Hallo, mir ist ein großes Mißgeschick passiert. In einem Anfall von Arbeitswut habe ich eine 3 Briefmarkengroße Platine geäzt (MicVV). Schwungvoll habe ich die Mischung aus 36% Salzsäure und 33% Wasserstoffsuperoxyd über den Waschtisch Abfluß entsorgt. Ich weiß, daß tut man nicht, aber ich hielt die Menge wirklich für nicht gefährlich für die Umwelt. Die Strafe folgte auf dem Fuß. Mein Erstaunen war aber groß, als ich plötzlich einen Abfluß verkupfert vorfand. Macht ja nichts, Umkehrschluß und frische Ätzlösung angesetzt, Abflußstopfen zwecks Abdichtung rein und die Lösung in den Waschtisch gekippt. Tjaaaa, anstatt die Kupferablage aufzulösen hat sich jetzt der Kupferauftrag auch auf den Stopfen übertragen! Jetzt habe ich eine verkupferte Abflußgarnitur. Wie kriege ich das Kupfer wieder von der verchromten Garnitur? Mechanisch geht es nicht, sobald ich gröberes Schmirgelleinen verwende wird sicher auch die dünne Chromschicht angekratzt. Es müßte schon chemisch sein. Kann mir bitte jemand helfen?
> Mein Erstaunen war aber groß, als ich plötzlich einen Abfluß verkupfert > vorfand. War zu erwarten. > Tjaaaa, anstatt die Kupferablage aufzulösen Welche Kupferablagerung? > Jetzt habe ich eine verkupferte Abflußgarnitur. Das war sie vorher auch schon. Nur war da noch eine Chromschicht drüber. > Wie kriege ich das Kupfer wieder von der verchromten Garnitur? Austauschen. Oder neu verchromen.
Pechvogel schrieb: > Mein Erstaunen war aber groß, als ich plötzlich einen Abfluß verkupfert vorfand. Eigentlich hast du ihn nicht verkupfert sondern entchromt vorgefunden. Warum müssen nur immer alle mit Salzsäure und H2O2 ätzen? Da sind solche Unfälle vorprogrammiert.
Vermutlich kannst auch bald neue Abflussrohre für unters Waschbecken kaufen. Sofern du es nicht inner Küche entsorgt hast wo meistens Plastikrohre sind. Viel Spass
Pechvogel schrieb: > Macht ja nichts, Umkehrschluß und frische Ätzlösung angesetzt, > Abflußstopfen zwecks Abdichtung rein und die Lösung in den Waschtisch > gekippt. Das ist keinerlei Einsicht zu entdecken - grosses Gejammere um deine Armaturen, Umweltschäden gehen dir dagegen am A... vorbei. Wahrscheinlich besorgst du dir als nächstes ein Verchromungsbad für deinen Abfluss. Dass Chrom giftig ist, kann dich ja nicht hindern, sowas muss man als Bastler halt als Kollateralschaden für die Umwelt in Kauf nehmen. Ist ja anonym wie heute üblich. Georg
36% Salzsäure mit 33% Wasserstoffperoxyd zu mischen ist schon katastrophal gefährlich. Es kann unter anderem Chlor enstehen. Das H2o2 kann sich explosionsartig zersetzen und dir die Suppe ins Gesicht befördern. Diese Lösung danach im Abguss zu entsorgen, muss mindestens mit einem Armaturenschaden bestraft werden. Denn Kupferchlorid ist auch in geringen Mengen toxisch und gehört in die Schadstoffsammlung und nicht in den Abguss!
