Hallo allerseits, ich habe heute die Küchenmaschine meiner Freundin repariert, welche aufgrund eines defekten Kugellagers unerträglich laut war. Neues Lager besorgt, altes abgezogen und neues auf die Motorwelle gesetzt, soweit so gut. Meine Frage ist nun, da das neue Lager lediglich "leicht ölig" aus der Verpackung kam, ob das neue Lager von mir noch mit Kugellagerfett geschmiert werden muss oder ob das ausreicht so wie es jetzt ist...? Da ich eigentlich von der elektrischen Seite komme und deshalb nicht alltäglich mit Kugellagern hanterie, hoffe ich, dass ihr mir hier weiterhelfen könnt. Also danke schonmal für eure Antworten ;)
Geschlossene Lager (2RS, ZZ, ...) sind in der Regel "lebensdauergefettet". Bei offenen ists unterschiedlich. Üblicherweise kommen die, wie du ja gemerkt hast, nur leicht ölig zum Rostschutz, weil sie z.B. später ohnehin im Ölbad/-dampf stehen. Wenn das bei dir nicht so ist, wovon bei einer Küchenmaschine ja auszugehen ist, solltest du sie fetten.
Manchmal werden auch Teile eingebaut die einer allzulange Lebenserwartung entgegenwirken sollen. Kugellager dürftig gefettet gehören da auch dazu. Zum nachfetten müssen Kugellager in heißes Lagerfett gelegt werden und dort mit dem Fett abkühlen.
herbert schrieb: > Zum nachfetten müssen Kugellager in heißes > Lagerfett gelegt werden und dort mit dem Fett abkühlen. Wo hast du denn diese Erkenntnis her? Viel wichtiger ist eine richtige Auswahl des Fettes. Für ein Küchengerät braucht man ein Fett bis ca 120°C. Das vom Fahrrad mit 60°C taugt da nicht. 1 - 2 Schraubenzieherspitzen in das Lager gedrückt, reichen. Das verteilt sich dann schon.
Am besten Bratfett zum schmieren verwenden;-) Bei Geräten, bei denen die Möglichkeit besteht das das Schmiermittel mit Lebensmitteln in Berührung kommt, sollte ein entsprechendes Mittel genutzt werden. Sonst: Guten Appetit.
Normal nimmt man da spezielle Silikonfette, die als ungiftig/-gefährlich eingestuft werden. Bratfett ist eher ungeeignet, da es vermutlich recht schnell ranzig wird und stinkt.
Also Kugellager kommen normalerweise "lebenslang gefettet/geölt" daher. Das Problem hier ist aber: Diese Schmierung wird sehr schnell durch eindringende andere Öle ausgewaschen...
Niemals nimmt man Normal Spezielle Silikonfette. Silikonfett hat eine schlechte Schmierwirkung. Sowas sollte man nehmen, von SKF: ebay 151221160522 Ob man schmieren muß, sollte der Lieferant wissen oder die Spezifikation des Herstellers. Ich denke es muß nicht geschmiert werden.
Roland Ertelt schrieb: > Das Problem hier ist aber: Diese Schmierung wird sehr schnell durch > eindringende andere Öle ausgewaschen... Welche eindringende Öle?
Michael_ schrieb: > Wo hast du denn diese Erkenntnis her? Wenn man das Lager komplett füllen will ohne batzelei dann ist das eine optimale Möglichkeit.Sinterlager werden mit dieser Methode generell gefettet. Wenn ich zb. neue Laufradnaben aus dem MTB Bereich Von Shimano aufmache,dann gibt es dort nur minimal Fett. Die sollen eigentlich nur schnell kaputt gehen.Nachfetten ist hie angesagt. Ähnliches kann ich mir bei Kugellager auch vorstellen.
herbert schrieb: > Ähnliches kann ich mir > bei Kugellager auch vorstellen. Vorstellung hilft hier nicht viel. Es gibt so viele unterschiedliche Lagerarten, daß hier nur die Herstellerangaben helfen. Für Haushaltsgeräte würde aber die einfache Faustformel reichen: Kannst Du die Kugeln sehen, muß gefettet werden (oder das Lager im Öl laufen). Kannst Du sie nicht sehen, darf es nicht gefettet oder geölt werden.
