Forum: HF, Funk und Felder Funkmodul als Peilsender


von Eisen K. (eisenkarl)


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Hallo, ich suche nach einem programmierbaren Funkmodul mit 434 Mhz AM, 
welches ich als Peilsender mit der in Deutschland maximal erlaubten 
Leistung (10mw?) betreiben kann.

Das ganze ist nicht mein Fachgebiet und ich möchte euch bitten Nachsicht 
mit mir zu haben ;-)

Danke

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Eisen Karl schrieb:
> Hallo, ich suche nach einem programmierbaren Funkmodul mit 434 Mhz
> AM, welches ich als Peilsender mit der in Deutschland maximal erlaubten
> Leistung (10mw?) betreiben kann.

Die recht beliebten (und preiswerten) RFM12-Module bringen es nur
auf 0 dBm (also 1 mW).  Ein RFM22 lässt sich bis +17 dBm steuern,
das wären 50 mW, also deutlich mehr, als die Allgemeinzuteilung
erlaubt.

Zu beachten ist dabei, dass die Allgemeinzuteilung eine ERP
festlegt, also die effektiv an einem Dipol abgestrahlte Leistung
in Hauptstrahlungsrichtung.  Wenn du eine Antenne mit höherem Gewinn
benutzt, musst du entsprechend die Ansteuerung verringern.  Wenn du
umgekehrt eine in jeglicher Richtung schlechte Antenne benutzt,
darfst du mehr HF in Richtung Antenne schicken (von der dann ein Teil
dein Gerät oder die Antenne beheizt ;-).

„Maximal erlaubt“ ist dabei natürlich relativ; die Funkamateure als
Primärnutzer dieses Bandes dürfen mit 750 W PEP senden. :-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Btw., vor Jahren hat DL7UNO den „Foxy“ als Bauanleitung
veröffentlicht:

http://www.flohjagd.de/

Leute, die ihn gebaut haben, haben jedoch berichtet, dass man mit den
paar Milliwatt keinen großen Blumentopp gewinnen kann.  Sowie das
Ding im Gras liegt (jemand wollte es zum Wiederauffinden von
Flugmodellen nach der Landung benutzen), ist oft nach wenigen Metern
schon Schluss mit dem Signal.

von Eisen K. (eisenkarl)


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Danke für deine Antwort.
Wie oben schon angedeuted, ist das ganze nicht (noch nicht) mein 
Fachgebiet, sprich Amteufunklizenz besitze ich nicht ;-)

Ich suche also nach einer für mich legalen Möglichkeit, einen Peilsender 
mit maximaler Reichweite zu erstellen. Ich habe schon mal 
herausgefunden, dass hierzu ein "Funkmodul", welches mit 434Mhz arbeitet 
brauche.
Einen Empfänger mit Yagiantenne und einen Foxy (www.flohjagd.de) habe 
ich schon. Das ganze funktioniert auch, allerdings möchte ich gerne 
meinen eigenen Sender bauen, da mir der Foxy in seiner Form nicht 
zusagt. Ich bekomme diesen nicht in ein für meine Zwecke passendes 
Gehäuse, ausserdem ist mir die Reichweite nicht ausreichend.


Danke

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Eisen Karl schrieb:
> einen Peilsender mit maximaler Reichweite zu erstellen

Wäre die Frage, ob man nicht auf 27 MHz doch weiter käme als mit den
paar Milliwatt auf 434 MHz.

Oder du machst eine Afu-Genehmigung.  Klasse E ist nicht so ernstlich
viel Aufwand, und dann kannst du auch mit 500 mW senden (dafür gibt's
auch fertige Module wie den RFM23).  Das geht dann auch auf UHF schon
ein Stück weiter.

: Bearbeitet durch Moderator
von Eisen K. (eisenkarl)


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Was wäre bei 27Mhz notwendig?

Ich rede von einer maximalen Entfernung 2000m, diese sollten aber 
wirklich funktionieren.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Eisen Karl schrieb:
> Ich rede von einer maximalen Entfernung 2000m, diese sollten aber
> wirklich funktionieren.

Sportlich.  Dann kannst du UHF vergessen, sofern du die Peilsender
nicht gerade auf Türmen platzieren willst. ;-)  Stichwort:
quasioptische Ausbreitung.

von Ein anderer Ham (Gast)


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Hallo,

Jörg Wunsch DL8DTL bis du sicher das mann als lizensierte FA einfach auf 
433MHz (oder auch auf jeder anderen den Amateurfunkdienst zugeteilten 
Frequenz) einen ->Peilsender<- betrieben darf ?
Es handelt sich ja letztendlich um eine abgesetzte Station die ohne die 
Anwesenheit des Funkamateurs betrieben wird, also vergleichbar mit einer 
Funkbake.
Der Peilsender müsste rein rechtlich doch ein eignes Rufzeichen bekommen 
was den betreibenden Funkamateur zugeordnet ist - ist das für eine 
Station (Bake, Peilsender) überhaupt möglich deren Standort nicht fest 
ist ?

Für Fuchsjagden sind soweit mir bekannt einige wenige feste Frequenzen 
vorgesehen und der Inhalt des Aussendungen ist auch festgelegt außderm 
wird wohl immer von einen kurzzeitigen Betrieb (einige Stunden) 
ausgegangen und die Füchse (Peilsender) senden nur kurzeitig in großen 
zeitlichen Abständen.

Wie es in der Praxis aussieht (überfülltes ISM Band -wenn keiner gestört 
wird wird keiner meckern , weite Bereiche der Amateurfunkbänder oberhalb 
von 30 MHz sind sowieso nur schwach genutz usw.) will ich mal Außen vor 
lassen.

mfg

    Ein anderer Ham

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Ein anderer Ham schrieb:
> Der Peilsender müsste rein rechtlich doch ein eignes Rufzeichen bekommen
> was den betreibenden Funkamateur zugeordnet ist - ist das für eine
> Station (Bake, Peilsender) überhaupt möglich deren Standort nicht fest
> ist ?

