Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Alleiniger Elektroingenieur im Betrieb


von Farin U. (farin_u86)


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Hallo,

Ich arbeite für einen Betrieb der schwerpunktmäßig sehr einfachen 
Maschinenbau betreibt. Jedoch möchte man nun doch einige Produkte mit 
Elektronik ausstatten. Relativ einfache Dinge.. 1-2 Sensoren, Mikro 
Controller und ein paar Ausgänge (Relais, High Side Switches...)

In dem Betrieb bin ich der einzige weit und breit der von Elektronik 
Ahnung hat. Ich finde es schon komisch das ich mich mit keinem richtig 
austauschen kann. Würde gern wissen ob es anderen ähnlich geht? Wie 
bleibt ihr motiviert? Welche Vorteile / Nachteile seht ihr? Würde gern 
eure Meinung dazu hören

Ich soll die Hardware entwickeln, Software werde ich eventuell auch 
machen oder vergeben, Testentwicklung werde ich vergeben. Ich finde das 
an manchen Tagen einfach schwierig das alleinig unter einen Hut zu 
bekommen, speziell Projektleitung und die eigentliche Ausführung

Ich wäre für ein Ratschläge von Leuten in ähnlicher Situation sehr 
dankbar.

Liebe Grüße

von Bürovorsteher (Gast)


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Und wo ist dein Problem?

Ich bin auch der einzige in meinem Unternehmen, weil ich absolut alleine 
bin.
Mache also alles: Lohnbuchhaltung, elektrische Konstruktion, 
Kaffeekochen,
Pakete zu DPD schaffen, Leiterplattenkonstruktion, Musterbau, 
Prüfmittelbau, Kompressorwartung, VHDL, mechanische Konstruktion, Klo 
putzen, staubsaugen,
Bestückungsautomaten anlernen/programmieren, Büromaterial einkaufen,
Material beim Disti bestellen, Hausmeister zusammenscheißen, Geld ans 
Finanzamt abdrücken, Verhandlungen mit den Auftraggebern führen, 
saudumme Kundenanfragen beantworten, Webseite basteln und aktualisieren.

Keiner hilft mir, keiner sagt mir was, ich bin ja so einsam.

von Bürovorsteher (Gast)


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Ach ja, und die Zollabfertigung mit Ausfuhranmeldung und Gestellung muss 
ich auch noch machen, ich armes Würstchen.

von Grendel (Gast)


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Farin U. schrieb:
> Alleiniger Elektroingenieur


Ist doch super... dann kann das keiner den Aufwand nachvollziehen.

Chef: Wie lange wird das dauern?
Ing: Zwei Wochen.
Chef: Muss aber in 2 Tagen fertig sein!
Ing: OK, sie habens in 2 Stunden!

--> Dann biste der Held, wie Scotty auf der Enterprise ;-)

von Dipl.- G. (hipot)


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Bürovorsteher schrieb:

> Und wo ist dein Problem?
>
> Ich bin auch der einzige in meinem Unternehmen, weil ich absolut alleine
> bin.
> Mache also alles: Lohnbuchhaltung, elektrische Konstruktion,
> Kaffeekochen, Pakete zu DPD schaffen, Leiterplattenkonstruktion,
> Musterbau, Prüfmittelbau, Kompressorwartung, VHDL, mechanische
> Konstruktion, Klo putzen, staubsaugen,
> Bestückungsautomaten anlernen/programmieren, Büromaterial einkaufen,
> Material beim Disti bestellen, Hausmeister zusammenscheißen, Geld ans
> Finanzamt abdrücken, Verhandlungen mit den Auftraggebern führen,
> saudumme Kundenanfragen beantworten, Webseite basteln und aktualisieren.
>
> Keiner hilft mir, keiner sagt mir was, ich bin ja so einsam.

