Hallo. Erstmal: Hallo an Alle! Mein erster Post hier! Ich hab mich vor kurzem (nachdem ich immer mal wieder drüber nachgedacht habe) dazu entschieden jetzt endlich mal richtig in die Materie Elektronik/Elektrotechnik einzusteigen. Dazu hab ich mir das Buch "Elementare Elektronik" (Klaus Beuth) gekauft und das geht schon genau in die richtige Richtung. (Ich habe bis auf den Standard-Gymnasialstoff bisher kaum Erfahrungen in Sachen elektronische Schaltkreise) Dann hab ich mir gerade noch ein Breadboard und Verbindungskabel und Zubehör bestellt. Bei eBay schau ich gerade noch nach einem (leicht gebrauchten, aber höherwertigen) Multimeter. Budget ist zwar vorhanden, aber blind rauswerfen muss ich das Geld auch nicht. Als nächstes wollte ich mich dann noch nach einem Labornetzgerät umschauen, allerdings kommt hier schon mein fehlendes Wissen ins Spiel: Es wird ja immer empfohlen ein regelbares Netzgerät zu beschaffen, warum aber muss das so sein? Mein PC zieht vom PC Netzteil ja auch einfach nur das was es braucht und das Netzteil regelt sich wohl selbst. Ist das bei meinen Schaltungen auf dem Breadboard dann anders? Auf Löten werde ich die nächsten Wochen erstmal verzichten und mir Alles auf dem Breadboard lernen. Gibt es denn abgesehen von einer Lötstation noch hilfreiches/wichtiges Zubehör was Ihr damals (als Anfänger) auch gerne empfohlen bekommen hättet? Vielen Dank schonmal für Eure Antworten (und Tipps)!
Multimeter: Da bin ich der Meinung, dass die billigsten gut genug sind. Anzeige bis 2000, Genauigkeit besser als 1%, das gibt's heute für deutlich unter 20 Euro. Dann auch gerne zwei oder drei davon. Zwei braucht man oft gleichzeitig, und eins als Reserve. Netzteil: Ja deine Schaltung nimmt sich soviel Strom wie sie braucht, aber die Spannung musst du vorgeben. Verschiedene Schaltung wollen verschiedene Spannungen sehen, muss also einstellbar sein. 15 Volt, 1-2 Ampere sollte für den Anfang reichen, als Labornetzteil mit zwei Instrumenten für unter 100 Euro. Je nach dem, in welche Richtung sich dein Interesse entwickelt, könnte ein Oszilloskop nützlich sein. 2 Kanal, 20 Mhz, 300 Euro.
Pink Shell schrieb: > Je nach dem, in welche Richtung sich dein Interesse entwickelt, könnte > ein Oszilloskop nützlich sein. 2 Kanal, 20 Mhz, 300 Euro. Gebrauchtes HAMEG (da gibt es sogar sehr anfängerfreundliche Modelle wie das HM 203, das z.B. die Triggersteuerung komplett aufgedröselt hat ohne mehrfach belegte Tasten, wie ich kürzlich feststellte), kostet in der Region <100 EUR. Mit Tastköpfen. Als DMM reicht erstmal ein oder zwei von den ganz billigen 4.99 € Dingern.
Einstellbare Stromstärke (Strombegrenzung) ist auch nie verkehrt. Wenn ich weiß, das die Schaltung höstens 50 mA ziehen sollte, aber sie versucht sich die vollen 2A zu holen, dann ist man glücklich wenn man sowas hat. Dann ist einfach weniger Qualm in der Bude, und die Schaltung ist mit hoher Wahrscheinlichkeit noch zu retten. ;)
Beim Multimeter würde ich eins mit akustischen Durchgangsprüfer nehmen, praktisch wenn man nicht immers aufs Dipslay schauen muss wenn man gerade mit den Messpitzen wo anderst rumschaut.
Florian ... schrieb: > Es wird ja immer empfohlen ein regelbares Netzgerät zu beschaffen, warum > aber muss das so sein? Mein PC zieht vom PC Netzteil ja auch einfach nur > das was es braucht Sage einstellbares Netzteil, an dem du jede (von 0-24 oder so) Spannung einstellen kannst, damit du nicht (3.3V, 5V, 12V,-12V,-5V) dutzende Netzteile brauchst. Viele Steckbrettschaltungen laufen auch mit 1 oder 2 9V Blöcken, wenn man noch einen LP2950-5 als Spannungsregler hat. http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.2 Da steht such drin, was ein rinfaches aber sinnvolles Multimeter können soll.
Thomas O. schrieb: > Beim Multimeter würde ich eins mit akustischen Durchgangsprüfer > nehmen, > praktisch wenn man nicht immers aufs Dipslay schauen muss wenn man > gerade mit den Messpitzen wo anderst rumschaut. Der ist übrigens bei dem 4.95 € Pollin-Multimeter exzellent, viel besser als bei vielen deutlich teureren Multimetern.
