Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Plastik mit Dremel Schneiden


von drehmel (Gast)


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Ich habe heute versucht, mit meinem Dremel Plastik zu 'flexen' und bin 
auf das Problem gestoßen, dass das Plastik ja heiß wird und beim 
schmelzen üble Gerüche von sich gibt. ;)
Habe es dann zwar geschafft, würda aber gerne von euch wissen, wie ihr 
das macht. Mir würde da so spontan einfallen:
-Schneidewerkzeuge zuvor in die Kühltruhe legen
-während des Schneidens kühlen(wie?)

Gibt es da irgendwelche bewährten Methoden??

mfg drehmel

von Wollmausjäger (Gast)


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>üble Gerüche von sich gibt.
>würda aber gerne von euch wissen, wie ihr
>das macht.
Wäscheklammer auf die Nas.

von Floh (Gast)


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drehmel schrieb:
> auf das Problem gestoßen, dass das Plastik ja heiß wird und beim
> schmelzen üble Gerüche von sich gibt. ;)

Versuche zu schneiden anstatt zu schleifen. Z.B. den Kugelfräßer in den 
Dremel nehmen, mit der Drehzahl runter bis es keinen Staub sondern Späne 
gibt und ordentlich Vorschub ins Plastik. Bei linearen Schnitten bietet 
sich ein kleines Sägeblatt mit Zähnen an, das Prozedere ist das gleiche.

von tmomas (Gast)


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drehmel schrieb:
> -Schneidewerkzeuge zuvor in die Kühltruhe legen

LOL! Der war gut! :-D
Was meinst du, wie lange das vorhält? 1sec!

> -während des Schneidens kühlen(wie?)

- Druckluft (billig, muß man aber auch erstmal haben)
- Wasser (billig, aber Sauerei)
- Kältespray (teuer, aber bequem und sauber/rückstandslos)

von Feadi F. (feadi)


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Wie Floh schrieb, nicht schleifen.

Die Fräser sollten im Idealfall einen Anschliff für Alu oder Kunststoff 
haben. Da sind die Schneiden schärfer. Drehzahl nicht zu hoch. Perfekt 
ist es, wenn der Span vom Werkzeug weggeschleudert wird und die Wärme 
dabei mitnimmt.

von Amateur (Gast)


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Plastik mit einer Schleifscheibe schneiden?!?

Nimm doch ein Brot- oder Fischmesser. Ist genauso gut geeignet.

von drehmel (Gast)


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tmomas schrieb:
>> -während des Schneidens kühlen(wie?)
>
> - Druckluft (billig, muß man aber auch erstmal haben)
> - Wasser (billig, aber Sauerei)
> - Kältespray (teuer, aber bequem und sauber/rückstandslos)
Druckluft: Wie kriege ich das handlich hin, ohne dass die mir abhaut und 
ich trotzdem noch schneiden kann?
Wasser: Kurzschlussgefahr - ich will mir das ding nich schrotten ;-)
Kältespray: vorher auftragen hält doch auch nicht so lange? Und nebenbei 
sprühen? ich habe keine drei Arme!

Floh schrieb:
> Versuche zu schneiden anstatt zu schleifen. Z.B. den Kugelfräßer in den
> Dremel nehmen, mit der Drehzahl runter bis es keinen Staub sondern Späne
> gibt und ordentlich Vorschub ins Plastik. Bei linearen Schnitten bietet
> sich ein kleines Sägeblatt mit Zähnen an, das Prozedere ist das gleiche.

Ich hatte es vorhin auch mal mit einem kleinen Sägeblatt versucht, 
allerdings auch das wurde noch zu heiß. Kugelfräser ist allerdings eine 
gute Idee. Ich dachte, die wären eher zum Gravieren?!

von drehmel (Gast)


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Nachtrag:

> Plastik mit einer Schleifscheibe schneiden?!?
>
> Nimm doch ein Brot- oder Fischmesser. Ist genauso gut geeignet.
 Allerdings ist das bei ca 0.5cm Dicke ganz schön ätzend

von Amateur (Gast)


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Bei 0,5mm kann ein Teppichmesser helfen.

