Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug 3D-Druck, ABS Teile lösen sich oft


von Matthias K. (kannichauch)


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Hallo!

Erster Test mit repariertem 3D Drucker.

Was kann man machen, damit sich ABS Teile beim Drucken schwerer vom 
Heizbett lösen?
Komplizierte Teile lösen sich ab oder bei einfacheren stehen die Ecken 
hoch.

Ich habe das "ist original drauf" Klebeband im Verdacht, kein "Kapton" 
Band zu sein. Wie merkt man das?

Was haltet ihr davon, aufgeklebtes, rauhes Papier als Unterlage zu 
nehmen? Evtl. mit gelöstem ABS eingestrichen?
Vielleicht kann man dann auch ganz auf das Heizbett verzichten.

Auf Youtube finden sich u.a. auch Videos mit Teppichboden als Unterlage.
Auch wird das Kaptonband angeschmirgelt und mit ABS in Aceton 
angestrichen.

Gibt es gute Tipps?

von KLAUS (Gast)


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Matthias K. schrieb:
> Was kann man machen, damit sich ABS Teile beim Drucken schwerer vom
> Heizbett lösen?

Mit ABS habe ich mir auch schon die Zähne fast ausgebissen.
Heizplatte sollte 120 Grad erreichen.
Ich habe sogar aus meinem Drucker eine kleine Wärmekammer  gemacht,
damit die Ecken (besonders bei grösseren Objekten) nicht abheben
oder zu früh schrumpfen.

Allerdings geht die sache zu lasten der Plastikbauteile des Druckers.
Mehr als 65Grad habe ich bis jetzt mit meinem Aufbau nicht erreicht.

Allerdings musste es wieder Demontieren, weil die Lager schaden
genommen haben.

von Matthias K. (kannichauch)


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Hallo, danke für die Antwort.

Ein Gedanke ist dahingehend, ganz auf dieses Heizbett zu verzichten, 
wegen dem großen Stromverbrauch und weil sowieso nicht viel haftet.

Ich werde, wenn ich Zeit dazu finde, die Glasplatte neu mit Kaptonband 
bekleben, anschmirgeln, und mit gelöstem ABS bestreichen. Dann erstmal 
mit Heizbett(jetzt 120°) testen. Teile werden auch umgestaltet, so das 
sie eine Art großen flachen Fuß bekommen.

Elektrische Teile die normal heiß aufgrund des hohen Stromverbrauch 
wurden, habe ich schon umgetauscht, also Spannungsregler und 1 
Schaltmosfet. Der Stepper Driver Chip hat eine Art 
"Kühlkörpervergrößerung" erhalten.

MfG
Matthias

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Matthias K. schrieb:
> Ein Gedanke ist dahingehend, ganz auf dieses Heizbett zu verzichten,
> wegen dem großen Stromverbrauch und weil sowieso nicht viel haftet.

Das ist bei PLA möglich, aber ABS ist deutlich heikler. Deine 
Ablösungserscheinungen sind recht sicher eine Folge zu schneller und zu 
starker Abkühlung.

von se-O-matic (Gast)


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Au das Heizbett würde ich nicht verzichten.
Selbst bei PLA hat das bei mir deutliche verbesserungen gebracht.

An ABS habe ich mich noch nicht rangetraut.
Ebene weil es eine deutlich höhere Herausvorderung ist.
Zu dem Thema gibt es im Deutschen reprap Forum ein eigenes Unterforum:
http://forums.reprap.org/list.php?334

Vg!

von K. S. (hagbart06)


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Hatte das Problem auch, dass sich Ecken oder das ganze Objekt während 
des Druckens abgelöst haben. Habe dann verschiedene Sachen probiert: Am 
effektivsten war bei mir gelöstes ABS direkt auf die Glasplatte (lieber 
zuviel ABS drinne als zu wenig). Temperatur 110-120°C. Seit dem haben 
sich selbst lange, schmale Objekte nicht mehr ein bisschen verzogen. Zum 
"abkratzen" nehme ich einen Glasschaber aus dem Baumarkt.

