Forum: HF, Funk und Felder Antennenanpassung --> Impedanz- oder Leistungsanpassung?


von Carsten (Gast)


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Hallo Zusammen,

wie nennt sich die Art der Antennenanpassung im Fachjargon? Benutzt man 
da eine Impedanzanpassung oder eine Leistungsanpassung?

Danke und Gruß
Carsten

von Heinz Wäscher (Gast)


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Unter der Leistungsanpassung von elektrischen Geräten versteht man  die 
maximale Leistungsübertragung von einer Quelle zu einer Last. Sie wird 
dann erreicht, wenn Innenwiderstand der Quelle und Lastwiderstand den 
gleichen Betrag aufweisen. Der Wirkungsgrad beträgt dann aber nur 50%.

Das soll man nicht verwechseln mit der impedanzrichtigen 
Leitungsanpassung eines HF-Senders an eine Antenne über eine Leitung. 
Hier geht es um (im Idealfall verlustlose) Anpassung von Sender - 
Speiseleitung - Antenne.

Hier wird in der Regel durch die Vorgabe der chrakteristischen 
Leitungsimpedanz (= Wellenwiderstand, typisch ca. 50 Ω) die 
Sendeendstufe optimiert, damit sie bei dieser Lastimpedanz die maximale 
Leistung abgibt.

Weicht die komplexe Impedanz der Antenne bei der Betriebsfrequenz von 
der charakteristischen Leitungsimpedanz ab, ist ein (im Idealfall 
verlustloses) Impedanz-Transformationsglied zur Anpassung zu verwenden.

Gruß

von HildeK (Gast)


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Heinz Wäscher hat zwar alles richtig gesagt, aber die Frage ging nach 
der Terminologie.
Ich würde den Begriff Leistungsanpassung wählen, wenn ich senden wollte. 
Sonst eher den Begriff Impedanzanpassung.
Das liegt daran, dass bei Impedanzanpassung auch gleichzeitig 
Leistungsanpassung vorliegt und die Begriffswahl eher von der Anwendung 
bestimmt ist.
Ich bin aber kein HF-Techniker oder Funkamateur.

von Helge M (Gast)


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HildeK schrieb:
> Heinz Wäscher hat zwar alles richtig gesagt, aber die Frage ging
>  Das liegt daran, dass bei Impedanzanpassung auch gleichzeitig
> Leistungsanpassung vorliegt

Das muss nicht der Fall sein.

Gruss

von Heinz Wäscher (Gast)


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HildeK schrieb:
> Ich würde den Begriff Leistungsanpassung wählen, wenn ich senden wollte....
> Das liegt daran, dass bei Impedanzanpassung auch gleichzeitig
> Leistungsanpassung vorliegt

Das ist nicht immer zutreffend. Bei Leistungsanpassung (per Definition: 
Ri = Ra ) beträgt der Wirkungsgrad 50%. Eine Senderendstufe in C oder E 
Betrieb erreicht Wirkungsgrade von über 50%. Es kann sich also hier gar 
nicht um Leistungsanpassung handeln. Die ist in diesem Falle auch gar 
nicht erwünscht. Hier wird die Sendeendstufe so an die Leitung 
angepasst, dass maximale Leistung an die charakteristische Impedanz 
(z.B. Leitung mit Wellenwiderstand typ 50 Ohm)abgegeben wird. Hier ist 
der Terminus Leitungsanpassung oder Impedanzanapassung weitaus 
zutreffender.

Unter Leitungsanpassung versteht man die korrekte Belastung einer 
elektrischen Leitung mit ihrem Wellenwiderstand . Ziel ist, störende 
Reflexionen von Wellen oder Impulsen zu vermeiden und maximale Leistung 
an eine Last mit einer bestimmten Impedanz abzugeben. Der 
Quellwiderstand des Senders hat darauf keinen Einfluss.

Gruß

von ?!? (Gast)


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Heinz Wäscher schrieb:
> Der
> Quellwiderstand des Senders hat darauf keinen Einfluss.

Guten Morgen!
Da muß ich doch mal ganz energisch widersprechen :-)
Er hat den gleichen Einfluß wie auch der Lastwiderstand am anderen Ende 
der Leitung (z.B. eine Antenne). Wenn die Anpassung des Senders an das 
Kabel nicht stimmt (unterschiedliche Wellenwiderstände), ergibt sich 
eine Stoßstelle, die Reflexionen hervorruft. Und genau das gleiche, wenn 
die Antenne nicht den gleichen Wellenwiderstand wie das Kabel hat.
Es ist also wichtig, daß Sender, Kabel und Antenne den gleichen 
Wellenwiderstand haben, nur dann ist eine optimale Energieübertragung 
möglich. In der Praxis ist das jedoch nicht so ideal möglich, weil z.B. 
die Antenne (fast) nie einen reinen ohmschen Widerstand von 50 Ohm 
darstellt. Es sind immer kapazitive oder induktive Komponenten 
vorhanden. Zu alledem ist das ganze auch noch frequenzabhängig. Der 
gedachte Idealfall würde also auch nur bei genau einer Frequenz 
zutreffen.

von Heinz Wäscher (Gast)


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Zum Nachlesen hier eine gut erklärende Abhandlung zu dem Thema:

"Anpassung, Wirkungsgrad & Co -
Leistungsanpassung und Leitungsanpassung auf hochfrequenten Leitungen"

http://ham-on-air.de/wp-content/uploads/anpassung-und-co7.pdf

von Heinz Wäscher (Gast)


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?!? schrieb:
> Heinz Wäscher schrieb:
>> Der
>> Quellwiderstand des Senders hat darauf keinen Einfluss.
>
> Guten Morgen!
> Da muß ich doch mal ganz energisch widersprechen :-)
> Er hat den gleichen Einfluß wie auch der Lastwiderstand am anderen Ende
> der Leitung (z.B. eine Antenne). Wenn die Anpassung des Senders an das
> Kabel nicht stimmt (unterschiedliche Wellenwiderstände), ergibt sich
> eine Stoßstelle, die Reflexionen hervorruft.