Am Stahllineal anritzen und über eine gerade Kante brechen.

Notfalls Schiene drauf, mittels Schraubzwingen fixieren um das 
Verrutschen zu verhindern (number of fingers).

von Gerd E. (robberknight)


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drehmel schrieb:
> Kugelfräser ist allerdings eine
> gute Idee. Ich dachte, die wären eher zum Gravieren?!

Ich weiß nicht ob Kugelfräser wirklich die richtigen für sowas sind. Ich 
fräse Kunststoff normal mit niedriger Drehzahl und einem Einschneider. 
Die gibt es auch mit 3,125mm-Schaft, genau passend für den Dremel.

Ein Einschneider hebt pro Umdrehung genau einen dicken Span ab, damit 
braucht es nicht so viel Vorschub wie z.B. bei einem Zweischneider oder 
anderen Werkzeugen mit mehreren Schneiden.

von Floh (Gast)


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drehmel schrieb:
> Ich hatte es vorhin auch mal mit einem kleinen Sägeblatt versucht,
> allerdings auch das wurde noch zu heiß.

Dann war die Drehzahl zu hoch oder der Vorschub zu gering, so dass du 
mit dem Sägeblatt eher geschliffen hast.

von drehmel (Gast)


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Floh schrieb:
> Dann war die Drehzahl zu hoch oder der Vorschub zu gering, so dass du
> mit dem Sägeblatt eher geschliffen hast.

Ja das kann gut sein, ich war etwas ungeduldig ;)

von tmomas (Gast)


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drehmel schrieb:
> Druckluft: Wie kriege ich das handlich hin, ohne dass die mir abhaut und
> ich trotzdem noch schneiden kann?

Druckluftschlauch (oder eher ein Schläuchelchen) am Dremel befestigen, 
kontinuierlicher Druckluftstrahl aufs Sägeblatt.

> Wasser: Kurzschlussgefahr - ich will mir das ding nich schrotten ;-)
> Kältespray: vorher auftragen hält doch auch nicht so lange?

Gut erkannt, so war's auch nicht gemeint. Du brauchst kontinuierliche 
Kühlung. Vorabkühlung hält von jetzt bis gleich.

> Und nebenbei sprühen? ich habe keine drei Arme!

Auch keine "dritte Hand"?
Nein, mal im Ernst: Gleiches Prinzip wie Druckluft, also 
Kältesprayschlauch am Dremel befestigen, Strahl aufs Sägeblatt. Für die 
"Auslösung" des Kältesprays läßt du dir was geeignetes einfallen, 
ähnlich einer Schraubzwinge, die den Sprühkopf herunterdrückt. 
Sprühstrahlstärke feinjustierbar, um Kältespray zu sparen. Aber mal 
unter uns: Das will man doch nicht ernsthaft, bei den Preisen für 
Kältespray, oder?

Nebenbei bemerkt 1: Beim Bohren (nicht schneiden) von Plexi kann man mit 
Wasser kühlen, indem man einen Ring aus Kitt/Knete um die Bohrstelle 
legt und die vom Ring umschlossene Fläche dann mit Wasser füllt.

Nebenbei bemerkt 2: Ich habe schon erfolgreich 10mm Plexi mit einer 
Stichsäge und Wasserkühlung geschnitten. Wasserkühlung allerdings nicht 
von oben, sondern von unten: Wasserbehälter unter die Schnittstelle, so 
daß das Stichsägeblatt in den Behälter eintauchen kann. Funktioniert 
prima, gibt nen sauberen Schnitt und relativ wenig Sauerei. Prinzipiell 
auch für runde Sägeblätter denkbar, allerdings wahrscheinlich mit 
größerer Sauerei verbunden.

von drehmel (Gast)


