Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Rauschen messen (Audio, A/D)


von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Hallo,

ich habe hier einen Behringer Xenyx 302 USB.

https://www.google.com/search?q=xenyx+302+usb&safe=off&client=safari&rls=en&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ei=EyqDU8aREuep7QaQl4FY&ved=0CAkQ_AUoAg&biw=1140&bih=508

Ich würde gern «das Rauschen messen» um dieses Gerät mit einem deutlich 
teureren und besseren zu vergleichen. Hängt jetzt nicht mein Leben dran, 
aber ich habe mich als auditechnisch komplett unbedarfter gefragt, wie 
«man» sowas eigentlich macht.

Wenn ich ein Mikrofon einstecke, nimmt das Gerät natürlich den Ton des 
Mikrofons auf, das Rauschen durch den Mikrofonvorverstärker und den A/D 
Wandler etc. dürfte dann ja eine geringe Rolle spielen?

Schließe ich gar nichts an, dann ergibt sich auch praktisch kein 
Rauschen (-85 db bei der Fourier-Analyse mit Audacity)

Ich könnte auch einen Signalgenerator anschließen, dann würde ich in der 
Analyse zwar einen Peak vom SG sehen, das wäre ja aber egal? 
Gleichzeitig könnte ich so den Pegel zwischen versch. Messungen und 
Geräten »normieren«?

In welche Stellung sind bei solchen Messungen idealerweise die Regler? 
Halb? Voll durchgesteuert (vermal. nicht)?

Wie würde ich am besten vorgehen?

Vielen Dank für jeden sachdienlichen Hinweis!

Timm

von Mike (Gast)


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Timm Reinisch schrieb:
> ... das Rauschen durch den Mikrofonvorverstärker und den A/D
> Wandler etc. dürfte dann ja eine geringe Rolle spielen?
Was verleitet dich zu der Annahme und wie bewertest du das?

von jetzt (Gast)


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Ein Abschlusswiderstand anschliessen

von MaWin (Gast)


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Das Rauschen" ist ja Unsinn.

Das Rauschen bei der Aufnahme von Mikro.
Das rauschen bei der Aufnahme eines Eingangs
Das Rauschen bei der Ausgabe als Soundkarte.
Das Rauschen beim Durchschliefen eines Eingangs auf einen Ausgang.

Es gibt viele Wege des Rauschens.

Mit dem 16 bit A/D-Wandler wird man nie besser als 96dB.
Lediglich das Rauschenbeim Durchschleifen könnte besser sein.
Das Rauschen beid er Aufnahme kann man im PC ermitteln, eil das
Signal ja digital vorliegt.
Du hast geschrieben -85dB.
Da gibt es nun 3 Möglichkieten:
Offener EIngang (das zu messen ist Blödsinn).
Kurzgeschlossener Eingang
Eingang abgeschlossen mit der Nennimpedanz.
Da das Rauschen oberhalb -96dB keinen Unterschied mehr macht zwischen 
Nennimpedanz und Kurzschluss, kannst du den Eingang durchaus 
kurzschliessen.
Nehmen wir an, es produziert dann -85dB.
Damit wäre ees schlechter als Heim-HiFi Geräte und untauglich als 
Studio- oder Bühnenmixer.
Wie die Leute in den Bewertungen schreiben, wird nämlich dann das 
Rauschen hörbar, man darf nicht zu laut aufdrehen. Für Audio-Elektronik 
heute eigentlich ein Unding, aber der 16 bit Wandler ist halt billiger 
als ein 24 bit Wandler und die Elektronik ist nicht mal so gut wie der 
billige Wandler.
Bleit das raushen der Ausgänge. Dafür müsstest du sie erst mal erfassen 
könne, und wzar rauschfrei. Villeicht hast du ja eine zweite, bessere 
Soundkarte, mit Eingängen, die kurzgeschlossen deutlich unter -106dB 
liegen. Dann hättest du ein Messmittel.

von Helper (Gast)


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Unabhängig von der Frage direkt:

Ich weiss ja nicht, was du mit dem Audiointerface vor hast, falls es die 
Aufnahme von Musik (Gesang, Rap usw.) sein sollte, kauf dir nichts von 
Behringer. Ich will die Marke hier nicht schlecht reden, aber kann dir 
nach nun mehr als 11 Jahren Raperfahrung sagen, dass Behringer bei der 
Soundqualität mit abstand am shclechtesten abschneidet, zumindest was 
Vocals angeht.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Timm,

> Ich würde gern das Rauschen messen

Was genau willst Du messen?

"Das Rauschen" geht nicht, wohl aber "Fremdspannungsabstand":
Mit einem breitbandigen Leistungsmesser misst Du
a) Die Spannung an einem Kurzschluss oder an einem Abschlußwiderstand.
b) Die Spannung am Ausgang Deines Gerätes.

Die Fernmeldepost und auch die Phonoindustrie habe dazu Normen 
entwickelt.

In der Fremdspannung iss alles Unerwünschte drin. Eben nicht nur das, 
was unser Ohr als feines Meeresrauschen wahrnimmt, sondern auch die 
Einkopplung von 50 Hz.