Bitte genau lesen:
Der Quellwiderstand des Senders hat keinen Einfluss auf die Anpassung 
am_ _Ende der Leitung. Der Grund ist die Tatsache, dass über den 
Wellenwiderstand einer Leitung Strom und Spannung über das ohmsche 
Gesetz zwingend verknüpft sind. Die Leitung verhält sich wie eine Quelle 
von 50 Ohm.

Natürlich wird im eingeschwungenen Zustand eine am Ende 
fehlabgeschlossene Leitung durch Reflexion von Wellen diese 
Fehlanpassung abhängig von der Länge der Leitung auf einen bestimmten 
Impedanzwert am Leitungsanfang transformieren. Der Sender "sieht" dann 
an der Schnittstelle zur Leitung eine vom Wellenwiderstand abweichende 
Impedanz. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass der 
Qellwiderstand des Senders am Ende einer HF-Leitung keinen Einfluss mehr 
ausübt. Dort wirkt nur der Wellenwiderstand der Leitung.

Gruß

von ?!? (Gast)


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Heinz Wäscher schrieb:
> Zum Nachlesen hier eine gut erklärende Abhandlung zu dem Thema:
>
> "Anpassung, Wirkungsgrad & Co -
> Leistungsanpassung und Leitungsanpassung auf hochfrequenten Leitungen"
>
> http://ham-on-air.de/wp-content/uploads/anpassung-...

Danke für das PDF. Darin schreibt Herr Schau auch immer wieder, wie 
wichtig es ist, daß der Sender an das Kabel angepaßt sein muß.

Ich zitiere:
"Nur eine richtig dimensionierte und abgestimmte Anpassschaltung 
zwischen Sender und Antennenzuleitung bedingt Leistungsanpassung im 
gesamten Antennensystem."

Genau das habe ich ja auch gesagt:
> Wenn die Anpassung des Senders an das Kabel nicht stimmt
> (unterschiedliche Wellenwiderstände), ergibt sich eine
> Stoßstelle, die Reflexionen hervorruft.

Deswegen habt mich auch deine Aussage gewundert:
> Der Quellwiderstand des Senders hat darauf keinen Einfluss.

So, wie du es geschrieben hast, bekommt man den Eindruck, der Sender ist 
direkt an das Kabel angeschlossen. In diesem Falle wäre deine Aussage 
falsch.
Wenn du stillschweigend die Anwesenheit eines richtig dimensionierten 
Anpaßnetzwerkes zwischen Sender und Kabel voraussetzt, dann stimmt deine 
Aussage.

Einverstanden?  :-)

von Heinz Wäscher (Gast)


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Generell

?!? schrieb:
> So, wie du es geschrieben hast, bekommt man den Eindruck, der Sender ist
> direkt an das Kabel angeschlossen. In diesem Falle wäre deine Aussage
> falsch.
> Wenn du stillschweigend die Anwesenheit eines richtig dimensionierten
> Anpaßnetzwerkes zwischen Sender und Kabel voraussetzt, dann stimmt deine
> Aussage.
>
> Einverstanden?  :-)

Zugegeben, die Gesetzmäßigkeiten auf Übertragungsleitungen stellen 
einige Anforderungen an das Abstraktionsvermögen und das birgt die 
Gefahr von Missinterpretationen oder Missverständnissen. Aber das gilt 
generell für  Vorgänge die durch die Gesetze der Wellenausbreitung 
gekennzeichent sind.

Generell muss man zwei voneinander vollkommen unabhängige Anpassvorgänge 
voneinander unterscheiden:

a) die Anpassung einer Quelle (z.B Sender) an den Eingang der Leitung
b) die Anpassung der Leitung an die Last (z.B. Antenne).

Auch wenn das Eine mittelbar Rückwirkungen auf das Andere hat, sind es - 
bedingt durch den Wellenwiderstand der Leitung - zwei nicht voneinander 
abhängige Anpassvorgänge, die getrennt betrachtet werden müssen.

Gruß

von ?!? (Gast)


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Heinz Wäscher schrieb:
> Auch wenn das Eine mittelbar Rückwirkungen auf das Andere hat, sind es -
> bedingt durch den Wellenwiderstand der Leitung - zwei nicht voneinander
> abhängige Anpassvorgänge, die getrennt betrachtet werden müssen.

Man kann sie zwar in der Theorie getrennt betrachten, das ist richtig. 
In der Praxis hat diese Betrachtung allerdings keinerlei Wert. Man kann 
nur das ganze System im Zusammenhang betrachten, weil eben 
Abhängigkeiten da sind. Wenn du beispielsweise bei einem völlig 
angepaßten System auch nur eine Komponente änderst
- einen anderen Sender, der keine 50 Ohm hat
oder
- ein Kabel mit 75 statt 50 Ohm
oder
- eine Antenne mit 150 Ohm
(alles Beispiele)
dann wird das ganze System nicht mehr stimmen und die optimale 
Leistungsübertragung ist nicht mehr möglich.

Wenn der Sender nicht stimmt, hast du eine Stoßstelle zwischen Sender 
und Kabel.
Wenn das Kabel nicht stimmt, hast du sogar zwei Stoßstellen 
(Sender-Kabel und Kabel-Antenne).
Wenn die Antenne nicht stimmt, hast du eine Stoßstelle zwischen Kabel 
und Antenne.

In allen diesen Fällen ist das GESAMTE System nicht mehr angepaßt.

von Heinz Wäscher (Gast)


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> Man kann sie zwar in der Theorie getrennt betrachten, das ist richtig.
> In der Praxis hat diese Betrachtung allerdings keinerlei Wert.
Nun die Praxis folgt in der Regel der Theorie, insofern hat diese 
Betrachtung sehr wohl einen Wert. Schon allein um die Vorgänge zu 
verstehen. Alles Andere wäre Voodoo.