Ach, hört doch bitte mal auf, über die "Gefahren" zu jammern. Das geht alles auch weitaus schlimmer und Kupfer ist nicht so dramatisch, wie man vielleicht denken mag. Säure im Abwasser sowieso nicht. Das sind extrem kleine Mengen - und nein, das macht eben nicht jeder. Schön ist es nicht, den Kram über den Abfluss zu entsorgen, aber auch kein Verbrechen an der Menschheit. Der Abfluss ist halt hin und man lernt draus. H2O2 und HCl sind eine der saubersten Ätzmethoden. Vernünftig durchgeführt. Und ja, klar entsteht dabei Chlor. Es entweicht auch etwas Chlor aus PVC-Böden und aus dem nahe gelegenen Schwimmbad. Das man das Zeug nicht einschnaufen sollte versteht sich von selbst. Und die Explosionsgefahr (nach "min") ist "min"-imal (konkreter: In wässriger Umgebung non-existent). Edit: Chrom an sich ist btw. nicht toxisch. Man könnte einen Kupferfilm mit einem soliden Stückchen Crom an der ganzen Chose elektrisch leitend angeschlossen wieder los werden. Theoretisch. Kupfer ist nämlich leicht unedler. Insgesamt wird das praktisch aber nichts. Denn wie gesagt, es handelt sich weniger um eine Kupferschicht, als viel mehr um eine entfernte Chromschicht. Höchstwahrscheinlich. Der Abfluss ist hin. Neu verchromen wird dann nämlich tatsächlich toxisch mit ausgesprochen unangenehmer Elektrochemie. (Huh, er hat Chemie gesagt).
:
Bearbeitet durch User
>Er kann ja froh sein das er zu der Salzsäure/H2O2-Mischung nicht noch Aceton
reingeleert hat! Das wäre nämlich zu Acetonperoxyd mutiert was ein hochbrisanter
Sprengstoff ist und damals von den Londoner U-Bahn-Bomber angewendet wurde...
Lukas T. schrieb: > H2O2 und HCl sind eine der saubersten Ätzmethoden. Vernünftig > durchgeführt. Deine Vermutung, Deine Armaturen verkupfert zu haben, obwohl Du sie entchromt hast, läßt aber schon Zweifel aufkommen, ob Deine Kompetenz für eine "vernünftige Durchführung" ausreicht. Also laß' den Scheiß, kauf Deinen Eltern einen neuen Abfluß, und ertrage die Schadenfreude.
Dauergast schrieb: > läßt aber schon Zweifel aufkommen, ob Deine Kompetenz > für eine "vernünftige Durchführung" ausreicht. Wieso lässt Pechvogels Vermutung Zweifel an Lukas T's Kompetenz aufkommen?
Ich stimme der These nicht zu, dass hier das Abflussrohr entchromt, entnickelt und die Kupferschicht darunter frei wurde. Ich kenne das Phänomen selbst, dass metallische Gegenstände im Ätzbad aus HCl und H2O2 "verkupfert" werden. Schön zu sehen an den Pinseln, die ich benutze, um das Ätzbad in Bewegung zu halten und bestimmte Stellen an der Platine schneller ätzen zu lassen. Wie man den Kupferbelag wieder wegbekommt, weiß ich allerdings auch nicht. Allerdings: Warum stört der dich? Solange das Rohr noch dicht ist, erfüllt es vollkommen seinen Zweck.
Pechvogel schrieb: > Tjaaaa, anstatt die Kupferablage aufzulösen hat sich jetzt der > Kupferauftrag auch auf den Stopfen übertragen! Jetzt habe ich eine > verkupferte Abflußgarnitur. Nope, Du hast mit der Salzsäure das Chrom chloriert - d.h. es gibt dort keines mehr. Unter der Chromschicht ist nebenbei Messing, welches aber auch durch die Salzsäure angegriffen wird, und das Zink herauslöst, sodass nur reines Kupfer übrig bleibt, welches edler ist und somit als letztes angegriffen wird.
Epic fail! Nächstes Mal kippst du das Zeug ins Klo, die Keramik hält das ab ;)
Da Klärwerk freut sich riesig über auch kleinste CuCl Mengen, das mögen nähmlich die Biofilter überhaupt nicht. Wenn die merken wer das war ist Dein Abfluss dein kleinstes Problem. Gebrauchte Ätzbrühe jeder Art gehört gesammelt und zur Sondermüllsammelstelle! Ich lasse das Zeug das nicht mehr zum Äzen taugt immer eindunsten, so gibt es nur eine kleine zu entsorgende Menge. Allerdings HCL /H2O2 Brühe läst sich ewig lange regenerieren, gibt bei mir nur selten Abfall.