Für die klassischen Fuchsjagdsender gibt's eigene Kennungen (MOE bis
MO5 und MOT), und ein reguläres Rufzeichen muss dann nicht gesendet
werden.  Den genauen Wortlaut der Regelung dafür habe ich gerade nicht
gefunden.

Aber es ist richtig, eine automatisch betriebene Afu-Station braucht
ansonsten in diesem Land wieder eine gesonderte Genehmigung mit eigenem
Rufzeichen.  Das will man sich für einen Peilsender gewiss nicht
antun.

Der TE könnte in Erwägung ziehen, seine Füchse aus alten CB-Funken
aufzubauen.

: Bearbeitet durch Moderator
von suchsuchsuch (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Btw., vor Jahren hat DL7UNO den „Foxy“ als Bauanleitung
> veröffentlicht:
>
> http://www.flohjagd.de/
>
> Leute, die ihn gebaut haben, haben jedoch berichtet, dass man mit den
> paar Milliwatt keinen großen Blumentopp gewinnen kann.  Sowie das
> Ding im Gras liegt (jemand wollte es zum Wiederauffinden von
> Flugmodellen nach der Landung benutzen), ist oft nach wenigen Metern
> schon Schluss mit dem Signal.

Schade, dafür hätte ich das Teil auch gerne benutzt. Was kann man 
alternativ verwenden, schön klein, leicht, günstig und zulassungsfrei? 
Geht irgendwas mit RFID-Klebeetiketten?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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suchsuchsuch schrieb:
> Was kann man alternativ verwenden, schön klein, leicht, günstig und
> zulassungsfrei?

„Zulassungsfrei“ ist relativ.  Alles braucht irgendwie eine Zulassung.

Falls du damit „allgemein zugeteilt“ meinst, dann gibt es einiges
im Bereich 869 MHz, da sind auch etwas größere Sendeleistungen
(500 mW ERP bei maximal 10 % Einschaltdauer) zulässig.

„günstig“ ist natürlich genauso relativ.  Für unter 10 Euro wirst du
kaum was bekommen.

von suchsuchsuch (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> „Zulassungsfrei“ ist relativ.  Alles braucht irgendwie eine Zulassung.

Ok also genauer "wo ich mich um die Zulassung nicht selbst kümmern muss" 
das sit bei der Flohjagt s.o. ja gegeben.

So 20-40 Euro auszugeben könnte ich mir vorstellen. Ich habe gelesen, 
dass man den "Flohjagd" - Sender mit speziellen Empfängern, die man 
günstig gebraucht kaufen kann, besser finden / empfangen kann.

Hast Du konkretere Tipps, welche Kombination Sender / Empfänger Dir am 
besten erscheint?

von Jürgen D. (poster)


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suchsuchsuch schrieb:
> Geht irgendwas mit RFID-Klebeetiketten?

Klar geht das, so im Bereich von ein paar cm.
Wenn du schon mit aktiven Sendern Probleme mit der Reichweite hast, was 
erwartest du dann von passiven Systemen?

Ansonsten kauf die ein IPhone, da gibt es eine App um das Weltweit 
wiederzufinden.

: Bearbeitet durch User
von suchsuchsuch (Gast)


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Jürgen D. schrieb:
> Ansonsten kauf die ein IPhone, da gibt es eine App um das Weltweit
> wiederzufinden.

Ich hab keine Geräte mit Ei, und mich interessiert nur ein Radius vom 
max. 1-2 km. Nicht gleich die ganze Welt :-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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suchsuchsuch schrieb:
> Hast Du konkretere Tipps, welche Kombination Sender / Empfänger Dir am
> besten erscheint?

RFM12BP-868 käme da vielleicht in Frage, die machen 500 mW.  Im Bereich
von 869,4 bis 869,65 MHz darfst du mit 500 mW ERP arbeiten, also so
einen Modul mit voller Leistung an einem Dipol betreiben.

Auf der Empfangsseite musst du dich um eine Richtantenne dann selbst
kümmern, eine HB9CV ist bei den Funkpeilern recht beliebt, da sie
ein gutes Vor-/Rück-Verhältnis hat.  Oder halt eine Yagi.

Ein UHF-Sender direkt auf dem Boden hat aber aufgrund der Hindernisse
in der Fresnel-Zone immer eine schlechte Abstrahlung.  Selbst mit
guten Richtantennen kann man 10 cm über dem Boden keine großen
Blumentöpfe mehr gewinnen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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suchsuchsuch schrieb:
> nur ein Radius vom max. 1-2 km

„nur“ ist gut.  Bei UHF brauchst du dafür schon gute
Antennenstandorte.

Ansonsten, siehe Nachbarthread, bei 27 MHz sind 1...2 km kein Problem,
aber man muss genügend große Antennen unterbringen können.

Die Physik hat sich bislang noch nicht überlisten lassen.

von Jürgen D. (poster)


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Hier wurde ein alte IPhone dazu verwendet ein "Raumschiff" anzupeilen 
und wieder aufzufinden.

http://www.youtube.com/watch?v=OUZBGsLcLvs

von suchsuchsuch (Gast)


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Naja ich seh schon.. für ein kleines Modell eher ungeeignet.

Da bau ich wohl lieber eine richtig laute Piezo-Sirene mit nem kleinen 
Timer 'ran, die 10 Minuten nach Anlegen der Betriebsspannung losfiept. 
Sofern ich nicht im Wasser lande, sollte das wohl auch klappen.

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