Ein typischer Beitrag eines typisch deutschen Ingenieurs. Is klar, der 
Führer hat Härte befohlen! Anstatt Dich positiv mit Deinem Kollegen 
auszutauschen, spuckst Du Gift und Galle gegen ihn. Offensichtlich bist 
Du mit Deiner "Schaut her wie groß mein Schwanz ist"-Situation nicht 
unbedingt glücklich, denn sonst würdest Du nicht in einem genervten, 
schnippischen Tonfall der Geschmacksrichtung zartbitter antworten. Immer 
wieder das gleiche mit Deutschen. Sich lieber gegenseitig in die Pfanne 
hauen und dumm vollöffeln, und jeden, der nach paar Wochen etwas nicht 
so kann wie der Spezialist mit 20 JAhren BE für bekloppt und unfähig 
erklären, und am besten niedermachen.
Klasse, ein sehr hilfreicher Beitrag für Deinen Kollegen. Der fühlt sich 
jetzt bestimmt positiv ohne Ende.

von Bürovorsteher (Gast)


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> Relativ einfache Dinge.. 1-2 Sensoren, Mikro
> Controller und ein paar Ausgänge (Relais, High Side Switches...)

Nochmals: ich kann das Problem nicht erkennen.

von Besucher (Gast)


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Was wahrscheinlich der Grund ist, warum du nur Kaffee holen darfst und 
als Hausmeister fungierst ...

von Detlef K. (adenin)


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Dipl.- Gott schrieb:
> Ein typischer Beitrag eines typisch deutschen Ingenieurs. Is klar, der
> Führer hat Härte befohlen! Anstatt Dich positiv mit Deinem Kollegen
> auszutauschen, spuckst Du Gift und Galle gegen ihn.

Genau! Hier sind nur Zustimm- und Mitjammerbeiträge gefragt. ;)

: Bearbeitet durch User
von Kolphonium (Gast)


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>Anstatt Dich positiv mit Deinem Kollegen
>auszutauschen, spuckst Du Gift und Galle gegen ihn.

Als Dipl-Gott und mit einer Ausbildung in Dresden geradezu gesegnet bist 
du doch eigentlich prädestiniert für gute Ratschläge.

von Amateur (Gast)


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Ich sehe das Problem darin, einen Was-auch-immer einzustellen, nur dass 
Du einen Gesprächspartner hast.

Schau Dir doch mal das Berufsbild des Mechatronikers an. Natürlich auch, 
wann die "natürliche" Selektion im Betrieb mal wieder (Rente) zuschlägt.

Solltest Du nämlich umfangreichere Automatisierungen vorhaben, so kannst 
Du diese sowieso nicht im Einzelkämpferstil durchziehen. Also einen 
Mechatroniker einstellen. Haben die eine halbwegs vernünftige Ausbildung 
genossen, so sind die wirklich, in einem weiten Bereich einsetzbar. Auch 
dürften diese vieles von dem, was Dir Probleme bereitet, verstehen.

Muss aber nicht so sein. Manche wissen nicht was ein Schraubenschlüssel 
ist und andere wundern sich darüber, warum das komische Teil an einem 
Ende so heiß wird.

von Detlef K. (adenin)


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Amateur schrieb:
> Manche wissen nicht was ein Schraubenschlüssel
> ist und andere wundern sich darüber, warum das komische Teil an einem
> Ende so heiß wird.

Du verwechselst da den Schraubenschlüssel mit einer Zigarette. :)

von Hmm (Gast)


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>Ich soll die Hardware entwickeln, Software werde ich eventuell auch
machen oder vergeben, Testentwicklung werde ich vergeben.


Dabei muss man aufpassen, dass so das Wissen nicht abfliesst.

von oszi40 (Gast)


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Farin U. schrieb:
> Ich finde es schon komisch das ich mich mit keinem richtig
> austauschen kann. Würde gern wissen ob es anderen ähnlich geht?

Das nennt man auch Berufsrisiko. Der Schornsteinfeger hat das auch. Der 
Unterschied ist nur, daß er noch Kollegen hat, die seine Aufgabe 
übernehmen könnten wenn er vom Dach fällt. In Deinem Fall mußt Du selbst 
VORSORGE treffen, daß Deine Maschinen während Deines Urlaubs/Krankheit 
noch laufen. Dazu gehört eine ausreichende Dokumentation und ein 
Notfallplan, den auch die Putzfrau starten kann. Einer unserer 
Entwickler ist vor Jahren mit dem Flugzeug ums Leben gekommen. Das hat 
die alte Firma kaum überlebt.

von Farin U. (farin_u86)


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Danke für die teilweise guten Kommentare und Ratschläge ...