Ein Beispiel:

Wenn eine Leitung mit dem Wellenwiderstand von 50 Ohm an eine Last ( 
z.B.Antenne) impedanzrichtig angepasst ist, dann wird am Eingang der 
Leitung immer ein reller Wiederstand von 50 Ohm als Last auftreten. Ein 
Sender "sieht" an dieser_ _Schnittstelle reell 50 Ohm. Dabei es sowohl 
theoretisch als auch praktisch vollkommen gleichwertig, ob diese 50 Ohm 
von einem Widerstand als Bauteil stammen oder von einer angepasst 
abgeschlossenen Leitung.

Ich nehme mal an du meinst mit  "Praxis" und "Gesamtbetrachtung" den bei 
Funkamateuren üblichen (praktischen) Sonderfall, eine Fehlanpassung 
zwischen Leitungsende und Last (Antenne) und damit stehende Wellen auf 
der Leitung zu tolerieren und die dadurch zum Leitungseingang 
transformierte, vom Wellenwiderstand abweichende Impedanz mit einem 
Anpassnetzwerk am Leitungseingang konjugiert komplex anzupassen, so dass 
für den Sender an dieser Schnittstelle Anpassung herrscht, nicht jedoch 
an der Schnittstelle zwischen Leitungsausgang und Last.

Gruß

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Heinz Wäscher schrieb:
> Bei Leistungsanpassung (per Definition: Ri = Ra ) beträgt der
> Wirkungsgrad 50%.

Nur dann, wenn der Innenwiderstand der Quelle ein ohmscher ist (also
ideal Spannungsquelle plus nachgeschalteter ohmscher Widerstand).

Das ist beim Sender aber nicht der Fall.  Der Innenwiderstand ist
ein rein fiktiver, dynamischer Widerstand.  Der wiederum sollte an
die Leitungsimpedanz natürlich schon bestmöglich angepasst sein.

von Heinz Wäscher (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Heinz Wäscher schrieb:
>> Bei Leistungsanpassung (per Definition: Ri = Ra ) beträgt der
>> Wirkungsgrad 50%.
>
> Nur dann, wenn der Innenwiderstand der Quelle ein ohmscher ist (also
> ideal Spannungsquelle plus nachgeschalteter ohmscher Widerstand).

Jörg,

nun da steht: Ri = Ra (und nicht Zi = Za)

so what?

R ist per Definition ein ohmscher Widerstand.
im Unterschied zu einer Impedanz Z = R + jX

von Rainer V. (rudi994)


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?!? schrieb:
> bei einem völlig angepaßten System auch nur eine Komponente änderst...
> - ein Kabel mit 75 statt 50 Ohm
> ...dann wird das ganze System nicht mehr stimmen und die optimale
> Leistungsübertragung ist nicht mehr möglich...
> Wenn das Kabel nicht stimmt, hast du sogar zwei Stoßstellen
> (Sender-Kabel und Kabel-Antenne)...

Ausnahme: Abgestimmte HF-Leitung, deren Wellenwiderstand Z ist beliebig, 
wenn deren elektr. Länge ein ganzzahliges Vielfaches von 1/2-Lambda 
beträgt. Ein- u. Ausgänge der angeschlossenen Geräte müssen dengleichen 
Wellenwiderstand haben, Z wird an den Kabelenden jeweils herauf- oder 
heruntertransformiert. In der Praxis bei Betrieb auf Festfrequenz, bei 
geringer Bandbreite, bei 1/2-Lambda-Umwegleitungen (z.B. Anpassung 60 
Ohm Kabel auf 240 Ohm am Faltdipol).

von ?!? (Gast)


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Rainer V. schrieb:
> ?!? schrieb:
>> bei einem völlig angepaßten System auch nur eine Komponente änderst...
>> - ein Kabel mit 75 statt 50 Ohm
>> ...dann wird das ganze System nicht mehr stimmen und die optimale
>> Leistungsübertragung ist nicht mehr möglich...
>> Wenn das Kabel nicht stimmt, hast du sogar zwei Stoßstellen
>> (Sender-Kabel und Kabel-Antenne)...
>
> Ausnahme: Abgestimmte HF-Leitung, deren Wellenwiderstand Z ist beliebig,
> wenn deren elektr. Länge ein ganzzahliges Vielfaches von 1/2-Lambda
> beträgt. Ein- u. Ausgänge der angeschlossenen Geräte müssen dengleichen
> Wellenwiderstand haben, Z wird an den Kabelenden jeweils herauf- oder
> heruntertransformiert. In der Praxis bei Betrieb auf Festfrequenz, bei
> geringer Bandbreite, bei 1/2-Lambda-Umwegleitungen (z.B. Anpassung 60
> Ohm Kabel auf 240 Ohm am Faltdipol).

Vollkommen richtig :-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Heinz Wäscher schrieb:
> so what?

Dass mit deiner Definition die ganze Praxis nicht funktioniert.  Denn
du hast ja selbst bereits festgestellt, dass es problemlos möglich
ist, die ganze von der Endstufe zur Verfügung gestellte Leistung
an die Last weiterzugeben, und das alles funktioniert trotz
impedanzrichtiger Anpassung, ggf. halt auch mit einer Leitung
dazwischen.

Wenn Ri ein ohmscher Innenwiderstand wäre, den man zu einer idealen
Spannungsquelle hinzufügt, würde es nicht funktionieren.  Dann würde
die Hälfte der Leistung immer und prinzipiell in der Endstufe verheizt.
Wir wissen, dass das nicht der Fall ist.  (Klasse-E-Endstufen erreichen
schon mal mehr als 80 % Wirkungsgrad.)

Wenn die Endstufe einen Innenwiderstand von 0 hätte, wäre
Totalreflektion an jedem angeschlossenen Kabel, was ja ganz
offensichtlich ebenso nicht der Fall ist: wir können problemlos
einen Generator mit 50 Ω über ein Kabel mit 50 Ω an eine Last mit
50 Ω anschließen, ohne dass dabei Reflektion auftreten würde.

