Hallo, kann man auf diese Weise Schwingkreiskapazitäten schalten? (beispielsweise in einem KW-Oszillator bis 20MHz) Wenn ja, gehen auch 1N4148 oder BAT43 oder müssen es spezielle Dioden sein?
Noch mal genauer gesagt, durch Umschaltan an S soll entweder C1 nach Masse durchgeschaltet werden oder C2.
Hallo GB Im Prinzip funktioniert das so. Wenn die Amplitude in die Nähe der Schwellspannung kommt, lädt sich der Kondensator der sperrenden Diode negativ auf. Die Sperrspannung beeinflusst die Kapazität der Diode, bei einer 1N4148 macht das jedoch nur ca. 0,2pF aus. Eleganter wäre es, die Kathoden auf der halben Betriebsspannung zu halten und die Anoden zwischen Plus und GND zu schalten. Aber aus der Sicht des Schaltvorganges funktioniert das so. Gruß, Bernd
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GB schrieb: > bis 20MHz Bei dieser niedrigen Frequenz kannst Du direkt mit dem Schalter umschalten. In den alten Yaesu Transceivern haben die das mit einem Stufenschalter gemacht. War ein speziell Stufenschalter, der mit mehreren Ebenen die Cs zu- und abgeschaltet hat. Wenn Du nur ein paar Cs hast, wie die zwei in Deinem Bild, dann tut es doch ein einfacher Umschalter.
Das ist eigentlich sogar gängige Praxis in vielen Bereichen. Man muß nur darauf achten, daß bei normalen Dioden wie die 1n4148 der Gleichstrom (Schaltstrom) deutlich höher ist also der Schwingkreisstrom (HF-Strom), damit die Diode nicht durch negative HF-Halbwellen "abgeschaltet" wird. Da aber die Dioden gewisse Nichtlinearitäten in den Schwingkreis reinbringen, kann es eher zu gewissen Intermodulationen kommen.
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Jens G. schrieb: > Man muß nur darauf achten, daß bei normalen Dioden wie die 1n4148 der > Gleichstrom (Schaltstrom) deutlich höher ist also der Schwingkreisstrom > (HF-Strom), damit die Diode nicht durch negative HF-Halbwellen > "abgeschaltet" wird. Aus diesem Grund nimmt man für diesen Zweck PIN Dioden mit langer Ladungsträger Rekmbinationszeit. Die sind zu langsam zum Gleichrichten und verhalten sich wie ein ohmscher Widerstand. Die BA479 oder eine als PIN Diode missbrauchte 1N4007 sind bis auf 1 MHz hinunter geeignet. Gruß
Danke für die Resonanz! B e r n d W. schrieb: > Eleganter wäre es, die > Kathoden auf der halben Betriebsspannung zu halten und die Anoden > zwischen Plus und GND zu schalten. Meine Idee ist, die Dioden mit einem Schieberegister mit 5V anzusteuern. Dann kann man mit einer einzigen Taste durch Mehrfachdrücken ein bestimmtes Band auswählen. Jens G. schrieb: > Da aber die Dioden gewisse Nichtlinearitäten in den Schwingkreis > reinbringen, kann es eher zu gewissen Intermodulationen kommen. Wenn ich B e r n d W. richtig verstehe, kann man die Intermodulationen vermeiden oder verringern, wenn man die Anoden der Dioden statt auf Masse auf eine negative Hilfsspannung schalten würde. Heinz Wäscher schrieb: > Die BA479 oder eine als PIN Diode missbrauchte 1N4007 sind bis auf 1 MHz > hinunter geeignet. Mehrere BA479G habe ich zufällig in der Bastelkiste. Gibt es eine Mindestschaltspannung, die man einhalten muss? Bei Goole habe ich gefunden: 10MHz bis 1GHz Vr = 30V (Reverse Voltage) IF = 50mA (Forward Current) - > Braucht man zum Schalten nun mindestens 30V oder höchstens???
GB schrieb: > Meine Idee ist, die Dioden mit einem Schieberegister mit 5V anzusteuern. > Dann kann man mit einer einzigen Taste durch Mehrfachdrücken ein > bestimmtes Band auswählen. Und wenn der Taster prellt, „verschiebt“ sich das Register? Dafür nimmt man heutzutage einen kleinen Controller. > Mehrere BA479G habe ich zufällig in der Bastelkiste. Gibt es eine > Mindestschaltspannung, die man einhalten muss? Reverse: Anders als bei normalen Dioden ändert sich die Kapazität einer PIN-Diode nur wenig mit der Sperrspannung. Du brauchst also nur so viel Vorspannung, dass der Scheitelwert der im Betrieb auftretenden Wechselspannung sie nicht leitend werden lässt. Vorwärts: mit zunehmendem Strom nimmt der effektive Innenwiderstand der Diode ab (siehe Datenblatt). Allerdings musst du entsprechend hohe Ströme auch erstmal eingespeist bekommen, ohne dabei den HF-Kreis zu bedämpfen. Bei geringen Strömen kann man vielleicht noch mit einfachen Vorwiderständen arbeiten, für große Ströme muss man dann den Gleichstrompfad verdrosseln. > - > Braucht man zum Schalten nun mindestens 30V oder höchstens??? Das ist der Grenzwert, also die maximale Sperrspannung, die sie sicher vertragen!