Hier im Forum haben einige ja ein Benehmen wie eine offene Hose...

Es ging mir nicht um die vielen / vielfältigen Aufgaben, sondern mehr um 
den Austausch mit Kollegen mit gleichen oder ähnlichen Wissen. Es ist ja 
bekannt wenn man 3 Monate auf etwas starrt das man dann eventuell blind 
wird für einfachste Probleme/Fehler.

Nochmals an die Staenkerer... Wenn ihr soviel um die Ohren habt, warum 
habt ihr dann Zeit auf meine doofen Fragen zu antworten? Nicht schlimm, 
etwas Gutes hat es ja. Es dient einigen als Beispiel wie man sich nicht 
benehmen sollte.

Liebe Grüße

Keine Panik mit dem Wissen... die Firmen mit denen wir arbeiten machen 
ihr Geld mit ganz anderen Dingen. Trotzdem danke.

von IT-Willy (Gast)


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Aus solchen Firmen bin ich immer schnell geflüchtet. Ich war der 
IT-Dödel und so wirst du dort auch gesehen. Ansehen und Wichtigkeit noch 
weit unter Hausmeister und Klofrau. Sind neue Blumen gepflanzt heisst es 
"ah wie toll", neuer Klostein "ah wie das duftet", neue selbst 
entwickelte Software installiert "Wo muss ich jetzt klicken, ich kapiere 
nix, IT-Depp wie geht denn das? Und überhaupt wo ist jetzt mein Icon xy 
hingerutscht?".
Und wenn auch nur irgendwas entfernt mit Computern zu tun hat, musst du 
ran, obwohl du für Datenbankentwicklung eingestellt wurdest musst du 
irgendwann Drucker installieren,...
Und der Chef ist meist noch blöder, Rückhalt null, die bist der auf dem 
alle rumtrampeln. DEshalb weg von solchen Klitschen und in reine 
E-Technik oder IT-Firmen wechseln, da weiss dann der Kollege was du 
gerade machst und weiss auch dass du von Thema xy keinen Plan hast und 
lässt dich damit in Ruhe.

von oszi40 (Gast)


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IT-Willy schrieb:
> IT-Dödel

Man sollte an der richtigen Stelle auch NEIN sagen können, sonst hat man 
einen Sprachfehler ... oder muß auch noch das Klopapier bestellen!

von Farin U. (farin_u86)


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IT-Willy schrieb:
> Aus solchen Firmen bin ich immer schnell geflüchtet. Ich war der
> IT-Dödel und so wirst du dort auch gesehen...

Na, dafür bin ich einfach zu teuer. Darauf achtet auch schon mein 
Manager...

von wendelsberg (Gast)


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Farin U. schrieb:
> Ich arbeite für einen Betrieb der schwerpunktmäßig sehr einfachen
> Maschinenbau betreibt. Jedoch möchte man nun doch einige Produkte mit
> Elektronik ausstatten. Relativ einfache Dinge.. 1-2 Sensoren, Mikro
> Controller und ein paar Ausgänge (Relais, High Side Switches...)

Das sieht auf den ersten Blick - zumindest fuer mich - nach der 
Anwendung einer SPS aus. Damit fallen eine Menge Probleme schon mal weg.

wendelsberg

von Dieter (Gast)


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@Farin,

Hardware entwickeln und Elektrokonstruktion sind zwei verschiedene paar 
Schuhe. Wie schon gesagt das hört sich nach SPS o.Ä. an.
Im industriellen Umfeld wird keiner eine selbstgeätzte Platine mit 
Mikrocontroller-Steuerung einbauen wenn er keinerlei Kompetenz in dem 
Bereich mitbringt. Sowas kauft man bei kleinen Stückzahlen ein. In Form 
einer SPS, Beckmann-Steuerung, Rockwell, etc.