Der Punkt ist, dass dein Ri zwar HF-mäßig vorhanden ist (und zum
Gesamtsystem passt), aber eben kein Widerstand ist, an dem nun
zwangsweise Leistung verheizt wird, also kein ohmscher Widerstand.
Daher kann man ihn auch nicht mit dem Multimeter messen.

von U. B. (Gast)


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Apropos Leistungsanpassung:

Hat man eine AC-Quelle mit kplx. Innenimpedanz

Z(i)= (R+jX)Ω

benötigt man für die max. Leistungsentnahme nicht die genau gleiche, 
sondern vielmehr die konjugiert-kplx. Lastimpedanz, also

Z(L)= (R-jX)Ω.

Wie bei DC ist die dann in der Last umgesetzte Leistung

P(max)= 1/4 * U²/R

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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U. B. schrieb:
> sondern vielmehr die konjugiert-kplx. Lastimpedanz

Yep, daran hatte ich vorhin auch schon gedacht, dass die Anpassung
natürlich durchaus auch mit nicht-reellen Impedanzen funktioniert.

von Rainer V. (rudi994)


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Jörg Wunsch schrieb:
> also kein ohmscher Widerstand.
> Daher kann man ihn auch nicht mit dem Multimeter messen.

Aber mittels Impedanz-Messbrücke und HF-Generator, z.B. bei Z-Bestimmung 
am Antennenfußpunkt. Die Messbrücke enthält ein Poti zum Einstellen des 
Brücken-Gleichgewichtes, somit kann man Z indirekt durch Messen der 
Poti-Einstellung mittels Multimeter bestimmen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Rainer V. schrieb:
> Aber mittels Impedanz-Messbrücke und HF-Generator, z.B. bei Z-Bestimmung
> am Antennenfußpunkt.

Naja, hier ging's ja um die PA-Seite.

Klar kann man ihn bestimmen, aber es ist trotzdem ein differentieller
Widerstand, kein ohmscher, und an ihm wird eine Leistung direkt
verheizt.

von Heinz Wäscher (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Klar kann man ihn bestimmen, aber es ist trotzdem ein differentieller
> Widerstand, kein ohmscher, und an ihm wird eine Leistung direkt
> verheizt.

Ein Widerstand, der Leistung dissipiert ist grundsätzlich ein ohmscher 
Widerstand. Egal ob statisch oder differentiell.

Hier wird viel zu viel mit unscharfen Begriffen rumjongliert, wie 
"fiktiver Widerstand" . (Den hab ich in der Literatur noch nicht 
angetroffen)

von ?!? (Gast)


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Heinz Wäscher schrieb:
> Ein Widerstand, der Leistung dissipiert ist grundsätzlich ein ohmscher
> Widerstand. Egal ob statisch oder differentiell.

Ein Kondensator im Wechselstromkreis dissipiert auch die Leistung. Ist 
deshalb ein Kondensator "grundsätzlich ein ohnscher Widerstand"?

Ähnlich ist es mit einer Induktivität. Die hat im Gegensatz zum 
Kondensator zwar einen ohmschen Widerstand, aber bei Wechselstrom hat 
man ebenso einen induktiven Widerstand, der auch für Wärme sorgt.

von Heinz Wäscher (Gast)


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?!? schrieb:
> Ein Kondensator im Wechselstromkreis dissipiert auch die Leistung. Ist
> deshalb ein Kondensator "grundsätzlich ein ohnscher Widerstand"?

Wie bitte?

Da solltest du nochmal darüber meditieren und vielleicht die Grundlagen 
der Wechselstromtechnik repetieren.

Ein Kondensator ist ein Blindwiderstand und der dissipiert niemals 
Leistung. Für den (ohmschen) Verlustwiderstand eines realen 
Kondensators, also für einen kleinen Anteil mag das zutreffen.

Der Zusatz „blind“ rührt daher, dass elektrische Energie zu den 
Blindwiderständen zwar transportiert, aber dort nicht in thermische, 
mechanische oder chemische Energie umgewandelt wird. Strom und Spannung 
sind um 90 Grad phasenverschoben. P = U x I ergibt beim Blindwiderstand 
0.

Gruß

von ?!? (Gast)


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Heinz Wäscher schrieb:
> ?!? schrieb:
>> Ein Kondensator im Wechselstromkreis dissipiert auch die Leistung. Ist
>> deshalb ein Kondensator "grundsätzlich ein ohnscher Widerstand"?
>
> Wie bitte?
>
> Da solltest du nochmal darüber meditieren und vielleicht die Grundlagen
> der Wechselstromtechnik repetieren.

Nein, das war eine "provokative" Frage an dich. Ich weiß, daß es kein 
ohmscher Widerstand ist, aber du hattest geschrieben:

Heinz Wäscher schrieb:
> Ein Widerstand, der Leistung dissipiert ist grundsätzlich ein ohmscher
> Widerstand.

Ein Kondensator ist ein kapazitiver Widerstand im Wechselstromkreis. 
Daran sieht man, daß ein Widerstand, der Leistung dissipiert, eben NICHT 
grundsätzlich ein ohmscher Widerstand ist, sondern auch ein kapaztiver 
oder induktiver Widerstand sein kann.

Deswegen meine Frage, ok?

von Heinz Wäscher (Gast)


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Lieber ?!?

(Du versteckst dich hinter kryptischen Symbolen, das ist wohl auch 
besser so)

Das Niveau dieser Diskussion sinkt dank deiner tatkräftigen Hilfe gerade 
ins Uferlose.

Da mache ich lieber Platz.

schönes Wochendende noch

von ?!? (Gast)


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Heinz Wäscher schrieb:
> Wie bitte?
>
> Da solltest du nochmal darüber meditieren und vielleicht die Grundlagen
> der Wechselstromtechnik repetieren.

Okay, das habe ich jetzt gemacht. Ich hatte Unrecht und entschuldige 
mich dafür!

Die Erwärmung des Kondensators entsteht im Wechselstromkreis durch den 
endlichen Isolationswiderstand. Und der ist natürlich ohmsch.
Ich hatte nur die Erwärmung eines Kondensators durch z.B. Hochfrequenz 
im Kopf.