Jörg Wunsch schrieb: > Und wenn der Taster prellt, „verschiebt“ sich das Register? > > Dafür nimmt man heutzutage einen kleinen Controller. Wenn der Controller nicht durch HF-Aussendungen stört, gerne. Jörg Wunsch schrieb: > Du brauchst also > nur so viel Vorspannung, dass der Scheitelwert der im Betrieb > auftretenden Wechselspannung sie nicht leitend werden lässt. Danke! Jörg Wunsch schrieb: > Allerdings musst du entsprechend > hohe Ströme auch erstmal eingespeist bekommen, ohne dabei den > HF-Kreis zu bedämpfen. Das klingt nicht sehr batteriefreundlich. BA479G Vr = 30V (Reverse Voltage) IF = 50mA (Forward Current) Benötigt die BA479G also mindestens 50mA???
Die Spannung in Sperrichtung sollte merklich größer als die Signalspannung sein. Einfach nur auf 0 V ist etwas wenig. Im eingeschalteten Zustand braucht man etwas Strom, es muss aber nicht der maximal erlaubte sein, und bei einer PIN Diode auch nicht unbedingt mehr als der HF Strom.
GB schrieb: >> Dafür nimmt man heutzutage einen kleinen Controller. > > Wenn der Controller nicht durch HF-Aussendungen stört, gerne. Den legst du nach getaner Arbeit wieder schlafen. Dann ist der Takt aus. > Benötigt die BA479G also mindestens 50mA??? Nochmal: das sind Grenzwerte, was du da abgelesen hast. Für die im Betrieb sinnvollen Werte schau dir bitte das komplette Datenblatt an. Da hast du die Abhängigkeit des dynamischen Innenwiderstands vom Flussstrom. Musst du nur noch entscheiden, wie viel Strom deine Schaltung maximal verträgt. Ansonsten kannst du natürlich auch über kleine Reed-Relais nachdenken; die dürften für geringe Schaltwiderstände deutlich weniger Strom brauchen als eine PIN-Diode.
Schau Dir dazu mal die Schaltung des TenTec 1253 an: http://dpnwritings.nfshost.com/ej/ten_tec_1253/
Hallo, die im von Bernd angegebenen Link gezeigte TenTec-Lösung schaltet komplette (hochohmige) Parallelschwingkreise um. Hier spielen ein paar Ohm der Dioden-Durchlasswiderstände keine Rolle. Es muss nur die Sperrschichtkapazität für eine ausreichende Entkopplung möglichst klein sein. In der von GB gezeigten Schaltung liegt aber dieser Widerstand in Reihe mit den Schwingkreiselementen. Das führt je nach L/C-Verhältnis zu einer erheblichen Verschlechterung der Schwingkreisgüte. Nur für Vorkreise mit moderater Güte geeignet. Hier sollte aber als Faustregel die Sperrspannung >5V bzw. der Durchlassstrom mindestens 10mA betragen, um Signalverzerrungen (z.B. IM) klein zu halten. Für eine Oszillatorschaltung nicht optimal, da der Durchlasswiderstand strom- und temperaturabhängig ist und damit die Frequenz beeinflusst (es sei denn, der Oszi wird durch PLL oder DAFC stabilisiert). Außerdem dürfte der Oszi aufgrund der geringen Schwingkreisgüte ein hohes Seitenbandrauschen aufweisen. Wesentlich besser sind Reedrelais, wie schon vorgeschlagen. Das würde auch die bei einem Oszi notwendige wesentlich höhere Dioden-Sperrspannung unnötig machen. Noch besser wäre auch hier die Umschaltung kompletter Schwingkreise, da sich ja sonst bei einem größeren gewünschten Frequenzbereich auch das L/C-Verhältnis massiv verändert. Horst
in Uralt-Fernsehgeräten kamen Trommelkanalwähler zum Einsatz http://www.radiomuseum.org/r/funkwe_hal_trommelkanalwaehler_4_119506000001.html
Hallo, Danke für die Antworten! B e r n d W. schrieb: > Schau Dir dazu mal die Schaltung des TenTec 1253 an: > http://dpnwritings.nfshost.com/ej/ten_tec_1253/ An etwas in dieser Art hatte ich tatsächlich gedacht! @HST: Danke für die umfangreiche Erklärung. Es ist also besser, LC-Kreise im ganzen zu schalten. Das hilft mir für mein Projekt weiter! Vielen Dank auch an alle anderen, die hier gepostet haben!
Beim Oszillator schaltet man da eher nicht nur den Schwingkeis um, sondern hat gleich separate VCOs für die verschiedenen Bereiche, und versorgt davon nur je einen mit Strom.
GB schrieb: > @HST: Danke für die umfangreiche Erklärung. Es ist also besser, > LC-Kreise im ganzen zu schalten. Das hilft mir für mein Projekt weiter! Aber nicht im Oszillator, siehe was HST schrieb. Fuer passive Schaltungsteile also z.B. die Eingangsselektion ist es durchaus brauchbar. 73
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