Hallo Leute, ich frage mich ob es anderen ähnlich geht. Bin inzwischen mehr als zehn Jahre als Entwickler unterwegs. War immer hoch motiviert und bei der Sache. Nun ist es aber so, dass ich extrem faul geworden bin. Das geht nun schon ein paar Jahre so. Ich mache meine Arbeit aber nicht viel mehr. Routine. Das ist extrem unbefriedigend. Zwei mal wechseln in der Firma brachte nix. Die Luft ist irgendwie draußen. Andere Tätigkeiten als Entwicklungsarbeit reizten mich erst recht nicht. Bin weder Vertriebler noch Qualitäter. Firma würde ich ungern verlassen. Mir gehts hier vom Rahmen her extrem gut. Wars das schon? Hab noch 30 Berufsjahre vor mir. Früher fühlte sich entwickeln an, als hörte man gute Musik. Heute ists leer. Will nicht jammern, aber die Frage meine ich ernst. Gehts oder ging es jemanden ähnlich?
Wenn du ein Tief hast, dann betrachte deine Arbeit als Broterwerb, nicht mehr und nicht weniger. Das hilft schon mal über solche Tiefs hinweg...
>Gehts oder ging es jemanden ähnlich?
Ich plane einen längeren Urlaub ohne zu kündigen. Um mal komplett
abzuschalten. Das einzige technische was mich da im Urlaub interessiert,
wird der Fotoapparat sein...
Danke schon mal für die Antworten. Und es ist tatsächlich ernst gemeint was ich schreibe. Um es als reinen Broterwerb zu sehen, dafür bin ich nicht der Typ. Ich kann es ja mal probieren. Hatte auch erst nen langen Urlaub (vier Wochen). Danach ging es genau zwei Tage hoch motiviert zurück an die Arbeit um am dritten Tag drei Gänge runterzuschalten. Bin frustriert. Hätte ja gut zu tun, nur lasse ich mich ablenken. Lieber Kaffeequatschen oder Surfen. Mitarbeitergespäche laufen mieß. Dabei war ich wohl in einer früheren Abteilung ein Leistungsträger. Hab jedenfalls ein gutes Zeugnis von der alten Abteilung. Wie kommt man da wieder in die Spur?
Hallo! Fühlst du dich denn ansonsten auch irgendwie niedergeschlagen. Wenn ja, könnte eine Depression dahinter stehen. In dem Fall am besten bei einem guten Hausarzt o.ä. das Thema ansprechen. Viele Grüße, Steve
Hallo, ich kenne das Problem. Meine Frau arbeitet als Psychologin in einer Rehaklinik und betreut viele Fälle von Burnout. Bei Etlichen ging es ähnlich los wie bei dir, andere wurden kaputt gespielt. Nimm dir Zeit für dich selbst. Sport, Hobby oder die Familie stellen einen guten Ausgleich dar. Autogenes Training, progressive Muskelentspannung oder Yoga kann ich aus eigener Erfahrung empfehlen. Wenn du dich im Kreis drehst, suche Hilfe bei einem Psychologen. Manchmal stecken auch private Probleme oder ein grundlegender Paradigmenwechsel im Denken dahinter, die man mitunter überhaupt nicht damit in Verbindung bringt. Wichtig ist: Es geht vielen Leuten wie Dir, man stellt sich selbst und das Leben in Frage. Die Lösung ist immer individuell, kann aber durch Hilfe Dritter enorm erleichtert werden. Nur der erste Schritt liegt allein bei dir. Wenn du den nicht gehst, wirst du früher oder später daran abstumpfen oder kaputt gehen. Gruß Mirko
Wenn ich ehrlich bin, dann bin ich außerhalb der Arbeit ähnlich demotiviert. Hab es auch schon vom Arzt checken lassen. Bin physisch angeblich kern gesund. Blut, Fitness, alles passt. Zwar leicht zu schwer, aber das passt schon. Gut bin jetzt 35 und man merkt tatsächlich schon wie der Körper nicht mehr so leistungsfähig ist. Aber ein bissl mehr erwarte ich schon noch vom Leben. Muß aber auch sagen, es fehlt ein Ausgleich. Kaum richtigen Sport. Familie macht echt Spass ist aber wahnsinnig anstrengend mit kleinen Kindern.
Die schönste Zeit am Tag ist die Mittagspause. Da geh ich immer raus spazieren. Kann dann gut reflektieren. Es ist quasi die einzige halbe Stunde vom Tag, die nur mir gehört. Bin und war nie ein Teamplayer und denke tatsächlich schon seit dem Studium über eine Selbständigkeit nach. Vom Erfahrungsbereich würde es sicher auch klappen, aber derzeit passt was nicht mit mir.
Du solltest mal über deine Arbeitsmoral und dein Pflichtbewusstsein nachdenken. Offenbar geht es dir zu gut. Andere Leute wären froh deinen Job zu haben. Es ist wohl Zeit dass dir dein Arbeitgeber kündigt. Eine ähnlichen Thread hatten wir schonmal Beitrag "Wie nennt man diese "Krankheit"?" nur für den Fall, dass du selbst zu faul bist, die Suchfunktion zu verwenden.
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Hallo Paul M mit deiner Kritik kann ich gut umgehen. Mir ist bewusst, dass es ein Wohlstandproblem ist. In dem Thread den Du mir ans Herz legst ist der Fall ein wenig anders. Dort ist ein generelles Arbeitsmoralproblem beschrieben. Ich bringe sicherlich meine 100% in der Arbeit. Mehr aber nicht. Es gab aber mal Zeiten da ging viel mehr. Und das Problem ist privat wie beruflich gleichermaßen. Es macht kaum noch Spass. Als Entwicklungsingenieur ist das eine Bankrotterklärung. Mein Chef weiß übrigens davon. Wir probieren es noch ein Jahr, was dann kommt, weiß ich nicht.