Ist mir jetzt peinlich, über so ein Grundlagenwissen gestolpert zu sein. 
Aber das passiert mir nicht nochmal :-)

Also nochmals: Sorry!

von Heinz Wäscher (Gast)


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?!? schrieb:
> Ich hatte Unrecht und entschuldige
> mich dafür!

Respekt!

von ?!? (Gast)


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Heinz Wäscher schrieb:
> Das Niveau dieser Diskussion sinkt dank deiner tatkräftigen Hilfe gerade
> ins Uferlose.

Deswegen mußt du nicht beleidigend werden. Du bist mit allem Wissen 
dieser Welt geboren? Ich habe meinen Fehler eingestanden und mich 
entschuldigt. Und du sitzt immer noch auf dem hohen Ross.
Aus der Diskussion weiter oben hast du dich ja auch elegant 
zurückgezogen, als Rainer und Jörg anderer Meinung waren, weil die 
Praxis eben doch nicht im Labor stattfindet.

von ?!? (Gast)


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Heinz Wäscher schrieb:
> Respekt!

Da haben sich wieder unsere Beiträge überschnitten...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Heinz Wäscher schrieb:
> Ein Widerstand, der Leistung dissipiert ist grundsätzlich ein ohmscher
> Widerstand.

Genau das macht aber eben der Innenwiderstand deiner Endstufe nicht.
Andernfalls kämst du ja nicht auf die von dir genannten Wirkungsgrade
(und die sind durchaus real und messbar, das weißt du wie ich).

Es herrscht trotzdem Leistungsanpassung, denn beim gegebenen
Abschlusswiderstand ist die an ihn abgegebene Leistung maximal.
Macht man den Abschlusswiderstand größer, fließt weniger Strom, was
zu geringerer Leistung führt.  Macht man ihn kleiner, bricht die
Spannung stärker zusammen, und der Leistungsumsatz in der Last sinkt
ebenfalls.

So gesehen kann man sich die Endstufe denken als eine ideale
(HF-)Spannungsquelle, der der Innenwiderstand nachgeschaltet ist.
Aber das ist ein reines Modell.

von Heinz Wäscher (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Heinz Wäscher schrieb:
>> Ein Widerstand, der Leistung dissipiert ist grundsätzlich ein ohmscher
>> Widerstand.
>
> Genau das macht aber eben der Innenwiderstand deiner Endstufe nicht.

???

Meine Endstufe???

Das Ganze wird mir zu wirr und konfus.

have Fun in the sun

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Heinz Wäscher schrieb:
> Meine Endstufe?

Du warst derjenige, der damit angefangen hat, dass man mit
Leistungsanpassung nur 50 % Wirkungsgrad erreichen könne.  Das
"deine" bezieht sich damit auf die Sender-Endstufen, die du in deinem
Beitrag meinst.

von Benno (Gast)


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Heinz Wäscher schrieb:
> Das Ganze wird mir zu wirr und konfus.

Jezt gehts vom schreibtisch in die werkstadt, iiih ich mus in die reale 
welt

Beitrag #7688988 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7689019 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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von Heiko H. schrieb:
>Man kann sich einen Großsignal-Sender idealisieren als einen Schalter
>der die Speise-Gleichspannung zu einem Rechteck mit Sendefrequenz
>umpolt,

Mit so einen idealen Sender könnte man ja theoretisch eine
eine unendlich hohe Leistung rausholen. Was bestimmt denn
da die Leistungsgrenze?

Bei Sender die mehr als 50% Wirkungsgrad haben, darf man
nach meinen Überlegungen, keine Leistungsanpassung zwischen
Sender und Kabel herstellen. Wenn das Kabel 50 Ohm hat,
muß die Impedanz des Senders kleiner als 50 Ohm sein,
sonst kann es kein Wirkungsgrad größer als 50% geben.
Man darf dann nur eine Anpassung am Ende der Leitung
und der Antenne machen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Leute, der Thread ist zehn(!) Jahre alt.

Eigentlich wurde auch damals schon alles gesagt. Einfach mal den Rest 
des Threads lesen statt nur die letzte Nachricht.

: Bearbeitet durch Moderator
von Tom (tom_major)


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und ganz offensichtlich war TO "Carsten" ein Troll, der sich köstlich 
amüsiert hat, wie sich "?!?" und "Heinz Wäscher" gefetzt haben. Er hat 
sich nach seinem Eingangspost jedenfalls nie mehr gemeldet...

von Rick (rick)


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Jörg W. schrieb:
> Leute, der Thread ist zehn(!) Jahre alt.
Wird Zeit, das die Threads nach 6 Monaten geschlossen werden.
Wer ernsthaft was beizutragen hat, kann einen neuen Thread aufmachen und 
dann auf den alten verweisen.

von Lodda (Gast)


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Rick schrieb:
> Wer ernsthaft was beizutragen hat, kann einen neuen Thread aufmachen

Wozu das? Was soll daran besser sein?

Jörg W. schrieb:
> Eigentlich wurde auch damals schon alles gesagt.

Nein, es wurde nicht alles gesagt.

Völlig wurschd wie alt ein Thread ist, solange es noch Diskussionsbedarf 
gibt, könnte man den auch weiterführen, auch wenn der TO längst über 
alle Berge ist.

Ich bin nämlich der Meinung, daß der Sender keineswegs eine 
Ausgangsimpedanz haben muss die der Leitungsimpedanz entspricht.

Günter L. schrieb:
> darf man
> nach meinen Überlegungen, keine Leistungsanpassung zwischen
> Sender und Kabel herstellen. Wenn das Kabel 50 Ohm hat,
> muß die Impedanz des Senders kleiner als 50 Ohm sein,

Sehe ich auch so.

und somit auch wie:

Heinz Wäscher schrieb:
> Unter Leitungsanpassung versteht man die korrekte Belastung einer
> elektrischen Leitung mit ihrem Wellenwiderstand . Ziel ist, störende
> Reflexionen von Wellen oder Impulsen zu vermeiden und maximale Leistung
> an eine Last mit einer bestimmten Impedanz abzugeben.
> *Der Quellwiderstand des Senders hat darauf keinen Einfluss.*

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Lodda schrieb:
> Ich bin nämlich der Meinung, daß der Sender keineswegs eine
> Ausgangsimpedanz haben muss die der Leitungsimpedanz entspricht.