Um Hardware industrietauglich zu entwickeln, herzustellen und warten (10 
Jahre Ersatzteilgarantie) zu können sollte man hierfür auch Know-How 
haben.
Das fängt bei der Bauteilauswahl an, geht über die Beschaffung und 
Verfügbarkeit der Bauteile, Platinenlayout (für Automaten im Nutzen), 
Bestückung, etc. Abgesehen davon sind bei Maschinen auch EMV Störungen 
durch Motoren, etc. nicht zu vernachlässigen. Und 10 Jahre eine Platine 
bauen zu können ist auch nicht so einfach. Einfach alle Bauteile auf 
Lage legen bringt es nicht, die Dinger oxidieren und sind nicht mehr 
fehlerfrei automtenlötbar.

Also sehe es locker, recherchiere nach möglichen Lösungen und hol Dir 
Hilfe von Partnern. Fahr auf ne Fachmesse und schnacke mit Leuten.
Du wirst sehen, die Leute wollen verkaufen (und beraten) und gerade auf 
Messen hat man häufig Glück und nicht nur mit Verkäufern sondern auch 
Technikern reden zu können.
Wenn Du Deine Anwendung dann genau spezifizieren kannst und es dafür 
eine passende Hardware gibt, dann kannst Du Dich auf die 
Systemintegration sepzialisieren. Ob Du diese dann fremd vergibst oder 
dich selber darein wurschtelst ist dann Dir überlassen.

In großen Firmen zählt die Zeit und nicht das Geld. Leider in kleineren 
Betrieben werden Angebote von externen Partnern als zu teuer angesehen, 
weil die eigenen Mitarbeiter eh schon da sind. 1 Tag ext. Dienstleistung 
~= 1000 €. Ohne viel zu tun sind da schnell 10.000 - 20.000 € auf der 
Rechnung. Das klingt viel, ist aber Aberglaube von vielen Chefs und geht 
nur solange die eigenen MA unbezahlte Überstunden anhäufen.

Ich habe bei meinem Chef gute Erfahrungen damit gemacht externe Aufgaben 
in kleiner Arbeitspakete aufteilen zu lassen und dafür Angebote mir 
einzuholen (auch beim gleichen Anbieter).
So kann man gut nach einem Milestone den Erfolg messen und erste 
Erkenntnisse hausintern verwenden. Wenn das Ding bis dahin super lief, 
wird man meistens das zweite Arbeitspaket dann auch vergeben dürfen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Farin U. schrieb:
> Ich arbeite für einen Betrieb der schwerpunktmäßig sehr einfachen
> Maschinenbau betreibt. Jedoch möchte man nun doch einige Produkte mit
> Elektronik ausstatten.
Hat "man" vorher schon Produkte mit Elektrik ausgestattet? Oder musst 
du erst noch die Infrastruktur dafür schaffen, dass überhaupt ein Strom 
in/an die Maschine kommt?
Denn wenn es so ist, dann spielst du erst mal in der Liga mit zig 
Normen, die dir auf undurchschaubare exakt Art vorschreiben, welches 
Kabel mit welchem Querschitt über welche Sicherungen und Schalter an 
welchem Trafo angeschlossen und wie geerdet sein müssen.
Das allein reicht aus, um einen Mann in Vollzeit zu beschäftigen, 
besonders dann, wenn mal eine dieser Maschinen noch das europäische 
Festland verlässt...

Und dann ist in diese Maschine noch keine einzige eigenentwickelte 
Platine drin, die ihrerseits wieder irgendwelche Normen durch 
Konformitätstests (EMV...) einhalten muss.

> In dem Betrieb bin ich der einzige weit und breit der von Elektronik
> Ahnung hat.
Aber Elektriker habt ihr schon?

> In dem Betrieb bin ich der einzige ... der von Elektronik Ahnung hat.
Ändere das!
Mach aus der Ahnung Wissen!
Das war jetzt ein wenig plakativ, es zeigt aber die Richtung...

von anonym (Gast)


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Bürovorsteher schrieb:
> Nochmals: ich kann das Problem nicht erkennen.

Das Problem hat er bereits erkannt und geschildert: Er ist alleine!