Ichim Jahr schrub: >Die schönste Zeit am Tag ist die Mittagspause. Da geh ich immer raus >spazieren. >Kann dann gut reflektieren. Vor Allem, wenn die Sonne scheint und mit hellen Klamotten bekleidet. ;-) MfG Paul
Im antiken Athen zu Zeiten Sokrates war Arbeit eine Unannehmlichkeit die es um jeden Preis zu vermeiden galt. Müßiggang ist aller Gedanken Anfang.
Schon ärgerlich, wenn man sich erst so spät vom (Arbeits-) Tier zum (denken) Menschen entwickelt, aber auch hier gilt: besser spät als nie. Das Grundproblem der Erkenntnis ist der wachsende Umfang. Je länger man Erkenntnisse sammelt, desto wahrscheinlich ist es, mit einem Themenbereich Schnittmengen zu haben, die einem missfallen. Wer also viele Erfahrungen hat, muss zwangsläufig unzufrieden werden. Allein deswegen ist es sinnvoll, das Leben als endlich einzurichten. Ich schlage einen Selbstfindungskurs vor, bei dem man woanders hinfährt, um zu sich selbst zu kommen. Wahlweise kann man sich dort dann die Haare abrasieren lassen oder ohne Unterkleid auf einem Spiegel stehend eine ungewöhnliche Perspektive auf den Unterleib gewinnen. In Frankreich gibt es auch ein Kloster, in dem man nur beleidigt wird UND dafür bezahlen darf. Kurzversion: Dem griechischen Ausspruch folgend, dass kein Wind der richtige ist, wenn man nicht weiß, in welchen Hafen man will, sollte man sich mehr oder weniger häufig darüber klar werden, was man will. Eine Sargschreinerei in Nunawut ist genauso valide als Ergebnis wie die Vorbereitung eines Angriffskrieges – eines davon ist nach deutschem Recht strafbar.
Definiere dich nicht nur über deine Arbeit. Wenn du noch 100% geben kannst, dann ist doch gut. Wer sagt das man 150% im Job geben muss? V.a. da du sagst, im Privatleben hast du das gleiche Gefühl. Dann stimmt ja irgendwas grundsätzliches nicht
IchImJahr2014 schrieb: > Ich bringe sicherlich meine 100% in der Arbeit. Mehr aber nicht. Es gab > aber mal Zeiten da ging viel mehr. Und das Problem ist privat wie > beruflich gleichermaßen. Es macht kaum noch Spass. Als > Entwicklungsingenieur ist das eine Bankrotterklärung. Das ist keine Bankrotterklärung als Entwicklungsingenieur. Das ist eine Bankrotterklärung des eigenen Anspruchdenkens und der beste Weg in eine Erschöpfung. Technische Systeme die zu oft >100% Leistung betrieben werden - sofern das überhaupt möglich ist - gehen kaputt. Warum soll das beim Menschen anders sein? Versuch es mal mit 70% und Angstabbau vor Veränderung. Hängt die Karre am Baum, ist es zu spät zu lenken.
Und noch einer! Mir geht's genauso, zwar etwas jünger - 31 - war aber auch nie so recht teamfaehig und vielleicht ein Eigenbrötler. Mache jetzt viel sport (zockte früher nur) und im Sommer geht's mir sowieso besser. Werde nächstes Jahr neben dem Job noch ein Zweitstudium - Wing - beginnen. Will von Informatik weg in die Produktion/Fertigung etc. Da gibt's einige Überschneidungen, was super passt. Man muss einfach mal wissen, was man will, wie bereits gesagt. Das war auch bei mir der Schlüssel. Hat einige Zeit gedauert,letztendlich hats geklappt. Die Lösung liegt oft nah! Viel Erfolg!
Achja - Petroleum Engineering soll auch interessant sein, laut vielen Usern hier..
Hi Also ich kann mich in Deine Situation recht gut einfinden. Früher war es so, dass ich 150% in der Arbeit gebracht habe. Also Abends ausstempeln und dann in der Nacht nochmal... Es ist frustrierend wenn andere eben nur die 100% machen (oder vielleicht sogar nur 80%) und genauso gut durchkommen. Irgendwann habe ich auch auf 100% -teilweise auch nur 80%- zurückgeschaltet. Du siehst hier, dass da eigentlich mehr in Dir ist. Willst es aber nicht (mehr) abrufen. Ist das so? Gruß
Matthias Lipinsky schrieb: >>Gehts oder ging es jemanden ähnlich? > > Ich plane einen längeren Urlaub ohne zu kündigen. Um mal komplett > abzuschalten. Das einzige technische was mich da im Urlaub interessiert, > wird der Fotoapparat sein... IchImJahr2014 schrieb: > Hallo Paul M > > mit deiner Kritik kann ich gut umgehen. Mir ist bewusst, dass es ein > Wohlstandproblem ist. In dem Thread den Du mir ans Herz legst ist der > Fall ein wenig anders. Dort ist ein generelles Arbeitsmoralproblem > beschrieben. Mir gehts ähnl :-) Dabei bin ich erst 32. Die Idee einen längeren Urlaub zu nehmen bzw, ein ganzes Jahr Auszeit halte ich garnicht für falsch. Das Leben ist in der Tat mehr als nur denn Sonnenauf- und Sonnenuntergang zu sehen. Du erkennst ja selber das dies ein Wohlstandsproblem ist. Ich glaube übrigends nicht das ein Jahr Urlaub hilft danach weiter Vollmotiviert zurück ins Büro zu gehen aber evtl. findet man mehr zu sich selbst und man kann mehr das Wesentliche erkennen. Evtl. baut man sich ja etwas eigenes auf oder macht Sport es Ehrenamtliches usw. :-) Ich habe beschlossen Nebenberuflich ein kleines Startup zu gründen. Hoffe ich habe dann mal erfolg. Ich merke aber das dies viel mehr ausfüllt....