Steffen Warzecha schrieb: > Da Klärwerk freut sich riesig über auch kleinste CuCl Mengen, das > mögen > nähmlich die Biofilter überhaupt nicht. Wenn die merken wer das war ist Das ist eine Urban Legend die einfach nicht totzukriegen ist. Klar ist CuCl umweltgiftig, aber was ein einzelner in einem Einzelfall in den Ausguss kippt ist mengenmäßig so wenig das da im Klärwerk beinahe nur noch einzelne Moleküle ankommen. Weder bemerken die das noch können die es zurückverfolgen.
Lukas T. schrieb: > Edit: > Chrom an sich ist btw. nicht toxisch. Chrom(VI) wie es bei der Oxidation mit H2O2 entsteht ist stark toxisch und karziogen. Nur mal so zur Info. Auch Kupfersalze sind nicht so ohne. Gruß Andreas
:-) schrieb: >>Er kann ja froh sein das er zu der Salzsäure/H2O2-Mischung nicht noch Aceton > reingeleert hat! Das wäre nämlich zu Acetonperoxyd mutiert was ein > hochbrisanter > Sprengstoff ist und damals von den Londoner U-Bahn-Bomber angewendet > wurde... Oh Mann, warum probierst du das nicht einfach mal? Es wird dir ohne weiteres nicht gelingen. Selbst zum Bloedsinn machen muss man seinen Kopf benutzen. --------- @Pechvogel Kannst dein blankgelegten Rotguss auch polieren, beliebter Zeitvertreib bei Seglern.
Muaahaha schrieb: > Es wird dir ohne weiteres nicht gelingen. > Selbst zum Bloedsinn machen muss man seinen Kopf benutzen. Nö, Zusammenkippen unter Kühlung reicht. Ob die Ausbeute dabei 60 oder 90% war, dürfte in den anschließenden Wumms untergehen. Gruß Andreas
Andreas B. schrieb: > Muaahaha schrieb: >> Es wird dir ohne weiteres nicht gelingen. >> Selbst zum Bloedsinn machen muss man seinen Kopf benutzen. > > Nö, Zusammenkippen unter Kühlung reicht. Ob die Ausbeute dabei 60 oder > 90% war, dürfte in den anschließenden Wumms untergehen. > > Gruß > Andreas Und? Bei Raumtemperatur zerkocht das bestenfalls zu einem gruenen Schluntz.
Muaahaha schrieb: > Und? Bei Raumtemperatur zerkocht das bestenfalls zu einem gruenen > Schluntz. z.B. http://internet.freepage.de/cgi-bin/feets/freepage_ext/41030x030A/rewrite/althof/html/herstellung.html Mna muß es allerdings bei 0°C etwas stehenlassen, wenn man eine gute Ausbeute haben möchte. Aber es ist alles andere als kompliziert. Gruß Andreas Edit: Ach ja, der NSA dürfte sich inzwischen dazugeschaltet haben ;-)
:
Bearbeitet durch User
Andreas B. schrieb: > Edit: Ach ja, der NSA dürfte sich inzwischen dazugeschaltet haben ;-) Vor oder nach dem Siphon?
> Statt des Siphons!
Gibt ja auch welche mit Abzweig,
wenn mal einer aus der Spuelmaschine steigt weisst du Bescheid.
Muaahaha schrieb: > Oh Mann, warum probierst du das nicht einfach mal? Geht nicht. Dafür braucht es mehr als 30%iges H2O2 - und das gibt es nicht so eben an der nächsten Ecke. Das muss man selbst destillieren und schon dabei dürften sich die meisten die Hände wegsprengen.
Martin Schwaikert schrieb: > Geht nicht. Dafür braucht es mehr als 30%iges H2O2 - und das gibt es Stimmt leider nicht ganz. Sonst gäb's damit weniger böse Überraschungen. Aber mit über 25% Wasser drin ist "Apex" nicht explosionsfähig. Aber Aceton und Ätzbrühe ist aus einem anderen Grund eine ganz, ganz bescheidene Idee: Chloraceton.
