Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Balance/Compensation bei OP


von creo123 (Gast)


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Hallo,

ich möchte eine Schaltung aus dem Datenblatt eines LM101A von Texas 
Instruments nachbauen (Figure 29 im Datenblatt: 
http://www.ti.com/lit/ds/symlink/lm101a-n.pdf). Hier ist der negative 
Eingang des OPs über einen 150pF Kondensator mit dem 
Balance/Compensation-Pin verbunden. Meine Frage ist nun, was diese 
Verbidnung bewirkt. Mein Problem ist, dass dieser spezielle OP nicht 
erhältlich ist bei Farnell. Gibt es ein enstprechendes Produkt von einem 
anderen Hersteller, oder kann ich einen "normalen" OP nutzen und diese 
Verbindung einfach weglassen?

Der ein oder andere Tipp würde mir wirklich sehr helfen!

von Ulrich H. (lurchi)


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Der LM101 ist noch eine alte Type mit externer Kompensation. Neuen OP 
Typen haben meist ein interne Kompensation.

Die Kompensation sorgt für einen passenden Phasengang des OPs, sodass 
die Schaltung nicht anfängt zu schwingen. Modenere OPs kommen ohne aus - 
die haben meist die Kompensation für Verstärkung 1 oder größer schon 
intern. Die externe Kompensation ist aber flexibler und kann ggf. bei 
speziellen Schaltungen Vorteile haben. Ob diese Schaltung dazu gehört 
kann ich nicht sagen.

Es gibt auch noch andere OPs mit externe Kompensation. Zum einen den 
LM301 / LM201  als nicht ganz so gute Version des LM101. Auch der OP27 
oder NE5534 oder der alte LM741 bieten eine externe Kompensation. Wie 
die extrerne Kompensation zu machen ist, hängt etwas vom OP Typ ab - das 
kann man leider nicht so direkt 1:1 übertragen.

von MaWin (Gast)


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Wenn man unbedingt den allererstem OpAmp von National Semiconductors von 
1971 verwenden will, und dann auch noch in der militärischen Version, 
muss man sich nicht wundern, daß der heute ebenso selten ist wie Röhren.

Die Schaltung geht mit jedem handelnüblichen OpAmp in einem gewissen 
Bereich (also Verhältnis von R1 zu Rb). Moderne OpAmps sind intern 
kompensiert, C2 entfällt also. Je nach Betriebsspannung würde ich 
vielleicht einen TS912 nehmen, der kommt dem idealen OpAMp schon am 
nöchsten und enthält gleich 2 damit man die ganze Schaltung damit 
aufbauen kann.

uA741 und TL072 sind jedenfalls nicht mehr zeitgemäss, der LM324 zu 
unsymmetrisch.

Demnächst kommen die Leute noch mit Schaltungen auf Papyrus an.

von creo123 (Gast)


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Danke für die Unterstützung.. wusste echt nicht, dass es sich bei dem 
genannten OP um so einen alten Typ handelt!

von Fat Tony (Gast)


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> alte LM741 bieten eine externe Kompensation.

741 hatten allenfalls eine externe Offsetkompensation.

Sechs, setzen.

von U. M. (oeletronika)


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> creo123 schrieb:
> ich möchte eine Schaltung aus dem Datenblatt eines LM101A von Texas
> Instruments nachbauen (Figure 29 im Datenblatt:
Dass es evtl. wesentlich bessere OPV für deinen Zweck gibt, wurde ja 
schon geschrieben.
Steht aber auch die Frage, warum du solche Schaltung nach bauen willst?
Oft gibt es heute deutlich bessere und modernere Lösungen für Probleme, 
die man von 30 Jahren noch so gelöst hat.
Außerder funktioniert solche Schaltung nur in einem recht kleinen 
Frequenzbereich und nur mit beschränkter Genauigkeit.
Gruß Öletronika

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