> Vollmotiviert zurück ins Büro zu gehen
Wozu, zum Henker, soll das gut sein, wenn es nicht das e i g e n e
Büro ist?
Bürovorsteher schrieb: >> Vollmotiviert zurück ins Büro zu gehen > > Wozu, zum Henker, soll das gut sein, wenn es nicht das e i g e n e > Büro ist? Weil man seine lieben Kollegen vermisst hat und viel Arbeit liegen geblieben ist. Ach ja, das geregelte Einkommen ist auch nicht zu vergessen!
IchImJahr2014 schrieb: > Gut bin jetzt 35 und man merkt tatsächlich schon wie der Körper nicht > mehr so leistungsfähig ist. Mach Sport! Das baut den Körper wieder auf. Bodybuilung oder fitnesstraining. Dann hat man Erfolgserlebnisse. Jeden Tag 20 Gramm weniger Fett auf der Waage, 10 Gramm mehr Muskeln und nach 6 Monaten sah ich aus wie Arnold! Einbischen jedenfalls. Man hebt von Woche zu Woche 500g mehr Eisen hoch und kann es den 20 jährigen Hänflingen zeigen. Bin jetzt 40 und deutlich fitter, als mit 30!
Da kam vor ein paar Tagen eine Sendung mit Dr von Hirschhausen http://www.wdr.de/wissen/wdr_wissen/programmtipps/fernsehen/14/05/29_2015_e.php5 da wurde vorgestellt, was man alles mit 50 noch viel besser kann, als mit jüngeren Alter. Das hat mich echt erstaunt.
Dipl Troll ( FH ) schrieb im Beitrag #3678803: > Ist doch klar. Ich bin das beste Beispiel. Gegen mich kommen die ganzen > Dumpfbacken mitte 20 nicht an! Die können heute alle nichts mehr! Nur > Nulpen Es geht nicht um einen Vergleich von Generationen, sondern um Dinge, die man im Verlauf seinen Lebens, immer besser beherrscht. Und das sind einige Sachen, die für einen Ingenieur durchaus relevant sind.
Ja Sport wäre sicher nicht schlecht. Das sollte ich wirklich mal verstärkt machen. Brauche echt nen Ausgleich. @Entwickler... genau das hat mich sehr gefrustet, wenn einer meiner Kollegen "nur" 100% gab und z.B. immer angeschissen kam und blöde Fragen stellte. Er bekam das gleiche Geld. Das ging mir an die Nieren. Glaube heute sogar das war einer der Gründe warum ich gewechselt habe in den Konzern. So und heute bin ich der Minderleister und hab dabei ein scheiß schlechtes Gewissen meinen Kollegen gegenüber. Auf der anderen Seite finde ich es krass wie sich manche hier abstrampeln. Mein Chef z.B. sieht echt krank aus. Dünn und käseweiß im Gesicht. Er arbeitet ohne Ende. Er meinte mal seine kleinen Kinder sieht er nur am Wochenende. Früh und Abends schlafen die noch bzw. schon. Na das ist es auch nicht, oder? Ich verstehe eh so einiges nicht. Die von euch studiert haben werden mir evtl zustimmen. War es im Studium nicht bei den meisten so, dass se recht locker drauf waren? Also Etechnik war schon schwer, aber man hatte dennoch viele Freiheiten. Richtig stressig war eigentlich nur die Zeit vor den Prüfungen. Ich war durchschnittlich von den Noten und empfinde rückblickend die Studienzeit als eine der lockersten Jahre meines Lebens. Und ich denke den meisten ging es ähnlich. Wie wurde aus diesen Leuten nur solche Malocher? Hier sind die Abteilungen voll mit Strebern. Wo kommen die alle auf einmal her? Denke ich auf einmal klar? Braucht man dafür 35 Jahre?
Boris Ohnsorg schrieb: > Schon ärgerlich, wenn man sich erst so spät vom (Arbeits-) Tier zum > (denken) Menschen entwickelt, aber auch hier gilt: besser spät als nie. Du hast es erfasst. Dennoch ist es gerade ziemlich unbefriedigend.
Ben schrieb: > Du könntest in die Lehre gehen! Hab ich auch schon gedacht. Würde sicher auch passen. Bin ja nicht unbedingt ein Teamplayer, aber sicherlich auch kein Menschenfeind. Hab schon ein paar Diplomarbeiten betreut. Das macht schon Spass.
Das Problem ist viel zu komplex um mit banalen Antworten eine Lösung aufzuzeigen. Warum dauert die Ausbildung eines Psychologen recht lange wenn es doch mit wenigen Ratschlägen getan wäre? Nur weil der Psychologe möglicherweise das ohmsche Gesetzt kenn ist er noch lange kein Elektronikentwickler. Der Ansatz dein Problem zu lösen heißt (Eigen)reflexion. Aus meiner Sicht gute Einstiege dafür sind die beiden folgenden Bücher: - Glück von Matthieu Ricard - Lasst Kinder wieder Kinder sein!: Oder: Die Rückkehr zur Intuition von Michael Winterhoff Doch Vorsicht! Beide Bücher sind ausdrücklich keine(!) Ratgeber und fordern in hohem Maße das Mitdecken und die Eigenreflexion. Doch es lohnt sich!