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> Auch keine "dritte Hand"?
> Nein, mal im Ernst: Gleiches Prinzip wie Druckluft, also
> Kältesprayschlauch am Dremel befestigen, Strahl aufs Sägeblatt. Für die
> "Auslösung" des Kältesprays läßt du dir was geeignetes einfallen,
> ähnlich einer Schraubzwinge, die den Sprühkopf herunterdrückt.
> Sprühstrahlstärke feinjustierbar, um Kältespray zu sparen. Aber mal
> unter uns: Das will man doch nicht ernsthaft, bei den Preisen für
> Kältespray, oder?
>
> Nebenbei bemerkt 1: Beim Bohren (nicht schneiden) von Plexi kann man mit
> Wasser kühlen, indem man einen Ring aus Kitt/Knete um die Bohrstelle
> legt und die vom Ring umschlossene Fläche dann mit Wasser füllt.
>
> Nebenbei bemerkt 2: Ich habe schon erfolgreich 10mm Plexi mit einer
> Stichsäge und Wasserkühlung geschnitten. Wasserkühlung allerdings nicht
> von oben, sondern von unten: Wasserbehälter unter die Schnittstelle, so
> daß das Stichsägeblatt in den Behälter eintauchen kann. Funktioniert
> prima, gibt nen sauberen Schnitt und relativ wenig Sauerei. Prinzipiell
> auch für runde Sägeblätter denkbar, allerdings wahrscheinlich mit
> größerer Sauerei verbunden.

Prima vielen Dank, das sind echt super Möglichkeiten! Ich bin in Sachen 
Mechanik/Druckluft etc. noch nicht so erfahren, als dass ich mir das 
zutrauen würde, aber Wasserkühlung von unten ist ein heißer(oder 
kalter?) Tip.

PS: Aber bricht das Blatt nicht, wenn ich das sauerhaft mit Kältespray 
einsprühe?

von MaWin (Gast)


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drehmel schrieb:
> Gibt es da irgendwelche bewährten Methoden??

WELCHES Plastik. Duroplaste lassen sich durchaus "flexen".

Also wird es ein Thermoplast gewesen sein. Die sägt man. Also ein 
kleines Kreissägeblätt. Weil du deine Hand nicht so ruhig halten kannst, 
sollte man dann PLastikteil und Proxxon einspannen (Dremel geht nicht 
vernünftig einzuspannen, aber wegzuwerfen).

von Gerd E. (robberknight)


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MaWin schrieb:
> (Dremel geht nicht
> vernünftig einzuspannen, aber wegzuwerfen).

Dremel geht wunderbar einzuspannen wenn Du einen 
Dremelgewinde-auf-43mm-Rundhals-Adapter hast. Die gibts auf ebay für nen 
paar Euro.

von ledfan (Gast)


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Zu dem Gejammer, dass man keine 3 Arme hat:

Flasche Bier opfern, Kumpel holen und das Ding vor dem nächsten 
Fußballspiel noch schnell durchziehen.

von maschbauer (Gast)


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MaWin schrieb:
> drehmel schrieb:
>> Gibt es da irgendwelche bewährten Methoden??
>
> WELCHES Plastik. Duroplaste lassen sich durchaus "flexen".
>
> Also wird es ein Thermoplast gewesen sein. Die sägt man. Also ein
> kleines Kreissägeblätt. Weil du deine Hand nicht so ruhig halten kannst,
> sollte man dann PLastikteil und Proxxon einspannen (Dremel geht nicht
> vernünftig einzuspannen, aber wegzuwerfen).

Was hat das mit der Vernetzung zu tun? Es gibt auch weiche Duroplaste 
und harte, sogar sehr Hitze beständige Thermoplaste.

von ... (Gast)


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Laubsäge, Bügelsäge

von herbert (Gast)


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Kommt immer darauf an was du in welcher Form und Dimension schneiden 
willst. Manchmal geht das mit einer Laubsäge und einem Sägeblatt für 
Kunstoff recht gut. Bei Kreissägen im Proxxon-Format nimmt man an besten 
ein geschränktes Blatt das zb. auch für Platinematerial und Holz geeignt 
ist.Ungeschränkte Sägeblätter erzeugen mehr Wärme und die Gefahr des 
schmierens mit Geruchsbildung ist recht groß.

von Martin S. (sirnails)


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Floh schrieb:
> sich ein kleines Sägeblatt mit Zähnen an, das Prozedere ist das gleiche.

Jupp, und das ganze muss dann mit zwei Stichen genäht werden. War eine 
sau dämliche Idee :)

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