Auf das Heizbett komplett zu verzichten wird meiner Meinung nach nicht 
funktionieren!

von Matthias K. (kannichauch)


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Danke für den Erfahrungswert. Auch an die anderen. Den Tip werde ich mal 
testen. Man kann ja auch mit Aceton abwischen.

von Igor lacht (Gast)


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Kevin S. schrieb:
> gelöstes ABS

Wo bekommt man den sowas her oder wird mit
Verdünnung etwas ABS aufgelöst???

von K. S. (hagbart06)


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Genau, einfach in Nitro-Verdünnung ABS auflösen. Ich nehme immer die 
Reste die bei Probedrucken oder Fehlschlägen anfallen. Richt zwar nach 
dem auftragen etwas unangenehm, aber die Verdünnung verdunstet ja 
relativ schnell.

von Matthias K. (kannichauch)


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> Wo bekommt man den sowas her oder wird mit
> Verdünnung etwas ABS aufgelöst???

Mit Aceton kann man gut ABS lösen. Aceton ist auch relativ ungiftig.
Ich hab eben die Glasplatte mit dem Kaptonband mit ABS in Aceton 
eingeschmiert und drauf gedruckt, geht(klebt) wirklich prima.
Ich könnte es so einmal ohne Heizbett probieren.

Den Lüfter in Extrudernähe verwende ich ab jetzt für den Servo.

Habe mir bisher Teile für eine Rollenhalterung und für eine Kabelführung 
gedruckt. Designt mit FreeCad.

Jetzt suche ich eine Möglichkeit, die kleinen Kreise nicht so ruckelig 
zu fahren... Der Drucker fällt ja fast vom Tisch!

von Dominic A. (neo123)


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Was für ein Druckbett hast du den? Glasplatte? Alu?
Viele benutzen für ABS auch Haarspray oder normalen Klebestift.

von Thorsten (Gast)


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Ich verwende für ABS Drucke "3M Blue Tape" auf einer Glasplatte bei 
110°C. Das ABS haftet merklich besser, als auf Kapton oder direkt auf 
Glas.

von Matthias K. (kannichauch)


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Habe eine Glasplatte mit Kaptonband beklebt bekommen.
Mit gelöstem ABS beschmiert, klebt es jetzt prima.

Allerdings, welches Haarspray soll man da nehmen? Im Supermarkt komm ich 
mir bei der Suche ganz schön lächerlich vor. Und 3 M Blue Tape... das 
hab ich bestimmt vergessen, bevor ich es vielleicht mal ausprobieren 
möchte.
Auch Kapton-Band kauf ich jedenfalls erstmal nicht.

Jedenfalls bin ich froh, das es jetzt klappt.
Bin am Basteln wegen der Steuerung und nachher soll dies "RepRap" oder 
"PrusaMendel" Teil auf größer umgebaut werden.

Kann man eigentlich irgendwie Profit rausschlagen, aus einem 
verbesserndem G-Code Manipulator, oder aus stl Dateien von technischen 
Artikeln z.B.?
Evtl. auch Tauschhandel usw..

Matthias

von se-O-matic (Gast)


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Matthias K. schrieb:
> Kann man eigentlich irgendwie Profit rausschlagen, aus einem
> verbesserndem G-Code Manipulator, oder aus stl Dateien von technischen
> Artikeln z.B.?
> Evtl. auch Tauschhandel usw..

Bei der Software muss du wirklich einen mehrwert schaffen gegenüber den 
schon lange etablierten open Source tools.

Bei stl Dateien wirds es schwierig wegen evtl. Copyrights. Besonders 
wenn diese verkauft werden.

Wo man als Privatmensch wirklich etwas Profit rausholen kann sind 
Druckteile für 3D Selbstbaudrucker. Wie die RepRap derivate (Mendel Max, 
Prusa Mendel, ...)

Für meinen Drucker habe ich die Kunststofteile von einem Privatmensch 
gekauft. Und das deutlich günstiger als in einem Onlineshop.
Gleichzeitig hat der Mensch aber einen guten Umsatz erwirtschaftet. :-)

vg

von Matthias K. (kannichauch)


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se-O-matic schrieb:

> Bei der Software muss du wirklich einen mehrwert schaffen gegenüber den
> schon lange etablierten open Source tools.
Ich habe daran gedacht, kurze, sich in Kreisbahnen befindliche gerade 
Strecken durch G2/3 Code zu ersetzen. Weniger Ecken in Radien und 
weniger ruckeln wäre schön. Außerdem kann es Sinn machen, speziell für 
Brücken eine größere Schichtdicke zu fahren, als für normale. Oder 
Dialoge für technische Artikel für FreeCad z.B..
>
> Bei stl Dateien wirds es schwierig wegen evtl. Copyrights. Besonders
> wenn diese verkauft werden.
>
Das seh ich nicht so. Da sollte übliches gelten. Die Durchsetzung könnte 
schwierig sein, falls du das meinst.
>
> Wo man als Privatmensch wirklich etwas Profit rausholen kann sind
> Druckteile für 3D Selbstbaudrucker. Wie die RepRap derivate (Mendel Max,
> Prusa Mendel, ...)
>
> Für meinen Drucker habe ich die Kunststofteile von einem Privatmensch
> gekauft. Und das deutlich günstiger als in einem Onlineshop.
> Gleichzeitig hat der Mensch aber einen guten Umsatz erwirtschaftet. :-)
>
Vielen dank für die Auskunft, vielleicht ist das gut.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Matthias K. schrieb:
> Ich habe daran gedacht, kurze, sich in Kreisbahnen befindliche gerade
> Strecken durch G2/3 Code zu ersetzen. Weniger Ecken in Radien und
> weniger ruckeln wäre schön. Außerdem kann es Sinn machen, speziell für
> Brücken eine größere Schichtdicke zu fahren, als für normale.

Macht so etwas nicht "slic3r"?

von K. S. (hagbart06)


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Nein, Slic3r erstellt nur G1. Bei anderen Slicern kann das anders sein. 
Zum Beispiel dürfte Cura das anders lösen, da dort der Slicer bereits 
integriert ist und man direkt STL Datein laden kann.

von 3Dxxx (Gast)


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Um nochmal auf das Anfangsthema zurück zu kommen. Vor ca. einem Jahr 
habe ich auch begonnen ABS zu drucken und mir gleich eine 
Dauerdruckplatte zugelegt. Die war zwar nicht ganz billig, aber das 
bekleben, besprühen oder einschmieren hat mich genervt, zumal die 
Haftung dann doch nicht so war, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich 
bin mit dieser Platte, über die es im reprap-Forum einige Informationen 
gibt, sehr zufrieden, egal ob für PLA oder ABS, was ich überwiegend 
drucke.

von John Doe (Gast)


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3Dxxx schrieb:
> Vor ca. einem Jahr
> habe ich auch begonnen ABS zu drucken und mir gleich eine
> Dauerdruckplatte zugelegt.

Ist das so eine? 
http://reprap-fab.org/shop/product_info.php?products_id=110

Oder gibt es da noch unterschiede?

Ich überlege auch schon von Glasplatte + Kapton-Tape umzusteigen.

von 3Dxxx (Gast)


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Nein, meine ist diese hier: http://www.mtplus.de/3.html. Die sieht in 
etwa so aus wie die Rückseite einer einseitigen Platine, hat aber auf 
beiden Seiten eine spezielle Beschichtung.
Die Aludauerdruckplatten scheinen auch nicht schlecht zu sein, da habe 
ich aber keine Erfahrungswerte. Bei mir ist die Glasplatte noch unter 
der Dauerdruckplatte,damit diese eben aufliegt und nicht durch das 
Heizbett verbogen wird. Das ist bei der Aluplatte wohl nicht 
erforderlich.

Seit ich die Platte einsetze habe ich eigentlich keine Probleme mehr 
hochgezogenen Ecken oder abgelösten Drucken mehr gehabt. Allerdings, 
wenn die Grundfläche zu klein ist und das Objekt etwas höher, dann 
drucke schonmal ein Grid darunter. Bei Objekten, die bis in den 
Außenbereich der Platte gehen, auch manchmal eine Schutzecke außen 1-2 
mm daneben, damit die Ecken nicht zu schnell auskühlen und dadurch zu 
große Spannungen im Objekt entstehen.

von Harald W. (wilhelms)


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Matthias K. schrieb:

> Allerdings, welches Haarspray soll man da nehmen?

Ich würde sagen, den "für starken Halt". :-)

von abc.def (Gast)


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Schau mal hier, da gibt es eine Erklärung.
http://www.thingiverse.com/thing:363288
Er schreibt sogar, daß der die ABS-Teile nur schwer wieder herunter 
bekommt, und das wäre genau das Gegenteil von Deinen Schwierigkeiten.

von Matthias K. (kannichauch)


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Ich habe mir die genannte Seite zu meinen Favoriten gestellt.
Dies bekleben und einschmieren könnte mich auf Dauer nerven und dann 
kauf ich mir das.

MfG

von Frank B. (Gast)


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Hallo,

ich verwende eine Lochrasterplatine als Unterlage auf meinem Heizbett-
funktioniert ganz gut. befestigt wird sie mit mindestens 6 Kalmmern 
"drummherum"

probiers mal aus,
bei mir hat es wirklich sehr gut funktioniert--

viele Grüße

Frank B.

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