Wenn man schon mit Mitte 30 Probleme mit der Motivation hat, sollte man sich eingestehen, dass man für den gewählten Job nicht geeignet ist. Man sollte sich dann besser einen geringqualifizierten Job mit mehr Bewegung suchen.
Paul M. schrieb: > Man > sollte sich dann besser einen geringqualifizierten Job mit mehr Bewegung > suchen. Zumindest mit mehr Bewegung.
Ich könnte aber auch verstehen, dass einem die Lust auf das Arbeiten vergeht, wenn man sieht, wie das Vermögen in der Gesellschaft verteilt wird. Auch die Aussichten, dass das Ersparte seinen Wert behält, bzw. dass man es überhaupt behalten darf, sind eher gering. Von daher wäre es sinnvoll, nur soviel zu arbeiten, wie man zum Leben braucht.
Paul M. schrieb: > Man sollte sich dann besser einen geringqualifizierten Job mit mehr > Bewegung suchen. Mein Problem liegt nicht im Anspruch, ehr ist es so, dass man irgendwann mal alle SPI's oder I2C's Bausteine kennt, bzw es nicht mehr als Herausforderung sieht diese IB zu nehmen. Kenne quasi auch alle if-Schleifen, um es überspitzt auszudrücken.
IchImJahr2014 schrieb: > Wie wurde aus diesen > Leuten nur solche Malocher? Hier sind die Abteilungen voll mit Strebern. > Wo kommen die alle auf einmal her? > Denke ich auf einmal klar? Braucht man dafür 35 Jahre? Deinem Chef und diesen Malochern steht was Dir passiert auch noch bevor ... oder sie werden es nicht bemerken und daran kaputtgehen. Goethe nannte es den Weltschmerz. Später nannte man es Selbstmitleid durch Sinnkrise. Amis nennen es Mid-Life-Crisis. Ich halte alles für Quatsch. Was Dir fehlt ist ... . Ich sags nicht, musst Du selber rausfinden Scheiss drauf! Immer nur Jammern ... Verlieb Dich mal wieder, mach was Dir Spass macht ... Dann siehst'e die Welt mit anderen Augen ... und dein Problem ist ein winziger Furz in der Weltgeschichte.
> Und ich denke den meisten ging es ähnlich. Wie wurde aus diesen > Leuten nur solche Malocher? Hier sind die Abteilungen voll mit Strebern. > Wo kommen die alle auf einmal her? Ja, ja. In meiner Schul- und Studienzeit war ich der Stresser und glänzte mich Supernoten. Jetzt im Erwerbsleben genau umgekehrt. Da malochen die anderen, während ich jegliche Karriereabsichten aufgegeben habe. D.h. mir geht es so wie den OP.
@Nietzsche Gut vormuliert, meine volle Zustimmung. Es reicht nicht, wenn man sich nach etwas neuem sehnt, aber täglich immer die gleichen festgeharene Handlungen abspielt und sich noch möglicherweise darüber ärgert, dass es nicht besser wird. Um etwas im seinen Leben zu verändern muss man sich trauen etwas neus auszuprobieren, sich den Dingen öffnen und alle Klischees und Vorbehlte ablegen. Eventuell bewusst etwas "blödes / lächerliches" tun. Und dann wirst du merken, dass es Leben viele Dinge außerhalb arbeit gibt, an denen man Spaß haben kann. PS: ist meint akutell gewählter Weg aus der ähnlichen Situation :-)
J. Wa. schrieb: > Von daher wäre es sinnvoll, nur soviel zu arbeiten, wie man zum Leben > braucht. Wie viel ist das? 1 Zimmer Apartment mit 1-Platten-herd und Kühlschrank, Etagentoilette und Klapprad? oder darf es etwas mehr sein? Nietzsche schrieb: > Goethe nannte es den Weltschmerz. > Später nannte man es Selbstmitleid durch Sinnkrise. > Amis nennen es Mid-Life-Crisis. > Ich halte alles für Quatsch. Wieso Quatsch? Man muss nur den Weg daraus finden! Idealerweise selbst. Auf die Frage "Wie geht es Dir?" Antworte ich - "Prima - richtig super, ich kann nie genug klagen!" :-)
nocheiner schrieb: > PS: ist meint akutell gewählter Weg aus der ähnlichen Situation :-) hab es auch so ähnlich hinter mir, bin jetzt sogar in einem anderen Land. Andere Menschen, neue Sitten , neue T... Transistoren. Keine Zeit für Schwermut ... nach all der Zeit halt ich es wie Gabriel Garcia Marquez: "Das Einzige was du auf der Welt verändern kannst, ist die Lage deines Kopfkissens." Oh, und auf die Frage "Wie geht's?" antworte ich jetzt oft ohne zu lügen- "Prima - gestern abend und heut früh richtig super!" Mega lol
Ich schrieb: > J. Wa. schrieb: >> Von daher wäre es sinnvoll, nur soviel zu arbeiten, wie man zum Leben >> braucht. > > Wie viel ist das? Ich denke, wenn der Porsche vor der Luxus-Villa steht, und in der Nachbarschaft werden mehrere Asylanten (Syrer) in Zimmer gepfercht, dann kommt das nicht so gut an. Da wäre es besser, wenn man von seinem Reichtum etwas an andere abgibt, anstatt diesen zur Schau zu stellen. Anders z.B., wenn man in St. Moritz wohnt: Da kommt der Porsche sehr gut an.