Als Einsteiger empfehle ich dir, möglichst wenig Geld für teure Anschaffungen auszugeben. Du weißt ja noch überhaupt nicht, was dich eigentlich interessiert. Wenn erstmal dein Interesse geweckt wurde, merkst du schon von allein, welche Dinge du brauchst und auf was du verzichten kannst. Daher einige Gedanken: Multimeter. Die total billigen tun's (aber bitte keine Netzspannung damit messen!!!), die etwas besser ausgestatteten sind aber eben besser ausgestattet. Du brauchst kein teures "Markengerät," spar dir lieber das Geld und kaufe ein sehr preisgünstiges Exemplar. Zwei können auch nicht schaden. Vielleicht kannst du ein Multimeter ergattern, das Kapazitäten messen kann, das ist zwar nicht unbedingt notwendig, aber ab und an ganz praktisch. Extrem wichtig ist aber ein Satz vernünftige Messleitungen! Das ganze Zeug, das bei erschwinglichen Multimetern mitgeliefert wird, taugt absolut nichts und das wird dich unendlich frustrieren. Daher: Kaufe dir einen Satz ordentliche Leitungen und Messspitzen. Ich habe sehr gute Erfahrungen mit dem PMS4 von Hirschmann (gibt's z.B. bei Reichelt) gemacht. Da sind zwei Leitungen dabei, zwei spitze Prüfspitzen, zwei Klemmprüfspitzen und zwei robuste Krokoklemmen. Damit kann man dann zuverlässig Dinge messen, ohne sich die Arme verrenken zu müssen oder ständig abzurutschen. Das kostet zwar Geld, macht das Leben aber deutlich angenehmer. Viel angenehmer, als dies ein entsprechend teureres Multimeter könnte. Labornetzgerät. Die sind praktisch, aber eigentlich für viele Anwendungen total unnötig. Da du noch nicht weißt, was dich an der Elektronik interessiert, rate ich daher von einem Kauf ab. Für das Geld kannst du dir interessantere Dinge kaufen, mit denen du mehr rumspielen kannst. Zugegeben, ich mache hauptsächlich digitale Sachen, da hat man die gebräuchlichen Versorgungsspannungen und gut. Für analoges Gebastel braucht man natürlich gelegentlich mehrfache Spannungsversorgungen etc., aber da du noch nicht weißt, ob du daran Freude findest, ist eine Investition da nicht sinnvoll. Sinnvoller ist es, dir ein paar schön billige ;) Steckernetzteile zu kaufen oder direkt mit Akkus/Batterien zu arbeiten. Mit einem 9V-Block und einem LM317 kommt man sehr weit, und die kosten keine 100 Euro. Strombegrenzung ist schön, aber heutzutage sind Bauteile robust und kosten nur noch so wenig, dass da auch mal ein paar versehentlich abrauchen können. Breadboard. Ein Breadboard ist gut, aber du brauchst mindestens 5. Oft sieht man etwas, hat zufällig gerade die Bauteile da und will es dann sofort ausprobieren. Mit einem Breadboard geht dafür dann die aktuelle Schaltung drauf, mit mehreren Breadboards passiert das nicht. 5 Breadboards halte ich für das Minimum, das man haben sollte. Die kosten ja auch fast nichts mehr. Werkzeug. Du brauchst AUF JEDEN FALL: Eine kleine Zange zum Rausziehen und Biegen von Bauteilen oder Anschlussdrähten und eine kleine Zange zum Abzwicken von Anschlussdrähten. Das ist einfach wichtig, sonst kann man ein Breadboard nicht sinnvoll benutzen und auch beim Löten hast du später schlechte Karten. Die Zangen sollten schon so sein, dass du auf dem Breadboard an Drähte kommst, also nicht gerade die große Kombizange verwenden. Muss nichts Superteures sein, aber die Zangen sollten zumindest sauber schließen. Bauteile. Überlege dir, was du brauchst und kaufe das dann. Tausend obskure Widerstände oder 50 hoffnungslos veraltete zufällige ICs helfen dir nicht weiter. Ein paar Sachen kann man immer gebrauchen, aber die meisten Dinge solltest du dir nach Bedarf kaufen. Besonders wichtig ist das dann, wenn du noch nicht weißt, welches Feld in der Elektronik dich nun wirklich total fasziniert. Nachher hast du eine Tüte voller TTL-ICs rumliegen und willst nur Schaltregler oder Messverstärker bauen. Weiß man ja aktuell noch nicht. Dinge, die man immer gebrauchen kann: Kondensatoren zum Entkoppeln (100 nF), LEDs (moderne LEDs sieht man übrigens auch bei Tageslicht, zum Rumspielen tun's billige, Hauptsache viele!), Vorwiderstände für LEDs, kleine Taster und Trimmer für das Breadboard. Die Bauteile, die du kaufen wirst, sind (zumindest am Anfang) sehr kostengünstig. Kaufe immer gleich ein paar. Erstens kannst du dann mehrere Schaltungen damit parallel aufbauen (z.B. auf einem der vier weiteren Breadboards!) und zweitens ist es dann nicht so schlimm, wenn mal eines dieser Bauteile durch Unachtsamkeit zerstört wird.