Martin Schwaikert schrieb: > Muaahaha schrieb: >> Oh Mann, warum probierst du das nicht einfach mal? > > Geht nicht. Dafür braucht es mehr als 30%iges H2O2 - und das gibt es > nicht so eben an der nächsten Ecke. Das muss man selbst destillieren und > schon dabei dürften sich die meisten die Hände wegsprengen. Das bezog sich auf den der meinte seine Spuele sprengen zu koennen, in dem er das zusammen wegkippt. > destillieren? Noe, anders rum wenn du aus verduenntem peroxid hoeher konzentriertes machen willst, ausfrieren und abseihen. Und auch da kommt es wieder auf bestimmte Vorgehensweisen und Temperaturen an, gibt ja auch andere Experimente wo man das brauchen kann. Wer es nicht schafft mit solchen Sachen vernuenftig zu Aetzen lauft garantiert nicht Gefahr sich versehentlich zu atomisieren.
Lukas T. schrieb: > Aber mit über 25% Wasser drin ist "Apex" nicht explosionsfähig. Die Explosionsfähigkeit ist unter Wasser lediglich reduziert. Außerdem brauchst Du das Zeugs nur zum Trocknen ein paar Tage stehenlassen. Die Möglichkeiten was Dummys damit anstellen können, sind unbegrenzt. Ich habe schon mit Peroxiden gearbeitet und habe höchsten Respekt vor dem Zeugs. Uns ist im Labor mal eine Flasche mit einem Peroxid (weiß nicht mehr, was das war) hochgegangen. Von dem Glas der Flasche (ca. 100ml Inhalt mit Peroxid als Nebenprodukt) konnten wir anschließend nur noch Teile des Glasstopfens finden. Es ist ein Unterschied, ob man zum Zwecke von Sprengungen so etwas herstellen will (da muß es ja auch sicher funktionieren) oder ob man aus Jux so etwas zusammengiepßt und davon ausgeht, daß schon nichts passieren wird. Im Zweifelfall meldet sich dann Murphy. Gruß Andreas
Andreas B. schrieb: > Explosionsfähigkeit ist unter Wasser lediglich reduziert Oh, bei größeren Mengen stimmt das. Aber was so im Ätzschlabber hypothetisch entstehen könnte ist eher nicht so aktiv. Flasche mit Peroxid drin ist toll. THF kann das sehr gut. Da bleibt nicht viel übrig. Und zum Trocknen stehen lassen ist auch arg: Acetonperoxid sublimiert über 16 °C. -> Deckel -> Bumm.
Lukas T. schrieb: > Oh, bei größeren Mengen stimmt das. > Aber was so im Ätzschlabber hypothetisch entstehen könnte ist eher nicht > so aktiv. Um 1g Apex herzustellen, brauchst Du nur ca. 1.5ml Aceton. Da ist nichts hypothetisch. Wenn Dir diese 1g in einer geschlossenen Flasche hochgehen, reicht das schon. Anders wird es vermutlich aussehen, wenn Cu in der Lösung ist (also schon benutzte Ätzflüssigkeit), da sich das Apex vermutlich schon im stati nascendi zersetzt. Gruß Andreas
:-) schrieb: > Er kann ja froh sein das er zu der Salzsäure/H2O2-Mischung nicht noch > Aceton reingeleert hat! Das wäre nämlich zu Acetonperoxyd mutiert was > ein hochbrisanter Sprengstoff ist und damals von den Londoner U-Bahn- > Bomber angewendet wurde... Hochbrisant ja. London nein. Sauerlandgruppe dito. APEX ist nicht geeignet für Sprengstoffanschläge. Das einzige was man damit halbwegs reproduzierbar hinbekommt, ist sich und sein Labor in die Luft zu jagen. Daß APEX (bzw. H2O2 und Aceton) immer in Verbindung mit (angeblichen) Terroranschlägen genannt wird, halte ich für eine gezielte Desinfor- mationskampage der Geheimdienste. Die "Terroristen", die so blöd sind darauf reinzufallen, eliminieren sich selber.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.