Nietzsche schrieb: > nach all der Zeit halt ich es wie Gabriel Garcia Marquez: > "Das Einzige was du auf der Welt verändern kannst, ist die Lage deines > Kopfkissens." "Jeder, der seinen Geist zeigen will, lässt merken, dass er auch reichlich vom Gegenteil hat." [Friedrich Nietzsche]
Ich kann das gut nachvollziehen, dass dem TO IB von irgendwelchen ICs nervt. Man grübelt über dem Datenblatt, ärgert sich wenns nicht gleich geht und wenn es dann geht, ist das auch keine richtige Befriedigung. Bei körperlicher Arbeit (stemmen zb) hatte ich so einen Anzipf nie. Eine Mischung wäre cool. 5h PC, dann schöpfen.
Ben schrieb: > Jaja, die if-Schleifen.... Was ich schon immer mal sagen wollte ... http://www.if-schleife.de/
IchImJahr2014 schrieb: > Denke ich auf einmal klar? Braucht man dafür 35 Jahre? Ja, vorher siehst du die Muster nicht. Du bist auf der 08/15 Schiene (Ehe, Kinder, NormalIngJob) und in der Aussicht das bis zur Rente zu machen sieht nicht jeder seinen Traum. Das kann vorbeigehen. Gerade mit kleinen Kindern kann ein Mann wenig anfangen, mag er Sie auch noch so lieben. In dieser Zeit ist alles fremdbestimmt. Aufhören ist schwierig, Lebensstandard und Sicherheit sind hohe Hürden. Mach irgendwas wo du selbst entscheidest und dich bewegst. Segelboot, Rennrad, Theatergruppe, kleine Kneipe, illegales Glücksspiel ;-) was weiß ich.
J. Wa. schrieb: > Ich denke, wenn der Porsche vor der Luxus-Villa steht, und in der > Nachbarschaft werden mehrere Asylanten (Syrer) in Zimmer gepfercht, > dann kommt das nicht so gut an. > Da wäre es besser, wenn man von seinem Reichtum etwas an andere abgibt, > anstatt diesen zur Schau zu stellen. > Anders z.B., wenn man in St. Moritz wohnt: Da kommt der Porsche sehr gut > an. Braucht irgendeiner einen Porsche? NEIN"! Aber einen Sportwagen zu fahren ist einfach geil! Mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren ist gesund und macht im Sommer sicher auch Spass, wenn man 15km mal eben durch die Natur radelt. Im Winter 15km bei Schnee und Eis sieht das anders aus. Muss ich mit meinem "Luxus" Leute beeindrucken, die mir am Ar.. vorbeigehen? Also zwischen Klapprad und Porsche (Ferrari&Co.) gibt es viele Abstufungen. Jeder tickt halt anders. Zwischen einer Arbeitszeit von 35 Stunden pro Woche und keine Sekunde länger und 70 Stunden/Woche ist ein Minimum (im Jahresdurchschnitt) gibt es viele Abstufungen. Arbeit muss Spaß machen (OK- mehr als 50%), nur wer kann schon zu viel Spaß verstehen. Eine gesunde Einstellung und Einklang von Geld, Arbeitszeit und Privatleben, der goldenen Mittelweg ist wohl der richtige, zumindest für mich. Nein, ich fahre keinen Porsche und habe auch nicht vor, mir sowas zu leisten, dann lieber einen Wiesmann :-).
IchImJahr2014 schrieb: > Paul M. schrieb: >> Man sollte sich dann besser einen geringqualifizierten Job mit mehr >> Bewegung suchen. > > Mein Problem liegt nicht im Anspruch, ehr ist es so, dass man irgendwann > mal alle SPI's oder I2C's Bausteine kennt, bzw es nicht mehr als > Herausforderung sieht diese IB zu nehmen. Kenne quasi auch alle > if-Schleifen, um es überspitzt auszudrücken. Mach den Jagdschein und geh raus auf den Schießstand, Tontauben schießen. Das macht Spaß, fordert eine Menge von dir und kostet so viel Kohle, da gehst du wieder gern arbeiten.
Ich schrieb: > Nein, ich fahre keinen Porsche und habe auch nicht vor, mir sowas zu > leisten, dann lieber einen Wiesmann :-). Sind die nicht pleite?!
Schon mal überlegt, dass das eine Depression sein könnte. Wenn es lange anhält, dann solltest Du was unternehmen, wenn Du es ignorierst wird es sonst nur schlimmer.
X4U schrieb: > Ja, vorher siehst du die Muster nicht. Du bist auf der 08/15 Schiene > (Ehe, Kinder, NormalIngJob) und in der Aussicht das bis zur Rente zu > machen sieht nicht jeder seinen Traum. > Das kann vorbeigehen. Gerade mit kleinen Kindern kann ein Mann wenig > anfangen, mag er Sie auch noch so lieben. In dieser Zeit ist alles > fremdbestimmt. Aufhören ist schwierig, Lebensstandard und Sicherheit > sind hohe Hürden. > Mach irgendwas wo du selbst entscheidest und dich bewegst. Segelboot, > Rennrad, Theatergruppe, kleine Kneipe, illegales Glücksspiel ;-) was > weiß ich. Dieses passt wie die Faust aufs Auge. Sags mal so...in jungen Jahren hat man träume...bei mir hatten die sehr viel mit nen interessante Job zu tun. Anfänglich, also nach dem Studium war der auch so. Dann, warum auch immer, stumpfte ich ab. Job wurde wohl auch durch Wechsel in den Konzern sehr sehr eingeschnürt. Privat geht man auch viele Kompromisse ein. Man hat noch so viele Pflichten neben der Arbeit (Familie, Haus etc.). Fremdbestimmt ist das Wort. Ich hab es so gewählt. Weitgehend ist mein leben auch super. Nur manchmal wäre es genial mal wieder richtig die Sau raus zu lassen.
