Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Beleuchtung von Fahrradtacho versorgen (30-50V?)


von Steffen S. (derbubu)



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Hallo,

ich habe gerade einen Fahrradtacho zerlegt, den ich gerne bei 
eingeschalteter Beleuchtung dauerhaft leuchten lassen möchte. Eine 
Beleuchtung (per Knopf - 3-4Sekunden) besitzt er bereits. Versorgt durch 
3V Knopfzelle.

Mich wundert nur gerade diese leuchtende Folie unter dem Display selbst, 
an der ich gut 30V messen konnte bzw ohne die Folie (meine ich) waren es 
sogar an die 50V.
Bevor ich da jetzt dran rumbastle wollte ich lieber nochmal hier 
nachfragen wie diese Beleuchtung funktioniert bzw ob mir hierzu jemand 
Tipps geben kann. Bisherige Recherche ließ mich vermuten dass LCD 
Beleuchtung normalerweise eher mit geringerer Spannung arbeitet (?)

Die 30-50V bekomme ich zwar einfach und günstig per 
LM2577-Konstantstromquelle, aber das wäre die weniger saubere Lösung.

Im Anhang die Bilder mit der Platine. Der Pfeil markiert die 
Auflagefläche der Beleuchtung für das Display. Hier habe ich die recht 
hohe Spannung gemessen. Ich vermute die Bauteile direkt daneben stellen 
die Spannung für die Beleuchtung bereit - nur mal als Idee : Den Impuls 
für die Geschwindigkeitsmessung kann man nicht zweckentfremden um damit 
dem entsprechenden Transistor auf Dauerlicht (während der Fahrt) 
schalten zu lassen? Oder erkennt sogar jemand darauf in etwa wo ich mal 
probieren könnte extern ein Dauerlicht zu aktivieren?

Gruß,
steffen

: Bearbeitet durch User
von Christian W. (Firma: www.360customs.de) (doctormord)


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EL-Folien haben leider die unangenehme Angewohnheit, bei Dauerbetrieb 
sehr schnell an Leuchtkraft zu verlieren. Die in Tachos und Uhren 
enthaltenen Modelle umso mehr.

Eine seitliche LED-Beleuchtung ist (meiner Meinung nach) zielführerer.

Gruß Christian

> Den Impuls
> für die Geschwindigkeitsmessung kann man nicht zweckentfremden um damit
> dem entsprechenden Transistor auf Dauerlicht (während der Fahrt)
> schalten zu lassen?

Durchaus möglich.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Steffen S. schrieb:

> Mich wundert nur gerade diese leuchtende Folie unter dem Display selbst,
> an der ich gut 30V messen konnte bzw ohne die Folie (meine ich) waren es
> sogar an die 50V.

Das ist eine Elektrolumineszenzfolie (EL-Folie)

> Die 30-50V bekomme ich zwar einfach und günstig per
> LM2577-Konstantstromquelle

Nein. EL-Folien brauchen Wechselspannung. Bevorzugt im Bereich 
200-500Hz und mit Spitzenwerten von gern mal 100V.

> ... nur mal als Idee : Den Impuls
> für die Geschwindigkeitsmessung kann man nicht zweckentfremden um damit
> dem entsprechenden Transistor auf Dauerlicht (während der Fahrt)
> schalten zu lassen? Oder erkennt sogar jemand darauf in etwa wo ich mal
> probieren könnte extern ein Dauerlicht zu aktivieren?

Wenn man was erkennen können soll, mußt du erstmal scharfe Bilder 
liefern. Da du anscheinend nicht über vernünftige Fototechnik verfügst, 
kannst du es ja erstmal mit viel Licht versuchen.

Für EL-Folien in mobilen Geräten gibt (gab?) es spezielle Konverter-IC, 
z.B. von Sipex, die lediglich eine einzige kleine Drossel brauchen. Wenn 
so ein IC verbaut ist, dann hat es einen Freigabeeingang, den man vom µC 
trennen und fest aktivieren könnte. Allerdings ist es genausogut 
möglich, daß dieser Teil weitgehend integriert ist. In dem Fall könntest 
du bloß noch deinen eigenen EL-Inverter verwenden.


XL

von Schimanski (Gast)


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http://www.mikrocontroller.net/attachment/218502/2014-05-23_03.47.15.jpg
Siehst Du Dir nicht an, was Du hochlädst?
Willst Du Antworten, die genauso schwammig sind, wie das Bild?
War sicher das letzte Bild auf dem Film und kein neuer Film zur Hand...

von Steffen S. (derbubu)


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Hallo,

bessere Bilder hab ich nachgereicht - da hab ich wohl eine schlechte 
Aufnahme erwischt. Ich hoffe darauf erkennt man mehr.