Der Meinung kannst du ja sein. Es wird dir nicht viel helfen. Belastest 
du deinen für 50 Ω ausgelegten Sender mit nur 5 Ω, wirst du irgendwie 
nicht glücklich werden damit. Probier's doch einfach.

von Jens G. (jensig)


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Jörg W. schrieb:
> Lodda schrieb:
>> Ich bin nämlich der Meinung, daß der Sender keineswegs eine
>> Ausgangsimpedanz haben muss die der Leitungsimpedanz entspricht.
>
> Der Meinung kannst du ja sein. Es wird dir nicht viel helfen. Belastest
> du deinen für 50 Ω ausgelegten Sender mit nur 5 Ω, wirst du irgendwie
> nicht glücklich werden damit. Probier's doch einfach.

Genau diesen Fall hatte Lodda aber auch gar nicht präferiert.

von Ralf L. (ladesystemtech)


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Lodda schrieb:
> Nein, es wurde nicht alles gesagt.

Man könnte noch hinzufügen, dass man eine "abgestimmte Speiseleitung" 
einsetzen kann. Man darf (für eine einzige gewählte Frequenz) ein Kabel 
beliebiger Impedanz verwenden, wenn es genau ein ganzzahliges Vielfaches 
von Lambda/2 (mal Verkürzungsfaktor) lang ist.

Also von einem 50 Ohm Sender auf ein abgestimmtes 75 Ohm Koaxkabel und 
dann wieder auf eine 50 Ohm Antenne. Das funktioniert.

von Lodda (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Belastest
> du deinen für 50 Ω ausgelegten Sender mit nur 5 Ω, wirst du irgendwie
> nicht glücklich werden damit. Probier's doch einfach.

Die Antwort wurde schon gegeben:

Jens G. schrieb:
> Genau diesen Fall hatte Lodda aber auch gar nicht präferiert.

@Jörg

lies meinen Post einfach nochmal, vielleicht erschließt sich dir der 
Sinn meines Posts.

von Lodda (Gast)


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Ralf L. schrieb:
> Also von einem 50 Ohm Sender

Was ist ein 50Ohm Sender?

Idealerweise liegt die Ausgangsimpedanz, oder besser gesagt, der 
Innenwiderstand des Senders so nahe Null wie geht.

Idealerweise stellt die Quelle einfach nur eine Spannungsquelle dar.

von Ralf L. (ladesystemtech)


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Lodda schrieb:
> Idealerweise liegt die Ausgangsimpedanz, oder besser gesagt, der
> Innenwiderstand des Senders so nahe Null wie geht.

Ja, am Transistor der Endstufe trifft das sogar zu, aber zwischen 
Transistor und der 50 Ohm Ausgangsbuchse ist noch ein LC-Anpassglied für 
eine optimale HF-Energieübertragung geschaltet.

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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von Lodda schrieb:
>Was ist ein 50Ohm Sender?

Die meisten Funkgeräte "Sender" sind ja so konstruiert,
daß sie eine Impedanz von 50 Ohm haben, damit man sie
direkt an ein 50 Ohm Koaxialkabel anschließen kann und
man sich weiter keine Gedanken machen braucht.
Bei Signalgeneratoren oder Meßsender ist das auch so.
Ist aber kein Muss. Röhren-PA sind viel hochohmiger.
Da wird dann mit ein Pi-Filter oder auch Collins-Filter
genannt, Transformiert. Die Frage ist ja nun, ob so
ein 50 Ohm Sender einen besseren Wirkungsgrad haben
kann als 50%. Normalerweise ist das ja so, wenn man
zum Beispiel ein Sender hat der 100W senden kann,
man mindestens eine Stromversorgung von 200W braucht.

von Jens G. (jensig)


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Lodda schrieb:
> Idealerweise stellt die Quelle einfach nur eine Spannungsquelle dar.

Um nochmal ein bißchen zu theoretisieren - das nennt sich 
Spannungsanpassung.

Ralf L. schrieb:
> Ja, am Transistor der Endstufe trifft das sogar zu, aber zwischen
> Transistor und der 50 Ohm Ausgangsbuchse ist noch ein LC-Anpassglied für
> eine optimale HF-Energieübertragung geschaltet.

Und was heißt "optimal"? Wenn Leistungsmaximierung, dann bewegen wir uns 
ja  wieder Richtung Leistungsanpassung, was wieder die Verluste in der 
Endstufe erhöhen würde.
Ich sehe eher einen anderen Grund, der es nötig macht, die 
Ausgangsimpedanz  des Senders an dessen Ausgangsbuchse auf 50Ohm 
festzuzurren. Nämlich, wenn zw. "Generator" und Ausgangsbuchse 
irgendwelche "energiespeichernden" Elemente liegen. Also entweder da ist 
bereits ein 50Ohm-Koaxkabel eingeschleift, was nach der Buchse dann 
logischerweise mit 50Ohm weitergehen sollte (sonst Reflektionen), oder 
man hat irgendwelche LC-Glieder (sonst stimmt die Filterkurve nicht für 
die interessierende Frequenz - da geht aber auch der 
Generator-Widerstand mit ein, anders als beim eingeschleiften 
Koaxkabel).
In beiden Fällen darf der Generator-R aber gern gegen null gehen, wenn 
man nicht sinnlos heizen will.

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von Lodda (Gast)


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Die Diskussion geht jetzt etwas an meiner Aussage vorbei.