Wenn du magst, dann kannst du mir mal ne PN schreiben. Ich habe das alles und noch viel mehr hinter mir.
Dr. schrieb: > Schon mal überlegt, dass das eine Depression sein könnte. Es ist schwierig das in einen Forum zu besprechen. Hab da so meine Bedenken wegen Rückverfolgbarkeit. In D ist eine Depression ja immer noch ein Tabuthema. Sagen wir es so...es wurde nicht nur überlegt. Es gibt ne professionelle Meinung dazu.
Ja ich würde ein solches Thema auch nicht in einem Forum diskutieren. Ich bin selbst betroffen und hab mich "geoutet". Anfangs bekommt man viele aufmunternde Worte, aber nach einer Zeit merkt man, dass man keine wichtigen Projekte mehr bekommt. Ich kann das verstehen, ist blöd wenn der Projektverantwortliche 3 Monate ausfällt. Aber für das eigene Ego ist das eine Katastrophe, gerade dann wenn man sich über die eigene Arbeit identifiziert.
Es haut mich um, wie viele scheinbar, ähnliche Erfahrung machen mussten. Woran liegt es? Es kann mir keiner erzählen, dass heute offener darüber geredet wird. Ich stelle oft sogar das System in frage. Leistung für die Umverteilung erbringen? Hier in D gehts uns scheinbar verdammt gut, bloß wofür brauchen wir den ganzen Mist wie Flatscreen, Tablet, Smartphone etc. Dient es nur der Umverteilung und macht uns dieses Streben im Job nur noch krank. Die Sensibelsten trifft es zu erst.
Ich habe vor Jahren in den USA auf einem Seminar jemanden getroffen, der die "Downshifter"-Bewegung über alles lobt. Darauf bin ich mit ihm in Kontakt geblieben. Faul ja, aber keine Depression bitte. Und sich nicht vor einem Karren spannen lassen. Ich arbeite gern, bin ich kreativ und zuverlässig. Aber es muss im Rahmen bleiben, den ich mir selbst vorgebe. Mittlerweilen identifiziere ich mit meinem Nickname als Downshifter lovos = lifestyle of voluntary simplicity
Hallo "IchImJahr2014", ich kann deine Situation nachvollziehen, mir geht es derzeit ähnlich. Bin Anfang 30 und habe meine Stelle seit knapp 5 Jahren. Seit ich im Januar nach einem Monat Elternzeit zurück zur Arbeit kam, war die Luft draußen und ich habe nicht wieder richtig reingefunden. Mittlerweile habe ich mich nach einem neuen Job umgesehen, den ich im August anfange. Das ganze hört sich vielversprechend an und ich freue mich schon darauf. Hoffe nur, dass es auch wieder etwas Schwung und Abwechslung ins Leben bringt. Das mit der Fremdbestimmung kann ich gut verstehen. Die vielen Pflichten (Arbeit, Familie, Haus,...) schlauchen einen ganz schön. Habe vor Kurzem ein interessantes Buch gelesen, das mehr oder weniger zum Thema passt: "Männlichkeit leben". Es geht darum, wie man sich als Mann seiner Lebensaufgabe/-vision bewusst wird und dies im Alltag auch lebt (ist nicht so esoterisch, wie es sich jetzt anhört ;-) Kann das Buch jedem Mann nur empfehlen. Vielleicht hilft es dir weiter? An der Umsetzung des Gelesenen arbeite ich noch...
Dein Problem gehört zu nen Fachmann. Nur diese werden dir richtige Antworten und Lösungen zeigen. Hier findest du nur Leute die dran rumlöten und Magic-Smoke schnüffeln. Das macht sie zu Nerds ... lol Den ersten Schritt hast Du ja schon gemacht ... mit einigen darüber gesprochen. Der zweite Schritt ist, Deine Rolle die Du im Leben spielst, ernsthaft zu durchbrechen, also aus der Männerecke rauszukommen und sich überwinden und nen Fachmann oder -frau aufzusuchen ... der entscheidet erst mal ob das was Du hast pathologisch oder psychologisch ist. Das kann hier keiner. Und auch nicht Dr. Google alles Gute Niemand
Nemo schrieb: > Dein Problem gehört zu nen Fachmann. > Nur diese werden dir richtige Antworten und Lösungen zeigen. Nemo schrieb: > alles Gute > Niemand Niemand ist in der Lage das so gut auf den Punkt zu bringen.
