Forum: Platinen Fehler in Schaltung finden/Leitungen verkleben


von Brater (Gast)


Lesenswert?

Hallo Leute,

Problem: habe ein kleines uC-Projekt mit einer Universalplatine und CuL 
realisiert. Problem: ich habe irgendwelche Brücken drin (merkt man durch 
Fehlfunktionen in der Schaltung).

Lösungsansätze:
- Digitalmultimeter: sind irgendwelche Pegel falsch? --> Brücke
- Logikanalysator: wie Digitalmultimeter aber durch Flankentriggern 
eventuell etwas flexibler

Das Problem, das ich habe: falls irgendwo der Lack ab ist, bekomme ich 
zufällige Brücken, die sowohl schwer zu finden als auch schwer zu 
reparieren sind.

Ein weiterer Lösungsansatz wäre, den Draht zu verkleben (geht da Uhu 
Kraftkleber oder löst das Lösungsmittel den Lack weg? Hätte auch noch 
anderen Bastelkleber auf Wasserbasis), auf Abstand natürlich. Die Frage 
ist, ob das klappt.

Habt ihr noch Ideen/Vorschläge/Lösungsansätze? Ich kann leider nicht 
direkt auf den uC zugreifen; hatte den programmiert, anschließend die 
Programmierleitungen gekappt und würde den nur äußerst ungern noch x-Mal 
umprogrammieren wollen.

Noch eine Frage: kann ich mit einem Durchangsprüfer (1,5 V, 1 mA) auch 
über Pins des spannungslosen uC messen oder macht das den uC kaputt? 
(ich hatte die Prüfung bereits ohne uC durchgeführt und da sah alles so 
weit ok aus)

von Michael_ (Gast)


Lesenswert?

Brater schrieb:
> Lösungsansätze:
> - Digitalmultimeter: sind irgendwelche Pegel falsch? --> Brücke
> - Logikanalysator: wie Digitalmultimeter aber durch Flankentriggern
> eventuell etwas flexibler

Da gibt es noch etwas einfaches, aber sehr effektives.
Den Logik-Prüfstift.
Das du über den Lack Brücken kriegst, halte ich für unwahrscheinlich.
Eher sind es Zinnbrücken.

von Helge A. (besupreme)


Lesenswert?

Für Prototypen mit CuL gabs so lustige kleine Kammdinger, die man auf 
die Lötseite steckt. Ich kann mich nur nit mehr erinnern, wie die 
hießen. Und daß 2 CuL-Drähte an der gleichen Stelle keinen Lack haben, 
ist sehr unwahrscheinlich. -- gefunden: 
http://www.reichelt.de/?ACTION=3&ARTICLE=55444&GROUPID=3377&PROVID=2773&psuma=LeGuide

UHU geht zur Not auch, um paar Drähtchen zusammenzufassen.

von Brater (Gast)


Lesenswert?

Diese Fädelkämme habe bereits an anderen Stellen im Forum gesehen. Habe 
jedoch Platznot.

Nach einer weiteren Prüfung ist mir gestern noch aufgefallen, dass 
irgendwo 10 mA gezogen werden. Da ist die verwendete Li-Batterie schnell 
leer. Es wird sinnvoll sein, zu checken, welche Pegel auf den einzelnen 
uC Pins liegt, ansonsten kann ich nur versuchen, Schritt für Schritt 
einzelne Komponenzen vom uC zu trennen und jeweils immer den Strom 
überprüfen.

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Besteht die Möglichkeit, daß es nicht Brücken, sondern kalte Lötstellen 
sind? Ich halte schlecht verlöteten Draht wo der Lack nicht sauber 
weggebrannt ist für wahrscheinlicher als Brücken durch Lackfehler.

Oder Brücken, weil du deinem Spitznamen "Brater" alle Ehre gemacht hast, 
und der Lack zu weit abgebrannt ist und jetzt an der benachbarten 
Lötstelle/Draht einen Kurzschluss verursacht.

Schau dir also die Lötstellen und den Draht an den Lötstellen genau 
(Lupe mit hellem Licht) an.

von Ernst O. (ernstj)


Lesenswert?

Brater schrieb:
> Problem: habe ein kleines uC-Projekt mit einer Universalplatine und CuL
> realisiert. Problem: ich habe irgendwelche Brücken drin (merkt man durch
> Fehlfunktionen in der Schaltung).

Ist das eine Lötstreifenplatine? Wenn ja, dann suche mal sorgfältig die 
Stellen ab, an denen du die Streifen getrennt hast. Das Kupfer wird oft 
nicht durchtrennt, sondern zur Seite gequetscht, wo dann unerwünschte 
Kontakte entstehen.

Ein steter Quell der Freude sind auch winzige Lötzinnkugeln, die sich 
mit Flussmittel getarnt zwischen Kupferinseln setzen.

Wenn es eine Lötpunktplatine ist, tippe ich eher auf kalte Lötstelle. 
Oder du hast dich verfädelt.

von avion23 (Gast)


Lesenswert?

Ich finde defekte Stellen, indem ich das Labornetzteil auf 1V, 10A 
stelle und die Platine abfahre.

von Brater (Gast)


Lesenswert?

Kurze Rückmeldung, falls andere Verzweifelte hier reinlesen:

Fehler Nummer 1: die Beschaltung eines SMD-Mosfets entspricht nicht 
zwangsweise der Beschaltung eines einfachen Feld-Wald-und-Wiesen 
Bipolartransistors mit normalen Beinchens. Ich habe eher aus Spaß in das 
Datenblatt geschaut und mir fiel auf, dass das Gate nicht der Pin ist, 
der allein auf der einen Seite des Transistors liegt. OK, persönliche 
Dummheit.

Fehler Nummer 2: eine CuL-Leitung hat tatsächlich einen 
Isolationsfehler. Warum, weiß ich nicht genau. Möglicherweise aus 
Versehen mit dem Lötkolben abgefackelt oder ich habe die Leitung 
beschädigt (scharfe Pinzette, evtl Leitung zu sehr geknickt beim 
Verlegen etc.). Die Leitung lag dadurch auf eine Masse-Lötstelle auf und 
hat Mist gebaut. Der Fehler fällt auch deswegen so sehr auf, weil die 
Platine in ein enges Gehäuse gebaut ist und die CuL-Leitungen eng 
beieinander und eng zur Platine liegen.

Die Fehlersuche habe ich nur mit dem Digitalmultimeter mit der 
Spannungsprüfung durchgeführt (vgl. dem Pegelprüfer). Ein Pegelprüfer 
wäre wahrscheinlich einfacher zu handhaben, da man nicht immer den Blick 
zum Display werfen muss.

Vielen Dank für eure Antworten! Allein die Antworten haben auch 
motiviert, die Schaltung nicht direkt an die Wand zu klatschen ;)

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.