb: > Es ist ziemlich seltsam wie so eine Exemplarstreuung eine ganze > Produktionscharge treffen kann. Nö, ist es nicht. Kann gut sein, dass die beiden Chargen in völlig verschiedenen Fabs gelaufen sind. Die aus dem Jahr 2009 könnten noch in Frankreich gefertigt worden sein, während die aus dem Jahr 2013 sehr wahrscheinlich in Fernost gefertigt worden sind. (Das Land, welches da auf dem Gehäuse steht, ist jedoch nur das Land, in dem die Chips ins Gehäuse gewandert sind. Das hat mit der eigentlichen Fertigung herzlich wenig zu tun.) Solange beide ICs ihre datenblattmäßig garantierten Werte einhalten, kann man Atmel auch keinerlei Vorwurf machen für die Unterschiede zwischen ihnen.
nicht 'Gast' schrieb: > VCC sowie AVCC sind mit Abblockkondensatoren versehen. Wie gut? Wenn da mal wieder ein Shrink durchgeführt wurde, kann es locker sein, dass der Neue schneller ist, und deshalb bessere Abblockmaßnahmen braucht. Georg G. schrieb: > Wenn man die Schaltung kennen würde Und das zugehörige Layout...
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