Na klar, mir geht's auch so.. Studiert, ein paar Jahre im Job, mit der Zeit wird alles Routine, irgendwann ists nur mehr langweilig. Frau, evtl. Kind, Wohnung etc. Das wars dann? Man hat sich früher alles viel besser und spannend vorgestellt, als es eigentlich ist. Das nennt sich Quarter- bzw. Midlife Crisis. Mit ca 30 wird man sich mal bewusst, wo man ist und was man eigentlich wollte und ob man das was man jetzt macht, noch in Zukunft will.. Habe jetzt als Berufstätiger materiell mehr, als ich als Student hatte. Bin ich glücklicher? Nö. Ging sogar damals besser. Mehr Freizeit, mehr Hobbys, viele Leute kennengelernt.. Jetzt im Büro, vom Entwickler aufgestiegen zum Applikationsmanager, hört sich gut an, ist immer nur das gleiche, langweilige Routine, das liegt mir nicht so. Versuche, mein Leben wieder spannend zu machen, fange ein Zweitstudium an, treibe Sport (dachte nie dass ich mal sportlich werde , da ich das schon in der Schulzeit schon nie mochte).. Oder ein kompletter Umbruch, ein neues Leben?
Wollen wir uns nicht vorstellen, was passiert wenn die Leute aus der Produktion das lesen. Die mit Konti-Schicht und 800 Euro aufm Konto und so...
Also Fulltimejob, gerade noch viel Büro oder Reisetätigkeiten und dann noch Familie, das ist wirklich pure Selbstaufopferung, speziell wenn der Job dann nicht zu 80% Spaß macht, was ja nur bei den wenigsten zutrifft. War auch in der Evolution nie vorgesehen, sich 8h 30m in ein Büro zu hocken, dann noch vielleicht 90 min An- und Abreise und sich dann noch um Kinder/Frau kümmern. Da bleibt keine Zeit für täglichen Ausgleich wie Sport, Medien oder anderes. Evtl. mal mit dem Auto auf dem Heimweg einen kleinen Umweg über verwinkelte Landstraßen zur Kurvenhatz nehmen, um das alltäglich Elend für einen kurzen Moment zu vergessen. Das ist sonst ne knüppelharte Tretmühle. Da wäre selbst Mönch sein ne gleichwertige oder gar bessere Alternative.
Midlife crisis. Such dir n interessantes Hobby, kauf Dir n Cabrio oder whatever. Ich würde nicht gleich mein ganzes Leben umkrempeln. Das geht wieder vorbei, manchmal muss ein bisschen Geduld haben.
Auch ich kenne das nur zu gut und suche nach einem Ausweg aus der Sache. Der Hinweis mit dem Sport ist auf jeden Fall sehr gut. Wenn ich es mal schaffe mit dem Gewicht runter zu kommen und 3 mal die Woche Sport mache, geht es mir viel besser. Körperlich als auch vom Kopf her. Mir geht es aber auch so wie koarl: mochte Sport nie und auch jetzt kostet es mich jedes mal Überwindung was zu tun die ich eben meist nicht aufbringe. Selbst wenn ich es mal ein halbes Jahr durchgezogen habe, abgenommen habe und mich besser gefühlt habe, wurde die Qual nicht weniger was zu tun. Ablenkungen suchen bringt auch nicht wirklich was. Arbeit im Ausland, Motorradführerschein und Touren fahren, hat auch nicht wirklich was gebracht. Selbst dort hört man nicht auf nachzudenken. Ich kam zur Erkenntnis dass man wohl eine Familie braucht um einen Sinn zu sehen warum man das alles macht. Wenn ich das jetzt aber so lese, lässt mich das auch wieder zweifeln. Wenn ich mal 4 Wochen Urlaub am Stück hatte und viele Flugstunden von daheim weg war, hat sich tatsächlich die Sichtweise irgendwo geändert. Ich habe Abstand gewonnen, auf einmal war die Welt tatsächlich eine total andere. Aber das ist auch nur eine vorübergehende Sache. Urlaub halt. Man kann da ja nicht ewig bleiben. Von irgendwas muss man ja auch leben. Zum Thema Depression kann ich dir nur empfehlen: sag es so wenig wie möglich Leuten, auch wenn ich es für gut möglich halte dass das auch bei dir der Grund ist für solche Gedanken. Niemand der nicht selbst davon betroffen ist kann das verstehen, selbst wenn sich jemand bemüht. Du würdest dich wie Dr. hinterher ärgern. Wenn es einmal gesagt ist, schauen dich alle Leute seltsam an und du wirst nicht mehr aufhören drüber nachzudenken was die denken wie unfähig du bist dein Leben in den Griff zu bekommen. Such dir Hilfe, aber behalte es für dich. Und nehm nicht den erstbesten Arzt. Du musst Vertrauen haben zu ihm und du musst schlussendlich eh selbst herausfinden wo es lang gehen soll. Niemand und auch kein Zoloft, Citalopram, Mirtazapin oder wasauchimmer werden dir dabei helfen. Ich glaube einen guten Anfang hast du schon damit gemacht hier darüber zu reden. Allein zu sehen dass man nicht allein ist mit solchen Gedanken hilft schon etwas um nicht noch tiefer und allein darin zu versinken. Falls du die Möglichkeit hast, geh mal auf ein Musik Festival. Möglichst unkommerziell. Dort kannst du tolle 4 Tage erleben und mit Leuten tolle Diskussionen führen, die du im alltäglichen Leben nie hättest. Auch wenn es Leute sind mit denen du sonst nie reden würdest, es gibt dir doch völlig andere Sichtweisen und Denkanstöße. Ideal wäre wohl so etwas wie das Fusion Festival, aber dafür bekommst du keine Karten mehr. Wenn die Musik für dich interessant wäre, dann auch so etwas wie VuuV, Shiva Moon, Indien Spirit oder Waldfrieden. Nicht zu empfehlen ist so etwas wie Nature One oder Rock am Ring/ im Park. Wie es bei anderen Sachen wie z.B. WGT oder Wacken aussieht kann ich nicht sagen. Solche Momente haben mir sehr viel gegeben, aber ich muss zugeben dass ich mein "Problem" nicht wirklich lösen kann und gerade auch wieder in einer echten Tiefphase bin.