Eine Anpassung der Endstufe auf das angeschlossene Übertragungsmedium 
ist nur notwendig um die Quelle (Endstufe) vor Überlastung zu schützen, 
indem die erzeugte Leistung weitestgehend abgeführt wird. Bei solchen 
Endstufen ist aus Kostengründen eben ganz wenig Reserve vorhanden.

Meine Intention war es jedoch aufzuzeigen, daß die Impedanz der Quelle 
keineswegs gleich mit der Impedanz des Übertragungsmediums sein muss, 
solange die Quelle als reine Spannungsquelle fungiert.

von Lodda (Gast)


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Jens G. schrieb:
> Und was heißt "optimal"? Wenn Leistungsmaximierung, dann bewegen wir uns
> ja  wieder Richtung Leistungsanpassung, was wieder die Verluste in der
> Endstufe erhöhen würde.
> Ich sehe eher einen anderen Grund, der es nötig macht, die
> Ausgangsimpedanz  des Senders an dessen Ausgangsbuchse auf 50Ohm
> festzuzurren. Nämlich, wenn zw. "Generator" und Ausgangsbuchse
> irgendwelche "energiespeichernden" Elemente liegen. Also entweder da ist
> bereits ein 50Ohm-Koaxkabel eingeschleift, was nach der Buchse dann
> logischerweise mit 50Ohm weitergehen sollte (sonst Reflektionen), oder
> man hat irgendwelche LC-Glieder (sonst stimmt die Filterkurve nicht für
> die interessierende Frequenz - da geht aber auch der
> Generator-Widerstand mit ein, anders als beim eingeschleiften
> Koaxkabel).
> In beiden Fällen darf der Generator-R aber gern gegen null gehen, wenn
> man nicht sinnlos heizen will.

Dem stimme ich voll und ganz zu.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Jens G. schrieb:
> Wenn Leistungsmaximierung, dann bewegen wir uns ja  wieder Richtung
> Leistungsanpassung, was wieder die Verluste in der Endstufe erhöhen
> würde.

Nur, wenn du die Annahme hast, dass der Innenwiderstand des Generators 
ein ohmscher Widerstand sei, an dem irgendwie Leistung verbraten wird.

Wenn man bei Energiequellen von Innenwiderstand spricht, meint man damit 
einen (wie auch immer entstehenden) dynamischen Widerstand, der nur 
beschreibt, dass das äußere Verhalten so ist, als gäbe es einen solchen 
(physikalischen) Widerstand. Wenn du einen Bleiakku so belastest, dass 
er nur noch die Hälfte seiner Leerlaufspannung an den Klemmen hat (was 
für einige Sekunden durchaus zulässig ist), heißt das ja auch nicht, 
dass eine gleich hohe Leistung wie die, die an die Last abgegeben wird, 
deshalb nochmal den Akku aufheizt. Klar ist auch ein gewisser Anteil 
daran ohmsch (und verursacht Verlustleistung), aber der größte Teil des 
Spannungsrückgangs unter Last ist dort elektrochemisch bedingt.

von Ralph B. (rberres)


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Ich tendiere auch zu der Meinung, das eine Leistungsendstufe eher in 
Spannungsanpassung betrieben wird, um den Wirkungsgrad nicht zu 
verschlechtern.

Innenwiderstand Signalgenerator.

Hier wird das Ausgangssignal ( vor dem Stufenabschwächer )über eine ALC 
konstant gehalten. Der Innenwiderstand dieser Ausgangsstufe ist wegen 
der ALC dann theoretisch null Ohm. Dem Ausgang der Endstufe ( also vor 
dem Stufenabschwächer ) wird dann ein 50 Ohm Widerstand in Reihe 
geschaltet, um die 50 Ohm Ausgangswiderstand zu erreichen.

Fazit. Die Leerlaufspannung am Ausgang des Signalgenerators ist genau 
doppelt so hoch wie die Spannung unter einer Last von 50 Ohm.
In einen parallel-Thread wurde das auch schon abgehandelt.

Hier geht es nicht um Wirkungsgrad , sondern darum , das das 
angeschlossene Koaxkabel beidseitig mit 50 Ohm abgeschlossen ist, damit 
bei Fehlanpassung am Ende der Leitung die rücklaufende Welle vollständig 
absorbiert wird und nicht wieder reflektiert wird.

Innenwiderstand Senderendstufe.

Hier verzichtet man auf den 50 Ohm-Widerstand, welche in Reihe zum 
Ausgang geschaltet ist, um den Wirkungsgrad der Endstufe nicht zu 
verschlechtern.

Die maximale Ausgangsleistung einer Endstufe hängt in erster Linie von 
der Betriebsspannung und dem Lastwiderstand ab.
Will man bei einer vorgegebene Betriebsspannung eine bestimmte 
Ausgangsleistung erreichen, so geht das nur in dem man den 
Lastwiderstand entsprechend wählt, so das der maximal mögliche 
Ausgangshub der Endstufe die gewünschte Leistung erzeugt. Das 
Anpassungsnetzwerk ist zu nichts anderes da als den Lastwiderstand 
welches durch die Randbedingungen vorgegeben wird ( also 
Betriebsspannung und Ausgangsleistung ) auf die 50 Ohm Last zu 
transformieren. Meist wird dabei der Blindanteil auch kompensiert, so 
das er am Ausgang nicht mehr erscheint.

Es ist also ähnlich wie bei einer NF Endstufe. Sie arbeitet in 
Spannungsanpassung, ansonsten würde wie oben schon erwähnt, die Hälfte 
der Spannung im Innenwiderstans abfallen.

Die 50 Ohm, welche bei einer Endstufe angegeben ist, besagt lediglich, 
das bei diesen Lastwiderstand die gewünschte maximale Leistung abgegeben 
wird.

Bei zu geringen Lastwiderstand wird der Strom in der Endstufe zu hoch, 
bei zu großer Last die Spannung am Transistor, weil die Induktivität des 
Transformators auch Energie speichert, welche nicht abgenommen wird.

Ralph Berres

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von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Kann doch jeder gern mal selbst experimentieren.

