Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Mit einem Led-Modul ein Stroboskop bauen


von Michael K. (tschoeatsch)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo Bastler,
ein Freund ist Schlagzeuger und macht guten sound. Damit's beim Solo 
nicht nur donnert, sondern auch blitzt, möchte ich ein entsprechendes 
Stroboskop bauen, dass bei einem Schlag auf die drum auch diese drum 
blitzt (jede drum hat also einen eigenen Blitz). Ich hab hier die 
Cob-Ledmodule vom Pollin mit 8Watt bei 13V. Die blitzen schon nicht 
schlecht. Jetzt meine Frage: wenn diese Leds nur mit einem Puls (20msec) 
angesteuert werden, wie weit kann man dann mit der Betriebsspannung 
hochgehen? Hat jemand dazu Erfahrung? Das Datenblatt sagt nix dazu.
Danke für die Tipps,
Grüße von tschoeatsch

von FlorianM (Gast)


Lesenswert?

LEDs sind stromgesteuerte Bauelemente.
Du könntest im einfachsten Fall einen Widerstand in Serie einschalten, 
der bei der vorgegebenen Spannung den Strom auf seinen Maximalwert 
begrenzt.

Aber Achtung, der Strombedarf von LEDs ist u.a. abhängig von deren 
Temperatur und sie sind auch einer Alterung unterworfen, die den Strom 
ändert.

Wenn du dir nicht sicher bist, lieber vor dem Ausprobieren hier die 
Rechnung zum Widerstand zeigen.

von Michael K. (tschoeatsch)


Lesenswert?

Hallo Florian,
dass verstehe ich jetzt nicht. Wenn die Led bei 13V 600mA Strom zieht 
und ein Widerstand in Serie geschalten wird, der den Max-Strom bei 
höherer Spannung auf 600mA begrenzen soll, dann liegen an der Led doch 
wieder 13V an, oder?
Ich dachte eher so wie bei normalen Leds, die kurzzeitig mit deutlich 
mehr Strom beaufschlagt werden und dadurch kurzzeitig auch deutlich 
heller sind. Grüße von tschoeatsch

von Max H. (hartl192)


Lesenswert?

Michael Kirch. schrieb:
> Wenn die Led bei 13V 600mA Strom zieht
Umgekehrt: Bei 600mA fallen an der LED ca. 13V ab. Diese 13V sind aber 
stark von Fertigungstoleranzen und mit -3mV/K von der Temperatur 
abhängig. Laut angehängtem Datenblatt befindet sich die Flussspannung 
irgendwo zwischen 12V und 13V...
Siehe --> LED <--

: Bearbeitet durch User
von FlorianM (Gast)


Lesenswert?

Michael Kirch. schrieb:
> dass verstehe ich jetzt nicht. Wenn die Led bei 13V 600mA Strom zieht
> und ein Widerstand in Serie geschalten wird, der den Max-Strom bei
> höherer Spannung auf 600mA begrenzen soll, dann liegen an der Led doch
> wieder 13V an, oder?

Jo, an der LED fällt immer ungefähr die gleiche Spannung ab.

Wird die LED im Moment mit Gleichspannung (13V) ohne Strombegrenzung 
betrieben?


Ohne Gewähr würde ich sagen, für so einen kurzen Impulsbetrieb kann sie 
auch den doppelten Strom vertragen. Bin aber kein LED-Experte für 
"Überlastbetrieb", das ist nur eine persönliche Schätzung.

Eventuell findest du ein Datenblatt für eine ähnliche (baugleiche) LED 
und kannst dort den erlaubten max. Pulsstrom ablesen.

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


Lesenswert?

Bemühe mal die Suchfunktion, es gibt viele Beiträge in denen erklärt 
wird, warum man ein Stroboskop besser mit einer Xenonblitzröhre baut, 
als mit einer LED.

von Michael K. (tschoeatsch)


Lesenswert?

Hallo,
danke für die Antworten.
Das mit den Xenon-Blitzlampen ist mir bekannt, die sind wohl blitziger, 
aber ich will bei diesem Projekt die erforderlich hohen Spannungen 
vermeiden.
Meine Schaltung sieht im Moment so aus:
Ein Piezoplättchen erkennt den Schlag auf die drum, über einen 
Verstärker geht es zu einem Komparator. Von da wird's wohl in einen 
Attiny gehen, der aus dem Nadelimpuls einen Impuls von ca. 20msec (die 
Zeit muß ich noch austreten) an einen Fet gibt, der dann die Cob-led 
schaltet (die direkt an der Spannungsquelle hängt). Den Attiny will ich 
auch deswegen nehmen, weil dann noch Effekte wie Nachblitz oder 
Nachblitzserien möglich wären. Wenn ich eine schnelle Blitzfolge mit 
Xenonlampen erzeugen will, ist der Aufwand auch nicht ohne und die 
günstigen Lampen werden das auch nicht gut verkraften. Hat jemand ein 
Datenblatt für ähnliche Cob-leds?
Grüße von tschoeatsch

von Max H. (hartl192)


Lesenswert?