> Ich kam zur Erkenntnis dass man wohl eine Familie braucht um einen Sinn > zu sehen warum man das alles macht. Ich glaube, die Rolle der Familie wird gnadenlos überbewertet. Aus der Familie erwächst nicht zwingend der Sinn des Lebens. Äh ja, ich habe Familie. Warum macht man das alles? Keine Ahnung. Seitdem ich mich vor über 10 Jahren selbständig gemacht habe und selbst bestimme, wann ich was mache, wann ich zur Arbeit gehe (ja, gehen) und wieder nach Hause schlendere, macht die Arbeit wieder Spaß. Ich mache grundsätzlich keine Termine, außer für Geschäftspartner, die von weit her kommen. Ich reise auch nicht, da ich in meinem früheren Leben als Knecht mehr als genug Dienstreisen hatte. Was per Fax, Telefon oder Email nicht geregelt werden kann, ist auch mit Dienstreisen nicht lösbar. Wenn das Problem zu groß wird, treibt der Leidensdruck die Kunden ohnehin in mein Büro, da muss ich nicht loshetzen. Dem Wecker habe ich das wichtigste Organ, seine Quäke, mit dem Seitenschneider amputiert. Ich stehe irgendwann zu zivilen Zeiten auf und bin dann irgendwann zwischen 8 und 9 Uhr im Büro. Mitarbeiter habe ich keine, die nerven nur. Außerdem will ich nicht noch irgendwelche Verantwortung für fremde Leute übernehmen. Ich weiß, das klingt arrogant, ist aber der seelischen Gesundheit ungemein förderlich.
Naja, es gibt bestimmt für verschiedene Leute auch verschiedene Dinge die einen erfüllen. Manche Leute wie ich finden vielleicht auch nie was weil sie irgendwie nie mit etwas glücklich und zufrieden sein können. So scheint es bei mir der Fall zu sein. Ich höre das mit der Überbewertung der Familie öfters. Besonders von Leuten die ziemlichen Stress mit ihren Kindern haben. Aber wer weiß wie das in deren Leben aussähe wenn sie allein werden? Ob sie das immer noch so dächten wenn sie mal alt und allein sind und so hier abtreten ohne dass jemand da ist den es interessiert sich irgendwie um einen sorgt? Niemand dem man sein Hab und Gut vermachen kann und es in guten Händen ist? Wenn man sich das leisten kann dass man wartet bis die Kunden zu einem kommen, mag das ganz praktisch sein, aber bei den meisten Leuten ist das vermutlich nicht so. Selbständigkeit ist auch nicht jedermanns Sache. Wenn man eh das Problem des fehlenden Antriebs hat, dann ist es besser in nen festen Zeitrahmen eines Arbeitsplatzes mit Anstellung zu haben. Da macht man dann wenigstens ein bisschen was, während man ohne diesen festen Rahmen überhaupt nicht mehr hoch kommen würde.
dernächste schrieb: > Selbständigkeit ist auch nicht jedermanns Sache. Wenn man eh das Problem > des fehlenden Antriebs hat, dann ist es besser in nen festen Zeitrahmen > eines Arbeitsplatzes mit Anstellung zu haben. Da macht man dann > wenigstens ein bisschen was, während man ohne diesen festen Rahmen > überhaupt nicht mehr hoch kommen würde. Ist es nicht auch so, dass der eine oder andere einen gewissen Antrieb durch Selbständigkeit auch gewinnt, da er nun fürs eigene Geld arbeitet? Bei mir wärs zB. so..
Wow, dieser Tread hat sich ja echt super entwickelt. Danke euch allen für Eure Gedanken und aufmunternden Worte. Auch danke an die Moderatoren. Ihr habt was gut bei mir. Danke auch für die Buchtipps. Gestern Abend konnte ich seit langem mal wieder richtig Abschalten. War ein paar Stunden gemütlich mit dem Rad unter wegs. Hab viel nach gedacht. Es ist scheinbar sowas wie ein Prozess. In einem bestimmten Alter entwickelt man sich scheinbar nochmal richtig weiter. Man hinterfragt plötzlich nochmal alles. Es ist wie ein rebellieren, ähnlich wie in der Pubertät. Krise würde ich es nicht nennen. Weiterentwicklung ehr. Blöd ist es halt, weil man nun eine mords Verantwortung mit z.B. Familie und Kredit trägt. Mir sagte mal jemand, es gibt ein Leben vor 40 und nach 40, die völlig unterschiedlich sind. Evtl entwickle ich mich gerade dahin. Ihr merkt sicherlich auch meine Stimmungsschwankungen. Mal Jammern mal Jubeln. Das geht einher mit dem Beginn dieser Phase. Heute könnte ich wieder Bäume ausreisen. Möchte es nun erstmal einrichten, ein paarmal die Woche, richtig Zeit für mich zu haben. Sport machte mir auch mal Spass. Das soll wieder so werden. Und ich glaube ich sollte mir endlich mal wieder ein richtiges Ziel setzen. Mir schwebt da eine nebenberufliche Tätigkeit vor. Mal schauen.
IchImJahr2014 schrieb: > Ihr merkt sicherlich auch meine Stimmungsschwankungen. Mal Jammern mal > Jubeln. Das geht einher mit dem Beginn dieser Phase. Heute könnte ich > wieder Bäume ausreisen. Bei mir war das zwischen 11 und 17 so.
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