Hallo Florian, alle meine Vorredner haben Recht - Ihre Tipps finde ich gut! Ich selber habe ehrenamtlich mal über längere Zeit einen Elektronik-Einführungskurs in einem Gymnasium gehalten und stand damals vor dem selben Problem: Beschaffung der Grundausstattung. Nach sehr viel Überlegungen und Abwägen habe ich mich dann für etwas entschieden, was ich im Nachgang nicht bereut habe: Ich habe nämlich u.a. genau diejenigen Sachen beschafft, die man für die Schaltungen auf folgender Webseite benötigt: http://www.dieelektronikerseite.de/ (dort insbesondere die Schaltungen der Rubrik "Grundlagen" und "Schaltungen") Warum? Man kann mit relativ wenigen Grundbauteilen relativ viele Schaltungen realisieren - und das alles auf dem Steckbrett. Ich kann nur sagen: es hat sich sehr bewährt, denn nichts ist nerviger, als wenn Du für jedes Bauteil erst einmal zum Laden oder gar im Internet bestellen mußt. Außerdem würde ich folgendes anschaffen (most important first) - Ein gutes Einführungsbuch (hast Du!) - Mindestens 10-20 Verbinderkabel mit Krokoklemmen für fliegende Aufbauten (gibt's im 10er Pack - alle schön bunt) - 9V-Batterien + 2xBatteriehalter für 4x 1,5V-Batterien - 2 Billig-Multimeter mit dem oben erwähnten Durchgangssummer - gutes(!) Steckbrett (z.B. von ELV) mit vielen Steckkabeln - eine Rolle Silberdraht, der in Dein Steckbrett paßt (samt Seitenschneider) - die oben erwähnten Bauteile für die Schaltungen - ggf. kleines E12-er Widerstandssortiment (optional) - billige Sortimentskästen zum Aufbewahren der vielen Teile - LTspice-Programm, um Schaltungen zu simulieren und Zs.hänge zu verstehen - Ein Netzteil ist er einmal nicht dabei - das bastelst Du Dir nämlich zur Einführung selber :-) Wenn Du damit experimentiert hast und nach 10 Schaltungen immer noch Spaß an der Freude hast, dann erst würde ich in die größeren Anschaffungen gehen: - Lötkolben (40 Euro Teil von Ersa reicht für den Einstieg, nichts Billigeres) + Lötzinn - Regelbares Netzteil - das oben erwähnte Hameg Oszilloskop (eröffnet Dir Welten!) Wenn Du mehr wissen möchtest, so kann ich Dir auch mal die Bestellliste meines damaligen Kurses zukommen lassen -> einfach einen Pieps hier in den Thread reinschreiben. Ich wünsche Dir in jedem Fall viel Spaß an der Elektronik - Du hast Dir ein schönes und kreatives Hobby ausgesucht! Viele Grüße Igel1
Was mich die letzten Jahre begleitet hat: 20€ Voltcraft Multimeter (für das meist reicht es wirklich) x Computernetzteile (lassen sich immer als Stromversorgungen nutzen) 1x Breadbord 1x Haufen Kabelreste und auch neue Kabel 1x Lötequipment (weller WTCPS oder was moderneres wenn mans bekommt) 1x mechanisches Equipment (man kann auch den 2€ Hofer/Aldi Seitenschneider umbauen, sodass man THT Bauteile sauber abschneiden kann) ganz ganz wichtig: Überzeugung Du wirst oft merken das irgendwas nicht so geht wie es sollte. Aber genau damit lernt man :)
Fang auf jeden fall nicht an für viel Geld ein Oszi oder ein teures DMM zu kaufen, kauf einfach sparsam ein und schau was du dann brauchen kannst. Sonst endest du ohne Freude und mit leerem Geldbörsel.
Das Geld für ein Labornetzteil ist IMHO besser erstmal in eine vernünftige Lötstation investiert (oder ins Oszi-Sparschwein gesteckt). Ein simples einstellbares Steckernetzteil für ein paar Euro reicht am Anfang für 97% aller Schaltungen aus. Computernetzteile sind böse, weil sie genug Strom liefern, um das Breadboard zu vaporisieren. Nachtrag: Allgemein lieber erstmal weniger kaufen und dann bei Bedarf nachrüsten, wenn Du weißt, was du brauchst.
:
Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.