Ich habe nach meinem Studium der Nachrichtentechnik in einem 6.000 Mann 
großen Unternehmen der Energie- und Automatisierungstechnik begonnen, wo 
man einen neuen Produktbereich aufbauen wollte. Dummerweise war ich der 
einzige Entwicklungsingenieur für diesen neu angedachten Bereich. Jetzt 
versuch mal den auf Maschinenbau getrimmten Kollegen zu erklären, was 
geht und vor allem was nicht geht... Und umgekehrt lassen mich deren 
Vorschläge daran zweifeln, ob sie überhaupt irgendeine Art 
physikalisches Grundverständnis besitzen.

Und wenn Du erstmal drei Jahre auf dem Posten sitzt, findest Du nichts 
anderes mehr, weil sich die meisten Arbeitgeber denken: Wozu einen 
Nachrichtentechniker einstellen, der sich jahrelang mit fachfremden 
Dingen (oder am Rande dessen) beschäftigt hat? Da wird der Arbeitgeber 
besser gleich einen Absolventen einstellen.

Ich war/bin aufgrund der Familie örtlich gebunden. Aber mein Fazit: NIE 
WIEDER!

von Farin U. (farin_u86)


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Sorry ich hätte das vorher aufklären sollen was wir machen.

Die Firma ist eine Zulieferfirma für Gabelstapler, Kräne usw.
Es wurde mit Hilfe einer externen Firma eine Hardware entwickelt. Diese 
hat aber nun ihr Limit erreicht. Das Projekt lief nicht wirklich gut, da 
es kein Elektronikwissen im Betrieb gab.
Nun soll Generation 2 entwickelt werden, daher meine Position.

von Bernd F. (metallfunk)


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Farin U. schrieb:
> Sorry ich hätte das vorher aufklären sollen was wir machen.
>
> Die Firma ist eine Zulieferfirma für Gabelstapler, Kräne usw.
> Es wurde mit Hilfe einer externen Firma eine Hardware entwickelt. Diese
> hat aber nun ihr Limit erreicht. Das Projekt lief nicht wirklich gut, da
> es kein Elektronikwissen im Betrieb gab.
> Nun soll Generation 2 entwickelt werden, daher meine Position.

Wo ist denn da das Problem?

Die Geschäftsführung hat erkannt, dass da was passieren muss.
Die wissen sogar, dass das Geld kostet. ( Sonst hätten die
keinen Ing. eingestellt )

Nun erwarten die Leistungen vom Superman. Mach mal :)

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von Ex-Ing (Gast)


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Hallo,

in so einer Situation war ich auch mal. Das ist Chance und Risiko 
gleichzeitig.

Wichtig sind vier Dinge:

1) Sind die Anforderungen der Nicht-Fachleute an Dich realistisch?

(In einem meiner Projekte hatte der Maschinenbau-Projektleiter für die 
Entwicklung und Programmierung einer hochkomplexen Hardware mal eine (!) 
Woche veranschlagt)

2) Wird Deine Arbeit wertgeschätzt? (Geld und Anerkennung)

3) Werden die notwendigen Ressourcen ohne großes Palaver zur Verfügung 
gestellt? (Messgeräte, Zeit, usw.)

4) Gibt es Entwicklungsmöglichkeiten, z. B. Aufbau einer eigenen 
Abteilung, Leute einstellen, usw?

Mindestens drei mal "ja" bei der Beantwortung, sonst wechseln.

von horst (Gast)


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Farin U. schrieb:
> Keine Panik mit dem Wissen... die Firmen mit denen wir arbeiten machen
> ihr Geld mit ganz anderen Dingen. Trotzdem danke.

Es geht auch darum, dass das Wissen nicht in eurer Firma ist.