Meine heutigen Versuche mit Led am Rand sind leider nicht ganz so schön 
geworden wie mit der EL-Folie, man sieht den einzelnen Punkt schon sehr 
deutlich, den Rest fast gar nicht. Deswegen versuche ich es jetzt 
nochmal mit der verbauten Beleuchtung und hoffe dass sie lange genug 
hält. Die Diagramme zeigen tatsächlich einen heftigen Verschleiß. Bin 
mal gespannt wie lange sie es mitmacht an 25V AC (gerade nochmal 
gemessen), bei geringerer Spannung könnte es sich vielleicht in Grenzen 
halten. Die Frequenz kann ich jetzt leider nicht messen und auf den 
Diagrammen erkenne ich nur eine höhere Helligkeit statt Auswirkungen auf 
den Verschleiß

Den Lichtschalter hab ich mit dem eigenen Magnetschalter überbrückt. Das 
Display leuchtet so dauerhaft. Mit diesem Schalter aber die Raddrehzahl 
messen UND die Beleuchtung ständig anschalten hat natürlich nicht 
funktioniert. Das einfachste wäre wohl einen zweiten Reedschalter an das 
Rad kleben, ist mir aber fast schon zu einfach.

Ansonsten erkenne ich keine ICs mehr, die man ansteuern könnte. 
Vielleicht erkennt einer von euch noch was darauf.

Gruß,
Steffen

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Steffen S. schrieb:
> Ansonsten erkenne ich keine ICs mehr, die man ansteuern könnte.
> Vielleicht erkennt einer von euch noch was darauf.

Scheint so, als würden Q1, Q2, D1 und L1 eine Minimalvariante eines 
EL-Treibers bilden. Ca. so:
1
             D1         EL
2
+3V --L1--*-->|--*---o--||--o
3
          |      |          |
4
         |< Q2  |< Q1       |
5
          |      |          |
6
GND ------*------*----------´

Q1 und Q2 sind npn-Transistoren oder n-Kanal-MOSFETs. Q2 lädt Drossel L1 
auf und über D1 entlädt sich die Induktionsspannung beim Abschalten von 
Q2 in die EL-Folie (die ist in 1. Näherung ein Kondensator). Nach ein 
paar Impulsen bleibt Q2 gesperrt und über Q1 wird die EL-Folie wieder 
entladen. Es ist also nicht wirklich Wechselspannung, sondern 
pulsierende Gleichspannung, was der Lebensdauer der EL-Folie ziemlich 
abträglich sein dürfte. Q1 und Q2 werden vom µC gesteuert. Transistoren 
sind wahrscheinlicher, immerhin sind da Basiswiderstände verbaut.


XL

von Christian (Gast)


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Misst du mit einem TrueRMS Messgerät? 25V erscheinen mir zu wenig.

von Steffen S. (derbubu)


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Hi,

da könntest du Recht haben. War ein normales Multimeter. Aber AC messen 
bei pulsierender Gleichspannung dürfte eh witzlos gewesen sein.

Danke für die Erklärung dieser Schaltung, nach etwas Recherche hab ich 
das Prinzip wohl zum größten Teil verstanden.
Ursprünglich hatte ich zwar gehofft durch kleine Eingriffe könnte man 
die Beleuchtungsdauer nach Belieben ändern (hatte mich an einen 
Wechselblinkerbausatz erinnert, den ich mal auf diese Weise abgeändert 
hatte), aber anscheinend ist das doch nicht so leicht möglich.

Ich würde also einfach mal den zweiten Reedschalter vom alten Tacho 
nehmen und am Lichtknopf anschließen. Das scheint bisher wenigstens zu 
funktionieren und bei Radbewegung Dauerlicht anzuschalten. Wenn die 
Folie extrem schnell verschleißen sollte muss ich eben versuchen eine 
Led seitlich da hinein zu bekommen. Vielleicht kann ich da etwas basteln 
damit das Display homogener und nicht durch einen hellen Punkt 
beleuchtet wird.

Falls mir bei der ASCII-Zeichnungen hätte was ins Auge springen müssen, 
dann brauche ich einen deutlicheren Wink mit dem Zaunpfahl - so 
bewandert bin ich da leider nicht.

Gruß,
Steffen

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