Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Atmega -- Potential / Grenzen


von Tom (Gast)


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Hallo,

kann man eigebtlich sowas hier auch mit einem Atmega ansteuern?

http://www.ebay.de/itm/1-8-Serial-128X160-SPI-TFT-LCD-Modul-Display-SD-Socket-4-Arduino-Raspberry-Pi-/320989216984?pt=Wissenschaftliche_Ger%C3%A4te&hash=item4abc72c0d8

oder sowas

http://www.ebay.de/itm/2-8-Inch-240-x-320-TFT-LCD-Display-Module-Modul-mit-PCB-Adapter-Board-2-8-/270915920063?pt=Bauteile&hash=item3f13d8e0bf

Interessiert mich, weil ich gern wissen würde, ob so ein Atmega8  16  
32 etc. etwas wirklich "professionelles" oder doch eher nur für 
"kleinere" Anwendungen gedacht ist.

VG

von Karol B. (johnpatcher)


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Tom schrieb:
> Interessiert mich, weil ich gern wissen würde, ob so ein Atmega8  16
> 32 etc. etwas wirklich "professionelles" oder doch eher nur für
> "kleinere" Anwendungen gedacht ist.

Die Fragestellung ist doch absoluter Murks. Ein ATmega ist durchaus 
"professionell" und wird auch im professionellen Umfeld eingesetzt. 
Schau dir die Elektronik von Geräten doch ab und zu mal an. Allerdings 
ist auch klar, dass ATmegas eben 8-Bit Mikroprozessoren sind. Für manche 
Dinge eignen sie sich wunderbar, für andere weniger. Wieder andere Dinge 
kann man damit schlichtweg vergessen.

Was o.g. Displays angeht: Klar, prinzipiell kann man die auch an einem 
ATmega betreiben und per SPI mit Daten befeuer. Ob das sinnvoll ist, ist 
eine andere Frage. Du kannst dir ja einmal ausrechnen wie viel RAM man 
bei 128x160 Pixeln und 262K Farben für einen einfachen Framebuffer 
benötigt. Idealerweise braucht man dann sogar zwei solcher Framebuffer 
(Stichwort: Doppelpufferung) und will vermutlich nebenbei auch noch 
etwas nützliches machen. Da bieten sich andere Controller mit mehr RAM 
und DMA halt mehr an.

Mit freundlichen Grüßen,
Karol Babioch

von Moby (Gast)


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Karol Babioch schrieb:
> Da bieten sich andere Controller mit mehr RAM
> und DMA halt mehr an.

... die dann oft nicht mehr ganz so einfach und nah an der Hardware 
(Asm) programmierbar sind, in wenig bastlerfreundlichen Gehäusen 
daherkommen usw.
Also wenn nicht gerade Videoausgabe gefragt ist kann das auch ein Mega. 
Empfehlenswerter wäre aber gleich ein Xmega, wenns denn ein AVR/8Bit 
sein soll. Den wird ein Bastler so schnell nicht ausreizen.

von Steffen (Gast)


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Alles kein Hexenwerk. Gab vor Jahren schon Anleitungen Handy Displays 
anzusteuern. Glaub vom Siemens S35.

von hobbychemiker (Gast)


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AVR ist komplett unprofessionell, wie man an Arduino und ähnlichen 
Auswüchsen sieht. Profis setzen auf 8051. Die stecken wirklich überall 
drin.

von Steffen (Gast)


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Naja ich hatte vor kurzem einen Siemens induktionsherd offen, da war die 
Ansteuerung der sensortasten mit einem atmega 32 gemacht.

von Frank K. (fchk)


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Tom schrieb:
> Hallo,
>
> kann man eigebtlich sowas hier auch mit einem Atmega ansteuern?
>
> 
http://www.ebay.de/itm/1-8-Serial-128X160-SPI-TFT-LCD-Modul-Display-SD-Socket-4-Arduino-Raspberry-Pi-/320989216984?pt=Wissenschaftliche_Ger%C3%A4te&hash=item4abc72c0d8