Michael Kirch. schrieb:
> Cob-led
> schaltet (die direkt an der Spannungsquelle hängt)
Keine gute Idee die LED direkt, ohne Strombegrenzung, an die 
Spannungsquelle zu hängen...

von Michael K. (tschoeatsch)


Lesenswert?

Hallo Max,
wie meinst du das?
Soll ich lieber 15V nehmen und einen Widerstand von 2/0.6=0.33 Ohm in 
Reihe schalten?
Wäre es dann geschickt eine Konstantstromquelle, die z.B. 1A liefert vor 
die Led zu hängen um einen helleren Blitz zu bekommen? Regeln die auch 
in einem Pulsbetrieb ordentlich?
Grüße von tschoeatsch

: Bearbeitet durch User
von Max H. (hartl192)


Lesenswert?

Michael Kirch. schrieb:
> Soll ich lieber 15V nehmen und einen Widerstand von 2/0.6=0.33 Ohm in
> Reihe schalten?
Sollte funktionieren, besser als keine Strombegrenzung ist es auf jeden 
Fall.
> Regeln die auch
> in einem Pulsbetrieb ordentlich?
Hängt von der verwendeten KSQ ab.

von Michael K. (tschoeatsch)


Lesenswert?

Hallo,
als Einfachlösung denke ich an die Schaltung mit einen 7803 und einem 3 
Ohm Widerstand, könnt' klappen oder?

von Michael K. (tschoeatsch)


Lesenswert?

Sind diese Cob-leds einfach viele, in Reihe geschaltete LEDs auf einem 
Blech, mit Leuchtpampe übergossen, oder haben die noch Elektronik drinn?

von el ede (Gast)


Lesenswert?

Die cob Led sind in der Regel nicht für erhöhte Impulsströme geeignet.

Ansonsten: Versuch macht kluch.

von Rübenbier (Gast)


Lesenswert?

Michael Kirch. schrieb:
> Hallo Max,
> wie meinst du das?
> Soll ich lieber 15V nehmen und einen Widerstand von 2/0.6=0.33 Ohm in
> Reihe schalten?
> Wäre es dann geschickt eine Konstantstromquelle, die z.B. 1A liefert vor
> die Led zu hängen um einen helleren Blitz zu bekommen? Regeln die auch
> in einem Pulsbetrieb ordentlich?
> Grüße von tschoeatsch

Hallo,

da gibts doch diese schöne Transistorstromquelle:
http://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0210253.htm

Die kann man praktischerweise auch gleich schalten, indem man dieser die 
Versorgung für die Basis zuschaltet (also vor Rv die Spannung rein) - 
mittels FET oder je nach Strom auch direkt aus dem µC (bei 8W allerdins 
nicht allzu wahrscheinlich).
Der Strom ist : I = ILED / hfe
Sind das weniger als z.B. 15mA, kann das der Prozessor das aus dem PIN 
versorgen. hfe steht im Datenblatt des Transistors.

von Sean G. (atmega318)


Lesenswert?

Wegen dem Rat Xenon-Röhren statt LEDs zu verwenden:
Ich habe mal ein experimentelles LED-Stroboskop mit einem 100W Emitter 
gebaut. Wenn man die Pulslänge einigermassen hoch wählt (10-20ms 
vielleicht), dann ist das doch ordentlich hell.

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Sean Goff schrieb:
> Wenn man die Pulslänge einigermassen hoch wählt

Ein Stroboskop lebt aber davon kurze Lichtimpulse zu erzeugen.

von Michael K. (tschoeatsch)


Lesenswert?

Udo Schmitt schrieb:
> Sean Goff schrieb:
>> Wenn man die Pulslänge einigermassen hoch wählt
>
> Ein Stroboskop lebt aber davon kurze Lichtimpulse zu erzeugen.

Hallo Udo,
da hast du schon recht, doch in meinem Fall muß man mehr von einem 
Lichteffektgerät sprechen, das auf den Schlag der drum reagiert. Ich 
möchte keine Bewegung einfrieren.
Grüße von tschoeatsch

: Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.