Auch hier werden leider wieder viele Halbwahrheiten verbreitet. Diese Antwort trifft es aber ziemlich genau: Nase schrieb: > Geschlossene Lager (2RS, ZZ, ...) sind in der Regel > "lebensdauergefettet". Bei offenen ists unterschiedlich. Üblicherweise > kommen die, wie du ja gemerkt hast, nur leicht ölig zum Rostschutz, weil > sie z.B. später ohnehin im Ölbad/-dampf stehen. Wenn das bei dir nicht > so ist, wovon bei einer Küchenmaschine ja auszugehen ist, solltest du > sie fetten. Da die Lager wohl kaum mit dem Nahrungsmittel direkt in Berührung kommen und weil die Maschine sicherlich auch nicht im Dauereinsatz ist, braucht man im Privatbereich auch kein spezielles Fett mit Nahrungsmittelfreigabe. "ZZ" oder "2Z" Lager sind übrigens nicht ganz geschlossen, das sind Lager mit Staubschutzscheibe (reicht hier sicher aus, ist auch mit Fett gefüllt). Wenn das Lager jetzt schon eingebaut ist, solltest du schon etwas Fett zugeben, da die Maschine ja die Umgebungsluft (mit Mehlstaub) zur Kühlung nutzt. Das dringt in die Lager ein, wenn kein Staubschutz oder Dichtung vorhanden ist, und trocknet das Lager aus. Das ist langfristig nicht gut. Allerdings ist das nicht so schlimm wie z.B. bei einer Bohrmaschine. Hier ist mineralischer Staub vorhanden. Wenn der in das Lager eindringt, weil keine Dichtung vorhanden ist, fällt das Lager schnell aus.
herbert schrieb: > Wenn man das Lager komplett füllen will ohne batzelei dann ist das eine > optimale Möglichkeit.Sinterlager werden mit dieser Methode generell > gefettet. Es existieren doch größere Unterschiede zwischen Sinter und Rillenkugellager! Nur weil ein Fahrzeug mit Dieselmotor Diesel tankt muss es ein Benziner nicht auch tun, selbst wenn das Auto ähnlich aussieht. Und Rillenkugellager dürfen niemals völlig gefüllt werden, die Herstellerangaben sind soweit ich mich erinnere irgendwo zwischen 10 und 50%. Wobei bei einem offenen Lager bei völliger Füllung die Hälfte des Fettes innerhalb weniger Umdrehungen raus sein dürfte und nur Schweinerei verursacht. Aber manche denken halt immer noch "viel hilft viel". Klaus P hat es sehr treffend zusammengestellt.
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Bearbeitet durch User
Walter Tarpan schrieb: > Vorstellung hilft hier nicht viel. Ich habe mal Feinmechanik lernen müssen...ua. Ich habe zwar blaue Augen und bin blond aber was Technik anbelangt bin ich sicher nicht unerfahren. ;-) Aber ich lerne immer noch was dazu...täglich.
Udo Schmitt schrieb: > Es existieren doch größere Unterschiede zwischen Sinter und > Rillenkugellager! Hallaluja...;-) Udo Schmitt schrieb: > Herstellerangaben sind soweit ich mich erinnere irgendwo zwischen 10 und > 50%. Die welche ich geöffnet habe waren gut 70 Prozent befüllt. Die habe ich aber beim Teileverwerter gekauft und kann nicht sagen ob und wie lange die gelaufen sind. Ich denke das ,was nicht rein gehört und zuviel ist kommmt eh nach ein Paar Runden wieder raus. Zum Lager vom Te kann ich nur sagen ,dass so manche Küchenmaschine die zb.Teig zu kneten hat oft grenzwertig belastet wird.Da ist es auch kein Wunder wenn mal was hin geht. Neulich hat es mir den Behälter vom Mixer gesprengt. Hätte wohl keine Eiswürfel reingeben sollen. Gute können das aber ohne das was hingeht....
Sorry ,muß "Halleluja" heißen...sonst gibts gleich wieder Ärger hier.
herbert schrieb: > Ich habe mal Feinmechanik lernen müssen...ua. Da wundert mich nichts mehr. Was mußtest du sonst noch lernen?
Michael_ schrieb: > Was mußtest du sonst noch lernen? Kickboxen....Und da habe ich lernen müssen solche wie dich, welche sich an mir aufbauen wollen einfach reden zu lassen.
Amateur schrieb: > Bei Geräten, bei denen die Möglichkeit besteht das das Schmiermittel mit > Lebensmitteln in Berührung kommt, sollte ein entsprechendes Mittel > genutzt werden. Du hast noch nie eine Küchenmaschine benutzt, oder?
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