Ja, alles schon gemacht. Mein Display hatte ein SRAM-artiges Interface, 
und so habe ich an dem 90CAN128 das External Bus Interface benutzt. Das 
ist die schnellste Möglichkeit, Daten da hinein zu bekommen. Kein 
Problem. War schnell genug.

fchk

von chris (Gast)


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hobbychemiker schrieb:
> AVR ist komplett unprofessionell, wie man an Arduino und ähnlichen
> Auswüchsen sieht. Profis setzen auf 8051. Die stecken wirklich überall
> drin.

boahhh denk nochmal drüber nach Keule. AVR != Arduino denn es soll nur 
den Einstieg vereinfachen und wenn da nen Intel/AMD/STM/PIC oder sonst 
was drauf steckt behauptets du immer noch das die unprofessionell sind 
kopfkratz

von Lothar (Gast)


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Moby schrieb:
> ... die dann oft nicht mehr ganz so einfach und nah an der Hardware
> (Asm) programmierbar sind, in wenig bastlerfreundlichen Gehäusen
> daherkommen usw.

Habe kürzlich einen LCD-Treiber für den ATtiny (Assembler) für LPC810 
ARM M0 DIP8 umgeschrieben, ist deutlich kürzer geworden und passt mit 3K 
auch in die 4K Flash (Codedichte ARM ist also vergleichbar mit AVR):

https://github.com/cpldcpu/uTFT-ST7735

hobbychemiker schrieb:
> wie man an Arduino und ähnlichen
> Auswüchsen sieht

Die versuchen gerade vom ATmega328 auf ARM M0 umzusteigen:

http://arduino.cc/en/Main/ArduinoBoardZero

hobbychemiker schrieb:
> Profis setzen auf 8051.

Im Automotive-Bereich ist das sogar (noch) richtig.

von Tom (Gast)


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Mit dem Arduino scheint man ja weniger Aufwand zu haben oder?

Anstecken, Programmieren, Fertig.

Oder sehe ich das Falsch?

von Tom (Gast)


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okay kommt sicher drauf an, was man vor hat....

von Eumel (Gast)


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Tom schrieb:
> Anstecken, Programmieren, Fertig.
>
> Oder sehe ich das Falsch?

Ne, siehst du schon richtig. Ist mit einem nackten AVR aber auch so.

von Lothar (Gast)


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Tom schrieb:
> kann man eigebtlich sowas hier auch mit einem Atmega ansteuern?

Wie schon gesagt Dein erstes Ebay-Teil hat einen ST7735-Controller und 
wenn Du diesen ATtiny-Treiber nimmst läuft die Sache (auch mit dem 
ATmega):

https://github.com/cpldcpu/uTFT-ST7735

Den selben Treiber gibt es aber auch für ARM und selbst der kleinste 
DIP-8 fürs Steckbrett ist mit 30MHz (interner Oszillator, Flash ohne 
Waitstates) und "echtem" Hardware-SPI massiv schneller.

von Moby (Gast)


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AVR Atmega/Xmega

Potential: >90% aller denkbaren Hobbyanwendungen. Simpel. Einfach. 
Clever.

Grenzen: Wenn es wirklich mal daten- und rechenintensiv werden sollte.

von Lothar (Gast)


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Moby schrieb:
> AVR Atmega/Xmega Potential: >90% aller denkbaren Hobbyanwendungen

Habe 1988 mit dem ARM2 angefangen, vorher 6502, und dann erst 2010 
mitbekommen dass es AVR überhaupt gibt :-) obwohl der ja 1994 entwickelt 
wurde.

Mir war es dann ein Rätsel wie man 1994 noch mit einer "neuen" 8-bit 
Architektur ankommen konnte. AVR-Assembler kann man ohnehin nur gut 
finden, wann man vorher nichts besseres gesehen hat, da ist sogar 8051 
logischer.