Wer kann einen Fehler in der Software beheben, wenn der Externe einen 
vollen Terminplan hat, in Kokurs gegangen ist, ...
Natürlich kann man sich in den Sourcecode einlesen (so man ihn denn 
hat), aber alleine bis man eine Entwicklungsumgebung aufgesetzt und man 
den Code kompiliert hat kann eine gefühlte Ewigkeit vergehen. Dann 
braucht man noch jemanden, der sowohl den Code verstehen kann und sich 
auch mit dem verwendeten Controller (SPS) auskennt bzw. sich mühsam 
einliest. Was ist mit den Konfigurationsdateien zu machen und wie sind 
die Compilerswitches zu setzen, damit überhaupt das Programm 
herauskommt, das ihr verwendet?
(Troubleshooting wieder extern vergeben? Erspart Dir zumindest eine 
Menge Stress.)

Wenn gerade Feuer am Dach ist, dann sind solche Verzögerungen mehr als 
lästig.


Nicht dass ich generell abraten will, die Software extern machen zu 
lassen, aber alles hat nunmal auch seine Schattenseiten.

von Farin U. (farin_u86)


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Hallo und Danke für die Antworten.

Zu den Fragen kann ich sagen.

1) Sind die Anforderungen der Nicht-Fachleute an Dich realistisch?
Soweit ich das bis jetzt beurteilen kann, ja. Werde in den kommenden 
Wochen eine Abschätzung abliefern. Mal sehen wie das so ankommt. Grob 
wurden ca. 12 Monate kommuniziert. Wie gesagt ist nicht mega kompliziert 
aber wie wir alle wissen steckt der Teufel im Detail.

2) Wird Deine Arbeit wertgeschätzt? (Geld und Anerkennung)
Da kann ich nicht klagen, Generation 1 macht ca. 2 Millionen Gewinn pro 
Jahr.

3) Werden die notwendigen Ressourcen ohne großes Palaver zur Verfügung
gestellt? (Messgeräte, Zeit, usw.)
Das ist auch OK. Klar die meisten verstehen nicht den Unterschied 
zwischen einem Labornetzteil und einem Batterieladegeraet... kommen doch 
12V raus. Es wird schon aufs Geld geachtet aber wenn ich erklären kann 
warum wir/ich das brauche geht das schon klar.

4) Gibt es Entwicklungsmöglichkeiten, z. B. Aufbau einer eigenen
Abteilung, Leute einstellen, usw?
Das ist wahrscheinlich der schwächste Punkt, jedenfalls für ein, zwei 
Jahre. Werde dies aber nach hoffentlich erfolgreicher Arbeit mal 
vorschlagen. Eigentlich bräuchten wir einen Programmierer.

Die Absprache ist schon das wir soviel wie möglich in House machen. Ich 
habe zum Beispiel nur wenig Erfahrung im Programmieren. Geht, wird aber 
zu viel Zeit kosten daher wird es vergeben. Wir werden uns die 
Entwicklungswerkzeuge aber auch anschaffen. Mal ne Zeile ändern schaff 
ich noch gerade und da macht es dann keinen Sinn jedes mal erst 
ellenlange emails hin- und herzuschicken.

Testaufbau und dessen Programmierung in LabView wird auch vergeben. Da 
kann ich sogar mehr helfen, da ich in LabView programmieren kann und wir 
alle Tools im Betrieb haben.

Danke nochmals an alle.

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Hallo Farin U.,

> 2) Wird Deine Arbeit wertgeschätzt? (Geld und Anerkennung)
> Da kann ich nicht klagen, Generation 1 macht ca. 2 Millionen Gewinn pro
> Jahr.

Es geht nicht darum, ob sich das für deinen Chef lohnt, sondern für 
DICH.

> 4) Gibt es Entwicklungsmöglichkeiten, z. B. Aufbau einer eigenen
> Abteilung, Leute einstellen, usw?
> Das ist wahrscheinlich der schwächste Punkt, jedenfalls für ein, zwei
> Jahre. Werde dies aber nach hoffentlich erfolgreicher Arbeit mal
> vorschlagen. Eigentlich bräuchten wir einen Programmierer.

Bei dem o.g. Gewinn sollte das doch eigentlich drinn sein. Vor allem 
wenn man sich mit einer verbesserten Version steigende Umsätze 
verspricht.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Farin U. (farin_u86)


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Sory hab das so zusammen geschrieben.

Ja es lohn sich auch fuer mich... Danke

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