Eine QRP-PA für 80 m aufbauen, einen Transistor nehmen, der hinreichend 
"dick" ist, um nicht gleich bei der kleinsten Überlast zu sterben. Sowas 
ist ja mittlerweile bezahlbar.

Bei reiner Spannungsanpassung müsste mit kleiner werdendem 
Lastwiderstand die abgegebene Leistung umgekehrt proportional größer 
werden.

Die aufgebaute PA kann man dann gleich noch für den Spaßfaktor bei 
QRP-MAS oder O-QRP-Contest benutzen. ;-)

Wer es lieber theoretisch mag, muss sich ein ausreichend realistisches 
Modell eines PA-Transistors beschaffen und kann damit das gleiche in 
LTSpice erledigen.

von Ralph B. (rberres)


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Jörg W. schrieb:
> Bei reiner Spannungsanpassung müsste mit kleiner werdendem
> Lastwiderstand die abgegebene Leistung umgekehrt proportional größer
> werden.

Es sei denn der entnehmbare Strom wird in irgend einer Weise limitiert, 
um den Transistor zu schützen. In NF Endstufen ist das z.B. die Regel.

Aber man könnte mal eine Endstufe bei kleiner Leistung im Leerlauf 
betreiben, und schauen, ob sich die Ausgangsspannung ändert.
Bei Leistungsanpassung müsste sie ja doppelt so hoch werden.
Bei Spannungsanpassung müsste sie annähernd gleich bleiben.

Ralph Berres

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Ralph B. schrieb:
> Bei Leistungsanpassung müsste sie ja doppelt so hoch werden.

Das ist auch wieder mit der Annahme, der Innenwiderstand sei ein 
ohmscher Widerstand. Ist er aber nicht.

von Ralph B. (rberres)


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Jörg W. schrieb:
> Das ist auch wieder mit der Annahme, der Innenwiderstand sei ein
> ohmscher Widerstand. Ist er aber nicht.

Das Transformationsnetzwerk am Ausgang sollte aber die Blindanteile 
kompensieren, so das am Ausgang keine Blindanteile mehr auftreten.
( konjuktiv komplexe Anpassung ). Weil die Blindanteile liegen parallel 
zum Endtransistor und werden mit dem Übersetzungsverhältnis, welches für 
die erforderliche Leistung bei gegebenen möglichen Spannungshub am 
Transistor
zu transformieren erforderlich ist, auf den Ausgang transformiert.
Diese Blindanteile , welche am Ausgang auftreten würden, werden 
kompensiert, so das die Impedanz real wird.

Jochen Jirmann hat vor kurzem eine 100W Kuzwellenendsufe in den 
UKW-Berichten veröffentlicht. Da hat er das genau beschrieben, und auch 
parallelen zu einer Gegentakt-NF Endstufe gezogen, die im Prinzip 
genauso berechnet wird, wenn man von den Blindanteilen mal absieht, 
welche im NF Gebiet noch nicht störend sind.

Ralph Berres

von Tom (tom_major)


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Seit dem 3. Beitrag von 2014 betrachten alle immer nur den Fall, dass 
gesendet werden soll! Was ist denn nun beim Empfang, wenn die Antenne 
der Generator ist?

Bisher habe ich das so gesehen:
Bei einem hochohmigen Eingangsverstärker wie FET hat man 
Spannungsanpassung, es wird ja keine Leistung entnommen. Bei einem BJT 
brauche ich Leistungsanpassung, da Strom fließt. Und wenn die Antenne 
auf einen Schwingkreis geht, brauche ich eine optimale Mischung aus 
beidem, da es mir auch um die Bedämpfung des Schwingkreises geht.

von Ralph B. (rberres)


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Tom schrieb:
> Was ist denn nun beim Empfang, wenn die Antenne
> der Generator ist?

Der Freifeldwiderstand beträgt 377 Ohm.

Die Antenne transformiert den Freifeldwiderstand auf den gewünschten 
Eingangswiderstand des Empfängers.

Hier ist meistens Leistungsanpassung. ( Allerdings, wenn man auf 
geringste Rauschzahl dimensioniert ist man ein wenig neben dem Punkt, 
bei welcher Leistungsanpassung herrscht.

Ralph Berres

von Lodda (Gast)


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Ralph B. schrieb:
> Die Antenne transformiert den Freifeldwiderstand auf den gewünschten
> Eingangswiderstand des Empfängers.

Nein, die Antenne transformiert auf das Transportmedium. Der 
Empfängereingang transformiert dann wieder vom Transportmedium auf seine 
Eingangsimpedanz.

von Ralph B. (rberres)


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Lodda schrieb:
> Nein, die Antenne transformiert auf das Transportmedium.

Was verstehst du unter Transportmedium?

Ralph Berres

von Lodda (Gast)


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Ralph B. schrieb:
> Was verstehst du unter Transportmedium?

Antennenkabel, kann Koaxkabel sein, kann eine Hühnerleiter sein, oder 
sonstwas.

von Ralph B. (rberres)


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Lodda schrieb:
> Antennenkabel, kann Koaxkabel sein, kann eine Hühnerleiter sein, oder
> sonstwas.

Ja OK da gehe ich mit dir einig.

Ich war von ausgegangen, das der Eingangswiderstand des Empfängers dem 
des Koaxkabels entspricht. Dann würde der Eingangswiderstand des 
Empfängers auch an der Antenne erscheinen.

Aber du hast natürlich insofern recht, dass diese Bedingung bei 
Rauschanpassung nicht mehr unbedingt zutrifft. Deswegen sollte 
Antennenvorverstärker welches auf niedrigstes Rauschen abgestimmt sind, 
unmittelbar am Antennenfusspunkt angeordnet werden, weil sonst das Kabel 
davor transformiert.

Ralph Berres

von Al (almond)


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Ralph B. schrieb:
>
> Was verstehst du unter Transportmedium

Man könnte einfach Leitung sagen, dann weiss man auch was konkret 
gemeint ist. Der Äther ist es ja nicht, und ein Bollerwagen auch nicht.

: Bearbeitet durch User
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