Außerdem was nützt das "Hobby" wenn man dann später im Beruf den 
erlernten AVR nicht einsetzen darf, dürfte für Frust sorgen.

von wendelsberg (Gast)


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Lothar schrieb:
> Mir war es dann ein Rätsel wie man 1994 noch mit einer "neuen" 8-bit
> Architektur ankommen konnte.

Weil es jede Menge Anwendungen gibt, bei den sogar 4 Bits Overkill 
waeren.
Und weiles jede Menge Leute gibt, die eben die Handtasch nicht mit dem 
Gelaendewagen transportieren, auch jetzt noch.

wendelsberg

von Daniel H. (Firma: keine) (commander)


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Lothar schrieb:
> Außerdem was nützt das "Hobby" wenn man dann später im Beruf den
> erlernten AVR nicht einsetzen darf, dürfte für Frust sorgen.

Was eine Logik. Ich bin in meinem Job auch total frustriert, weil ich 
dort mein Fußballkünste nicht einsetzen darf :D

von Moby (Gast)


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Lothar schrieb:
> Mir war es dann ein Rätsel

Das ist meistens ein untrügliches Zeichen dafür, daß einem irgendetwas 
zum Verständnis abgeht ;-)

Ach übrigens, der 8-Bit Xmega ist erst wenige Jahre auf dem Markt.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Tom schrieb:
> Interessiert mich, weil ich gern wissen würde, ob so ein Atmega8  16
> 32 etc. etwas wirklich "professionelles" oder doch eher nur für
> "kleinere" Anwendungen gedacht ist.

Diese Unterscheidung ist ungefähr so sinnvoll, wie bei Autos zu 
unterscheiden ob sie rot sind oder nur langsam fahren können.


XL

von Lothar (Gast)


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Axel Schwenke schrieb:
> Diese Unterscheidung ist ungefähr so sinnvoll, wie bei Autos zu
> unterscheiden ob sie rot sind oder nur langsam fahren können.

Er wollte ja eigentlich nur wissen ob solche LCD noch mit AVR schnell 
genug anzusteuern sind, und der verlinkte ATtiny-Treiber zeigt ja dass 
das schon geht (wenn es sein muss mit Assembler hand-optimiert).

von Dennis K. (scarfaceno1)


Angehängte Dateien:

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hobbychemiker schrieb:
> AVR ist komplett unprofessionell, wie man an Arduino und ähnlichen
> Auswüchsen sieht. Profis setzen auf 8051. Die stecken wirklich überall
> drin.

Tom schrieb:
> Interessiert mich, weil ich gern wissen würde, ob so ein Atmega8  16
> 32 etc. etwas wirklich "professionelles" oder doch eher nur für
> "kleinere" Anwendungen gedacht ist.

Also da wüsste ich gerne, was ihr als "professionell" anseht.
Alles wo ein grafisches Display drin ist, betrachtet ihr hoffentlich 
nicht gleich als professionell.
Ich habe zum Beispiel ein DMX Steuerpult gebaut. Für 2 Universen mit 
etlichen Einstellmöglichkeiten, einem 4x20 Zeichen LCD und 5 2x16 
Zeichen LCDs. Wird über einen Drehencoder eingestellt und bedient. 
Ansteuerung einer SD Karte zum speichern von Profilen und flaschen der 
Firmware. In einem Edelstahlgehäuse.

Das wird jetzt richtig im harten Toureinsatz genutzt. Würde das schon 
als professionell Ansehen. Dazu kommt natürlich wie es im Gerät aussieht 
und wie das ganze aufgebaut ist. Für die richtige Anwendung den 
richtigen Controller.
Ein ARM wäre halt manchmal einfach Overkill.
Ein AVR ist manchmal überfordert.
Aber ob der Einsatz eines AVR dann gleich unprofessionell ist wage ich 
doch sehr schnell zu bezweifeln.

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