Ciao
Wolfgang Horn

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Helper schrieb:
> kann dir
> nach nun mehr als 11 Jahren Raperfahrung sagen, dass Behringer bei der
> Soundqualität mit abstand am shclechtesten abschneidet, zumindest was
> Vocals angeht.
Kaum zu glauben, dass angeblich ausgerechnet die Rapper neuerdings auf 
Klangqualität achten, da es ja keine "Musikrichtung" gibt, bei denen das 
Mikro näher am Mund ist, als beim Rap oder HipHop und somit 
anteilsmässig grösseren Primärschall aufnimmt. Rauschen ist ja eher ein 
Problem der Distanzaufnahmen, z.B. bei Chören.

Aber zum Thema: Wie schon angedeutet, gibt es mehrere Anteile des 
Rauschens. Das Eigenrauschen lässt sich dadurch messen, dass der ADC mit 
50 Ohm eingangsseitig abgeschlossen wird, weil das der typische 
Ausgangswiderstand von guten Mikros ist. Der Anteil, der von der 
Wandlereinheit bzw dem Vorverstärker kommt, lässt sich bei 
unterschiedlichen Vorverstärkungen messen.

Das Rauschen ist aber nur ein Merkmal. Was regelmässig eine Rolle 
spielt, ist die Verzerrung und die ist wiederum bei lauten/nahen Quellen 
ein grösseres Problem.

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Hallo,

@Mike

Mike schrieb:
> Timm Reinisch schrieb:
>> ... das Rauschen durch den Mikrofonvorverstärker und den A/D
>> Wandler etc. dürfte dann ja eine geringe Rolle spielen?
> Was verleitet dich zu der Annahme und wie bewertest du das?

zu der Annahme verleitet mich die Tatsache, dass es hier relativ laut 
ist, es rauschen zahlreiche Lüfter, die ich nicht alle abschalten kann / 
will außerdem herrscht hier ein subjektiv zwar nicht wahrgenommener aber 
messtechnisch sicher relevanter Straßenlärm.

Bei offenem (eingeschaltetem und angeschlossenem) Mikrofon zu messen ist 
deshalb aus meiner Sicht problematisch, weil es eine zutreffend 
subjektiv beurteilte und vergleichbare Ruhe voraussetzt.

Wie bewerte ich das? Naja, ich will es eben gar nicht bewerten, weil ich 
nicht glaube, dass ich es bewerten kann.


@MaWin

>Das Rauschen bei der Aufnahme von Mikro.
>Das rauschen bei der Aufnahme eines Eingangs
>Das Rauschen bei der Ausgabe als Soundkarte.
>Das Rauschen beim Durchschliefen eines Eingangs auf einen Ausgang.

>Es gibt viele Wege des Rauschens.

Yepp!

Was mich interessiert ist das Rauschen beim Einspeisen eines Signals mit 
Mikrofonpegel ohne Phantomspeisung und Weiterverarbeitung durch den A/D 
Wandler. Oder alternativ

@Jürgen Schumacher
Mit einer Summe wäre ich schon zufrieden! Die einzelnen Anteile zu 
ermitteln wäre mir gar nicht so wichtig...



Mal nachmessen, vielleicht "terminiert" das Mikrofon, das ich habe, wenn 
ich es ausschalte? Eine Art Abschlusswiderstand ist, wenn ich das 
richtig verstehe, der richtig Weg zu sein?

vlg
 Timm

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Das Mikro terminiert durchaus, wenn es richtig gebaut ist oder einen 
Übertrager hat. Das Ausschalten bezieht sich bei guten Mikros auf den 
Kapselverstärker VOR dem Ausgangstreiber, sofern überhaupt Ausschalter 
vorhanden sind. Meistens haben nur Billigmikros einen Schalter und diese 
schalten das Mkro einseitig weg, sodass der Eingang dann offen ist.

von Frank (Gast)


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Dafür gibt es eigentlich Meßgeräte. Dabei wird ein hochreines 
Sinussignal durchgestimmt und gemessen was nach dem Gerät davon wieder 
rauskommt. Die Abweichung ist dann zwar kein Rauschen im technischen 
Sinne, sondern Störung und Rauschen (SINAD), aber das ist eigentlich das 
was man wissen will.

Nun kostet so ein Gerät leider viel Geld, aber mit der Kenntnis des 
Funktionsprinzips kann man sich selber behelfen. Man nimmt also eine 
möglichst gute Soundkarte, schickt ein Signal auf dem Ausgang der Karte 
raus und mißt mit dem Eingangswandler. Dafür gibt es auch Programme, da 
diese Aufgabenstellung natürlich häufiger vorkommt (Bei manchen Leuten 
ist das ein eigenes Hobby).

Natürlich hat man in diesem Fall dann den Rauschpegel der Soundkarte 2 * 
mit drin, aber wenn man in der Größenordnung von 85dB arbeitet geht das 
mit vielen Soundkarten noch.

Noch einfacher aber auch ungenauer und ohne Frequenzgang wäre eine 
Nullmessung. Man mißt einfach den Ausgang bei kurzgeschlossenen Eingang 
mit AC-Kopplung. Dann hat man auch nur das Rauschen ohne 
Verzerrungsanteil.

>In welche Stellung sind bei solchen Messungen idealerweise die Regler?
>Halb? Voll durchgesteuert (vermal. nicht)?
Ideal für was? Das kann man außerdem nicht sagen hängt nämlich vom Gerät 
ab. Einfach ausprobieren (alle drei beschriebenen Stellungen).

Zu guter Letzt: Gibt es denn keine Herstellerangabe?
Doch gibt es: http://www.behringer.com/assets/302USB_WebBrochure.pdf

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