Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Muss ich ein neues Kugellager fetten?


von Max (Gast)


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Hallo allerseits,

ich habe heute die Küchenmaschine meiner Freundin repariert, welche 
aufgrund eines defekten Kugellagers unerträglich laut war. Neues Lager 
besorgt, altes abgezogen und neues auf die Motorwelle gesetzt, soweit so 
gut.

Meine Frage ist nun, da das neue Lager lediglich "leicht ölig" aus der 
Verpackung kam, ob das neue Lager von mir noch mit Kugellagerfett 
geschmiert werden muss oder ob das ausreicht so wie es jetzt ist...?

Da ich eigentlich von der elektrischen Seite komme und deshalb nicht 
alltäglich mit Kugellagern hanterie, hoffe ich, dass ihr mir hier 
weiterhelfen könnt. Also danke schonmal für eure Antworten ;)

von Nase (Gast)


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Geschlossene Lager (2RS, ZZ, ...) sind in der Regel 
"lebensdauergefettet". Bei offenen ists unterschiedlich. Üblicherweise 
kommen die, wie du ja gemerkt hast, nur leicht ölig zum Rostschutz, weil 
sie z.B. später ohnehin im Ölbad/-dampf stehen. Wenn das bei dir nicht 
so ist, wovon bei einer Küchenmaschine ja auszugehen ist, solltest du 
sie fetten.

von herbert (Gast)


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Manchmal werden auch Teile eingebaut die einer allzulange 
Lebenserwartung entgegenwirken sollen. Kugellager dürftig gefettet 
gehören da auch dazu. Zum nachfetten müssen Kugellager in heißes 
Lagerfett gelegt werden und dort mit dem Fett abkühlen.

von Michael_ (Gast)


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herbert schrieb:
> Zum nachfetten müssen Kugellager in heißes
> Lagerfett gelegt werden und dort mit dem Fett abkühlen.

Wo hast du denn diese Erkenntnis her?
Viel wichtiger ist eine richtige Auswahl des Fettes. Für ein Küchengerät 
braucht man ein Fett bis ca 120°C. Das vom Fahrrad mit 60°C taugt da 
nicht.
1 - 2 Schraubenzieherspitzen in das Lager gedrückt, reichen.
Das verteilt sich dann schon.

von Amateur (Gast)


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Am besten Bratfett zum schmieren verwenden;-)

Bei Geräten, bei denen die Möglichkeit besteht das das Schmiermittel mit 
Lebensmitteln in Berührung kommt, sollte ein entsprechendes Mittel 
genutzt werden.

Sonst: Guten Appetit.

von Achim (Gast)


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Normal nimmt man da spezielle Silikonfette, die als ungiftig/-gefährlich 
eingestuft werden.

Bratfett ist eher ungeeignet, da es vermutlich recht schnell ranzig wird 
und stinkt.

von Roland E. (roland0815)


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Also Kugellager kommen normalerweise "lebenslang gefettet/geölt" daher.

Das Problem hier ist aber: Diese Schmierung wird sehr schnell durch 
eindringende andere Öle ausgewaschen...

von Michael_ (Gast)


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Niemals nimmt man Normal Spezielle Silikonfette.
Silikonfett hat eine schlechte Schmierwirkung.
Sowas sollte man nehmen, von SKF:
ebay 151221160522
Ob man schmieren muß, sollte der Lieferant wissen oder die Spezifikation 
des Herstellers. Ich denke es muß nicht geschmiert werden.

von Michael_ (Gast)


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Roland Ertelt schrieb:
> Das Problem hier ist aber: Diese Schmierung wird sehr schnell durch
> eindringende andere Öle ausgewaschen...

Welche eindringende Öle?

von herbert (Gast)


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Michael_ schrieb:
> Wo hast du denn diese Erkenntnis her?

Wenn man das Lager komplett füllen will ohne batzelei dann ist das eine 
optimale Möglichkeit.Sinterlager werden mit dieser Methode generell 
gefettet.
Wenn ich zb. neue Laufradnaben aus dem MTB Bereich Von Shimano 
aufmache,dann gibt es dort nur minimal Fett. Die sollen eigentlich nur 
schnell kaputt gehen.Nachfetten ist hie angesagt. Ähnliches kann ich mir 
bei Kugellager auch vorstellen.

von Walter Tarpan (Gast)


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herbert schrieb:
> Ähnliches kann ich mir
> bei Kugellager auch vorstellen.

Vorstellung hilft hier nicht viel. Es gibt so viele unterschiedliche 
Lagerarten, daß hier nur die Herstellerangaben helfen. Für 
Haushaltsgeräte würde aber die einfache Faustformel reichen:

Kannst Du die Kugeln sehen, muß gefettet werden (oder das Lager im Öl 
laufen). Kannst Du sie nicht sehen, darf es nicht gefettet oder geölt 
werden.

von Klaus P (Gast)


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Auch hier werden leider wieder viele Halbwahrheiten verbreitet. Diese 
Antwort trifft es aber ziemlich genau:

Nase schrieb:
> Geschlossene Lager (2RS, ZZ, ...) sind in der Regel
> "lebensdauergefettet". Bei offenen ists unterschiedlich. Üblicherweise
> kommen die, wie du ja gemerkt hast, nur leicht ölig zum Rostschutz, weil
> sie z.B. später ohnehin im Ölbad/-dampf stehen. Wenn das bei dir nicht
> so ist, wovon bei einer Küchenmaschine ja auszugehen ist, solltest du
> sie fetten.

Da die Lager wohl kaum mit dem Nahrungsmittel direkt in Berührung kommen 
und weil die Maschine sicherlich auch nicht im Dauereinsatz ist, braucht 
man im Privatbereich auch kein spezielles Fett mit 
Nahrungsmittelfreigabe.

"ZZ" oder "2Z" Lager sind übrigens nicht ganz geschlossen, das sind 
Lager mit Staubschutzscheibe (reicht hier sicher aus, ist auch mit Fett 
gefüllt). Wenn das Lager jetzt schon eingebaut ist, solltest du schon 
etwas Fett zugeben, da die Maschine ja die Umgebungsluft (mit Mehlstaub) 
zur Kühlung nutzt. Das dringt in die Lager ein, wenn kein Staubschutz 
oder Dichtung vorhanden ist, und trocknet das Lager aus. Das ist 
langfristig nicht gut.

Allerdings ist das nicht so schlimm wie z.B. bei einer Bohrmaschine. 
Hier ist mineralischer Staub vorhanden. Wenn der in das Lager eindringt, 
weil keine Dichtung vorhanden ist, fällt das Lager schnell aus.

von Udo S. (urschmitt)


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herbert schrieb:
> Wenn man das Lager komplett füllen will ohne batzelei dann ist das eine
> optimale Möglichkeit.Sinterlager werden mit dieser Methode generell
> gefettet.

Es existieren doch größere Unterschiede zwischen Sinter und 
Rillenkugellager!
Nur weil ein Fahrzeug mit Dieselmotor Diesel tankt muss es ein Benziner 
nicht auch tun, selbst wenn das Auto ähnlich aussieht.
Und Rillenkugellager dürfen niemals völlig gefüllt werden, die 
Herstellerangaben sind soweit ich mich erinnere irgendwo zwischen 10 und 
50%.
Wobei bei einem offenen Lager bei völliger Füllung die Hälfte des Fettes 
innerhalb weniger Umdrehungen raus sein dürfte und nur Schweinerei 
verursacht.
Aber manche denken halt immer noch "viel hilft viel".

Klaus P hat es sehr treffend zusammengestellt.

: Bearbeitet durch User
von herbert (Gast)


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Walter Tarpan schrieb:
> Vorstellung hilft hier nicht viel.

Ich habe mal Feinmechanik lernen müssen...ua. Ich habe zwar blaue Augen 
und bin blond aber was Technik anbelangt bin ich sicher nicht 
unerfahren. ;-)
Aber ich lerne immer noch was dazu...täglich.

von herbert (Gast)


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Udo Schmitt schrieb:
> Es existieren doch größere Unterschiede zwischen Sinter und
> Rillenkugellager!

Hallaluja...;-)

Udo Schmitt schrieb:
> Herstellerangaben sind soweit ich mich erinnere irgendwo zwischen 10 und
> 50%.

Die welche ich geöffnet habe waren  gut 70 Prozent befüllt. Die habe ich 
aber beim Teileverwerter gekauft und kann nicht sagen ob und wie lange 
die gelaufen sind. Ich denke das ,was nicht rein gehört und zuviel ist 
kommmt eh nach ein Paar Runden wieder raus. Zum Lager vom Te kann ich 
nur sagen ,dass so manche Küchenmaschine die zb.Teig zu kneten hat oft 
grenzwertig belastet wird.Da ist es auch kein Wunder wenn mal was hin 
geht. Neulich hat es mir den Behälter vom Mixer gesprengt. Hätte wohl 
keine Eiswürfel reingeben sollen. Gute können das aber ohne das was 
hingeht....

von herbert (Gast)


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Sorry ,muß "Halleluja" heißen...sonst gibts gleich wieder Ärger hier.

von Michael_ (Gast)


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herbert schrieb:
> Ich habe mal Feinmechanik lernen müssen...ua.

Da wundert mich nichts mehr. Was mußtest du sonst noch lernen?

von herbert (Gast)


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Michael_ schrieb:
> Was mußtest du sonst noch lernen?

Kickboxen....Und da habe ich lernen müssen solche wie dich, welche sich 
an mir aufbauen wollen einfach reden zu lassen.

von Praktiker (Gast)


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Amateur schrieb:
> Bei Geräten, bei denen die Möglichkeit besteht das das Schmiermittel mit
> Lebensmitteln in Berührung kommt, sollte ein entsprechendes Mittel
> genutzt werden.

Du hast noch nie eine Küchenmaschine benutzt, oder?

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